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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sie sucht ihn

sie sucht ihn - nicht neu, aber interessant


„Sie sucht ihn“ war früher eine beliebte Kleinanzeigenrubrik. Sie war im Annoncenteil der Zeitungen zumeist unter „Bekanntschaften“ oder „Kontakte“ untergebracht, und manchmal auch unter „Heiraten“. Man bezeichnete diese Anzeigen auch als „Kleinanzeigen“, die früher zum besonderen Wort-Tarif angenommen wurden.

Viel konnte man in den Anzeigen unter der Rubrik „Sie sucht ihn“ nicht unterbringen – denn jedes Wort war teuer. Wurde pro Zeile abgerechnet, versuchte man sich mit Abkürzungen, wie: „Frau, 35 jgdl. Ersch., sucht f. Neunanf. Mann ab 40, gesch. kein Hindernis“. Irgendwie, so empfinde ich es, sind wir da heute mit dem modernen Online-Dating einen Schritt weiter. „Sie sucht ihn“ ist inzwischen sozusagen „erwachsen geworden“ und wird in der Regel im Internet mit einem ausführlichen Profil versehen.

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Bild © 2009 by Alaskan Dude - Frank Kovalchek

Polyamory – wie man trickreich Begriffe in die Welt setzt

bild der polyamory bewegung aus flickr, © 2009 by George Kelly


Eine der weitergehenden Möglichkeiten, die Definitionsmacht über einen Begriff an sich zu reißen, besteht darin, ihn im Online-Lexikon Wikipedia zu veröffentlichen. Die Masche ist eigentlich immer die gleiche: Man erfindet einen bestehenden Begriff neu, oder man konstruiert ihn, falls es ich noch nicht gibt. Das macht man wissenschaftlich so verbrämt, dass die Klasse der „Akademiker die dennoch bildungsfern sind“ getäuscht wird. Wird ein Begriff mit möglichst vielen Quellen und wissenschaftlichen Querverweisen versehen, hat auch Kokolores eine Chance, in Wikipedia zu überleben.

Polyamory - ein konstruiertes Unwort

Ein solcher Begriff ist die „Polyamorie“ (Polyamory). Wer nun sagt, das Vortäuschen von Wissenschaftlichkeit hätte Methode, und auf die Wortschöpfungen vergangener Jahrhunderte wie „Homosexualität“ oder „Sadomasochismus“ hinweist, hat sicher recht – aber damals gab es noch kein Internet und keine dieser beliebigen Fanklubs, die bei jedem noch so absonderlichen Begriff gleich aus dem Boden sprießen – das Internet macht’s möglich, und interessant ist es allemal – vor allem für die Medien. Sehr witzig soll offenbar auch sein, dass es sich beim Wort „Polyamory“ um einen “hybriden Neologismus“ also eine Misch-Wortschöpfung aus Latein und Griechisch handelt – damit kann man stets (ähnlich wie bei der Homosexualität) einen Haufen Unsinn anrichten - auch das Wort "Homosexualität" wird bis heute falsch verstanden.

Alles schon mal dagewesen - nur hat man es nicht leben können

Auf dem Höhepunkt der Diskussion der sogenannten „offenen Ehe“, auf dem schon einmal ähnliche Gedanken geäußert wurden, konnte man fast gleiche euphorische Fan-Gedanken hören und lesen – nur leben konnte diese Beziehungen kaum jemand – und bevor man sich’s versehen hatte, wurden die „offenen Ehen“ wieder geschlossen – oder aber geschieden. Woran man wieder einmal sehen kann, dass Ideologen einen Haufen Unheil anrichten können, denn auch die „offene Ehe“ war eine Ideologie – und die neue Polyamorie ist nichts anderes. Die Differenzierung, die im entsprechenden Artikel in Wikipedia versucht wird, ist nichts weiter als angewandte Rhetorik.

Zitat (Quelle Wikipedia)

Inzwischen hat sich ein weitgehend anerkannter Maßstab herausgebildet, um Polyamory von dem alten, häufig normativ gebrauchten Begriff der „Freien Liebe“ abzugrenzen, wie er in den 1970er Jahren verstanden wurde. Polyamore Beziehungen benötigen grundsätzlich das Einvernehmen aller Beteiligten und der sexuellen Selbstbestimmung wird höchste Priorität eingeräumt.


Das mag stimmen oder auch nicht – aber es ist völlig gleichgültig, ob man dies schreibt oder nicht, denn so gute wie alle Sektierer, von den Swingern über die BDSM-Stammtische bis zu den Extremisten im Bereich der sexuellen Abenteuer behaupten, dass immer alle einverstanden mit dem wären, was geschieht – nur haben eben alle ihre Privatdefinitionen von „Einverständnis“.


polyamorie mal anders © 2008 by liebesverlag.de


Bloggerin: Polyamory.-Bewegung missbraucht das Wort "Liebe"

Die Bloggerin Cassy schreibt in Ihrem Blog, dass die Polyamoristen im Grunde genommen das Wort „Liebe“ missbrauchen. Ich zitiere wörtlich:

„Wenn ich offen für Liebe bin, kann ich jeden lieben, den ich will! Ich kann, muss aber nicht unbedingt jeden lieben, mit dem ich Sex habe. Mit den meisten Menschen, die ich liebe, habe ich auch gar keinen Sex. Nach außen hin hat heutzutage jeder die Freiheit, sein (Sexual-)Leben so zu führen, wie er möchte. (…) Aber diese Art des Zusammenseins (Polyamorie , red.) unter dem Deckmantel der „Liebe“ zu verstecken, versursacht mir nicht gerade geringe Magenschmerzen. Denn zu oft ist schon im Namen der Liebe Schindluder getrieben worden.“

Dem kann ich nur zustimmen. Die Polyamoristen machen den Versuch, den Begriff „Liebe“ für sich zu vereinnahmen und umzudefinieren. Das machen andere auch, sicherlich. Aber es ist besonders verwerflich, wenn man gar nicht die „Liebe“ meint, denn die Liebe kann jeder jedem entgegenbringen, ohne polyamorisch zu sein. Polyamorie ist und bliebt nichts asl eine neue Ideologie, die zudem noch sozial inkompatibel ist.

Ich empfehle übrigens jedem, sich einmal die Diskussion bei Wikipedia anzusehen.

Zitat:

Da haben sich die Fans einer Lebensform was Nettes zusammenfabuliert. Weder objektiv und neutral. Besonders überflüssig ist der Propagandateil mit den Fähnchen und Vögeln der Bewegung.


Es gibt sie offenbar noch, die Ritter der Vernunft.

Aufklärung über die Feminisierung des Mannes

Ab und an sieht sich unsere Redaktion veranlasst, mal ein wenig aufklärerisch tätig zu werden: Bei uns wird sehr oft das Wort „Feminisierung“ gesucht, und zwar im Zusammenhang mit dem Mann, also beispielsweise

„Wie werden Männer feminisiert?
„Wie funktioniert die Feminisierung des Mannes?“
„Wie kann ich einen Mann feminisieren?“


Da sage ich: Mal langsam, liebe Leserinnen und Leser. Feminisierung ist zunächst einmal ein soziologisches Problem, das möglicherweise psychologische Ursachen hat oder auch auf Ernährungsgewohnheiten (Aufnahme weiblicher Hormone) zurückgeführt werden kann. Es bedeutet lediglich, dass Männer immer mehr weibliche Anteile zeigen oder annehmen, wobei oft nur unterstellt wird, dass gewisse Anteile „weiblich“ sind und nicht einfach „menschlich“ (äußere Schönheit, Anteilnahme, Sinnlichkeit).

Was Sie vielleicht meinen, ist aber etwas anderes, nämlich das Spiel des Mannes mit der weiblichen Rolle in der Erotik. Zunächst ist dies übrigens sehr positiv: Je mehr wir uns in die Rolle des anderen Geschlechts hineinversetzenden können, umso mehr Verständnis bekommen wir füreinander.

Die Sache wird erst kontrovers, wenn es um den Alltag geht. Generell gibt es verschiedene Stufen des erotischen Rollenspiels, die mit der Feminisierung zusammenhängen: von der äußerlichen Änderung, die zumeist sehr spielerisch vollzogen wird (schminken, Perücke tragen, Frauenbekleidung anlegen, künstliche Brüste) , bis zu der inneren Änderung, die ungleich problematischer ist. Hier dringen wir in die Bereiche von Veränderung ein, die normalerweise nicht tolerabel sind, wenn „eine Frau ihren Mann von sich aus feminisiert“, ihn also einer Gehirnwäsche unterzieht. In der einschlägigen Literatur heißt dies „Erzwungene Feminisierung“ - und dieser Begriff fällt klar in die extremen Szenenbereiche, die in der Liebeszeitung selten Erwähnung finden. Der Grund ist einfach: Wir schreiben selten über erotisches Sektierertum – schließlich sind wir keine Boulevardzeitung, die ständige „Sadomaso“ in den Überschriften führen muss – das tun schon andere.

Also: Wenn Sie eine ganz gewöhnliche Interessentin sind, die wissen will, wie Sie ihren Mann ein wenig „anweichen“ können, ohne dass er die Härte, die Sie lieben, verliert, das sind Sie bei öffentlichen Ratgebern viel besser aufgehoben als bei einschlägigen Fetisch-Foren. Dort findet man auch nicht den Unsinn wieder, der über passive Analstimulation bei Männern behauptet wird, sondern sehr viel Nützliches für alle Frauen, die es einmal versuchen wollen.

Frauen suchen Sex – bei strengster Diskretion

lust: wer ist der narr, wer die närrin?


Das Bild der Frau wandelte sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch: Noch vor 50 Jahren repräsentierte sie das schwache Geschlecht, dem man nur sehr eingeschränkt Lüste zubilligte. Man sagte „Männer wollen nur das Eine: Sex, und Frauen wollen auch nur das Eine: Heiraten“. Dabei waren sie gar nicht schwach: Auf ihnen lastetet fast 100 Prozent der Haus- und Erziehungsarbeit, du zudem sollte sie noch ihren „ehelichen pflichten“ nachkommen: Möglichst adrett und sexy sein, und immer simulieren, dass Sie es gerne hatte, wenn ihr Ehemann seine „geilen fünf Minuten“ hatte.

Eine solche Welt ist für viele Frauen der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellbar, schon alleine, was das Praktische betrifft: Ein 14-Stunden-Hausarbeitstag entstand zum Beispiel dadurch, dass die meisten Frauen der 1959er Jahre ohne Kühlschrank, Geschirrspüler und Waschmaschine auskommen mussten.

Wenn Sex schlecht ist, dann bleibt er auch in der Ehe schlecht

Auch bei der erotischen Seite des Lebens war es so. Die Forderung, “keinen Sex zu haben“, bevor man verheiratet war oder „als Jungfrau in die Ehe zu gehen“ war die eine Seite, die man christlich-moralisch begründete. Die andere Seite war aber, dass die Lust an sich für Frauen verteufelt wurde – woran die christliche Kirche ebenfalls nicht ganz unschuldig war. Die Lehre, dass Lust „ganz schlecht“ war, erwies sich sozusagen als „Perpetuum mobile“, das sich mit den Jahren in eine negative „selbsterfüllende Prophezeiung“ wandelte: „Weil Lust schlecht ist, darf man keine haben, und wenn man später doch Lust hat, dann ist dies für Frauen ganz schlecht.“

Die Pille, Oswald Kolle und die eigentliche Moral - die Angst

Erst die „Aufklärungswelle“, die in Deutschland namhaft von dem jetzt verstorbenen Journalisten Oswald Kolle betrieben wurde, brachte den Menschen zu Bewusstsein, dass Sexualität für beide Geschlechter etwa Lustvolles sein kann und darf – und plötzlich lagen die Dinge ganz anders. Ob dabei auch noch die „Pille“ mitgewirkt hat? Es ist stark zu vermuten, denn die „Moral“ der jungen Mädchen bestand damals hauptsächlich in der Angst vor einer Schwangerschaft und nicht in der wirklichen inneren Ablehnung der Sexualität.

Die Emanzipation gab Frauen Macht und Mittel, sich Sex zu nehmen

Freilich wäre da noch die Emanzipation zu nennen, deren Ziele ursprünglich alle „veredelt“ wurden, indem man hauptsächlich auf völlig gleiche rechte und absolute Chancengleichheit drängte. Erst nach und nach stellet sich heraus: Wer Macht und Mittel hat, nimmt sich auch heraus, seine Lust so zu befriedigen, wie er es für richtig hält – und immer mehr Frauen verfügen über diese Macht und diese Mittel. Diese Phänomene gab es zwar auch schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert, sie wurden aber durch das Bürgertum stark gedeckelt, und sie betrafen hauptsächlich verheiratete Frauen, die ihre Gunst „unter strengster Diskretion“ mal aus Neigung, mal gegen Bargeld schenkten.

Die Situation heute ist zwiespältig, was die Sexualität betrifft: Wie ihre Schwester des 19. Jahrhunderts, gilt die Frau mit wechselnden, spontanen sexuellen Kontakten immer noch als „Schlampe“, und sucht sie gar selber sexuelle Abenteuer, so gilt sie nach wie vor als „verhurt“. „mannstoll“ oder gar mit einem beliebten Fremdwort, als „nymphoman“.

Sex mit einer "anständigen" Frau nur bei strengster Diskretion

Weil dies so ist, muss sich auch die heutige Frau noch verstecken. Die „strengste Diskretion“ der damaligen Zeit wurde bislang weitgehend damit erreicht, dass Frauen eine besondere Art von Urlaub machen, die nur einen Zweck haben: Sich sexuell völlig auszuleben. Der weibliche Sextourismus ist heute für manche Urlaubsregionen bereits zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.

Der neueste Trend ist freilich das Internet. Es wird bereits als „Ersatzort für nicht vorhandene Bordelle für Frauen“ bezeichnet. Um nicht als „Schlampen“ dazustehen, wird hier die trügerische Anonymität des Internets genutzt, um nach tollem Sex mit Männern zu suchen. Nachdem sowohl Frauenrechtlerinnen wie Wissenschaftlerinnen solche Behauptungen vehement zurückwiesen, wird nun aber deutlich: Ja, es ist so. Die Sexologin Linda Andreska wurde gerade in der Schweizer Gratiszeitung „20 Minuten“ zitiert:

Frauen bandeln deshalb lieber erst im geschützten Raum des Internets an, wo sie jederzeit wieder aussteigen können.


Das ist sicher richtig, aber Frauen vergessen dabei auch oft, wie wenig sie im Internet wirklich geschützt sind. Nur wenige sogenannte Seitensprung-Agenturen („Casual Dating“) haben wirklich sichere Verfahren, um ihr Kunden zu schützen, und selbst dann kann eine gezielte Kontaktaufnahme zur Entlarvung führen.

Männer jeden Alters gesucht, doch wo ist die Grenze?

Neben der Suche nach gleichaltrigen oder älteren Geliebten macht übrigens auch gerade die Suche nach „süßen Jungs“ (selbstverständlich über 18) Furore – ob man sich als Frau allerdings so weit outet, im halböffentlichen Raum einen jungen „Stecher“ zu suchen, der vielleicht noch Sponsoring erwartet, darf bezweifelt werden.

Was meint ihr eigentlich dazu?