Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

So stillen Frauen den „kleinen Sexhunger“

vor allem sollte man schweigen können
Beziehungen erfordern viel Aufwand, regen zum Nachdenken an und erzeugen manche Konflikte. Das war nie jedermanns Sache – und neuerdings ist es, wie es scheint, auch nicht „jederfraus“ Sache.

Darauf wies dieser Tage die Casual-Dating-Agentur C-Date hin, bei der überwiegend Frauen zwischen 25 und 50 Jahren erotische Abenteuer suchen. Der Frauenanteil, so ließ das Portal per Pressemitteilung mitteilen, sei mittlerweile auf 53 Prozent angestiegen.

Verschiedene Autoren weisen in der letzen Zeit immer wieder darauf hin, dass der Anteil der Frauen mit Interesse an „kleinen sexuellen Erfrischungen“ inzwischen durchaus zunähmen, und dass dadurch auch die Gewichtungen von Spontansex und Partnerschaft verschoben würde.

Gebhard Roese von der Liebepur, dem Internet-Journal für Dating-Fragen, schrieb dazu, wenn das Hauptziel der Frauen beim Dating sei, Sexkontakte zu haben, dann wäre ein Casual-Dating-Portal in jedem Fall die bessere Variante als eine Singlebörse.

Bild © 2010 by c-date.

Single bleiben – und die Lust?

beziehung? nicht immer nötig - sagen singles. doch was machen sie mit der lust?


Einst waren die alten Jungfern und Hagestolze der Schrecken der Kleinstädte: Sie tauchten überall da auf, wo man sie nicht brauchen konnte, begannen, über seltsame Dinge zu reden und kleideten sich auch wunderlich.

Heute heißen sie „Singles“, und damit sie nicht werden wie einst die Hagestolze oder die alten Jungfern, brauchen sie zwei Hilfsmittel: Menschen für gute Gespräche und Menschen für schönen Sex. In einer Person ist dies schwer zu bekommen, und wenn, dann bewegen wir uns in der Klasse der Damen und vereinzelter Herren, die sich die Stunde mit Beträgen zwischen 500 und 1000 Euro versüßen lassen. Das ist nicht nach jedermanns und jederfraus Geschmack und vor allem entspricht es nicht den finanziellen Möglichkeiten – also teilt man die Bedürfnisse.

Bei den Frauen ersetzt der gute Freund (vorzugsweise schwul, manchmal auch hetero) den Gesprächspartner, Begleiter und Ratgeber für alle Fälle, und die gute Freundin ist für den Rest der Emotionen da. Männer scheuen sich noch manchmal, Vergleichbares zu haben, obwohl vielen eine lesbische Freundin sehr gut täte. Notfalls kann bei beiden Geschlechtern der Psychotherapeut die Rolle des Gesprächspartners übernehmen – er ist vergleichsweise preiswert.

Die andere Seite? Die tollen, schönen und begehrenswerten Frauen und Männer bedienen sich, wo es Theken gibt: Online wie Offline. Einen Mangel gibt es nicht – am offenen Markt ist für attraktive Menschen immer jemand zu haben, der sich für eine Nacht bis zu sechs Monaten eignet. Das kling zynisch, ist aber die Wahrheit. Schade, wenn sich die aufgepickten Partner „eigentlich“ auch für längere Beziehungen eignen würden – und viele Tränen beweisen, dass diese es eigentlich so gewünscht hätten. Bei anderen muss man sagen: Sie eignen sich nicht für mehr als eine Beziehung zwischen ein paar Stunden und ein paar Monaten, weil sie sich selber nicht in Beziehungen einbringen können.

Was aber tun die anderen? Sie hoffen und darben, gehen schwierige Kompromisse ein oder schwitzen die Lust hinaus. Irgendwann aber wollen fast alle Haut, wollen Nähe, wollen Mensch – und wollen Sex, und zwar so, dass er ganz bestimmt auf den Punkt gekocht wird.

Die Abstinenz der Singles gegen feste Beziehungen oder gar gegen die Ehe führt dazu, dass immer mehr Menschen immer ausgefallenere Wege suchen, um zu ihren Süßigkeiten zu kommen. Diese Nachfrage zieht ein Angebot nach sich, dass es zuvor nicht gab: neue Wege tun sich auf, um die Liebes- und Lusthungrigen zueinander zu bringen, und immer seltsamere Menschen steigen in die Arena: Sex aus Liebe steht neben Sex aus Lust, und Sex gegen Geld steht neben Sex gegen Geldeswert. Auch die Dienstleisterinnen und Dienstleister ändern die Farbe beliebig wie die Chamäleons und mischen sich teilweise sogar unerkannt in Singlebörsen, insbesondere aber in Casual-Dating-Seiten ein.

Diese Entwicklung tut sicher nicht gut – doch wer wollte sie stoppen? Solange alle auf „Traumfrauen“ und „Traummänner“ warten, sie aber niemals bekommen, werden sie eben Single bleiben – und sich jemanden für die kleine Lust zwischendurch suchen, der sagt: „ja, warum eigentlich nicht wir, und warum eigentlich nicht sofort?“

Bild © 2006 by elward-photography