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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Massagegeräte kommen wieder in die Schmuddelecke

Die WELT brachte es auf einen einfachen Nenner, wie die WELT eben so ist – das Haus Springer weiß eben, wie der Heimwerker denkt:

Im Baumarkt findet man keine Schlafanzüge, obwohl man sich dort mit Material eindecken kann, um ein Bett zu bauen.“ Sehr interessant, nicht wahr? Und außerdem sehr logisch, denn im Baumarkt findet man beispielsweise durchaus Bier, und das bekommt man sogar, ohne sich eine Hausbar bauen zu wollen.

Aber was schreibt man nicht alle, wenn der Philips-Konzern die Gerätegruppe einstellt, die ausschließlich für die Stimulation erogener Zonen bestimmt war (und es weiterhin ist)?

Offenbar waren es die Elektrosupermärkte, die sinnliche Produkte von Philips einfach nicht in den Regalen haben wollten, damit die Kunden nicht erröten – so sieht es jedenfalls die WELT und erdenkt sich eine fiktive Kundin, die im Media Markt an der Kasse steht und bei der die Kassiererin dann lächelnd nach der Postleitzahl fragt.

Klar ist nur, dass die Prüderie mal wieder gesiegt hat, und was da ein Marktberater gesagt hat, das nehmen wir hier bei der Liebeszeitung mit einem wissenden Grinsen zur Kenntnis: „Wenn der Vorstand dadurch die Marke verjüngen wollte, ist auch das unrealistisch: Mit Vibratoren erreicht man keine junge Zielgruppe."

Des Menschen Meinung ist sein Himmelreich – nur werden gerade für die „junge Zielgruppe“ mehr und mehr süße, preiswerte Produkte dieser Art in Pink produziert. Die Zielgruppe von Philips waren eher etablierte Frauen mit gutem Stilempfinden.

Schwamm drüber. Die angeblichen Schmuddelprodukte bleiben also Schmuddelprodukte und kommen wieder in jene Schmuddelecke, in der sie die Gutmenschenschaft am liebsten sieht. Die Volksmoral ist mal wieder in Ordnung. Wie schön für die Spießer in Deutschland,

Nikolaus: Erinnerungen an die Wonnen der Rute

Weiß du nicht mehr, wie es ist? Es ist wie das Prasseln des Wassers, wie ein Strahl aus einer Dusche, die von starkem Wasserdruck getrieben wird. Nur dass es kein Wasser ist, was über deinen Körper rauscht, sondern eine Rute, geschnitten aus den biegsamen Zweigen der Weide. Man nennt sie nicht von ungefähr „Küsse“, die Schläge mit der Rute, nur küssen sie auf andere Weise – und sicher nicht auf den Mund.

Seit den ersten Dezembertagen verfolgt es dich, dieses Kribbeln. Wundersame Erinnerungen an das schamvolle Entblößen, das den Küssen der Rute vorausging und die liebevollen Umarmungen, die den Rutenschlägen folgten, während die Haut noch rot und heiß war. Die verbotene Wonne, der Lust im weichen Bett noch Tages später nachzuspüren, während der Ehemann wieder auf Reisen war. Jene Erinnerung an die süße Lust, die bis zum Weihnachtsabend anhielt. Ja, du hättest dir auch Wiederholungen gewünscht, doch dein Liebster tat es nur einmal: am Nikolaustag. Dann musstest du dich kleiden, wie es eine vornehme Dame damals tat, mit Röcken, Unterröcken, Seidenstrümpfen, einem Hüfthalter einem breiten Höschen, das den ganzen Po bedeckte.

Deinem Ehemann musstest du dann beichten, mit gesenktem Kopf. Vor allem deine Seitensprünge. Darüber wollte er alles hören, und vor allem für sie würde er dich strafen. Du musstest nicht viel erdichten: Dein Mann war viel auf Reisen, und du hast dir den Honig geholt, wo es ihn gab.

Dann musstest du dich ausziehen: Kleidungsstück für Kleidungsstück, und bevor das Höschen fiel, musstet du dich zieren. Ja, du hast dich geschämt, immer, wenn du über der Lehne des Chaiselongues, lagst, deinen Hintern hoch aufgerichtet. Dann musstest du warten, bis dich die Rute küsste. Ein süßes, ein sehnsüchtiges Warten. Du wirst nie beschreiben wollen, was dann geschah, nicht wahr? Du hast die Küsse der Rute nicht gezählt, und am Ende war alles nichts als Schmerz und Wollust, und dann … es gab nur wenige Nächte, in denen er dich begehrte, doch in der Nikolausnacht tat er es heftig, wild und ohne jede Hemmung, wilder noch als alle deine Liebhaber zusammen genommen.

Manchmal, viel später, hast du dich zum Nikolaustag entblößt, hast dich über die Lehen des Chaiselongues gelegt und geträumt. Doch du bis längst von ihm geschieden, hast bei anderen mehr Glück erhofft und auch mehr Wonne. Doch mit deinem Mann verschwanden auch die Liebhaber nach und nach. Wenn du noch einen von ihnen wolltest, musstest du dich stärker erniedrigen, als du es damals für möglich hieltest, an jenen Nikolaustagen.

Morgen ist wieder Nikolaus, und du wirst dich wieder über die Lehne des alten Chaiselongues legen, und deinen Po hoch aufrichten, und es wird wieder kein Nikolaus kommen, es wird wieder keine Rute geben und abermals keine Wollust. Am Ende wird es eine Flasche Champagner sein, die dich tröstet, weniger prickelnd, aber fast ebenso sinnlich.

Deine Mitarbeiterinnen werden dich am Morgen danach vielleicht etwas merkwürdig ansehen, wenn du dich langsamer als sonst in deinen Chefsessel fallen lässt und kurz zögerst, bevor du dich ganz setzt, und für einen kurzen Moment werden deine Augen blitzen in der Erinnerung an Lust und Schmerz, denn mag es auch Jahre her sein: Es gibt eben Erinnerungen, die niemals ausgelöscht werden.