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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Scam-Versuche

Wie sehen eigentlich Scam-Versuche aus?

Nun, zum Beispiel so:

Hello,

My name is Kelly Gadu
i saw your profile and
i became intrested in you,
Here is my email address,
(gelöscht vom Redakteur)
I believe we can move from here
please do not contact me in the site email
send me mail directly to my box
Thanks a lot for your kind attention.

Kelly Gadu

Der typische Satz ist kursiv gesetzt. Wann immer ihr in einem "Sozialen Netzwerk" oder einer Singlebörse so etwas entdeckt: Löschen. Beigefügt war übrigens das Bild einer schönen dunkelhäutigen Frau.

Gedanken zum Luciafest

na, ein bisschen traurig, lucia? bald wird die welt wieder heller.


Die schwedische Tradition des Luciafestes hat ihre Ursprüngen im Volksglauben. Neben dem Julfest ist es eines der letzten Überbleibsel der im Volke tief verwurzelten vorchristlichen Kultur, für die man aus der dominierenden Sicht des Christentums den Schandnamen „Heidentum“ geprägt hat. Ob sie nun „germanisch“ ist, interessiert das Volk überhaupt nicht – es verehrt ja nicht Wodan und Frija, sondern freut sich daran, dass die Tage nach dem ursprünglichen Luciatermin (nach dem alten Kalender) wieder länger werden, wenngleich man nach dem neuen (gregorianischen) Kalender darauf noch ein paar Tage warten muss.

Dem Volk ist gleich, wessen „Jul“ man feiert. Denn selbst wenn sie Christen sind, sehen sie im Religionsstifter, der bedeutende Lehrreden hielt und nach Auffassung der Evangelisten dafür sterben musste, für einen anderen Jesus von Nazareth als den, der angeblich zu Weihnachten geboren wurde.

Doch was soll es überhaupt? Der Frohsinn der Weihnachtszeit resultiert aus der Überzeugung, dass die Sonne bald wieder den Sieg über die Finsternis erreichen wird. Wer jemals in Skandinavien war, weiß, wie sich das Leben anfühlt, wenn die Sonne gegen 10 Uhr aufgeht, ganz flach über dem Horizont hängt und bereits gegen 15 Uhr wieder verschwindet. Das ist es, was die Menschen sehen – und das ist es, was sie hassen.

Die Schweden feiern aus diesem Grund das Luciafest schon vor den „Wihen Nachten“ – es ist das Fest des Lichts, personifiziert durch eine junge, blonde Frau, die einen Lichterkranz im Haar trägt. Zwar muss sie inzwischen nicht mehr unbedingt blond sein – doch eine Lucia zu sein, ist der Traum vieler junger Mädchen, selbst wenn die Anerkennung, die ihr daraus erwächst, viel harte Arbeit bedeutet.

Sicher, man mag lächeln über solche Traditionen – aber ist es nicht wundervoll, das personifizierte Licht in der Stadt zu haben? Lucias sollen übrigens sehr begehrte Bräute sein – jeder junge Mann sieht sie ja, die schöne Lichterbraut – und viele wünschen sich insgeheim ein Date mit jener schönen Frau, die für ein paar Tage den Glanz der Öffentlichkeit genießt.

Die Lucia ist übrigens auch im schwedischsprachigen Teil von Finnland sehr beliebt, wo man sie seit 1936 wählt. In diesem Archiv sind unter anderem Aufnahmen von 1956.

Bild (stark modifiziert) © 2009 by "Giåm" Guillaume Baviere

Weihnachten, das Julfest und das Lucia-Fest

Überall im Norden, wo das Wort „Jul“ ja schon an den vorchristlichen Ursprung der Weihnachtszeit erinnert, werden die im Volk verankerten Quellen des Lichterfestes deutlich. Sie sitzen tiefer in der Seele des Volkes als das Christentum, das die Bräuche letztlich nur von den sogenannten „Heiden“ übernommen hat – auch, wenn das deutsche Online-Lexikon Wikipedia in seiner bekannten Einseitigkeit ausschließlich die amtskirchliche Sicht des Weihnachtsfestes vertritt. Zitat aus Wikipedia:

„Der Ursprung aus einem germanischen oder skandinavischen Julfest ist unhaltbar. Hinsichtlich eines vorchristlichen Julfestes gibt es große Quellen-Probleme. Dass es für den Mittwinter bei den Nordgermanen Feste gab, ist überliefert. Umstritten ist aber, zu welcher Zeit sie stattfanden und welchen Inhalt sie hatten.“

Dies ist die arroganteste Auslegung, die in Lexika zu finden sind - sie entspricht exakt dem Vereinnahmungsgedanken des Christentums, das sämtliche Feste der alten Religionen mit dem Anschein christlicher Feste überdeckte und damit auch verfälschte. Dass man im Mittelalter alle eventuell vorhanden historischen Quellen fälschen konnte, liegt auf der Hand: Schließlich war das Volk, der eigentliche Hüter der alten Religion, kaum in der Lage, zu schreiben. Man darf froh sein, dass wenigstens die nordischen Länder noch gegen den Wahn der Christen kämpfen, das Weihnachtsfest erfunden zu haben. Die Schweden feiern am 13. Dezember das Luciafest – ebenfalls eine Tradition, die auf dem Lichterfestcharakter von Weihnachten beruhen, wie bei uns in Deutschland der Weihnachtsbaum.

Warum sollten wir auch „christliche Weihnachten“ feiern? Das Volk feiert auch heute noch die baldige Wiederkehr des Lichts, und selbst gläubige Christen geben dem Lichtfest mit ihren Weihnachtsbäumen mehr Chancen als der Erinnerung an die Geburt eines Religionsstifters aus dem Nahen Osten. Wenn Weihnachten überhaupt eine allgemeingültige Essenz für die Menschheit hat, dann sind es die Weisen aus dem Morgenland, die einfach schenkten, ohne zu fragen.

Das Wesen und Wirken des Religionsstifters Jesus von Nazareth hingegen mag man annehmen oder auch nicht – und wer danach leben will, tut gut daran, es sorgfältig selbst zu studieren, statt sich die Worte von der Kirche interpretieren zu lassen. Diese Kirche vergisst nur zu gerne, dass der Religionsstifter in Wahrheit ein fanatischer Rebell war, der es genoss, seinen Landsleuten den Spiegel vorzuhalten und dafür einerseits geliebt und andererseits gehasst wurde – wobei das einfache Volk ihn liebte und die Religionsverwalter ihn hassten.

Aus gutem Grund heißt das kommende Fest es im Norden „Jul“ und bei uns in Deutschland Weihnachten, die „geweihten Nächte“. Es heißt eben nicht „Christfest“ oder „Geburtsfest“ wie in anderen Ländern. Wer die Wahrheit erträgt, sollte sich nicht irremachen lassen: Das Fest des Nordens ist das Mittwinterfest, das Julfest, das Lichterfest - mögen Kirchenchristen, Süddeutsche und Österreicher darüber denken, wie sie wollen.
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