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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Jungfrau sein – zu 100 Prozent oder wie?

wenn der pfeil der liebe trifft, kann es ganz schön hart sein, jungfrau zu bleiben



In Deutschland diskutieren wir normalerweise nicht, wie, wann und wo ein Mensch (ja, Frau oder Mann) seine „Unschuld“, wie man früher so hochtraben sagt, verlieren darf, kann oder sollte. Die Frage nach der „Unschuld“ des Körpers, der Emotionen und des Geistes ist daher nicht zulässig – und derjenige, an den sie gerichtet ist, hat ein gutes Recht, diese Frage als unverschämt abzutun.

Doch in den USA wird nach wie vor diskutiert, wer eine Jungfrau ist, und was man getan haben darf und was nicht, wenn man noch als solche gelten will. Mag es uns Europäern auch merkwürdig vorkommen: Im „technischen Sinne“ wie auch im alltäglichen Verhalten Jungfrau zu sein, reicht offenbar gar nicht – in gewissen Kreisen muss eine „100-Prozent-Jungfrau“ sein.

Fragt sich, was das ist – und da grub unser Schwesterblatt Liebepur mal nach und fand dies:

- „Sie müssen eine 100-Prozent-Jungfrau sein oder eine „Weniger als 100-Prozent-Jungfrau

Was eine "Weniger als 100-Prozent-Jungfrau" ist? Das ist eine Jungfrau, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatte und noch etwas von ihrer Unschuld besitzt. Das erste begreifen selbst wir, aber was bedeutet der Zusatz?

So verwirrt, lesen wir weiter im Originaltext (nicht bei der Liebepur):

Eine 100-Prozent-Jungfrau ist ein Mensch, der noch nie in irgendeine Art von sexuellen Handlungen mit einer Person des gleichen oder des anderen Geschlechts verwickelt war und deshalb eine unschuldige "100-Prozent-Jungfrau" ist.

Aha – und was ist eine „Nicht 100-Pozent-Jungfrau“, die trotz alledem eine Jungfrau ist?

Da ist jemand, der tatsächlich schon irgendeine Art sexueller Erfahrung mit jemand anderem hatte, aber keinen Geschlechtsverkehr und die außerdem noch ein wenig sexuelle Unschuld besitzt.

Puh – dann wird die Sache natürlich brenzlig für jemanden, der –ja, was denn nun eigentlich?

Nun. Das sind dann offenbar die „0-Prozent-Jungfrauen“ oder „Nicht-Jungfrauen“. Nun, ab hier wird die Sache peinlich, weil ein paar Praktiken genau beschrieben werden – und wenn ich das hier auch veröffentliche, bekomme ich vielleicht Ärger mit unseren Inserenten, also sage ich mal, wo die „Berliner Mauer der Unschuld“ verläuft: Jemand verfügt nicht mehr über die nötige Unschuld, wenn er oder sie „mithilfe einer anderen Person“ bestimmte Praktiken ausgeführt hat (die wir hier nicht nennen), auch dann, wenn es nicht zum Geschlechtsverkehr kam. Dies beinhalte Personen des anderen oder des eigenen Geschlechts. Ach ja, und dies erfuhr ich auch noch: Eine Person ist eine Nicht-Jungfrau, wenn sie schon einmal eine Beziehung hatte, die geschlechtliche Aktivitäten ohne Geschlechtsverkehr beinhaltete.

Wenn ihr nun sagt, dass ihr nicht durchblickt, dann geht es euch wie mir. Ob nach Abzug sämtlicher Punkte noch männliche oder weibliche Jungfrauen im Erwachsenenalter übrig bleiben, an die sich meine Quelle wendet?

Übrigens gibt es keine wirklich exakte Definition für „Jungfräulichkeit“, jedoch glauben die meisten Menschen, dass die Jungfernschaft mit der Aufnahme des ersten vaginalen Geschlechtsverkehrs endet. Andere jedoch sehen die Aufnahme jeder Art von Geschlechtsverkehr als Ende der „Unschuld“ an.

Die Quelle dieser Recherchen: We Waited.

Bild oben: John William Waterhouse, Britischer Maler, Daphne und Apollo (Ausschnitt)
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