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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dicke Frauen lassen sich angeblich „schlank riechen“

a, wie beißt man denn nun in den lebkuchenmann?


Mit den Frauen ist es so eine Sache, nicht wahr? Irgendwie sind sie alle schön und begehrenswert – fragt sich nur, wann, wie und wo. Seit den zwanziger Jahren wissen wir, dass „alle Mädchen nicht weit vom Knie“ schön seien, und in Bars kann man sie sich bekanntlich schön trinken.

Kann man sie sich auch schön riechen? Ja klar sagt ein US-Forscher. Der ließ eine 111-kg-Dame irgendwie mit einer Mischung aus „Blütenshampoo und Old Spice® (klassischer Herrenduft, riecht nach Zimt). Sie wurde nach dieser Prozedur um sechs Kilo leichter geschätzt – allerdings nur von Männern. Ob dabei der nackte oder verhüllte Körper vorgeführt wurde, ist mir unbekannt. Was das bedeutet? Na, was so etwas eben bedeutet, was diese „Wissenschaftler“ feststellen: gar nichts. Denn bei 111 Kilo sind sechs Kilo bekanntlich gegen fünf Prozent, und Männer können solche Gewichstdifferenzen (denkt mal an 50 und 52,5 Kilo) ohne Waage sowieso nicht feststellen, zumal, wenn man den Gewichtseindruck nicht mit dem den Duft, sondern mit der Kleidung entsprechend korrigiert. Besser als sich „schlank zu duften“ soll freilich noch sein, den Mann zu gebacken Zimtbrötchen einzuladen oder inmitten eines Lavendelfelds zu lieben, denn eine frühere Studie zeige angeblich, „dass Frauen, die nach Zimt und Lavendel rochen, als intelligenter, vertrauenswürdiger und erfolgreicher wahrgenommen wurden.“ Am besten aber würden sich eben jene Zimtbrötchen bewähren. Wenn ihr jetzt denkt, dass das ja alles "wie Weihnachten" duftet, habt ihr vielleicht Recht. Mir kommt dunkel in Erinnerung, dass schon mal jemand „Zimt und Vanille“ empfohlen hat, wenn man Jugendlichkeit ausstrahlen wolle.

Was ist nun eigentlich mit den Männern? Können die auch ihre Attraktivität steigern, wenn sie – sagen wir mal – ihren Körper mit Old Spice® „klassisch“ übergießen? Kocht etwa das Blut im Schritt, wenn der Mann sich damit einduftet? Nen, eher nicht. Laut einem Bericht des Männermagazins GQ, aus dem bereits zitiert wurde, sollen aber das Lakritz-Bonbon „Good N’Plenty“ sowie Bananennussbrot als Duft ankommen. So, und nun dürft ihr suchen, wo ihr “Good & Plenty®” herbekommt. Die Inhaltsstoffe stehen jedenfalls auf der Webseite des Herstellers, und „ja“, Lakritzenextrakt ist dabei und Anisöl auch. Bananennussbrot kann man notfalls selber backen: Ob es die Banane ist, die dabei den Duft verbreitet, der Frauen schwächeln lässt, oder ob es die Vanilleschote ist, weiß ich nicht – ich halte den ganzen Beitrag in GQ ohnehin für eine Schote.


Ja, und bevor ich es vergesse: Der „Shrink“ (US-amerikanischer Jargonausdruck für Psychotherapeut) , der das alles wusste, heißt Dr. Alan Hirsch, und wenn er nicht gerade Duftmärchen verbreitetet, beschäftigt er sich mit der Psychologie des Lebkuchenmänner-Essens. Demnach kann man den Charakter eines Mannes daran ablesen, ob er zuerst den Kopf, die rechte oder die linke Hand abbeißt, oder gar die Füße. Da kann man eigentlich nur sagen: wie gut, dass Lebkuchenmänner keinen Penis haben.

Titelbild von: © 2008 by Chuck Allan (stark nachbelichtet)

Werdet bloß nicht zu brav

Liebe guter Weihnachtsmann,

Sieh mich nicht so böse an, weil ich doch immer so freche Ratschläge gebe, und stecke deine Rute ein, weil ich die nun heute wirklich nicht bekommen will. Lass uns ein andermal darüber reden, nicht?

aber ina!
Ich habe ja schon lange meinen Wunschzettel abgegeben, aber da hast du nur den Kopf geschüttelt – solche frivolen Dinge wolltest du mir nicht schenken – ach du armer, alter Mann, wenn du wüsstest, wie viel leckere Sachen man damit machen kann. Dabei war diesmal doch gar keine schicke rote Lederpeitsche dabei. Wofür ich das wundervolle schwarze Überbrustkorsett brauche, wo ich doch nicht mal einen Freund habe? Das geht dich gar nichts an!

Ob ich nicht mal mein Leben ändern sollte? Oh ja, es soll viel bunter werden, und ich will mehr Weibchen und Männchen hineinstellen, und dann … (hier hat der Induna gesagt, sollte ich besser drei Pünktchen machen). Ach, das wolltest du nicht hören, Weihnachtsmann? Ob ich denn niemals dran gedacht hätte, ein richtig anständiges Leben zu führen?

Nö – das Leben soll doch Spaß machen, oder? Da schick ich den Weihnachtsmann mal zurück nach Grönland, wo er hingehört. Und in diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser der Liebeszeitung: Werdet bloß nicht zu brav, sondern macht was mit euch und mit den anderen und schenkt mal jemandem etwas Lust, der sie gerade braucht, und nicht nur denen, die sowieso die Nase nicht voll kriegen können.

Eure Ina


Countdown: Tag minus ein

geschenke: nicht vor weihnachten öffnen



Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstag. Eigentlich ist es ja nicht so, denn Weihnachten ist ja am 25. Dezember – aber wer will das schon wissen. Weihnachten ist immer dann, wenn Bescherung ist – und Bescherung ist am „Heiligabend“.

Morgen, Mädchen und Jungs, Maderln und Buben, Frauen und Männer, wird es etwas geben, morgen werden wir uns freuen. Hoffentlich jedenfalls, denn das Schenken ist so eine Sache. Ich will gar nicht erst auf den alten Witz eingehen:

„Ich schenke ihm zu Weihnachten ein Buch!“
„Auch, du Dummchen, er hat doch schon eines“


Doch es gibt ähnliche Dinge, seien es Socken, Krawatten, Baby Dolls oder Modeschmuck – möglichst noch auf Internet-Auktionen ersteigert. Sie alle fallen in die Kategorie „hat er/sie schon“, und über den Geschmack der Schenker lässt sich streiten: "Schau mal, eine handgefertigte Seidenkrawatte“ – klar, aber die taugt höchstens für den Fasching, so hässlich ist sie.

Schon besser: eine original schottische Schottenmütze – die habe ich zwar schon, aber sie ist wirklich ein tolles Geschenk – und für junge, schicke Damen eigenen sich auch Korsetts und andere Frivolitäten wie Seidennachthemden (ohne Handbemalung, versteht sich, es soll ja nicht für den Fasching sein).

Letztendlich aber – ach, das schönste Geschenk, das man einander machen kann, ist die Liebe, und wenn ihr mich fragt – die darf Weihnachten ruhig mal etwas dekorativer sein, und insofern kann man den Wunsch der Herren verstehen, zu Weihnachten dann und wann auch mal etwas Unpassendes zum Anziehen zu schenken. Der Weihnachtsbaum ist schließlich auch nicht nackt, oder? An dem hängt doch auch allerlei Lametta - nur mal so als Anregung, versteht sich.

Wer jetzt meint, ich sei ein Weihnachtsmann oder ich hätte nicht alle auf dem Christbaum – Gedanken sind frei. Dem Rest von euch allen wünsche ich ein tolles Weihnachtsfest.

Tilebild: © 2006 by Zenera

Schöne Bescherung – oder was Frauen (nicht) wollen

singles haben es weihnachten schwer - trotz roter kleider beißen die weihnachtsmänner nicht an während der festtage


Irgendwie ist der Zug ja längst raus – aber es soll ja Leute geben, die bis zum letzten Moment warten, um die Liebste noch zu beschenken. (Die Ehefrau schließen wir mal ein in den Begriff „Liebste“, nicht wahr?).

Also – da wäre natürlich die Dessous. Der Mann kauft sie zumeist in Verachtung von Größentabellen und mit erotischem Schaum vor dem Mund, und das klappt überhaupt nicht. Besser wäre da schon ein wirklich sinnliches Nachthemd (wenn sie welche trägt) oder ein sinnlich wirkender Hausmantel (noch gar nicht dran gedacht, was?) .

Miezen-Telefone in Pink?

Dann wären da die Technikgeschenke. Miezen-Telefone gibt es in lila, pink und anderen mädchenhaften Farben und sogar Digitalkameras gibt es speziell „für Mädchen“. Damit ich nicht in den Verruf der Frauenfeindschaft komme: Sie sind genau so umständlich zu bedienen wie die Kameras für Männer, nur haben sie eben Bonbonfarben. Die meisten der anderen technischen Geräte eigenen sich nicht für den Gabentisch: Ihr wisst schon, die, die summen und vibrieren und rotieren und so weiter … nein, also nicht doch.

Ja – und dann? Ein schönes Weihnachtsessen? Eine Flasche echten Champagners oder mindestens einen wirklich guten Sekt (Crémant tut es auch)? Ich finde ja immer, einmal im Jahr muss man das Geld auch verschwenden dürfen, dass man sich das ganze Jahr sauer erarbeitet hat.

Liebe beim "Fest der Liebe"

Oh, bevor ich es vergesse: Das mit dem „Fest der Liebe“ war zwar von den Erfindern des Festes irgendwie anders gemeint, aber warum solltet ihr eigentlich nicht versuchen, aus Weihnachten ein „Fest der Liebe“ zu machen? Es gibt da Düfte, die es nur Weihnachten gibt, und davon darf es auch mal ein bisschen mehr sein, es gibt die Kindheitserinnerungen an böse und brav, es gibt die Wachspiele – und vielleicht gibt es sogar Schnee … es muss nicht immer „Hardcore“ sein – auch ganz gewöhnliches Herumtollen im Schnee kann lustvoll sein, solange man eine warme Stube in der Nähe hat. Wer immer kann als Mann: Macht es euren Frauen ein bisschen schön – und lasst euch mal Zeit für die Liebe – und wenn die Liebste euch dann wirklich in halbtrunkenem Zustand einen erotischen Wunsch ins Öhrchen flüstert – dann erfüllt ihn bitte, soweit es die Verkehrslage zulässt.

Trost für die Ledigen: Weihnachten ist bald vorbei

Für die Ledigen sieht die Sache mau aus: Nix los über Weihnachten, und selbst, wenn etwas möglich wäre, macht niemand was. Das Weihnachtstabu Nummer eins: Ledige ohne Beziehung dürfen keinen Sex haben. Steht zwar nirgendwo geschrieben, ist aber trotzdem Realität. Wen es tröstet: Weihnachten ist bald vorbei, wenn man es als Drei-Tages-Fest sieht, und „recht bald“, wenn man all die „Geweihten Nächte“ zusammenzählt. Bereits Silvester ist die Jagdsaison auf Singles wieder freigegeben – und ab dem Dreikönigstag sollte die Weihnachtsstimmung endlich zurückgebaut sein und der Single wieder seiner Bestimmung nachgehen: der Partnersuche. Nein, ich haben nicht gesagt, für „wie lange“. Gegen den Trend kann ich nun auch nicht schreiben, und der Trend sagt nun mal: Frauen gehen gerne naschen, was die Liebe betrifft.

Nun, und das sollte ich auch noch sagen: Hände weg vom Weihnachtsmann – stellt euch mal vor, wenn den jede benutzen würde – ich meine, wie schnell wäre der dann abgenutzt?

Falls wir uns vor Weihnachten nicht mehr sehen – bitte versucht, Weihnachten irgendwie zu überstehen – es gibt eine Zeit danach.

Bild © 2008 by Cosmin Cornea

Fesseln und fesselnde Beziehungen

ein spiel daraus machen - das ist das ziel vieler paare


Eine „Fesselnde Beziehung“ ist normalerweise eine aufregende Beziehung. In der Sprache der Erotik-Anzeigen in Zeitungen und im Internet bedeutet der Begriff freilich etwas anderes: eine Beziehung, in der das Fesseln eine wichtige Rolle spielt - möglicherweise sogar die einzige Rolle.

Noch vor 50 Jaren waren „Fesselliebhaber“ so gut wie ausschließlich Männer mit einer kleinen Macke: Sie suchten entweder jene „fesselnden Beziehungen“ oder sie versuchten, naive junge Frauen dazu zu überreden, sich fesseln zu lassen. Besonders Letzteres brachte ihnen den Ruf rücksichtloser Sadisten ein, die sich am Leid der gefesselten Frauen ergötzten.

Die Filmbranche bediente die Salon-Sadisten

fast alle titel waren ähnlich: detektiv-storys
Die Filmbranche, stets ein Indiz für die geheimen Wünsche der Menschen, unterstützte den latenten Wunsch, Menschen zu sehen, die gefügig gemacht wurden. In Dutzenden von Kinofilmen wurden die Heldinnen und Helden gefesselt und malträtiert, wobei sich günstigerweise immer die Gelegenheit ergab, die Männer mir freiem Oberkörper zu zeigen und die Frauen in zerrissenen Kleidern, die ihr Hilflosigkeit noch unterstrichen. In den USA entstand ein ganzes Genre von Detektivgeschichten, deren Cover nur allzu häufig eine halb nackte, gefesselte Frau mit ängstlichem Blick zierte.

Wünsche nach Fesslungen verwirren die Moral

Doch es gibt eine andere Seite: Die Lust daran, gefesselt zu werden. Sie bringt uns in Erklärungsnot, denn wir sind allzeit geneigt, den fesselnden Menschen als Sadisten zu sehen und ihn wegen seiner perversen Lüste zu verachten, während wir den Gefesselten als Opfer ansehen und entsprechend bedauern. Denn wie sehr die Heldinnen und Helden in den Kinofilmen auch bedroht und malträtiert wurden: Am Ende siegten die Retter, und die Bösen mussten sterben. Doch, was geschieht, wenn sich die Rollen verändern? Was, wenn die Heldin oder der Held darum bittet, gefesselt zu werden?

Dann bekommt unsere Moral einen Riss. Solange wir jene, die sich unterwerfen wollten, noch als krankhaft abstempeln konnten und sie abwertend als „Masochisten“ etikettieren, war die Welt für uns ja in Ordnung. Wir konnten sie warnen, zum Psychotherapeuten oder Psychiater schicken. Doch was, wenn die Geliebte, Freundin oder Ehefrau eines Tages sagte: „Liebling, bitte fessele mich?“, und dies offenbar im Vollbesitz ihrer geistigen und seelischen Kräfte, mit glühenden Augen? Dann standen wir da, hilflos.

Ebenso hilflos fühlt sich offenbar ein WELT-Redakteur (es könnte sich auch um eine Redakteurin handeln) jedenfalls lesen wir:

Es macht doch niemandem Spaß, auf einen Partner zu starren, der mit Baumarkt-Schnüren an ein Eisenbett … geknüpft wurde. Da liegt er jetzt und windet sich, was fängt man mit ihm an?


Da haben wir sie in Reinkultur, die Hilflosigkeit. Wenn die Rollen nicht eindeutig sind, wenn Gut und Böse für den „braven Bürger“ nicht mehr trennbar ist, dann beginnt er zu stammeln, weil er die Welt nicht mehr versteht. Zudem sieht er sich plötzlich in einer ungewohnten, für ihn völlig unattraktiven Rolle, die ihn verwirrt.

In den Rollenspielen der Erwachsenen ist der Passive der König

Wie bei so gut wie allen sinnlich motivierten Rollenspielen der Erwachsenen, ist die passive Rolle inzwischen die bei weiten attraktivere Charge. Der Spieler, der sich fesseln lässt, wird dadurch wieder in die Kindheit zurückgeschickt, in der man keine Verantwortung für das trägt, was jetzt geschehen wird: Die Sinneslust wird von außen kommen, und man wird keine Verantwortung für das tragen, was nun geschieht, weil man sich ja ohnehin nicht mehr dagegen verwehren kann. Dies ist die Rolle, die dem gestressten, mit Verantwortung überladenen Erwachsenen die Möglichkeit gibt, restlos unverantwortlich zu handeln: „Ich bin gefesselt, und du kannst mit mir machen, was du willst“. Das ist natürlich keine Tatsache – man setzt vorher Grenzen. Vergessen wir nicht: Gefesselt sein ist, wie jedes andere sinnliche Rollenspiel, ein Spiel mit der Illusion.

Die Lust an einer sinnlicheren Welt

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere bedeutet für den passiven Partner auch dann einen Gewinn, wenn er kein typischer Rollenspieler ist: Wer sich fesseln und dabei die Augen verbinden lässt, taucht in eine völlig neue, sinnliche Welt ein, denn nun ist er bei Weitem sensibler für alle Empfindungen. Da er nicht sieht, was geschieht, versucht er es zu erahnen, schärft sein Gehör, um zu wissen was ihn erwartet und achten auf den Luftzug, der durch Bewegungen entsteht. Die Erfahrung, nicht zu wissen, was geschieht, und sanfte wie heftige Berührungen erst zu bemerken, wenn sie unmittelbar ausgeführt werden, ist das eigentlich Erregende an der Fesselung. Für den passiven Spieler gibt es dann nur eines: Möglichst tief einzutauchen in die Gefühle, die er in dieser Wiese sonst nicht erleben würde.

Habe ich den aktiven Spieler vergessen? Nein, keinesfalls. Es ist wohl richtig, dass er weniger sinnlichen Gewinn aus dem Spiel ziehen kann, doch er kann das Spiel aus Liebe betreiben – und statt Nutella, wie die WELT es so sagt, lässt sich durchaus Champagner aus der Grube des Buchnabels schlürfen.

Nun, und wer würde sich wohl schämen, ein liebevoller Rollenspieler zu sein? Die WELT meint: „Hinterher schämt man sich fast so sehr wie nach dem homosexuellen Seitensprung.“ Oh, hatte man hier etwa die Möglichkeit, beides zu vergleichen? Es liest sich beinahe so.

Zitate: DIE WELT.

Titelfoto © 2006 by foxtungue