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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wem ist anal eigentlich ganz egal?


kaum jemandem ist der po ganz egal - aber anal?


Selbst auf die Gefahr hin, das viele unserer Leserinnen und Leser das Thema nicht für angemessene halten: Wir haben als Liebeszeitung die Pflicht, wahrheitsgemäß über Tendenzen in unserer Kultur zu berichten. Weil dies so ist, lassen wir einmal eine Dame zu Wort kommen, die es besser weiß als die Gutmenschenschaft, die immer alles verhindern will: Bettina Weidinger vom Institut für Sexualpädagogik, Sie beklagt, dass Jugendliche anale Praktiken erproben, bevor sie wirklich dazu bereit sind. Wörtlich:

Es wird zuerst einmal gemacht. War es unangenehm, fragen die Jugendlichen, wie sie den Schmerz vermeiden können. Sie erkundigen sich also nach einer mechanischen Anleitung, statt zu hinterfragen, warum sie etwas machen, was für sie offensichtlich nicht passt.


"Pfui Teufel" ist keine Aufklärung

Es ist also richtig, wenn den Eltern und Erziehern anal nicht ganz egal ist – und wer jetzt nur „Pfui Teufel“ denken kann, der ist längst auf dem Holzweg. Wenn wir keine anderen Antworten als „pfui“ oder „ich, wie eklig“ haben, dann haben wir gar keine Antworten. Erwachsene neigen dazu, sich anzumaßen, alle sexuellen Themen beurteilen zu können und sie maßen sich an, dazu Bewertungen abzugeben. Sie verdrängen zumeist erfolgreich eigene Wünsche und Neigungen, und je neugieriger sie auf die „fremdartige“ Sexualität sind, umso mehr wird sie verdammt. Das ist keine erfolgreiche Einstellung zur eigenen Sexualität und schon gar keine gute Gesprächsbasis mit Jugendlichen.

Die Jugend lernt falsch - aber wir lehren nicht richtig

Worum ging es denn nun eigentlich? Ganz einfach: Es geht darum, dass Jugendliche heute ihre Körper gegenseitig intensiver erforschen als früher. Tatsächlich gibt es einen Wechsel der Sichtweise unter Jugendlichen, der auch, aber sicher nicht ausschließlich, durch Pornografie vermittelt wird. Die Pornografie ist sozusagen der böse Bruder der betulichen Tante Aufklärung. Denn während die „gute Tante“ zutreffend, aber viel zu betulich und traditionell informiert, ist die Information über die Internet-Schmuddelmedien irreführend, aber dafür offen.

Das Problem dabei, einfach ausgedrückt: Wenn wir die Sexualität nicht lustvoll und positiv darstellen können (was Erzieher oft nicht können, wollen oder dürfen) dann informieren sich Jugendliche eben aus Quellen, aus denen sie sich nicht informieren sollten.

Noch einmal Frau Weidinger:

Ein Gefühl … zum Lustempfinden, das muss erst gelernt werden – am besten von frühen Kindesbeinen an. Hier biegt sich allerdings bereits der erste leicht rostige Haken auf, denn unsere Gesellschaft ist nicht sonderlich lustfreundlich … das Gefühl zur eigenen Körperlichkeit entwickelt sich oft gar nicht. Die Frage im Jugendalter, wie man es denn eigentlich spüre, dass man Sex, insbesondere Analsex haben möchte, können die meisten nicht beantworten.


Aufklärung - warum wir alle versagen

Ja, wir wollen so modern sein, nicht wahr? So offen und so experimentierfreudig – aber wir wissen nicht einmal, wie wir die Lust als solche beschreiben sollen. Wenn wir dies nicht können – wie sollen wir dann den Menschen (und nicht nur Jugendlichen) vermitteln, dass der Körper ein wundervolles Feld der sinnlichen Erfahrungen ist, dass man erst nach und nach erforschen kann? Wie wollen wir ihnen sagen, warum sich Erwachsene Luststeigerungen wünschen, für die es für sie noch viel zu früh ist? Ja, und wie wollen wir ihnen letztlich vermitteln, in der Liebe als Frau und Mann gleich und frei zu sein, wenn wir die Begierden beider Geschlechter nicht farbig und transparent, sinnlich und lustvoll beschreiben dürfen, weil und sonst die Zensur droht?

Moralisten und Pornografen – zwei Seiten derselben Medaille

Wir legen uns geistige Fesseln an, obgleich wir es nicht tun sollten. Wir schützen damit niemanden, sondern bringen junge Menschen dazu, schlechte Erfahrungen mit der Sexualität zu machen, die vermeidbar wären. Wir sollten dies alles nicht tun, sonder uns mutig der Realität stellen und das Feld nicht jenen überlassen, denen unsere Lebensfreude gleichgültig ist und die entweder ihr Geschäft betreiben oder ihre Moralvorstellungen durchsetzen wollen: Im Grunde sind die Extremmoralisten und die Extrempornografen gemeinsame Feinde der Lebenslust. Was wir tun können? Vor allem dies: Die Wahrheit schreiben über die Liebe – und auch über sinnliche Rosetten

Die Zitate entnahmen wir Sexmedpedia: "Wie viel anal ist normal"
Sexmedpedia ist eine österreichische Sexualmedizinnische Enzyklopädie der ECF-Health Media GmbH.
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Der Liebe Lohn im Wandel

ein gunstbeweis? kein problem! oder doch?


Nicht nur Huren erwarten für die Liebe einen Lohn: Auch Frauen und Männer wägen ab, was sie geben und nehmen können und wollen. Eine mir bekannte junge Friseurin zeigte sich grundsätzlich erkenntlich, wenn ein Mann sie einlud: Abgestuft nach Art der Einladung, Sympathie und eigenem körperlichen Zustand bot sie das ganze Programm vom Handverkehr im Auto bis zu ekstatischen Liebesnächten. Lehnte man ab, so zeigte sie sich beleidigt: „Gefalle ich dir wirklich so wenig?“, pflegte sie dann zu sagen. Man könnte nun denken, dass es am Bildungsstand der Dame lag, doch wenig später erzählte mir eine Studienrätin, dass es für sie ganz selbstverständlich wäre, dem Mann ein „kleines Geschenk“ zu machen, wenn er die Rechnung bezahle.

Das alles passierte gegen die 1980er Jahre, also bereits nach der lautstark verkündeten Frauenemanzipation. Was war damals eigentlich anders als im 19. Jahrhundert, über das Arthur Schnitzler schrieb:

«Ein bisschen gut berechnetes Liebesgeflüster, hin und wieder ein Abendessen in einem der gerade beliebten Restaurants: Das empfanden junge, lebenshungrige Frauen schon als adäquaten Lohn für die von ihnen gewährte Gunst. »


(Arthur Schnitzler. geschrieben 1920, in seinen Jugenderinnerungen)

Machen wir einen Sprung ins Jahr 2010? Die Verhältnisse, die ich 1970 schilderte, gibt es immer noch. „Es ist doch so einfach, für eine Frau, auf diese Weise 'Danke Schön' zu sagen ist die eine Meinung, und die andere ist „was denken sich die Männer eigentlich? Denken dir, wir sind alle Huren?

Interessant ist nun, was 2010 eine Journalistin schrieb:

«Ich persönlich finde ein Date immer aufwendig. Aufbrezeln, die Nervosität bekämpfen und sich eine geistreiche Pointe nach der anderen rausschrauben - da kann man doch ein wenig Belohnung erwarten.»


Es schient, als ob Gunst und Lohn den Platz gewechselt haben: „Wenn ich mich für dich schön mache, dann darf ich ja wohl wenigstens von dir erwarten, dass du mit mir schläfst.“

Titelbild © 2009 by wendy , modifiziert
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