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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Falsches und Richtiges über die Bar

hier amüsiert man sich - das ist aber nicht in jeder bar so


Sie haben es so oft gehört wie ich: Ach, gehen Sie doch einmal in einer Bar, wenn sie eine wirklich tolle Frau treffen wollen. Menschen, die häufiger Bars aufsuchen, wundern sich: Es gibt kaum einen Ort auf dieser Erde, indem man mit noch mehr mit sich selbst beschäftigt wäre wie in einer Bar – und zwar ausschließlich, es sei denn, die Bardame hätte viel Zeit und Lust zu reden. Wer als Mann dort hingeht, tut gut daran, zu schauen, zu schweigen und zu trinken. Der einzige vernünftige Dialog, den die vielleicht führen können, ist der mit einem Vertreter für Milchtaxis - ich wusste nie, dass es welche gibt, und ich weiß es, seit ich diesen Vertreter traf. Es hat also Sinn, sich an Bars zu setzen. Nun ja, es hat Sinn, wenn Sie so etwas mögen.

Natürlich gibt es eine Ausnahme: Sie sind Stammgast. Dann kennen Sie die Barfrau oder den Keeper, und der sagt Ihnen vielleicht, mit wem es sich zu reden lohnt. Dabei ist es gleich, ob Sie geschäftliche oder erotische Kontakte suchen.

Geschäftliche Kontakte sind leichter zu finden als erotische

Um es gleich vorweg zu sagen: geschäftliche Kontakte sind in Bars leichter zu finden als erotische. Wenn man allerdings erotische Kontakte sucht, dann ist die Sache sehr abhängig von: der Art der Bar, in der Sie sich befinden: In gewöhnlichen Bars sind Frauen Zufallsgäste, die zwar oft auch einsam sind, aber nicht gerade darauf programmiert, gerade jetzt und hier einen Mann zu finden. Vielleicht unterhalten Sie sich mit Ihnen – es ist immerhin möglich. Vielleicht lassen sie sich zu zwei oder drei Cocktails einladen und vielleicht gehen sie auch mit Ihnen ins Bett – vielleicht. Aber selbst wenn man am Ende Erfolg hat – das alles ist furchtbar anstrengend und verkrampft.

Die Einsamkeit gekonnt zelebrieren: Bars

Wenn Sie Stammgast in einer „ganz gewöhnlichen“ Bar sind, dann wissen Sie vermutlich warum: Sie können hier ihre Einsamkeit zelebrieren wie auf der Couch des Psychotherapeuten. Hier wie dort kommt entweder etwas dabei heraus oder nicht, aber das kann Ihnen wirklich gleichgültig sein, denn Sie zahlen nur die Drinks – Ihre Drinks, versteht sich. Wenn Sie eingeladen werden, nehmen Sie an – es ist eine Aufforderung zur Kommunikation. In keiner anständigen Bar werden Sie aufgefordert, die Getränke einer Dame zu bezahlen, aber sie dürfen selbstverständlich eine Dame zu einem Drink einladen, solange sie dies möglichst gleichgültig tun.

Die Dame, die keine Dame ist und die Damen, die heute keine sein will

Wenn Sie Stammgast sind, werden sie vom Barkeeper oder der Barfrau viele Informationen bekommen, die sie nützen sollten. Zwar sind alle Barkeeper und Barfrauen ausgesprochen diskret, aber sie sind eben zu manchen Gästen auch etwas weniger diskret. Das ist ausgezeichnet für Geschäftskontakte und ganz angenehm für erotische Kontakte. Sie dürfen sich ganz sicher sein: Selbst, wenn Ihr geschultes Augen (oder das von ihrem Freund, dem Diplompsychologen) eine Hure für eine Dame hält oder eine Dame für eine Hure – Barfrauen und Barkeeper können sie unterscheiden. Sie wissen, wer zu welchen Zeiten kommt und wer darauf aus ist, in Begleitung wieder zu gehen. In der Regel kennt das Personal sogar die Tarife der Damen, aber wenn Sie darüber etwas erfahren wollen, müssen Sie schon ein sehr guter Stammgast sein.

Frauen in Bars - sie sind normalerweise nicht dort, um "es zu tun"

Frauen in Bars? Es gibt dort Geschäftsfrauen, die Geschäftsfrauen sind und nichts als Geschäftsfrauen. Vertreterinnen, Propagandistinnen, Hostessen und Managerinnen, die endlich mal nachdenken wollen. Falls Sie diese erkennen wollen: Fragen Sie nach dem Beruf. Sie haben einen und wissen etwas über ihre Branche. Manchmal wollen sie auch längere Zeit reden, und gelegentlich flirten. Seien Sie nett zu ihnen, das ist alles. Sie gehen nicht mir ihnen ins Bett, jedenfalls nicht jetzt und hier. Wenn sie es dennoch tun, dann tun sie es eben - so ist das Leben.. Aber sie sind nicht hier, um es zu tun.

Das andere ich: frivol und lustvoll

Dann gibt es Geschäftsfrauen, die gegen Abend ein zweites Ich anlegen: Das der verführerischen, sinnlichen Frau, die offenkundig Lust auf ein Abenteuer hat. Sie verschleiern ihre Identität, weil sie niemals erkannt werden wollen, aber sie würden gerne mit einem Mann ins Bett gehen – wenn es sich lohnt. Diese Frauen findet man nach Feierabend in manchen Bars, überwiegend aber in Hotelbars. Sie sind vielleicht die einzigen, die in Bars nicht gepflegte Einsamkeit zelebrieren, sondern gepflegte Bedürftigkeit, die nur mühsam von einer gespielten Langeweile verhüllt wird: „Sieh mal, es ist angerichtet – und vielleicht sogar für dich“.

Professionelle Konkurrenz

Die Konkurrenz? Fast in jeder Hotelbar finden sich weibliche Stammgäste, die zwar „gelernte Damen“ sind, und dennoch Huren. Sie plaudern gerne zunächst etwas unverbindlich, kommen aber dann schnell zur Sache: Man hat keine Zeit, viel Umstände zu machen – und am liebsten ist es ihnen, wenn sie für eine ganze Nacht gebucht werden, möglichst Cash. Keine Angst, dass Sie mit ihnen frühstücken müssen: Sie verschwinden früh am Morgen wieder, bevor Ihre Geschäftsfreunde erscheinen.

Bargeschichten - mal wahrer Kern, mal gut erfunden

Die Bars als Chance für mehr als eine Nacht? Die Bardame überlegt: ja, auch das soll schon einmal vorgekommen sein - soweit sie sich erinnern kann, vor fünf Jahren einmal - ja, war es nicht der Autohausbesitzer aus Luzern und die junge, mädchenhafte Frau, deren Haare fast bis zum Po gingen? Ja, ja, sie wollten heiraten, soweit sie sich erinnern konnte, jedenfalls hatten sie sich verlobt.

Eine Geschichte, eine von vielen Bargeschichten - so, wie die Dame, die sich sehr angeregt mit einem Herrn unterhielt, und plötzlich leichenblass wurde, weil sie etwas verspürte, was Frauen nun einmal nicht einfach verschieben können. Ja, sie habe sich kurz umgedreht, einen Tampon aus dem Handtäschchen genommen, ihn sitzend eingeführt und sich dann wieder dem Herrn zugewandt, als sei nichts geschehen. Oh, ich könnte Ihnen viele Bargeschichten erzählen, aber fragen Sie vielleicht doch besser ihre Barfrau.

Hinweis: Im letzten Abschnitt wurde eine Anregung aus dem schweizer Magazin "kinki" Nr. 33 mitverwendet.

Foto: © 2009 by flickr4jazz