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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Liebe hat bunte Flügel

herr und frau schmetterling machen liebe - völlig ungeniert im freien


Wer glaubt, Liebe bereits endgültig definiert zu haben, der sollre vielleicht immer dazu sagen „für mich“. „Für mich ist Liebe …“ – doch was hören wir tagtäglich? Wie wir uns in der Liebe verhalten sollen.

1. Vor dem Kennenlernen gibt es bereits listen von Dingen, die wir in jedem Fall tun sollten und die wir in keinem Fall tun dürfen.
2. Während des Kennenlernens werden wir mit Regeln vollgestopft wie die Stopfgänse: was man sagt, was man nicht sagt, wie man es sagt. Das beginnt damit, dass eine Frau niemals sagen sollte, was sie beim Date denkt und fühlt und endet damit, dass man Männer sagt, dass sie beim Essen nicht furzen sollen.
3. Nach dem Kennenlernen gibt es dann Regelwerke, wie man sich verhält, wann man Sex haben sollte und wann nicht, wie man die Beziehung vorantreiben sollte und wie man einen Partner politisch korrekt den Laufpass gibt.

Es endet niemals – wie man die Verlobungszeit gestaltet, wie man die Hochzeit ausrichtet, wie man die Ehe sexuell anheizen kann, wie man gefahrlos Seitensprünge inszeniert, wie man solche verzeiht oder auch nicht.

Nur wir selbst können wissen, wie wir lieben wollen

Stop! Um Himmels willen – haltet eure Mäuler. Die Liebe ist für jeden etwas anderes – für den einen ein Windhauch, der uns einmal anweht und an den wir lebenslang denken, für den anderen eine romantische Liebesnacht mit Hummer, Champagner und seidener Bettwäsche und für den Nächsten ein wundervoller Oralverkehr. Was wir eigentlich in der Liebe suchen, wie wir sie suchen, wann und wo wir sie suchen – das alles wissen doch nur wir alleine, das alles verantworten nur wir alleine und das alles dürfen nur wir genießen oder erleiden.

Die Männer wollen nur Sex - und was willst du?

Ich habe vor relativ kurzer Zeit ein entsetzliches, mehrseitiges Lamento einer Dame gelesen, die sich darüber beklagt, dass die Männer immer nur Sex von ihr wollen. Doch statt sich zu fragen, warum das so ist, greift sie die Männer an – so machen es Menschen, die keinerlei Verantwortung für ihr Handeln tragen wollen. Selbst eine Escortfrau würde den Satz „die Männer wollen alle nur das Eine“ nicht in den Mund nehmen, und solche Frauen sind bessere Männerkenner als manche Buchautorin. Was würde eine selbstbewusste Frau sagen? Vielleicht dies: „Es war eine kurze, heftige und total schräge Affäre, die ich mit Ernst hatte, und August hat mich einfach so süß verführt, dass ich ihm sofort verfallen bin“.

Oh, Frauen! T'Ain't What'cha Do, It's The Way How'cha Do It – das ist ein Titel von Jimmy Lunceford. Wenn ihr es übersetzt haben wollt, wird es schwer, weil es Slang ist: „Macht nix, wasde tust – kommt drauf an, wiedes machst“ wäre ein halbwegs brauchbare Übersetzung.



Wenn Manna vom Himmel fällt - Mund auf!

Um Klartext zu reden: Es kommt drauf an, welche Einstellung du selbst zu den Dingen hast, die du mit Liebe in Verbindung bringst. Wenn es für dich bedeutet, dass du mal wieder richtig aufstöhnen willst, dann musst du das eben zulassen und nicht unterdrücken, und wenn sich die Gelegenheit ergibt, einen Mann vor den Traualtar zu zerren – dann darfst du nicht lange überlegen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Miss Y. hat die neulich mal klug ausgedrückt: „Wenn es Manna regnet,
macht man den Mund auf.“

Die Liebe hat bunte Flügel – und viel, viele sonderbare Facetten. Man muss ja nicht alle ausprobieren, wirklich nicht. „Warts du nicht mal mit Fred zusammen?“ fragt die Freundin die andere, worauf sie antwortet: „Nein, war ich nie, wir haben nur ein paar Mal miteinander geschlafen, war übrigens wirklich toll“. Wenn alle so ehrlich wären, wäre es schön – aber leider sind nicht alle ehrlich.

Zur Liebe gehört, sich Illusionen zu machen, leidenschaftlich zu genießen und manchmal eben auch genießerisch zu leiden. Mann kann nicht lieben, ohne das Risiko einzugehen, das zarte Gefühlskostüm zu verletzen. Wenn man die Sache genau nimmt: Die meisten Gefühlskostüme lassen sich leicht nähen – den Seelenklempner brauchen wirklich nur wenige dazu.

Titelbild: ©, 2008 by Marshall Astor