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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Können wir die Qualität einer Ehe voraussagen?

das ideale paar? wer weiß es schon wirklich?



Wie vermeidet man mit Sicherheit Scheidungen? Nun, zunächst einmal die Antwort der Witzbolde, damit die mal abgehakt ist: „Niemals heiraten ist die sicherste Methode“. Voraussichtlich habt ihr dann als nächsten Satz gehört, man müsse ja „nicht gleich eine Kuh kaufen, wenn man ab und an mal ein Glas Milch trinken will“. Aber wie es so ist: Auf Dauer hat niemand Lust, ständig neue Kühe zu melken, und nirgendwo ist die Liebe so stressfrei wie im Ehebett, was auch wieder seine Vorteile hat.

Wissenschaftler: Wir können die Qualität der Ehe voraussagen - wirklich?

Inzwischen behaupten vereinzelt Wissenschaftler, man könne wirklich und wahrhaftig die Qualität der Ehe voraussagen, und das unterstreichen sogar Paarforscher – nur reden beide von völlig unterschiedlichen Dingen.

Wovon reden sie also?

Was ein Paarforscher verbindlich weiß

Der Paarforscher und Paartherapeut Arnold Retzer weiß, was er sagt und führt folgende Risikogruppen auf:

1. Langzeit-Singles.
2. Zweitehen.
3. Personen mit geschiedenen Eltern.
4. Zu jung oder zu alt bei der Heirat.
5. Schwankende, unsichere Einkommen.

Aber ansonsten? Erkenntnisse aus der Psychologie oder gar der Evolution?

Der Paartherapeut bezweifelt, dass es sie jemals geben könnte - und er hat sich dabei sogar mit der Theorie der „unscharfen Mengen“ beschäftigt. Dennoch sagt er klipp und klar: „Ich bezweifle, ob «Wissenschaft» in Ehedingen ein vernünftiger Ratgeber sein kann“.

Ernüchternd - die Psychologie hat kaum Kriterien für glückliche Ehen

Das ist ernüchternd sowohl für Psychologen wie auch Evolutionsforschern, die ja ihre Nase immer frech in den Wind strecken, wenn sie von den sogenannten «Erfolgen» ihres Matchings sprechen. Was aber sagen beispielsweise die Psychologen? Betrachten wir einmal den Wandel in ihren Aussagen, um überhaupt ein Bild zu bekommen:

Überhaupt – betrachten wir einmal die Psychologen:

- Zuerst waren sich fast alle ziemlich sicher, dass die besten Matches bei gleichen Charaktereigenschaften zustande kämen.
- Diese Meinung wurde bald auf „ähnliche Charaktereigenschaften“ abgemildert.
- Heute wird eine Übereinstimmung in „partnerrelevanten Eigenschaften“ (also nicht mehr Charaktereigenschaften) angenommen, doch ist man sich weiterhin nicht sicher, was „Partnerrelevanz“ eigentlich bedeutet.

Das Interessante: Keines der Partnerinstitute, die angeblich mit «wissenschaftlichen» Methoden arbeiten, ist bereit, diese Methode auch zu veröffentlichen. Die meistgenannten Methoden (Big Five, Myers-Briggs) haben nicht die geringste Relevanz für die Partnerwahl in einer Zweierbeziehung. Wenn dazu noch Namen wie Freud, C.G. Jung oder Eric Berne eingespielt werden, grenzt dies bereits an Volksverdummung.

Es kommt auf uns selbst an - denn Wandel gibt es garantiert

Der Grund, warum wir in Wahrheit gar nichts voraussagen können, liegt darin, dass wir nicht wissen, welche Veränderungen sich in einer Ehe ergeben und wie die Partner auf solche Veränderungen reagieren. Ortswechsel, Berufswechsel, Arbeitslosigkeit, Interessenänderungen, Änderungen der Einstellung, Geburt von Kindern, Seitensprünge: All das kommt vor, und für all das benötigt man sehr viel Toleranz und – vor allem – Problemlösungskompetenz. Wer bei jeder Veränderung, und sei sie noch so bitter, gleich an Scheidung denkt, ist ein armer Wicht.

Dennoch ist auch Problemlösungskompetenz sicherlich nicht der „allein selig machende“ Faktor einer Ehe: Man muss auch manchmal tolerieren, nachgeben oder sich dem anderen zeitweilig unterordnen. Wer das gar nicht erst will, sollte nicht heiraten – die Ehe verlangt außer Gleichberechtigung auch die Fähigkeit, sich einer gemeinsamen Entscheidung zu beugen.

Ein US-amerikanisches Unternehmen als Besserwisser

In den USA behauptete gerade die größte dortige Partneragentur, die stets mit einem wertkonservativen Heiligenschein daherkommt, sie haben jetzt beweisen, dass ihre Mitglieder weitgehend schusssicher sind – Pardon: scheidungssicher. Jedenfalls hätten ihre Mitglieder eine 66,67-prozentige Chance, das Scheidungsrisiko zu mindern. Diese Zahl ist natürlich an den Haaren hereingezogener Statistik-Unfug, aber es zeigt, wie sehr sich die Menschen heute vor der Ehescheidung fürchten und ganz sicher gehen wollen, dass die Ehe auch Jahrzehnte überdauert.

Das erwähnte Zitat stammt aus dem Buch: "LOB der Vernunftehe", Frankfurt 2009, Seite 70.
Tirelfoto © 2005 by kylio, modified by liebesverlag.de