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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Liebe geht letztendlich durch die Haut

gemischte gefühle - was wirkt jetzt mehr?


Mögen die Poeten auch von der wahren Liebe schwärmen, mögen die Psychotherapeuten ihre Theorien von der Liebe erläutern, die dem verborgenen ICH der Kindheit entspringt und das Verlangen nach Zuwendung wieder hervorruft – in Wahrheit geht Liebe durch die Haut.

Die Haut enthält Nervenzellen, die sehr differenziert auf Berührungen reagieren: Sanftes Streicheln wird anders empfunden als heftige Schläge. Beide – sanftes Streicheln oder Schläge, leiten die Empfindungen zum Hirn durch, wo situativ mal mehr, mal weniger Botenstoffe angeregt werden, um Wohlgefühl, Lust oder Schmerz auszulösen.

Freilich ist es nicht ganz gleichgültig, welcher Art die streichelnde, schlagende oder sonst wie empfundene Berührung ist, es ist auch nicht gleich, ob sie über sinnliche Körperzonen oder relativ harsche Zonen erfolgt. Ja, es ist nicht einmal egal, ob sie von Gegenständen oder der Haut eines anderen Menschen herrühren – und natürlich ist es wichtig, ob es ein Mensch ist, mit dem man sich die Liebe wünscht.

Viele Menschen wünschen sich Hautkontakte

Wir Menschen haben – ähnlich wie die Menschenaffen – eine unendliche Sehnsucht danach, vorm anderen, bisweilen aber auch vom gleichen Geschlecht berührt zu werden. Das gegenseitige Abküssen bei der Begegnung, das In-den-Arm-Nehmen des Menschen, die einander nahe stehen – da alles ist unglaublich wichtig für uns – jedenfalls für jene, die es gewohnt sind.

Junge Mädchen, die von Jugend an zärtlich miteinander umgehen, werden immer zärtlich zueinander sein, auch wenn sie keineswegs lesbische Züge haben, und Männer, die zur körperlichen Distanz erzogen, wurden (auch gegenüber Frauen) werden kaum die Nähe eines fremden Körpers genießen, wenn die Begegnung nicht ausdrücklich erotischer Natur ist.

Die unendliche Sehnsucht nach fremder Haut

Die Sehnsucht nach erotischen Berührungen ist nach der Pubertät so groß, dass sowohl junge Mädchen wie auch junge Männer förmlich danach gieren und alles tun, um auch „berührt“ zu werden – selbst dann, wenn sie nicht vorhaben, den Geschlechtsverkehr miteinander aufzunehmen, aber das wohlige Gefühl, das sich bei Berührungen, insbesondere festen Umarmungen einstellt, genießen viele Menschen jeden Alters.

Die Begierde, berührt zu werden, ist vereinzelt so groß, dass sich die Menschen ind merkwürdigste Beziehungen begeben, nur, um die Körpernähe zu spüren, von „schrägen Verhältnissen“ über Kuschelgruppen bis hin zu Aktivitäten der sadomasochistischen Schickeria. Das Motto scheint zu sein: „Bevor ich gar nicht berührt werde, lasse ich mich lieber in sinnlichem Schmerz berühren“, entsprechend eine Eartha Kitt-Song: „I’d rather be burned as a witch than never be burned at all“.

Verführung zur Bindung an Küsse und Schläge?

Es gibt raffinierte Verführerinnen und Verführer, die uns in die Falle des Zwiespalts locken: Küsse und Schläge, Streicheleinheiten und Backenstreiche, Rosen und Dornen. Frauen, die dies raffiniert anstellen, können sich Männer zu doppelt-abhängigen Dienern heranziehen, und umgekehrt geht es auch, wenngleich die Doppelbindung als weibliche Domäne gilt. Eigentlich ist es sehr einfach: Die neue Geleibte verlangt von ihrem Freund beispielsweise, sich zuerst auszuziehen, was dieser sicher sehr gerne tun wird – und schon ist die Frau im Machtvorteil – psychisch wie physisch. Die meisten Männer sind beschämt, nackt vor Frauen zu erscheinen, und wer nichts als Haut trägt, wirkt verletzlich – der Volksmund weiß ganz gut, warum er dieses Wort gebraucht.

Nackt, sinnlich und verletzlich: Das ist die klassische Liebesituation. Was wir jetzt an Berührungen kennenlernen – sanftes Streicheln, heftiges Massieren, lustvolles Saugen, sinnliches Kratzen, zärtliches Beißen oder eben auch sanfte Schläge werden immer zu unserem Liebesrepertoire gehören, solange wir leben, auch dann, wenn wir auf die eine oder andere Sinnesfreude einmal verzichten müssen.

Sinnlicher, aber nicht leichtfertiger Umgang mit nackter Haut

Die Haut ist ganz wundervoll für die Liebe – und doch sollten wir uns klarmachen, dass wir verantwortlich mit ihr umgehen müssen. Frauen, die zu viel Haut zeigen, sind nicht gut beraten – und Männer, die sich vor Frauen ausziehen, sollten sich ebenfalls vorsehen. Wenn ihr mögt: Beobachtet euch einmal, wenn ihr nackt seid und die anderen Menschen im Raum angezogen sind (es reicht auch, wenn es der Liebste oder die Liebste ist). Na, wie habt ihr euch gefühlt?

Selbst der Arzt wird dafür sorgen, dass seine Sprechstundenhilfe während dieser Zeit den Raum möglichst nicht betrifft – nackte Menschen sind verletzlich in Körper und Seele.

Titelbild: aus einem amateurfim, © ???? unbekannt.