Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Brust im Mittelpunkt und die dürftige Story

Da haben wir es: Eine gute Schauspielerin und ein preisgekrönter Regisseur, und trotzdem ist alles eben Fernsehen, nicht als Fernsehen und mit einem Wort: abscheulich abgedroschenes Fernsehen. Die Rede ist vom "neuen" TATORT aus Frankfurt und einer Kommissarin, die wie ein Paradiesvogel angelegt wurde.

In der Presse wurde die neue Kommissarin „Conny Mey“, gespielt von Nina Kunzendorf, mit den üblichen Vorschusslorbeeren bedacht, doch wen darf sie eigentlich spielen? Eine äußerlich püppchenhafte, innerlich zwischen Gutmenschentum und Härte schwankende Frau, die mit Sex-Attributen überladen wie ein Model über Polizeiflure schwebt und dabei vor allem die hübschen Brüste zeigen darf? Was für eine lächerliche Rolle!

Der Regisseur lässt kein Klischee und kaum einen Effekt aus. Die Geschichte gibt als Film so gut wie gar nichts her – ein Verbrechen, das noch nicht begangen wurde, kann nur dann spannend dargestellt werden, wenn die Psychologie des potenziellen Täters eiskalt in den Vordergrund gerückt wird. Doch was steht stattdessen im Vordergrund? Merkwürdige Beziehungen, die ebenso grotesk wie unglaubwürdig wirken: Ein dilettantischer, aber extrem arroganter Polizeipsychologe, der offenbar Frau Meys Liebhaber ist (aber eben nur im Polizeipräsidium), eine der üblichen Spannungen zwischen zwei unterschiedlichen Kollegen, die erst zusammenwachsen müssen. Damit vergeht ein großer Teil der Zeit – mit Dialogen, die nichts wert sind, weil wir sie schon dutzendfach gehört haben. Man ist sich fremd, man näher sich dennoch an. Einzig, wenn der stille Kommissar zur lauten Kommissarin sagt: „Sie gehen mir mit Ihrem Gutmenschentum und Ihrer Helferkacke so was von auf den Geist“ kommt mal etwas Neues auf. Dabei kontrastiert das angebliche „Gutmenschentum“ mit der stets auffällig zur Schau getragenen Brust der „Conny Mey“, aus der ebenfalls ein Teil der Gags generiert wird.

Ach, die Geschichte – ja, die Geschichte. Da wäre noch der extreme Neurotiker als Bösewicht und Taxifahrer, der nie einen Fahrgast hat, die leicht verlogene, verhuschte und undurchsichtige Postbotin mit exklusiver Designer-Wohnung als Opfer, der mäßig korrupte Polizist mit Sexkontakt zur Zeugin und zwei Opfer, die dem Regisseur abhandengekommenen sind: Der Freund der Postbotin wird niedergestochen, und dabei bleibt es – und die Katze verschwindet – und dabei bleibt es auch.

Insgesamt: Frau Kunzendorf kommt gar nicht in Verlegenheit, ihre schauspielerischen Qualitäten auszuspielen, und die Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen, völlig unglaubwürdig, dilettantisch aufbereitet und stellenweise erschreckend langatmig. Einzig die Postbotin (gespielt von Vicky Krieps) überzeugte durch ihre einfühlsame Schauspielerei in einer Rolle, die an sich nicht überzeugend angelegt war.