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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sexuelle Sektierer, Foren und Realität

Seit das Internet jedem Menschen ermöglicht, seine private Meinung zur Sexualität zu verkünden, zu erläutern und zu diskutieren, sind Foren aller Art eröffnet worden, um sich mit anderen über Lüste und gelüste aller Art auszutauschen – von harmlosen Teenagerseiten (kann man vom Küssen Kinder bekommen“) über den beliebt-berüchtigten Analverkehr bis hin zu der Frage, ob sich Männer für Käfighaltung eignen und wie dieser Käfig beschaffen sein muss.

Dabei wird kaum noch unterschieden, ob die Stellungnahmen real, märchenhaft oder willkürlich-provokativ sind. Vor allem in den „härteren“ Foren kann niemand mehr erkennen, in welchem Umfeld solche „Menschenexperimente“ eigentlich stattfinden und inwieweit kommerzielle Interessen verfolgt werden, denn selbstverständlich eignen sich Foren für alle Arten von offener Werbung, aber ebenso gut für versteckte Werbung.

Sexuelle Sektierer und Foren - was ist real?

In den meisten der Foren sind Sektierer unterwegs, die ihre „ultimativen Wahrheiten“ zu erheblichen sexuellen Abweichungen verkünden. Sie verlangen dann auch noch vom kritischen Berichterstatter, dass er sich intensiv mit der Abweichung beschäftigt, und sich (möglicherweise) auch noch dazu herablässt, einem Selbstversuch zu unternehmen.

Nun soll dieser Artikel niemandem die Freude an den „besonderen Lüsten“ nehmen, denn selbst extreme Formen der Liebe fallen in den Bereich der Privatheit. Machen wir uns dazu bitte klar, dass der größte Teil der masochistischen, fetischistischen oder sonstigen „abweichenden“ Gelüste im Privatbereich ausgelebt wird, wo er hingehört. Halten wir uns ferner vor Augen, dass ein anderer Teil von professionell arbeitenden Damen und Herren abgedeckt wird, die fast alle Vergnügungen der besonderen Art erfüllen – was bleibt dann noch für den Rest, die auffälligen Schwätzer? Was sie uns sagen wollen, klingt immer so, als würden Missionare sprechen oder als sei man Gast in einer Sekte: „Schwester Adele, komm du hervor und Berichte von deiner wunderbaren Wandlung zur Ehesklavin“. Tatsächlich suchen im Internet Menschen nach Eheverträgen zwischen „Herrinnen und Ehesklaven in weiblich geführten Beziehungen“, und umgekehrt auch. Offenbar glauben einige Menschen, dass es in der freien, demokratischen und den Menschenrechten verpflichteten Gesellschaft möglich ist, solche Verträge rechtswirksam abzuschließen.

Variable Realitäten und wir

Das Internet bescherte uns etwas, das ich gerne „variable Realitäten“ nenne: Neben der eigentlichen Realität des Lebens, wie wir sie selber empfinden, stehen einige Hundert “Parallelwelten“, die sich darin überbieten, „Wahrheiten“ zu verkünden, die wir nicht nachvollziehen können, auf die wir aber andererseits „neugierig“ sind. So sind Bi-Bezihungen unter den 21- bis 25-jährigen Frauen zur Mode geworden, ohne dass dahinter wirklich eine Neigung stand, und ebenso wird die „Feminisierung des Mannes“ zu einem heiß gekochten Thema, das männliche wie weibliche Neugierde auslöst, zumal es da offenbar etwas zu verdienen gibt. Jeder angebliche „Trend“ findet sofort sein Forum, zuletzt deutlich dokumentiert durch eine vermeintliche Cuckold-Kultur mit eigener Sprachregelung. Auch dabei steht der Kommerz im Vordergrund, denn Cuckold-Storys und Cuckold-Videos stehen gerade hoch im Kurs – warum, ist nicht ganz sicher, denn schließlich handelt es sich um kaum mehr als um „gehörnte Ehemänner“, die sich absichtlich in die Situation des wollüstigen Voyeurs begeben, wenn der fremde Mann sich mit der Ehefrau vergnügt.

Dabei wird oft in die tiefste Schublade des Erträglichen gegriffen: In gewissen Szenerien kommt man dem Bodensatz der Gesellschaft schon recht nahe, etwa, wenn von „Ehenutten“ die Rede ist, die sich „tabulos“ zur Verfügung halten.

Machen wir uns nichts vor: Die meisten sexuell abweichende Menschen, die sich heute in Gruppen zusammenrotten, sind sexuelle Sektierer, die ihre Botschaften in die Welt hinausschreien wollen. Es steht jedem frei, sich dort anschreien zu lassen oder nicht, und die Neugierde treibt manchen lüsternen Mann auf diese Seiten. Doch sollte man bedenken: Der größte Teil der Aussagen hat lediglich Unterhaltungswert und ist von der Realität meilenweit entfernt – schon deshalb, weil die Liebe im Mittelpunkt unseres Lebens stehen sollte und nicht der Ausdruck separierter Wollust. Die gehört in erotische Romane und Erzählungen.