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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Männer, wollen Frauen euch als Machos?

männer sollten sich immer eine spur härter darstellen, oder?


Telepolis will in einer neuen Studie entdeckt haben, dass alt-evolutionären Schemata auch heute noch gelten – ja, sie schreiben, es sei sogar das „Hauptergebnis“ der Studie, und dass Frauen offenbar „das Macho-Gehabe doch goutieren.“

Was stimmt davon?

Das „Hauptergebnis“ der Studie ist keinesfalls, dass ein „Macho-Gehabe“ goutiert wird, sondern dass eine Siegerpose ein klein wenig besser bei Frauen ankommt als ein Neutralfoto oder ein lächelndes Männergesicht, wie aus Grafik eins hervorgeht.

männer: geringe unterschiede in der attraktivität


Bei Frauen gibt es allerdings eine größere Bandbreite zwischen dem Neutralfoto und dem Foto, auf dem die Dame Glück ausstrahlt: Hier kann man erkennen, dass die Bandbreite über zwei, unter Einbeziehung anderer Kriterien sogar über drei Stufen der Beurteilungsskala ging.

frauen sind mit freundlichem gesicht attraktiver


Was kann man der Studie nun wirklich entnehmen? Wir meinen: fast gar nichts. Bei Männern sind die Unterschiede marginal, bei Frauen allerdings relativ stark. Nur wenn man „Frauen“ und „Männer“ übereinanderlegt, kommen die „Geschlechterdifferenzen“ heraus. Man kann also bestenfalls behaupten, dass Frauen auf Bildern, auf denen sie sexy wirken wollen, mehr lächeln sollten, während Männer eine etwas stolzere Pose einnehmen könnten, um den Frauen zu gefallen – doch wie bereits gesagt – die Unterschiede bei Männern sind vernachlässigbar klein.

Datenquelle: UBC.
Aufbereitung der Daten (0,1 Prozent Toleranz möglich) by Liebesverlag.de, Foto oben © 2011 by liebesverlag.de

Die Droge Liebe, die Lust und das Leben

der droge liebe verfallen?


Liebende wollen vor allem eines: Tief in ihre Liebe eintauchen, so tief, dass sie viele andere Lebensäußerungen zurückstellen. Man lächelt Symbole an, die man früher nicht einmal für Symbole hielt, man hört kitschige Schlager, die man früher verachtet hätte, und spürt sinnliche Gedanken, die man ansonsten verlacht hätte. Für den Liebsten oder die Liebste tut man Dinge, die höchst absonderlich sind, manchmal aus eigenem Gutheißen, manchmal nur ihr/ihm zuliebe, und gelegentlich auch gegen die innere Überzeugung.

Liebe ist, wir wissen es, wie eine Droge. Die Natur hat sich da wirklich etwas einfallen lassen. Doch die Droge, die ursprünglich nur dazu gedacht war, für einen kurzen Moment „kirre“ zu werden, wirkt bei uns Menschen offenbar nachhaltig: Sie verändert unsere Einstellung uns selbst gegenüber, und das soll sie auch – die Aussicht auf dauerhafte Zweisamkeit erfordert eine radikale Änderung des bisher gewohnten Lebens.

Auch die Menschheitsdroge "Liebe" hält nicht ewig vor

Der Nachteil der Menschheitsdroge „Liebe“: Auch sie wirkt nicht ewig nach. Das Bewusstsein meldet sich nach und nach wieder, zuerst dann, wenn es Konflikte zwischen der eigenen Lebensplanung und dem Leben zu zweit gibt, beispielsweise bei der Entscheidung, wo man leben will oder ob man „Zusammenziehen“ will. Es gab Zeiten, da waren die Dinge einfacher: Unsere Großmüttern waren der unverbrüchlichen Überzeugung, dass „Die Frau da ist, wo der Mann ist“ – bare unsere Großmütter waren auch noch seltener berufstätig und nicht so erfolgreich im Beruf, wie es die heutigen Frauen sind. Welche Entscheidungen auch immer anstehen: Der Alltag schmirgelt an der Liebe, und plötzlich herrschen nicht mehr „Liebe, Lust und Leidenschaft“, sondern die Frage wird gestellt: „Was ist mir mehr wert – die Liebe zu meinem Partner oder meine persönliche Entwicklung?

Die Liebe offen halten: Kein Alltag, bitte!

Manche Paare halten sich diese Frage jahrelang offen: In Wochenend- und Freizeitbeziehungen freuen sie sich auf ihre Liebe, wann immer sie ermöglichen können, einander zu treffen. Diesen Luxus leisten sich vor allem paare in den mittleren Jahren, und die Sache hat wirklich Charme: Wer keinen Alltag hat, kann die Liebe zumeist in vollen Zügen genießen, weil er nicht mit den Problemen des Alltags konfrontiert wird – zumeist jedenfalls nicht.

Das Alter: die neu Hinwendung zur Liebe

Das beginnende Alter bringt manchen Paaren die Wende: Nun will man doch Verlässlichkeit, Nähe, Zweisamkeit, wie einst in der Jugend – wenngleich aus anderen Gründen. Der sinnliche Genuss der Liebe, der oft erst in den späten Jahren wirklich zum Tragen kommt, ist ein Motiv, die Furcht davor, im Alter allein zu sein, ein anderes.

Nette Spielereien, unerkannte Seitensprünge - und die Liebe?

Die Sinnlichkeit bleibt nicht, wie sie ist – die vielen Experimente, die Liebe wieder „anzuheizen“, sei es mit Psychotricks, frivolen Dessous, Seitensprüngen oder Rollenspiele, sind Episoden, die eigentlich nicht weiter erwähnenswert wären. In der Liebe spielen wir miteinander, und aus dem Spiel gewinnen wir Freude. Kein Mensch darf uns da in etwas hineinreden. Der an sich kritische „Seitensprung“ wird viel zu ernst genommen – Millionen Ehen existieren weiter in Freude und Zuversicht, weil keiner den Seitensprung des anderen wahrgenommen hat.

Der Wandel der Liebe in sinnreiche Partnerschaften

Wenn man älter wird, hat sich allerdings etwas Sinnreiches getan: Die Liebe hat sich gewandelt in eine dauerhafte Beziehung zu zweit, ins „Vertraut sein“ miteinander. „Partnerschaft“ ist dann nicht nur ein Wort, sondern bekommt eine Bedeutung. Man lacht miteinander und lächelt übereinander. Zukunftsentscheidungen werden leichter genommen: Die Zukunft wird einfach „übersichtlicher“.

Sex ist nicht gleich Liebe, aber Liebe beinhaltet Sex


Liebe ist nicht gleichbedeutend mit „Sex“. Die Liebe sollte sexuelle Anziehung beinhalten, und Sex ist eine der wichtigsten Triebkräfte unseres Lebens, vor allem in den mittleren Jahren, wenn sich die Menschen ihrer Lust voll bewusst sind. Aber Sex kann auch ohne Liebe geschenkt werden, so, wie es viele Menschen im Norden Europas sehen: „Ja, Sex ist sehr gut, nicht wahr? Aber Liebe ist doch etwas ganz anderes …“.

Alles über die Liebe heißt oft: Kein Wort über die Liebe

Was Liebe ist? Wenn ich es sicher beantworten könnte, wäre ich ein reicher und berühmter Mann. An Versuchen hat es nie gefehlt, zuletzt in so lächerlichen Buchtiteln wie „Alles über die Liebe“. Wer das Buch aufschlägt, bemerkt sofort. Es handelt von Beziehungen und Partnerschaften, aber nicht von der Liebe. Wenn es wirklich um die Liebe geht, sind wir Autoren so gut wie machtlos – die Sprache reicht nicht aus, um das zu beschreiben, was wirklich in uns vorgeht, und am Ende frage ich mich: Wer will es denn eigentlich wissen? Ein bisschen seichter Liebeskitsch wie der, den uns das Fernsehen nahezu täglich auftischt, kommt besser beim Publikum an.

Bild © 2010 by Aimanness Photography