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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Droge Liebe, die Lust und das Leben

der droge liebe verfallen?


Liebende wollen vor allem eines: Tief in ihre Liebe eintauchen, so tief, dass sie viele andere Lebensäußerungen zurückstellen. Man lächelt Symbole an, die man früher nicht einmal für Symbole hielt, man hört kitschige Schlager, die man früher verachtet hätte, und spürt sinnliche Gedanken, die man ansonsten verlacht hätte. Für den Liebsten oder die Liebste tut man Dinge, die höchst absonderlich sind, manchmal aus eigenem Gutheißen, manchmal nur ihr/ihm zuliebe, und gelegentlich auch gegen die innere Überzeugung.

Liebe ist, wir wissen es, wie eine Droge. Die Natur hat sich da wirklich etwas einfallen lassen. Doch die Droge, die ursprünglich nur dazu gedacht war, für einen kurzen Moment „kirre“ zu werden, wirkt bei uns Menschen offenbar nachhaltig: Sie verändert unsere Einstellung uns selbst gegenüber, und das soll sie auch – die Aussicht auf dauerhafte Zweisamkeit erfordert eine radikale Änderung des bisher gewohnten Lebens.

Auch die Menschheitsdroge "Liebe" hält nicht ewig vor

Der Nachteil der Menschheitsdroge „Liebe“: Auch sie wirkt nicht ewig nach. Das Bewusstsein meldet sich nach und nach wieder, zuerst dann, wenn es Konflikte zwischen der eigenen Lebensplanung und dem Leben zu zweit gibt, beispielsweise bei der Entscheidung, wo man leben will oder ob man „Zusammenziehen“ will. Es gab Zeiten, da waren die Dinge einfacher: Unsere Großmüttern waren der unverbrüchlichen Überzeugung, dass „Die Frau da ist, wo der Mann ist“ – bare unsere Großmütter waren auch noch seltener berufstätig und nicht so erfolgreich im Beruf, wie es die heutigen Frauen sind. Welche Entscheidungen auch immer anstehen: Der Alltag schmirgelt an der Liebe, und plötzlich herrschen nicht mehr „Liebe, Lust und Leidenschaft“, sondern die Frage wird gestellt: „Was ist mir mehr wert – die Liebe zu meinem Partner oder meine persönliche Entwicklung?

Die Liebe offen halten: Kein Alltag, bitte!

Manche Paare halten sich diese Frage jahrelang offen: In Wochenend- und Freizeitbeziehungen freuen sie sich auf ihre Liebe, wann immer sie ermöglichen können, einander zu treffen. Diesen Luxus leisten sich vor allem paare in den mittleren Jahren, und die Sache hat wirklich Charme: Wer keinen Alltag hat, kann die Liebe zumeist in vollen Zügen genießen, weil er nicht mit den Problemen des Alltags konfrontiert wird – zumeist jedenfalls nicht.

Das Alter: die neu Hinwendung zur Liebe

Das beginnende Alter bringt manchen Paaren die Wende: Nun will man doch Verlässlichkeit, Nähe, Zweisamkeit, wie einst in der Jugend – wenngleich aus anderen Gründen. Der sinnliche Genuss der Liebe, der oft erst in den späten Jahren wirklich zum Tragen kommt, ist ein Motiv, die Furcht davor, im Alter allein zu sein, ein anderes.

Nette Spielereien, unerkannte Seitensprünge - und die Liebe?

Die Sinnlichkeit bleibt nicht, wie sie ist – die vielen Experimente, die Liebe wieder „anzuheizen“, sei es mit Psychotricks, frivolen Dessous, Seitensprüngen oder Rollenspiele, sind Episoden, die eigentlich nicht weiter erwähnenswert wären. In der Liebe spielen wir miteinander, und aus dem Spiel gewinnen wir Freude. Kein Mensch darf uns da in etwas hineinreden. Der an sich kritische „Seitensprung“ wird viel zu ernst genommen – Millionen Ehen existieren weiter in Freude und Zuversicht, weil keiner den Seitensprung des anderen wahrgenommen hat.

Der Wandel der Liebe in sinnreiche Partnerschaften

Wenn man älter wird, hat sich allerdings etwas Sinnreiches getan: Die Liebe hat sich gewandelt in eine dauerhafte Beziehung zu zweit, ins „Vertraut sein“ miteinander. „Partnerschaft“ ist dann nicht nur ein Wort, sondern bekommt eine Bedeutung. Man lacht miteinander und lächelt übereinander. Zukunftsentscheidungen werden leichter genommen: Die Zukunft wird einfach „übersichtlicher“.

Sex ist nicht gleich Liebe, aber Liebe beinhaltet Sex


Liebe ist nicht gleichbedeutend mit „Sex“. Die Liebe sollte sexuelle Anziehung beinhalten, und Sex ist eine der wichtigsten Triebkräfte unseres Lebens, vor allem in den mittleren Jahren, wenn sich die Menschen ihrer Lust voll bewusst sind. Aber Sex kann auch ohne Liebe geschenkt werden, so, wie es viele Menschen im Norden Europas sehen: „Ja, Sex ist sehr gut, nicht wahr? Aber Liebe ist doch etwas ganz anderes …“.

Alles über die Liebe heißt oft: Kein Wort über die Liebe

Was Liebe ist? Wenn ich es sicher beantworten könnte, wäre ich ein reicher und berühmter Mann. An Versuchen hat es nie gefehlt, zuletzt in so lächerlichen Buchtiteln wie „Alles über die Liebe“. Wer das Buch aufschlägt, bemerkt sofort. Es handelt von Beziehungen und Partnerschaften, aber nicht von der Liebe. Wenn es wirklich um die Liebe geht, sind wir Autoren so gut wie machtlos – die Sprache reicht nicht aus, um das zu beschreiben, was wirklich in uns vorgeht, und am Ende frage ich mich: Wer will es denn eigentlich wissen? Ein bisschen seichter Liebeskitsch wie der, den uns das Fernsehen nahezu täglich auftischt, kommt besser beim Publikum an.

Bild © 2010 by Aimanness Photography

Sexuelle Sektierer, Foren und Realität

Seit das Internet jedem Menschen ermöglicht, seine private Meinung zur Sexualität zu verkünden, zu erläutern und zu diskutieren, sind Foren aller Art eröffnet worden, um sich mit anderen über Lüste und gelüste aller Art auszutauschen – von harmlosen Teenagerseiten (kann man vom Küssen Kinder bekommen“) über den beliebt-berüchtigten Analverkehr bis hin zu der Frage, ob sich Männer für Käfighaltung eignen und wie dieser Käfig beschaffen sein muss.

Dabei wird kaum noch unterschieden, ob die Stellungnahmen real, märchenhaft oder willkürlich-provokativ sind. Vor allem in den „härteren“ Foren kann niemand mehr erkennen, in welchem Umfeld solche „Menschenexperimente“ eigentlich stattfinden und inwieweit kommerzielle Interessen verfolgt werden, denn selbstverständlich eignen sich Foren für alle Arten von offener Werbung, aber ebenso gut für versteckte Werbung.

Sexuelle Sektierer und Foren - was ist real?

In den meisten der Foren sind Sektierer unterwegs, die ihre „ultimativen Wahrheiten“ zu erheblichen sexuellen Abweichungen verkünden. Sie verlangen dann auch noch vom kritischen Berichterstatter, dass er sich intensiv mit der Abweichung beschäftigt, und sich (möglicherweise) auch noch dazu herablässt, einem Selbstversuch zu unternehmen.

Nun soll dieser Artikel niemandem die Freude an den „besonderen Lüsten“ nehmen, denn selbst extreme Formen der Liebe fallen in den Bereich der Privatheit. Machen wir uns dazu bitte klar, dass der größte Teil der masochistischen, fetischistischen oder sonstigen „abweichenden“ Gelüste im Privatbereich ausgelebt wird, wo er hingehört. Halten wir uns ferner vor Augen, dass ein anderer Teil von professionell arbeitenden Damen und Herren abgedeckt wird, die fast alle Vergnügungen der besonderen Art erfüllen – was bleibt dann noch für den Rest, die auffälligen Schwätzer? Was sie uns sagen wollen, klingt immer so, als würden Missionare sprechen oder als sei man Gast in einer Sekte: „Schwester Adele, komm du hervor und Berichte von deiner wunderbaren Wandlung zur Ehesklavin“. Tatsächlich suchen im Internet Menschen nach Eheverträgen zwischen „Herrinnen und Ehesklaven in weiblich geführten Beziehungen“, und umgekehrt auch. Offenbar glauben einige Menschen, dass es in der freien, demokratischen und den Menschenrechten verpflichteten Gesellschaft möglich ist, solche Verträge rechtswirksam abzuschließen.

Variable Realitäten und wir

Das Internet bescherte uns etwas, das ich gerne „variable Realitäten“ nenne: Neben der eigentlichen Realität des Lebens, wie wir sie selber empfinden, stehen einige Hundert “Parallelwelten“, die sich darin überbieten, „Wahrheiten“ zu verkünden, die wir nicht nachvollziehen können, auf die wir aber andererseits „neugierig“ sind. So sind Bi-Bezihungen unter den 21- bis 25-jährigen Frauen zur Mode geworden, ohne dass dahinter wirklich eine Neigung stand, und ebenso wird die „Feminisierung des Mannes“ zu einem heiß gekochten Thema, das männliche wie weibliche Neugierde auslöst, zumal es da offenbar etwas zu verdienen gibt. Jeder angebliche „Trend“ findet sofort sein Forum, zuletzt deutlich dokumentiert durch eine vermeintliche Cuckold-Kultur mit eigener Sprachregelung. Auch dabei steht der Kommerz im Vordergrund, denn Cuckold-Storys und Cuckold-Videos stehen gerade hoch im Kurs – warum, ist nicht ganz sicher, denn schließlich handelt es sich um kaum mehr als um „gehörnte Ehemänner“, die sich absichtlich in die Situation des wollüstigen Voyeurs begeben, wenn der fremde Mann sich mit der Ehefrau vergnügt.

Dabei wird oft in die tiefste Schublade des Erträglichen gegriffen: In gewissen Szenerien kommt man dem Bodensatz der Gesellschaft schon recht nahe, etwa, wenn von „Ehenutten“ die Rede ist, die sich „tabulos“ zur Verfügung halten.

Machen wir uns nichts vor: Die meisten sexuell abweichende Menschen, die sich heute in Gruppen zusammenrotten, sind sexuelle Sektierer, die ihre Botschaften in die Welt hinausschreien wollen. Es steht jedem frei, sich dort anschreien zu lassen oder nicht, und die Neugierde treibt manchen lüsternen Mann auf diese Seiten. Doch sollte man bedenken: Der größte Teil der Aussagen hat lediglich Unterhaltungswert und ist von der Realität meilenweit entfernt – schon deshalb, weil die Liebe im Mittelpunkt unseres Lebens stehen sollte und nicht der Ausdruck separierter Wollust. Die gehört in erotische Romane und Erzählungen.

Zeit der Sauberfrauen und Saubermänner

die erotik des brotröstens einer deutschen frau, gegen 1914


Das deutsche Volk hat sich schon mehrfach dazu hinreißen lassen, ein Volk der Saubermänner zu sein. Anno 1900 wusste jeder Deutsche, dass „deutscher Wein und deutsche Frauen“ kernige Qualitäten hatten, aber das alles sexuellen Ausschweifungen dieser Erde von französischen Frauen und ihrer Wollust ausgingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein gewisser Konrad Adenauer mithilfe des deutschen Katholizismus, die bürgerliche Moral des 19. Jahrhunderts wieder hochleben zu lassen. Der der "böse Feind" der Moral waren nun nicht mehr die Franzosen, mit denen sich "Old Conny" ja ausgesöhnt hatte, sondern (neben den bösen Sozialisten) vor allem die Jugend, diese „Parasiten des Jazzkellers“, die von der neuen Kultur „entstaltet“ wurden.

Am Tage wurde gegen die Huren gewettert, am Abend besuchte man sie

Bürgerliche Moral? Das hieß Doppelmoral. Am Tag wetterte man gegen die Huren, und abends besuchte man sie, am Tag wurde versucht, „Mädchen“ davor zu retten, auf die „Schiefe Bahn“ zu kommen und am Abend meldete man dem Jugendamt, wenn Männer zur unverheirateten Mutter schlichen. Schülerinnen, die bereits Geschlechtsverkehr hatten, erhielten Einträge in Klassenbücher als „sexuell verwahrlost“ und angeblich wurden sogar einige von ihnne zwangsweise auf Geschlechtskrankheiten untersucht. Hatte eine Mädchen das Pech, die während der Schulzeit schwanger wurden, wurde sie rigoros aus der Schule entfernt. Die Presse hat weggeguckt, es sei denn, sie hätte Sensationen bringen können wie den Fall der Hure Rosemarie Nitribitt – nicht ihr Mörder war der Böse, sondern sie wurde abgestempelt, weil sie angeblich einen bösen Schatten auf die bigotte Christdemokraten-Republik warf.

Was dem Spießbürger empört, wird verdammt

Es hat den Anschein, als würden die Saubermänner des Journalismus eine Renaissance erleben. Einen Vorgeschmack darauf bekam, wer die Berichterstattung der deutschen Presse im Fall von Max Mosley verfolgte. Mosley geriet in eine Falle, die ihm offenbar „interessierte Kreise“ gestellt hatten – aber er wurde von der Presse nicht als Opfer gehandelt, sondern als Täter: Sadomasochistische Spiele? Das ging der deutschen Presse zu weit, da wurden die Backen dick gemacht und sich aufs Podium der Gerechten gestellt, bis die Sensation endlich verebbte. Jetzt haut man in die Kerbe bei der angeblichen „Sex-Orgie“ mit Versicherungsvertretern, und wieder werden die dicken Journalistenbacken aufgeblasen und „in Moral gemacht“, dass es nur so staubt.

Reden Journalisten ihrer Lesern nach dem Mund?

Es ist ja immer so toll, wenn man mal wieder zeigen kann, wie edel man als Bürgerpresse ist. Die eigene Klientel scharf im Auge, wird die „Tat“ verdammt. Versicherungsvertreter und Huren? Welche empörende Tatsache, und dann auch noch bei einem Incentive – am Ende kommt das Ganze dann noch so heraus, als sei der einzige Zweck einer Drei-Tages-Reise nach Budapest gewesen, gute Verkäufer mit Hurenkontakten zu belohnen – dies aber war mit Sicherheit nicht der Fall.

Da passt dann auch noch dazu, dass man ständig die lachhafte Summe von 83.000 Euro als „hoch“ bezeichnet. Incentives kosten auch ohne Huren eine Menge Geld – und pro Nase 830 Euro ist ja nun wirklich keine Summe, über die man sich Gedanken machen müsste, sondern Peanuts.

Den Schaden haben die Teilnehmer -die Presse hat ihre Sensation

Wem hätte all dies geschadet, wenn es jetzt nicht reißerisch in die Presse gekommen wäre? Die Leidtragenden dürften die Freundinnen und Ehefrauen der Versicherungsvertreter sein, die jetzt die Treue und Moral ihrer Freude, Lebensgefährten und Ehemänner anzweifeln müssen. Von ihnen ist in der Bürgerpresse, die sich von der Sensationspresse heute kaum noch unterscheidet, nicht die Rede.

Es ist nicht sonderlich eklig, wenn Männer sich mit Huren vergnügen oder Frauen sich bezahlte Lover nehmen. Eklig ist, dies in die Öffentlichkeit zu zerren. Die Privatsphäre der Menschen bleibt ein hohes Gut, auch wenn man für lustvolle Nächte bezahlt.

Wo bleiben eigentlich Charme und Schönheit?

Unser Induna vertritt hier seine Meinung, die ihr durchaus als Provokation auffassen dürft, denn wir hoffen, dass er mit dieser Meinung nicht recht hat - es wäre wirklich schrecklich - doch auch wir fragen uns - wo bleibt der Charme?

charme und schönheit kennen keine altersgrenzen


Seit wir Männer Frauen behandeln müssen wie die rohen Eier, jedenfalls nach der offiziellen Version, und vor allem ihren Geist und ihre Gefühle respektieren müssen, will es die „soziale Korrektheit“ so von uns verlangt, dürfen wir eigentlich auch ihre Schönheit nicht mehr preisen.

Wir tun es dennoch, lassen uns aber nicht mehr dabei erwischen. Die Frauen präsentieren uns ja weiterhin ihre leckeren Körper, wiegen sich in den Hüften, hoffen, dass wir sie mit den Augen noch weiter ausziehen, als sie sich ohnehin schon entblößen. Ja – solange wir nicht sagen: Hey, du wackelst mit deinem Arsch wie eine Vorstadtnutte“ darf jede Frau ihr Gesäß so weit zeigen, wie es die Mode und der letzte Funken „Anstand“ gerade noch zulässt, und dieser Anblick erfreut nicht immer. Wir haben uns daran gewöhnt, Tangas und den Ansatz des süßen „Brötchens“ beim Bücken in Hüfthosen zu sehen, samt der meist allerdings geistlosen Tätowierungen. Wir haben Röcke und Hotpants gesehen, die uns nicht nur bei günstiger Rolltreppenpositionierung, sondern auch im bereits im Stadtpark den Ansatz des Schambereichs zeigen. Nein, die Rede ist nicht von Huren, sondern von jungen Müttern, die Kinderwagen durch den Park schieben.

Bitte, zieh dich doch erst mal an ...

Selbstverständlich tun dies die Frauen nur für sich – weil sie jung sind, luftig angezogen sein wollen und ihre Schönheit auch zeigen. Ja, wir haben begriffen, dass sie es nicht für uns tun – sozial korrekt eben. Dazu gehört, sie eben nicht mit den Augen auszuziehen, aber mal offen gesagt: Was gibt es denn da noch auszuziehen? Den Tanga oder den BH? Es ist ähnlich wie beim Strip: Der Fall des letzten Höschens ist deshalb der "Höhepunkt", weil die Stripperinnen einen daraus machen, aber das laszive Aufknöpfen der Bluse ist die eigentliche Sensation, auf die wir warten. Was sollen wir an einer Frau entdecken, die uns ohnehin schon fast alles gezeigt hat? „Kommen Sie, gnädige Frau, ziehen Sie sich doch bitte erst einmal wieder etwas an, damit es interessanter wird für mich“?

Wir sehen eine Welt voller Widersprüche: Frauen, die wir als Personen sehen und achten sollen, die sich aber wie Huren anziehen. Frauen, die sich uns nach einem kurzen Date anbieten: „Du, so lange reden müssen wir wirklich nicht. Zu mir gehen geht nicht, aber wie wäre es, wenn wir jetzt zu dir gehen würden?“

Die andere Seite: Panzerwände, die niemand knacken will

Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite treffen wie schnippische, abweisende Frauen. Die durch viele Kleiderschichten und noch mehr emotionale Schutzschilde hindurch erobert werden wollen, aber uns dies nicht zugeben. Warum sie überhaupt einen Mann wollen, bleibt schleierhaft: Wenn du sie triffst, weißt du nicht, ob sei einen Kameraden, Beschäler, Ernährer oder einen Sparringspartner für Bosheiten suchen – von anderen Spielereien einmal ganz abgesehen.

Beim Date und anderwärts: Ein bisschen "normaler", bitte schön

Schön wäre, wenn wie wieder einmal „normale“ Frauen sehen würden. Solche, die scheue und lüsterne Blicke auf uns werfen, mit Charme und Lächeln verführen und sich so kleiden, dass man einen gewissen Geschmack in der Kleidung erkennen kann und doch Lust bekommt, vielleicht noch einmal mehr zu sehen.

Eigenschafte wie Charme und Sanftheit sind verloren gegangen

Wirkliche körperliche Schönheit, die sich nicht sofort jedem eröffnet? Charme oder Anmut? Sanftheit in den Bewegungen? Ein Lächeln, das sofort bezaubert? Ein wundervoller Flirt ohne jeden Hintergedanken? Ein Gespräch mit sinnlichem Unterhaltungswert?

„Mangelware“, wirklich. Manchmal sehe ich Frauen, die die 50 bereits überschritten haben, und in deren Augen plötzlich der Glanz der Verführerin aufflackert und damit durch den Auftritt als „große Dame“ durchschimmert.

Haben die Frauen verlernt, uns mit Charme zu verführen? Müssen sie heute ihren Körper aggressiv einsetzen, um uns anzulocken? Ja, ich weiß – da wären auch noch kulturelle Unterschiede zu beachten. Aber sich seiner Schönheit bewusst zu sein und sie dezenter einzusetzen – das würde, so glaube ich, auch viele Männer erfreuen.

Titelbild: © 2007 by Pedro Ribeiro Simões

Männerröcke? Eine Frage der Mode, sonst gar nichts

Männer tragen Hosen – Frauen tragen Röcke. So war es gegen 1955. Hosen für Frauen waren gesellschaftlich verpönt, vor allem in den Disziplinierungskasernen der bürgerlichen Gesellschaftsordnung, den damaligen Schulen. Aber auch andere Brutstätten bürgerlichen Miefs verweigerten den Frauen das Tragen von Hosen – „vornehme“ Hoteliers beispielsweise oder auch der ehemalige Bundestagsvizepräsident Richard Jaeger, der 1970 drohte, er werde „jede Abgeordnete, die es wagen sollte, in Hosen zur Plenarsitzung zu erscheinen, aus dem Saal weisen“.

Soweit die Frauen. Heute trägt die Frau ganz selbstverständlich Hosen, und nur, wenn sie „betont feminin“, als „Abendbegleiterin“ oder als Verführerin auftreten will, tauscht sie die Hose gegen den Rock.

In der Gegenwart unterscheidet sich die Freizeitbekleidung der Frauen und Männer (jedenfalls in Deutschland) kaum noch: Beide tragen Hosen, beide T-Shirts, und der unterschied zwischen Blusen und Oberhemden wird auch immer geringer – bestenfalls zeigt er sich noch im engeren Schnitt für die Herren und in der Art, wie geknöpft wird. Bei den Hosen gibt es zwar Varianten, doch ein gut angezogener Mann trägt eben auch im Sommer keine Shorts oder bajuwarisch-wuchtige „Krachlederne“, sondern bestenfalls etwas weichere und luftdurchlässigere Baumwolljeans.

Der Rock beim Mann? Da sagen die Spießer: um Himmels willen! Zwar zählen elegante Männerröcke bei Modedesignern durchaus inzwischen zum Angebot, aber getragen werden sie kaum. Das ist einerseits auf die idiotische Meinung zurückzuführen, sie seinen „unmännlich“ und anderseits darauf, dass sie, wenn sie kurz sind, so wenig schick aussehen wie Shorts oder, wenn sie lang sind, sehr unbequem. Lediglich der Kilt, also der traditionelle Schottenrock, ist ebenso praktisch wie tragbar. Traditionell wir er mit einer Art Blazerjacke und Kniestümpfen getragen, sodass vom Männerbein nichts viel zu sehen ist.

Die Hasstriaden mancher Männer auf Männerröcke sind völlig unerklärlich, weil es sich beim Männerrock (ebenso wie bei heute üblichen Jeans) lediglich um eine Moderescheinung handelt, die mit „, männlich“ oder „weiblich“ gar nichts zu tun hat. Männer in Kilts sind teilweise imposante Gestalten, die gar nichts „Feminines“ an sich haben.

Man kann also einen Mann, der einen Kilt trägt oder einen modebewussten Männerrock, nicht als „feminin“ bezeichnen. Der Wunsch vereinzelter Hetero-Männer, sich feminin zu geben, drückt sich in der Regel nicht in der Kleidung aus und wird auch nicht in der Öffentlichkeit ausgelebt. Doch die Tatsache, dass auch im härtesten Kerl eine bisschen von einer Frau steckt und auch in der sanft-süßesten Frau ein Stück vom Mann darf andererseits auch nicht geleugnet werden. Nur wer sich ein klein wenig in die Rolle des anderen Geschlechts einfühlen kann, wird auch ein wenig von dessen Gefühlswelt erkennen. Deshalb schrieb ich, dass es keinem Mann schaden könne, einmal einen Rock zu tragen oder in High Heels zu gehen. Jede Frau kennt den Unterschied zwischen Hose und Rock sowie zwischen flachen Schuhen und High Heels, und es ist merkwürdig, dass Männer ihn nicht wenigstens einmal erproben wollen. Ob sie mit Rock und High Heels allerdings weiter als zehn Schritte kommen, wage ich zu bezweifeln.