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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Liebeszeitung macht Ferien

Die Publikationen „Liebeszeitung“, „Liebepur.com“ („Die Liebe und nichts als die Liebe“) und „Mehrhaut.de“ (Casual Dating und verwandte Themen) gehen in eine kurze, aber wichtige Sommerpause. Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn Sie uns eine begrenzte Zeit (etwa bis zum 30. Juni) weder telefonisch noch per Email erreichen können. In Kürze werden wir uns aus unserer neuen Mini-Redaktion im Büro „Rosinentexte“ wieder melden.

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Frauen ticken konservativ – nach außen

Wenn man wissen will, wie Frauen „ticken“, sollte man (Ja auch: Mann) manchmal die Philosophie der Frauenzeitschriften ansehen – und insbesondere die ihrer Leserinnen. Auffällig: Sie suchen sich stets die Art von Wahrheit heraus, die gerade passt, um nach außen hin als edel zu gelten. Zitat:

„Tausende MADONNA-Leserinnen voteten (gemeint ist: votierten) für ihre persönliche „Leading Lady“ der Herzen: Maria Shriver, von Arnold Schwarzenegger vor den Augen der Welt gedemütigt“.(Sie …) wird heute mit der Statuette als „Frau des Jahres“ geehrt.“


Wie sonst könnte dies geschehen? Die 55-jährige Journalistin, Buchautorin Ex-Schwarzenegger-Gattin hat durch ihre Trennung keinen eigenständigen Beitrag geleistet, der sie prädestiniert hätte, überhaupt einen Titel zu bekommen – und warum sie sich von Schwarzenegger trennte, weiß sie auch nur selbst. Der angebliche „Seitensprung“ wird es kaum gewesen sein, denn Ms. Shriver ist nicht mit Hausfrauenmaßstäben zu messen, die gleich ausflippen, wenn sie von Affären erfahren. Dazu passt auch der Madonna-Kitsch von der einer angeblichen „Neustrukturierung“ ihres Lebens – und apropos „vor den Augen der Welt gedemütigt“: Vor den Augen der Welt kann man einen Menschen nur mit erklärter Absicht demütigen. Da Herr Schwarzenegger kaum einen Grund gehabt hätte, seine Frau zu demütigen – wer also steckt dahinter?

Nicht nur Frauenzeitschriften-Leserinnen, auch andere Frauen haben mittlerweile ein recht seltsames Verhältnis zum Seitensprung, das man ungefähr so darstellen kann: Wenn Frauen fremdgehen, dann ist es eben passiert – wenn Männer fremdgehen, ist es eine Tragödie. Frauen „ticken“ konservativ, solange sie sich öffentlich äußern müssen und solange es in ihr Konzept passt – und lassen im Hinterkopf keine Möglichkeit aus, anders zu handeln. Ach, Männer handeln ähnlich? Ich habe das nicht in Abrede gestellt.

Soll ich nun darüber lachen oder weinen? Beides wäre zu viel. Besser, wir denken einmal über die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit von Presseberichten nach.

Lob des Andersseins



Nahezu 100 Prozent der Ratschläge, die Partnersuchende bekommen, kann man in einem Satz zusammenfassen: „Sei eine Persönlichkeit, aber fall damit nicht auf“. Das klingt wie der unredliche Rat der Mütter, die an ihre Töchter Doppelbindungen aussenden: „Werde endlich selbstständig, Kind, aber wehe, du machst es auf deine Art.“

Ja bitte schön: Wollen wir denn so sein? Wollen wir alle unsere kleinen Egos da draußen wie die Hundchen spazieren führen, und dennoch sagen: Oh, wir sind eigentlich ganz normal? 96,5 Prozent Hetero, die letzten Bi-Erfahrungen mit 21? 91,3 Prozent stinknormale Ansichten, alle mit Bügelfalte? 87,5 Prozent knochenehrlich, nun ja, bis auf vier extra Kilos. 97.4 Pozent absolut nur mit „anständigen Frauen“ verkehrt, das eine Mal war man mit seinen Kumpels wegen einer Mutprobe im Bordell, das zählt nicht? Ach, Sie wollten nie Rundfunksprecherin, Schlagersängerin, Pfarrerin oder Bikini-Model werden? Nur Ihre Bankkarriere zählte?

Warum haben Sie eigentlich so viel Angst davor, anders zu sein? Warum fürchten Sie sich davor, ihre eigenes Selbst mit all seinen Facetten zu loben? Warum sagen Sie nicht: „Eine selbstbewusste Hure ist mir als Gesprächspartner lieber als eine verdruckste Soziologin?“ Warum meiden Sie überhaupt jeden Menschen, dessen Ansichten vielfältige Deutungen zulassen? Warum fürchten Sie das Anderssein anderer, und warum leben Sie Ihr eigenes Anderssein nicht aus? Aus Bequemlichkeit? Aus Angst?

Amerikanische Ratgeber sagen gelegentlich gar, wir sollten überhaupt keinerlei Persönlichkeit zeigen – nun ja, Männer ein bisschen, wenn Dollarscheine daran kleben. Aber Frauen sollten einfach nur wundervoll sein, nichts als wundervoll.

Ja, und wir? Keine Probleme, keine Politik, keine Weltanschauung. Small Talk und Aalglätte, Unverbindlichkeit und Stromlinienform. Keine Ecken, keine Kanten, keine Facetten.

Nun weiß ich, dass Sie sich fast alle nicht daran halten, und das ist auch gut so. Ein bisschen Persönlichkeit schadet nicht, die Ecken und Kanten muss der Partner sowieso mit der äußerlichen Hülle mitkaufen, und je eher er weiß, dass es nicht immer leicht mit Ihnen ist, umso besser.

Das heißt nun ganz und gar nicht, dass Sie Ihr Innerstes nach außen kehren sollen – nur wäre es schön, wenn Sie ganz gelegentlich einmal zeigen könnten, dass sie ein Mensch sind und kein Partnersuch-Roboter.

Ja, und wenn Sie wirklich anders sind, anders leben oder einfach Ansichten haben, die Herrn oder Frau Mustermann nicht passen, dann stehen Sie doch einfach dazu – und sagen Sie der Welt, dass sie einer der letzten wahren Individualisten sind, die sich einfach noch leisten könnten, das Anderssein zu leben. Ich bin mir ganz sicher – sie finden dann eher ihr Pendant, als wenn Sie sich als blutleeres Liebgesicht vermarkten.


Die Liebe: Mal bitter, mal süß

Manchmal ist es bitter, und manchmal ist es süß, aber immer ist es ein Teil von Dir“.

die lust in rot mit drei komponenten


Ich gebe zu, diesen Spruch etwas abgewandelt zu haben. Er bezieht sich eigentlich auf den Beat, der unser Leben durchzieht, auf die Lebensenergie, die für alle gleich ist.

Kann die Liebe bitter und süß zugleich sein? Ist es realistisch, sanfte Küsse und heftige Schläge, kuscheliges Streicheln und rosige Striemen innerhalb kurzer Zeit mit derselben Person zu erleben, oder gar die heiße und die kalte Seite der Liebe wie in einem Wechselband von Moment zu Moment?

Was macht das mit uns? Was machen wir damit? Gibt es irgendwelche Ursachen, dass wir von der geliebten Person nicht nur alles ertragen, sondern sogar alles fordern? Zu viele Fragen tauichen auf, und Antworten gibt es kaum. Forscher sind ebenso voreingenommen wie hiflos, wenn es um die Schmerzlust und die masochistische Veranlagung geht.

Hängen Jungen an Liebe und Strafe weiblicher Personen?

Im Leben der heranwachsenden Jungen gibt es in der Regel mehr Frauen als Männer, und Frauen liebkosen gerne kleine Jungen. Teils nehmen sie sich’s heraus, teils heischen sie nach den Küssen der Jungen, und zu einem kleinen Teil sind die Jungen ganz wild darauf, die „Tanten“ zu küssen. Doch wer erzieht. Straft auch – vielleicht heute nicht mehr körperlich, aber doch mit Gewalt: psychologische Einschüchterungen, mentale Isolierungen, Stubenarrest, Taschengeldentzug. Den ernüchternden, verrohenden Körperstrafen ist einem ganzen Bündel von neuen Demütigungen gewichen, die der Knabe auch von weiblichen Verwandten und Erziehrinnen ertragen muss.

Ob wir als Männer nun an Küsse und Demütigungen oder Küsse und Schläge erinnern, spielt kaum eine Rolle, wenn beides aus derselben Hand kam. Ich fürchte, bei den Mädchen ist es ähnlich. Die Abwesenheit der Männer führt dazu, dass die Mutter sinnliche Liebe und harsche Strafe in einer Person vermittelt, und dazu noch jede Menge Doppelbindungen: „Werde selbstständig, aber wehe, du tust dies nicht so, wie ich es mir vorstelle“.

Trotz repressionsfreier Erziehung oft Wunsch nach Schlägen

Die moderne Erziehung kennt keine Schläge mehr für Mädchen und Jungen, und deshalb können sie die Gefühlswelt gar nicht kennen, die dabei entsteht. Doch nun geschieht etwas sehr Merkwürdiges: Manche von den „repressionsfrei“ erzogenen Frauen und Männern wünschen sich plötzlich, einmal eine strafende Hand zu spüren, und sie es nur, um ein Spiel damit zu betreiben.

Dabei entstehen Sehnsüchte, die in vielen Tagebüchern und geheimen Aufzeichnungen zu finden sind, die aber nur selten an die Öffentlichkeit kommen: Demut ist heute nicht mehr ein Charakterzug, sondern eine Spielkomponente im Liebesspiel, eine Komponente mithin, die Frauen und Männer gleichermaßen beschäftigt. Sich „ihm hinzugeben“ und nichts mehr denken müssen ist eine Sache der Medaille, sich „rückhaltlos einer Frau anzuvertrauen“, die ganz allein das Ziel ihrer Liebesreise mit dem Mann kennt, eine andere. „Komm zu mir, das Bett ist gemacht – aber ich habe eine Bedingung: Was geschieht, wie etwas geschieht und wann es geschieht, bestimme alleine ich“. Ich denke, mancher Mann würde dieses Angebot mit Kusshand annehmen, gleich, in welchem Zustand er zurückkommt. Männer sind denkbar naiv, wenn Frauen einladen.

Wer die Bittersüße sucht, wird sich auch finden

Manchmal ist es bitter, und manchmal ist es süß – und wer bittersüße Erfahrungen mag, der wird sie auch finden. Nur ob Frau oder Mann – ein bisschen möchten wir schon wissen, zu welchen Regeln das Spiel ablaufen wird, wenn wir uns so ganz und gar auf dieses seltsame Würze des Lebens einlassen. Denn wie bei der Schokolade, so gibt es auch bei der Lust Abstufungen: Von übersüßt über zartbitter bis hin zur bitteren Herrenschokolade. Man muss also seinen Geschmack herausfinden und die richtige Abstufung finden – manchmal ist es bitter, und manchmal ist es süß – ja, und manchmal ist es beides im selben Moment.

Bild © 2011 by liebesverlag.de

Die männliche Jungfrau – Internet-Füller oder Realität?

eine verführerin ist hilfreich für männliche jungfrauen


Wer noch keine hat, sollte sich schnellstens eine zulegen – eine männliche Jungfrau. Das gilt allerdings nur für Foren-Betreiber im Internet, denn nahezu überall sind „männliche Jungfrauen“ Dauerbrenner. Während ein 18-jähriger Jungmann kaum interessiert, wird das Interesse größer, wenn der Mann einmal über 25 ist – dann beginnt das biologische Erwachsenenalter.

Je nach Qualität der Foren heißt es dann man solle den Jungmann „einreiten“, „anlernen“ oder „entjungfern“. Was letztendlich bedeutet, ihm den Weg zu zeigen, wie er sinnvollerweise die Liebeslust mit einer Frau vollzieht – auch das könnte man deftiger ausdrücken, oder aber auch so: Der Mann will wissen, wie sich sein Penis anfühlt, wenn er sich in einer wirklichen Vagina befindet – und was er dann tun muss, um sich selbst die optimale Lust zu verschaffen. Die Frau bleibt dabei nicht deshalb „außen vor“, weil Männer egoistische Gefühlsmonster sind, sondern weil diesem Mann noch keine Frau gezeigt hat, wie eine wirklich schöne Liebesnacht für beide aussehen kann. Denn die körperliche Liebe will erlernt sein – das „erste Mal“ ist dabei nur der Anfang, und zumeist ist er nicht die sinnliche Sensation, die man sich davon verspricht. Man hat es getan, na schön – und nun? Nun muss man üben. Eine Dame verglich dies einmal mit Radfahren: Das könne man auch nicht vom Zusehen lernen, man müsse sich schon auf ein Fahrrad setzen.

Ist die Frage der männlichen Jungfrau ernst gemeint?

Wenn die Frage in Foren oder bei „Briefkastentanten“ gestellt wird, ergeben sich natürlich Fragen der Ernsthaftigkeit. In den meisten Foren hat man nicht gerade den Eindruck, als ob der Fragesteller wirklich mit dem Problem beschäftigt ist: Forenthemen werden oft von den Foreninhabern aus nacktem Geltungsdrang eingestellt.

Auf der anderen Seite stehen die ernsthaften „männlichen Jungfrauen“, die zumeist Ratlosigkeit ausstrahlen – und sie bekommen auch deutlich weniger Antworten. Darüber hinaus zeigt sich, dass viele dieser Männer mit Fug und Recht als „Probleminhaber“ bezeichnet werden können – das heißt, sie überhöhen einen Faktor ihres Lebens zum Problem, denken aber nicht daran, nach Lösungen zu suchen. Zeigt man ihnen Lösungswege, so weisen sie diese oftmals zurück: Sie sind einfach nicht zufrieden mit “kleinen Lösungen“: Wenn es denn eine Lösung geben soll, dann muss sie mit Pauken und Trompeten dargeboten werden: die Entjungferung durch eine wunderschöne Maid, zu der eine intensive Liebesbeziehung besteht. Leider neigen auch Briefkastentanten dazu, solche Lösungen zu propagieren – und treiben die männliche Jungfrau damit noch mehr in die Sackgasse, das Problem zu verherrlichen.

Männliche Jungfrauen - zwei Typen und mögliche Lösungen

Grundsätzlich gibt es zwei sehr unterschiedliche Gründe für männliche Jungfrauen, den Umstand der Jungfräulichkeit als problematisch anzusehen:

1. Man hat es schwer, Kontakte zu knüpfen, ist gehemmt in Beziehungen und wünscht sich eine liebevolle Beziehung plus den Verlust der Jungfernschaft.
2. Es fällt einem relativ leicht, Beziehungen aufzunehmen, aber man scheut sich, mit einer Frau ins Bett zu gehen, aus Angst, wegen der Jungfräulichkeit verlacht zu werden.

Keine Frage: Das erste Problem ist schwerer zu lösen als das Zweite, denn ohne Frau wird es kaum realen Geschlechtsverkehr geben und die Kombination „ich will eine Beziehung, obwohl ich keine finde, und Sex, obwohl ich keinen habe“ ist ausgesprochen absurd.

Das zweite Problem ist leichter lösbar – entweder mithilfe einer Therapie gegen die Angst oder mithilfe einer Frau, die zwar nicht beziehungsbereit ist, es aber amüsant findet, einmal eine männliche Jungfrau „anzulernen“.

Es ist im Übrigen keine Frage, dass es eine dritte Lösung gibt: den klassischen „Erstkontakt“ mit einer Frau, die „es nicht so genau nimmt“. Diese Frau muss nicht zwangsläufig eine „Hure“ sein, es reicht völlig, wenn es sich um eine Dame handelt, der Sexualität nicht als Heiligtum ansieht, sondern als lustvolle Beschäftigung zu zweit. Solche Frauen gab es immer, aber heutzutage gibt es davon mehr als früher. Die meisten sind nicht mehr ganz jung, aber das sollte die männliche Jungfrau eigentlich nicht stören: Schon manche „männliche Jungfrau“ hat erfahren, dass Frauen ab 35 einfach herrlich als Liebeslehrerinnen sind, weil sie über viel Erfahrung verfügen und geringe Berührungsängste haben. Falls man selber Stil hat und sich diesen Stil auch von einer Dame wünscht, sollte man freilich Bordellbesuche meiden: Ein Escort-Service hat die passende Dame, die beliebige Stufen der Sinnlichkeit und Verliebtheit simulieren kann und zudem über die notwendigen Kenntnisse im Umgang mit jeder beliebigen Art von Männern verfügt.

Keine Chance für Probleminhaber

Einer Gruppe wird man nie helfen können: Den „Probleminhabern“, die alles tun, um ihr Problem zu verbreiten, aber nichts, um es zu lösen. Man kann sich nur waschen, wenn auch das Fell nass werden darf – und die romantische Verführung eines „Jungmannes“ durch eine gute Fee im Märchenwald kann guten Gewissens ausgeschlossen werden.

Titelfoto © 2006 von rodrigofavera