Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Deutsche Frauen: nicht "marktfähig" in Deutschland?

Der Sommer ist gekommen, und was eignet sich da besser, als eine Provokation in der Liebeszeitung, um Aufmerksamkeit zu erregen? Aber wir wollen nicht die Sensation alleine, sondern auch Licht in den Dschungel der Beziehungen bringen.

ein heiratsmarkt, wie ihm sich viele männer vorstellen könnten - aber heute findet der "markt" anderwärts statt - und die deutschen frauen verlieren dabei an "marktwert". oder doch nicht?


Ob es nun eine Tatsache ist oder nicht: Der „Marktwert“ deutscher Frauen mag in den USA, in Kanada oder Australien hoch sein, in Deutschland sinkt er allerdings immer mehr ab. Der Grund: Deutsche Frauen lassen sich die Bindung an einen Mann „zu teuer bezahlen“ – was konkret heißt: Sie wollen zu viel sozialen Status dazugewinnen, zu viel vom Geld des Mannes partizipieren und zu viel Emotionen von ihm absaugen. Dazu kommt, dass heutige deutsche Frauen keinerlei Kompromisse eingehen wollen – alleine das Wort treibt das Entsetzen in ihre gierigen Augen. Die Süddeutsche Zeitung“ nannte noch drei weitere Eigenschaften: Deutsche Frauen sein hartherzig, anstrengend und in negativem Sinne dominant.

Das alles kommt – wie man sich denken kann – aus Männermund. Doch auch Männer, die ich nicht ausschließlich negativ äußern, sind mit den Frauen in Deutschland unzufrieden, genau genommen hauptsächlich mit der „mittleren“ Generation von Westfrauen zwischen 25 und 39, die das Wort „anspruchsvoll“ in die Beziehungsdiskussion eingebracht haben.

Journalisten: eingesperrt in "soziale Korrektheit"

Doch eines fällt auf: Männliche Journalisten wagen nicht einmal mehr, jene arroganten Westfrauen anzugreifen, die ganz offenkundig auf dem Holzwege sind, und selbst Kolumnistinnen hüten sich, dem eigenen Geschlecht zur Mauser zu raten. Wie die Kaninchen vor der Schlange, so stehen nahezu alle bibbernd vor der „sozialen Korrektheit“, die gegenwärtig nur im Verhältnis zu Frauen gilt, aber nicht umgekehrt.

Die Liebeszeitung lässt sich nicht "bange machen"

Die Liebeszeitung stellt sich nun beileibe nicht auf die Seite der Männer, die diese Zeilen jetzt selbstgefällig abnicken. Aber unsere Autoren sind gewohnt, sich nicht „bange machen“ zu lassen. Denn so kann es nicht wirklich weitergehen: Die Männer ziehen sich in die Schmollecke zurück und die Frauen sitzen gegenüber und pflegen ihre unangemessene Arroganz.

Erst Hochmut, dann Lebenslügen

Warum es so nicht weitergehen kann, ist offensichtlich: Der Hochmut reicht nur solange vor, bis gegen 35, spätestens aber gegen 40 der Stolperstein des sozialen Versagens erreicht wird – nämlich sich rechtzeitig um eine Beziehung gekümmert zu haben, in der alle Bedürfnisse noch erfüllbar sind. Auch darüber herrscht eisernes, sozial korrektes Schweigen: Kaum eine Frau und erst recht keine Kolumnistin schreibt über das emotionale Elend, den persönlichen Verfall, der auf die Jahre der Arroganz folgt. Die Drogen, von der Arbeitssucht über das Kokain bis zum Whisky, die Melancholie, die Einsamkeit, das Unausgefülltsein –all dies wird erfolgreich unter den Teppich gekehrt. Stattdessen werden perfekte Lebenslügen platziert wie: "Ich brauche keinen Mann, ich habe einen großen weiblichen Freundeskreis, der meine Bedürfnisse restlos ausfüllt".

Männer weichen auf Ostfrauen aus

Mutige Männer nehmen sich deutsche Ostfrauen oder solche aus östlichen EU-Ländern, die verzweifelte Suchenden gar Importbräute. Diese Frauen sollen „besser“ sein, aber das ist auch eine Lebenslüge. Sie haben nur eher eingesehen, dass Arroganz kein Mittel ist, um soziale Kontakte zum Erfolg zu führen, und sie wollen tatsächlich gerne heiraten. Wer ein schönes Leben mit einer verständnisvollen Frau will oder wer sich eine Familie wünscht, bevor er 30 ist, sollte deswegen tatsächlich eine Frau aus dem Osten suchen – und Deutschlands Frauen?

Sie täten gut daran, sich neu zu orientieren, und dazu reicht schon, Sätze wie „Kompromisse überwinden starre Lebenseinstellungen“ „Geben ist köstlicher als nehmen“ oder „Zufriedenheit ist wichtiger als Sozialaufstieg“ einmal erfolgreich zu ventilieren. Mit der Lebenspartnerschaft zu warten, bis die grauen Haare bereits in Massen überfärbt werden müssen, ist wirklich keine gute Idee.

Ausführliche Diskussion in der "Süddeutschen Zeitung".

Lesen Sie morgen: "Selbstbewusstsein: Im Osten die Regel, im Westen Krampf?"

Titelbild: "Der babylonische Heiratsmarkt" (Ausschnitt) von Edwin Longsden Long.