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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen: Wenn ein „adäquater Return of Investment“ fehlt

In früheren Zeiten behaupteten Frauen, in „Beziehungen investiert“ und dabei zu wenig „zurückbekommen““ zu haben. Offenbar war diese Aussage das Vorbild für eine Forscherin, die schreibt:

Die hohe Investition in ihr Berufsleben war und ist mit einer hohen Investition in ihr Privatleben verbunden. Dies hat sehr viel Energie gekostet, ein adäquater »return on investment« fehlt jedoch: Die Karriere stagniert und ein weiterer Aufstieg z. B. in die Geschäftsführung oder den Vorstand ist versperrt.


Ob diese Beobachtungen der von Frau Professor Dr. Christiane Funken, die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums forschte und berichtete, auf Tatsachen beruht, können wir hier ruhig ignorieren. Denn was Forscher uns berichten, wandelt sich stetig und hat damit denjenigen Wahrheitsgehalt, den soziologische Forschungen üblicherweise haben. Untersucht wurden Frauen über 50 und ihre Möglichkeiten, in deutschen Unternehmen weiterhin Karrieren zu machen. Das ist kaum ein Thema, das die breite Masse interessieren dürfte.

Interessanter ist die Ideologie, die hier verbreitet wird: Was man in seine Ausbildung und Karriere investiert, muss Cent für Cent wieder herauskommen, und zwar linear durch Karriere. Dabei muss dann aber auch noch berücksichtigt werden, was man im Privatleben verloren hat.

Legt man diese beckmesserische G+V-Rechnung zugrunde, so müsste Erfolg sich durch Entbehrungen im Privatleben bei gleichzeitigem Strebertum und stromlinienförmigem Aufstieg definieren lassen.
Hier – und genau hier, liegt das Infame an dieser Art von Forschung: Man versucht, Illusionen als gegeben Tatsachen auszugeben.

Ein klein wenig simple Mathematik, ja, vielleicht sogar eine Volksweisheit, hätte zu anderen Ergebnissen geführt: Oben wird die Luft dünner, und nicht jede Frau aus dem mittleren Management kommt in die Spitzenpositionen. Klar ist, dass dort auch noch Männer lauern – aber damit wird eine neue infame Betrachtungsweise hervorgeholt: Die Wirtschaft verliert alle dieses wertvolle Frauenpotenzial, aus Frust darüber, nicht an die Spitze zu kommen. So erzeugt man Legenden, schafft aber keine Erkenntnisse. Ich zitiere aus der Studie:

Mindestens 60 Prozent der befragten Frauen ziehen ihre Kompetenzen, Qualifikationen und ihr überaus wertvolles, über die Jahre akkumuliertes Erfahrungswissen aus dem Unternehmen ab …


Das hieße nun aber, dass diese 60 Prozent dies tun, weil sie nicht weiter befördert werden – und damit ergäbe sich die Frage nach dem Sinn eines Berufs. Ist das Ziel wirklich die ständige Beförderung, der „Weg nach oben?“ oder bedeutet Beruf nicht vielmehr, seine „Kompetenzen und Qualifikationen“ sowie das „wertvolle Erfahrungswissen“ an dem Platz sinnvoll einzusetzen, den man einnimmt?

Wie war das noch mit „jeder ist seines Glückes Schmied?“ es ist sicher Schade, wenn Frauen mit 50 feststellen, dass ihnen ihre Karriere kein Glück gebracht hat – aber sie haben es je einmal gewollt – und insofern müssen sie für die Entscheidung auch die Verantwortung tragen.

Fragen über Fragen – es ist eben einfach, über Frauen zu forschen, ohne den Gesamtzusammenhang gebührend zu berücksichtigen. Im Übrigen: Das gesammelte Wissen und all das andere, was man mitbringt, kann auch anderwärts sinnvoll eingesetzt werden. Insofern tritt der Wissensverfall, der in der Studie prognostiziert wird, gar nicht erst ein.

Alle Zitate aus einem Frauenforschungsprojekt der Bundesregierung, Bundesrepublik Deutschland 2011. "Managerinnne 50 Plus", das die einschlägige Bürgerpresse nahezu kritiklos hinnahm. Alternative Informationen bietet Ihnen, wie immer, die Liebeszeitung.

Vom gleichen Autor: Betrachtungen zum Schulanfang

Karriere – sind Frauen "arme Opfer"?

ein kleines geschäft zu haben ist oft besser als eine große managerin zu sein


Frauen sind arme Opfer – das haben wir nun zur Genüge aus Frauenmund vernommen. Neuerdings wird das Prinzip sogar auf Managerinnen angewendet, die als arme Opfer der Männerwelt dargestellt werden. Doch sind sie es? Wer das Opfer seines eigenen Lebensplans wird, hat kein Recht, sich zu beklagen – und wir sollten diejenigen Frauen bewundern, die mit 50 oder 60 noch neue Karrieren beginnen. Sie sind keine Opfer, sie sind Vorbilder.

Es ist ebenso wundervoll wie infam, geschlechtsspezifisch zu argumentieren – denn damit kann man alles beweisen, was man gar nicht erst untersuchen will. (1)

Das klingt dann so (Zitat aus "Clack", sieh unten):

«Frauen in Führungspositionen und mit viel Erfahrung verlassen, kaum sind sie 50 Jahre alt, plötzlich die Unternehmen, um sich neu zu orientieren. Gelockt werden sie von der Selbstständigkeit, andere suchen sich eine komplett neue Aufgabe …»


Reden wir doch einmal ein wenig Tacheles: Heute planen Menschen ihre Karrieren früh, kommen mit frischen Ideen und wenig Erfahrung in beachtliche Positionen und bleiben dort auch, wenn sie keine groben Fehler machen. Gegen 40 zeigen einige bereits deutliche Abnutzungserscheinungen, und gegen 50 ist der größte Teil der Luft raus: Führung heißt dann nur noch, Potenziale anderer zu erkennen und zu fördern und dabei möglichst wenig Fehlentscheidungen zu fällen.

Kapitän oder Kapitänin - ein angenehmes Leben im Management?

Ich frage Sie nun, ob dies ein attraktives Leben ist – der Kapitän zu sein und eigentlich kaum noch etwas bewegen zu können, weil das Schiff sowieso auf Kurs ist und Sie bestenfalls mal einen Offizier austauschen müssen.

So nimmt es nicht Wunder, wenn man mit 50 von der Brücke gehen will und (beispielsweise) Berater werden. Wer weiterhin „Lust auf Macht“ hat oder den Hals nicht voll kriegen kann, bleibt eben Manager. „Rennleiter im Rattenrennen“, könnte man auch sagen. Wer sich noch als jung und innovativ erlebt, wer seine Bescheidenheit gewahrt hat und schon ein paar Schäfchen im Trockenen hat, der beginnt nun, an sich zu denken und wieder die Lust am unmittelbar erkennbaren Erfolg zu gewinnen. Nehmen wir doch bitte schön als positiv, dass diese Frauen und Männer mit 50, 55 oder gar 60 noch neue Aufgaben wahrnehmen wollen, und meckern wir nicht an ihnen herum.

Glück, Liebe und Krämerdenken

Übrigens: Zwar mag es für viele Frauen zu spät sein, mit 40 oder gar 50 an Kindern zu denken, aber es ist nie zu spät dafür. Eine wundervolle Liebe zu genießen.

Was ich an der tendenziösen Berichterstattung über deutsche Frauen hasse (und dies nicht nur in der ohnehin populistischen „Clack“) ist das „Gegenrechnen“, sozusagen eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Glücks). Ich zitiere:

«Die Frauen haben privat einen höheren Preis gezahlt als die Männer. Die geleisteten Opfer haben jedoch nicht dazu geführt, dass die Frauen ihre Ziele auch erreicht haben. Das Fazit lautet vielmehr: Die Investition hat sich nicht gelohnt»


Erfolg nur dann, wenn man die Spitze erklommen hat?

Selbst bin wirtschaftlicher Hinsicht ist dies ausgemachter Blödsinn: Wenn man nicht an der absoluten Spitzenposition steht, sollen sich Investitionen nicht ausgezahlt haben? Wie viele Eigentumswohnungen kann man denn bewohnen, wie viele BMWs fahren? Was kann man sich mit 40 noch kaufen, wenn man sich alles kaufen kann?

Des Glückes Schmiedin - Lebensmodell Karriere?

Ja, und emotional? Das ist nach wie vor jeder seines Glückes Schmied. Wenn eine Karriere nicht das passende Lebensmodell ist, sollte man sie spätestens mit 30 oder 35 abbrechen. Sagen Sie nicht, dass man dies nicht kann. Möglicherweise ist es sogar leichter, als bis zum 50.Lebensjahr zu warten, wenn sich die ersten psychischen Schäden des Managerinnen- oder Managerdaseins einstellen.

Alle Zitate aus: CLACK - Der Frust der Karrierefrauen

Foto: © 2011 by Liebesverlag.de

(1) Tatsächlich basiert der Artikel auf einer Wissenschaftlichen Studie, die allerdings keine eindeutigen Tendenzen zeigte. Das Original finden Sie hier: "Managerinnen 50 Plus".

Zur Ideologie hinter der Studie der Kommentar vom gleichen Autor.
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