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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Untreu können offenbar nur Männer sein

T-Online weiß, wie man untreue Männer einfängt – und irgendwie wird uns sofort klar: Untreu Frauen gibt es nicht – wieder einmal lässt der Sexismus grüßen.

Jüngst waren es noch Spermaflecken in der Hosenfalle, auf die Ehefrauen bei ihren Männern achten sollten doch diesmal geht es darum, den Ehemann bei der Onlineversuchung zu ertappen. Dort bietet beispielsweise eine Linda-Tabea Vehlen Ihren Dienst an: „Das Web-Portal zur Entlarvung von Fremdgehern, Parallel-Datern, Online-Casanovas & Co.“ – selbstverständlich ebenfalls „nur für Frauen“.

Neben diesem Service empfiehlt T-Online noch Privatdetektive, Selbstüberwachung und Treuetester – gerechterweise muss man sagen, dass bei all diesen Methoden auch die Nachteile der jeweiligen Verfahren genannt werden.

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Die Kernfragen bei alledem stellen sich so:

1. Was hat man davon, wenn man weiß, dass der Partner fremdgeht, solange er sich nicht „abseilt“?
2. Es ist immer ein Misstrauensbeweis, den Partner zu überwachen – egal wie Sie das anstellen. Sie riskieren, dass er sie rausschmeißt, dun dies möglicherweise mit Fug und Recht, wenn sie die ihm verbliebene Intimsphäre grob verletzen.
3. Wenn Sie einen „Beweis“ haben – was machen sie dann damit? Im Grunde können Sie nur einen Riesenscherbenhaufen anrichten.

Wie bereits erwähnt, gehen Frauen selbstverständlich nie fremd – und ich habe noch nirgendwo den Tipp gelesen, dass man ihre Höschen heimlich auf fremdes Sperma untersuchen sollte. Die Tatsachen sehen freilich anders aus: Frauen gehen fremd, und zwar etwa gleich viel wie wir Männer. Trotzdem legen wir ihnen keine Tracker ins Auto, montieren keine verdeckten Kameras in Weckern, lauern ihnen nicht im Internet auf und kontrollieren nicht ihre Handys uns Passwörter. Denn wenn wir es tun würden, dann würden wir den gleichen Scherbenhaufen damit anrichten, den die Damen gegenwärtig damit offenbar im Sinn haben.

Da kann ich schon eher dies Konzept empfehlen: Sorgen sie dafür, dass sich ihr Partner / Ihre Partnerin sich nicht anderweitig verliebt und nicht abends allein ausgeht oder allein am Wochenende wegfährt, aber lassen Sie ihm/ihr die Freiheit, mit anderen Personen in Kontakt zu treten. Ein ONS wird erst dann zur Affäre, wenn Sie eine daraus machen.

Zu den Parallel-Datern und Online-Casanovas wäre noch etwas anderes zu sagen: Aber das sagen wir Ihnen in der Liebepur.

„Einen blasen“ – Geheimrezept für Frauenkarrieren?

Bevor Sie sich echauffieren – die Sache ist nicht von mir, sondern sie stammt aus der ARD, und zwar zur gefragtesten Sendezeit. Die neue TATORT-Kommissarin Conny Mey hat es in einem Krimi getan, der von den Kritikern über den grünen Klee gelobt wurde.

Nun schön, werden Sie sagen, in einem TATORT-Krimi – das sind doch Märchen für Erwachsene, oder etwa nicht?

Nicht ganz. Denn bislang war in nahezu jedem Tatort eine Art Moral verborgen, die das Fernsehen pflichtschuldigst beim Volk ablieferte. Also nehmen wir doch diesen Satz einfach als Moral, wie gewohnt. Oder wie sollen bitte die jungen Frauen unterscheiden, ob der TATORT jetzt die „gute Moral“,, die „böse Moral“ oder gar keine Moral mehr verkauft?

Die Kriminalistin im TATORT ist Polizistin in einem deutschen Kommissariat, nicht irgendeine Privatdetektivin. Sie möchte eine Information von einem Kollegen, die dieser ihr eigentlich nicht geben darf. Also schläft sie kurzerhand mit ihm, oder, in ARD-O-Ton, sie „bläst ihm einen“. Im Besitz dieser Information zu sein, wird unzweifelhaft ihre Karriere fördern – und genau das ist die Botschaft. Fragt sich, ob solche Botschaften nötig sind: „Wenn du einem Mann einen bläst, kannst du alles erreichen.“ Immerhin haben Polizistinnen, selbst wenn sie in ARD-TATORT-Märchen auftreten, noch Vorbildcharakter – oder etwa nicht?