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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die fette alte Kuh und der Mann auf dem Baum

Ja, so war er vielleicht gedacht: ein Film, bei dem es angeblich humorvoll um Männerrechte ging – „Der Mann auf dem Baum“. Der Film war nur sehr bedingt lustig - eher schon eine Klamotte als eine Komödie. Was bei Weitem interessanter ist: der Autor war eine Frau, nämlich Silke Zertz.

Frauen definieren alles – und nehmen sich alles heraus

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wer Männer definiert – bitte schön – Frauen selbstverständlich, wer sonst? Immerhin muss man der Autorin zugutehalten, dass sie sich mit dem Charakter des Sohnes Moritz etwas Sinnreiches ausgedacht hat: Bereits junge Mädchen hacken auf männlichen Mitschülern herum, und selbstverständlich ziehen die Mädchen dabei das besser Los – denn nach wie vor genießen Frauen und Mädchen geschlechtsspezifische Privilegien. Sohn Moritz, der nun so gar nicht zur Gewalt neigte, musste dann auch zu einem Anti-Gewalttraining – das hinterlistig reagierende Mädchen selbstverständlich nicht.

Gegenwehr durch Abkehr von der Rücksichtnahme

Was sagt uns das? Nun, im Grunde das, was der Film ansonsten nicht ausdrückte Frauen üben anders Gewalt aus als Männer, aber bei dem unterbelichteten Bild, das der größte Teil unseres Volkes vom Begriff „Gewalt“ hat, wird ganz selbstverständlich „Gewalt“ mit Männern assoziiert. Nun – Kindermund tut Wahrheit kund – uns so dufte Moritz die Therapeutin im Film dann auch eine „fette alte Kuh“ nennen.

Na bitte, geht doch.

Wird Carl Gustav Jung endlich entzaubert?

Gleich mehrere Dinge, die das Umfeld der Psychiatrie und der Psychoanalyse betreffen werden in den nächsten Wochen und Monaten heftig diskutiert werden. Die Ursache dafür ist ein Kultfilm mit der schönen Schauspielerin Keira Knightley, der in Deutschland unter dem Namen „eine dunkle Begierde“ herauskommt (im Original: A Dangerous Method deutsch: eine gefährliche Verfahrensweise). Immerhin wird die historische Persönlichkeit, die schöne Jüdin Sabina Spielrein von ihrer Krankheit durch die neue Methode, die Psychoanalyse, geheilt. Die Verblüffung über die Heilungen durch die damals völlig neue und überaus spektakuläre Verfahrensweise kann allerdings auch dadurch erklärt werden, dass C. G. Jung, der die Analyse leitete, eine charismatische Persönlichkeit war.

Wie auch immer: Jung und Spielrein verfallen einander in wilder, sadomasochistisch geprägter Leidenschaft. Jung erweist sich dabei als das, was er war: ein karrieresüchtiger Mann, der die junge Patientin fallen ließ, als die Gefahr bestand, dass seine Affäre ruchbar wurde.

1. Das Verhältnis von Frauen zum sogenannten „Sadomasochismus“, besonders, ob sie „Opfer“ oder „Täter“ sind.
2. Die Frage, ob es tatsächlich Erlebnisse in früher Kindheit sind, die für die Lust am Sadomasochismus verantwortlich sind.
3. Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient in der Psychoanalyse.

Äußert positiv wird zudem sein, dass der Charakter des Frauenlieblings C.G. Jung entzaubert wird. Ich, für meinen Teil, kann nur hoffen dass die Verherrlichung dieses Säuleinheiligen der Psychologie einmal ein Ende nimmt. Es wird Zeit, dass wir wenigstens zu einer Psychologie (und nicht zuletzt zu einer Psychotherapie) des 20. Jahrhunderts kommen – vom 21. Jahrhundert ganz zu schweigen.

Lebensregeln – brauchen wie sie zum Glück?

Brauchen wir eigentlich Lebensregeln? Ich finde, wir regulieren uns schon genug durch den Alltag, wenn wir nicht gar reguliert werden – jeder Angestellte kann ein Lied davon singen.

Doch manche Menschen denken eben anders – und die Psychologin Felicitas Heyne glaubt, dass es zehn „Glücksbausteine“ gäbe. Sie scheibt in Ihrem Blog:

„Allerdings gibt es eine Handvoll „Glücksbausteine“ - genauer gesagt: zwei Hände voll, es sind nämlich zehn - von denen man mit Fug und Recht sagen kann, dass sie als Leitlinie für wirklich jeden Menschen hilfreich sind.“

Wie meine Leserinnen und Leser sicherlich wissen, sträuben sich bei mir die kleinen Nackenhaare, wenn mir „Leitlinien für das Glück“ vorgelegt werden – aber zum Glück gibt es ja auch andere Meinungen darüber, wie man sein Leben so gestalten kann, dass einem das Glück winkt.

Ich denke, jeder sollte selber entscheiden, was er für das Glück hält –man darf es nicht den Psychologen überlassen. Wenn ein Mann das größte Glück der Welt darin sieht, in einem Boxring zu stehen, dann muss ich ihm dies zugestehen. Wenn hingegen eine Frau eben dieses Glück darin findet, der Jungfrau Maria zu huldigen, dann kann ich auch nicht sagen sie soll doch bitte heimgehen und sich ein anderes Glück suchen.

Im Punkt Zehn Ihres umfassenden Beitrags schreibt die Psychologin, sie sei „eins mit der Welt“ – und dieser Punkt ist sicherlich der fragwürdigste im gesamten Konzept. Wer auch nur einige Minuten darüber nachdenkt, wird erkennen, dass die Welt viele beinhaltet, was nicht zu unserem Glück beiträgt.