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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Erfindung einer „sexuellen Orientierung“

neigung, liebe oder sexuelle orientierung?

Der Begriff der „sexuellen Orientierung“ ist ausgesprochen fragwürdig. Die Orientierung (Ausrichtung) setzt den freien Willen voraus, sich in die eine oder andere Richtung entwicklen zu können oder sogar dazwischen wechseln zu können. Im Grunde aber empfinden die meisten Menschen mit „konträrer Geschlechtsempfindung“ (Homosexualität), so geboren zu sein, sie betrachten sie also als unveränderlich.

Ihnen oftmals konträr gegenüber stehen andere, die sich als ambi- oder bisexuell bezeichnen, die also mal dem einen, mal dem anderen Geschlecht zuneigen oder für sich selbst gar keinen Unterschied machen wollen. Sie könne mit Fug und Recht als Menschen bezeichnet werden, die sich „sexuell orientieren“, neu orientieren oder umorientieren.

Der dümmliche Begriff: Homosexual -Homosexuell

Die Ausdrücke „Homosexual“ oder „Heterosexual“ ("Homosexuell" oder "Heterosexuell" wurden später geprägt) stammen offenbar von dem Schriftsteller Karl Maria Benkert (Karl Maria Kertbeny) innerhalb einer Überlegung zu unterschiedlichen sexuellen Verhaltensweisen geschaffen. Besonders der Begriff „Homosexuell“ ist sehr umstritten, weil er von der falschen Annahme ausgeht, der „Homosexuelle“ sei überwiegend sexuell, und „Homo“ stünde ausschließlich für „Mann“. Noch heute kann man besserwisserische Menschen finden, die behaupten, eine Frau könne aus diesen Gründen nicht „homosexuell“ sein.

Der "Irrenarzt" als Wortschöpfer?

Bis der Begriff in die allgemeine Sprache einging, dauerte es noch recht lange. Die Behauptung der Wissenschaftler geht dahin, dass der Begriff von dem unsäglichen Freiherrn Richard von Krafft-Ebing, einem bekannten Wiener „Irrenarzt“ (Fachmann für forensische Psychiatrie) eingeführt wurde. Allerdings stimmt die nicht ganz, denn Krafft-Ebing benutzte das Wort eher selten. Er bevorzugte hingen eindeutig den Begriff der „konträren Sexualempfindung“ - dies geht unter anderem bereits aus dem Inhaltsverzeichnis seines Buches „Psychopathia Sexualis“ hervor. Es scheint so, als ob der Begriff „Homosexuell“ eher als plakativer und sinnentleerter Begriff von weiteren Autoren entdeckt danach inflationär verwendet wurde. Jedenfalls war der Begriff in Konversationslexika des 19. Jahrhunderts nicht vorhanden – dort sprach man noch von „Urningen“, nach der Definition von Karl Heinrich Ulrichs.

Homosexuell sein ist keine "Orientierung"

Heute wird der Begriff „Homosexuell“ immer noch falsch angewandt und falsch verstanden. Er bedeutet, dass ein Mensch aufgrund seiner Veranlagung (und nicht aufgrund einer frei wählbaren Orientierung) in sexueller Hinsicht das gleiche Geschlecht eindeutig bevorzugt.

Dagegen stehen Menschen, die sich situativ und fallweise mal für das andere, mal für das eigene Geschlecht entscheiden, je nachdem, welche Begegnung ihnen vielversprechender erscheint. Manchmal wundern sich Frauen beispielsweise, was in Männerfreundschaften eigentlich stattfindet, weil sie in ihnen keine erotischen Elemente vermuten. Auf der anderen Seite vermuten Männer in den intensiven Freundschaften zwischen Frauen durchaus sinnliche Elemente, ignorieren sie aber zumeist. Was in diesen Beziehungen Neigung, Zuneigung, Liebe oder "nackte Sexualität" ist, wissen die Beteiligten zumeist nur selbst - und so soll es auch sein.

Wer heute über „sexuelle Orientierung“ spricht, sollte vorsichtig sein: Er kann leicht missverstanden werden. Orientieren kann man sich jeden Tag neu, die Veranlagung aber steht im Hirn offenbar fest geschrieben, und sie kann kaum verändert werden.

Bild: Gerda Wegener (Auszug)