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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Ding mit den Psychotests für die Partnersuche

fortuna oder psychologie?


Passen wir zusammen? Oh, da kramen Frauke, Yvonne und Nesrin eifrig in astrologischen Büchern, gehen zu Wahrsagerinnen oder lassen sich aus dem Kaffeesatz lesen. Wer schon mal auf dem Niveau einer Frauenzeitschrift ohne B-Promi- und Königskinder-Klatsch ist, der macht „psychologische, wissenschaftlich fundierte“ Tests – und wer sich gar bei einer Partneragentur einschreibt, der erhält ein Gutachten – angeblicher Wert: 98 Euro.

Frage wir uns mal nach dem wirklichen Wert und überlegen wir, ob „Du und Ich“ überhaupt ermessen können, was da passiert. Also: Welche Worte werden verwendet?

Was ist los mit dem „Algorithmus“?

Na, was ist es? Nicht Besonderes. Ein Algorithmus ist eine Abfolge von Schritten zur Lösung eines Problems. Die Sache ist prima, weil sie auf einen Computer übertragen werden kann. Informationsgehalt des Wortes für die Partnersuche: Null und nichtig.

Worauf beruhen die „Grundlagen der Persönlichkeitsanalyse?“

Soweit es die Persönlichkeitsanalyse selbst betrifft, wird entweder das Fünffaktorenmodell („Big Five“) oder das Verfahren von Myers-Briggs eingesetzt. Beide Verfahren sind völlig wertlos, weil es nicht um die Persönlichkeitsstruktur geht, sondern darum, ob Paare zusammenpassen. Also: Null und nichtig.

Die Erkenntnisse der Beziehungsforschung – wachsweiches Geseire

Kritiker aus den eigenen Reihen werfen den „Partnerübereinstimmungstests“ vor, lediglich auf primitive Art „Ähnlichkeiten in Persönlichkeit und persönlicher Haltung“ festzustellen. Dahinter steht eine Art Prestige-Krieg zwischen Forschern, die Behauptung aufstellen, die auf konservativen Meinungen beruhen und solchen, die auf etwas progressiveren Meinungen fußen. Beweise haben weder die einen noch die anderen. Alles "heiße Luft" und sonst gar nicht - wissenschaftlich nach bisherigen Erkenntnissen völlig wertlos.

Ich habe mir die Mühe gemacht, einmal herauszufinden, was wirklich sinnvoll an diesen Tests ist, und bin auf folgende Ergebnisse gekommen (drei davon finden Sie auch in der Liebepur)

1. Selbstreflexion führt zu Selbsterkenntnis – das heißt: Wer Tests durchlebt, muss auch über sich selbst nachdenken – unabhängig davon, ob das Ergebnis stimmt oder nicht.
2. Prophezeiungen können selbsterfüllend sein. Wer eine positive Prognose für das Auffinden einer geeigneten Partnerin (eines Partners) bekommt, hat (mindestens „gefühlt“) mehr Chancen als jemand, der eine negative Prognose erhält.
3. Nach der Barnum-Theorie sind alle Beschreibungen richtig, die vom Empfänger als richtig angesehen werden. Demnach wäre fast jedes psychologische Gutachten richtig, wenn es nur simpel genug formuliert wäre.
4. Menschen, die zu Partneragenturen mit entsprechenden Tests gehen und die Test wirklich „durchziehen“, beweisen Ernsthaftigkeit. Das kann als positiv bewertet werden. (Es gibt dabei allerdings auch negative Aspekte).
5. Partneragenturen stellen ihren Mitgliedern andere Mitglieder vor – das ist ein Riesenvorteil gegenüber der eigenen Suche, ersetzt allerdings nicht die notwendigen Aktivitäten.
Ich rate jedem Menschen dringend, sich von sogenannten „Wissenschaftlern“ nicht verwirren zu lassen. Jeder von uns mit auf den eigenen Füßen in den eigenen Schuhen gehen – und kein Wissenschaftler übernimmt auch nur ein Fünkchen Verantwortung dafür, wenn’s schief geht.

Bild © 2011 by liebesverlag.de