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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Frauentag – im Osten Folklore, im Westen ein Krampf

Im Osten Deutschlands – man sagt wohl noch manchmal „Mitteldeutschland“ hat der Frauentag eine wirkliche Tradition, sozialistisch-folkloristisch geprägt, also lassen wir ihn dort hochleben.

Aber im Westen? Da wären die Feministinnen, die ihn manchmal ein bisschen Feiern, die Linkspartei, die mal drauf tippt, und leider auch die Gewerkschaften, die im Westen daraus so eine Art Mini-Kampftag gemacht haben. Vor allen letztere blamieren sich im Westen Deutschlands nach wie vor: „Was ist heute? Frauentag? Ach so …“.

Frauenthemen - inzwischen überflüssig und kontraproduktiv

Frauentag 2012 im Westen: Kaum Teilnehmer, aber eine nette Show
Frauenthemen taugen nicht mehr die Bohne, um Politik zu machen. Die Quotendiskussion, von wo sie auch immer ausgelöst wird, ist wirtschaftlich und kulturell kontraproduktiv. Nicht, weil es um Frauen geht, sondern weil es um Quoten geht. Nachdem wir wenigstens in der Wirtschaft keine Katholiken- oder CDU-Quoten haben (sprich Religion- oder Parteiquoten) und man mit Quoten in der Politik inzwischen miese Erfahrungen gemacht hat, müssen wir von Frauenquoten das Schlimmste fürchten. Quote steht hier immer vor Frauen, nicht Frauen vor Quote – und am Ende wird die Rede von „Quotenfrauen“ sein – „Ach, sie haben die Stelle mit einer Quotenfrau besetzt“. Im Grundschulbereich gäbe es dann wohl den Quotenmann – wenn man denn einen Einzigen fände.

Und sonst, bitte schön? Wie „Frauen sind“ wie „Frauen ticken“ wie „weibliche Kommunikation“ stattfindet und ob Frauen nun bessere Eigenschaften haben als Männer – das alles gehört auf den Müll der Geschichte und nirgendwo sonst hin.

Paare machen die Welt aus - nicht "Frauen" oder "Männer"

Die Gesellschaftsordnung erwartet – und darf auch erwarten, dass sich dieses Geschlechter-Herumeiern endlich erübrigt. Frauen und Männer sind keine in sich geschlossenen, homogenen Gruppen, sondern sie sind DU und ICH und WIR BEIDE. Wer von ein paar Frauen, die er zufällig kennt, auf „die Frauen“ schließt, ist ein Depp – und die Frau, die aus ihren Männerbekanntschaften und ein paar Erzählungen von Freundinnen auf „die Männer“ schließt, ist eine Deppin.

Ach, ich lasse nichts Gutes am Frauentag? Doch – Frauen sind Freundinnen, Geliebte, Ehefrauen, Mütter, Schwester und Töchter – jede für sich ein Individuum, das Aufmerksamkeit verdient. Aber Frauen sind nicht einfach „Frauen“. Allein dies zu behaupten und auf die „Solidarität der Frauen“ zu setzen oder zu hoffen, ist eine Abwertung des Individuums.

Bild © 2012 by liebesverlag.de
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