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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lustzimmer, schwarze Zimmer und andere Liebeszimmer

Manche Zimmer wecken Assoziationen, ohne sinnlich zu sein


Spätestens seit „50 Shades of Grey“ wissen die begierigen Leserinnen, dass „mit jemandem schlafen“ etwas anderes ist als „jemanden vögeln“, und dass man beides möglicherweise nicht im gleichen Raum zelebrieren sollte. Das Lustzimmer kommt also immer mehr ins Visier. Und noch etwas erregt sein den "Shades of Grey" das Interesse der Damen: das geheime „schwarze Zimmer“, der Raum also, indem die „wirklich intensiven“ Behandlungen durchgeführt werden. Überwiegend handelt es sich dabei um die Einschränkung der Bewegungsfreiheit, verbale und körperliche Erniedrigungen sowie Körperstrafen. Warum der sadistisch oder masochistisch veranlagte Teil darauf besteht, sie zu zelebrieren, und welche Gefühle daraus entstehen, ist eine reine private Angelegenheit der Paare – sie soll hier nicht behandelt werden. Damit von vornherein keine Zweifel entstehen: Erotische Spiele sind Wege in „Parallelwelten“, die man nur bei gegenseitigem Einverständnis spielen darf.

Spielzimmer werden nach den Vorlieben des Paare ausgerichtet

Ob das Spiel-Zimmer nun wirklich schwarz, formal, weiß, purpurrot oder rosa ist, hängt von den Vorlieben ab, die diese Paare verfolgen. „Schwarz“ steht in der Regel für Folterfantasien, „formal“ für Spiele mit häuslicher Disziplin, weiß für sie sogenannte „Klinikerotik“ und rosa, falls der männliche Teil feminisiert werden soll. Auch das gewöhnliche „Lustzimmer“ mit roten Laken, Spiegeln und „Spielzeugen“ der Liebe hat seinen Reiz nicht verloren.

Schöner Leiden - wenn ästhetische Werte das Leid versüßen

„Schöner Leiden“ ist sehr angesagt, denn die meisten der exklusiven Paare, die sinnliche Rollenspiele betreiben, haben auch Geschmack. Ein Original-Gewölbekeller macht sich deshalb besser als ein Imitat, bei dem die Steine auf eine Neubauwand gemalt sind. Überhaupt eignen sich Keller, ehemalige Waschküchen oder Dachböden ganz hervorragend, um sie als „Spielzimmer“ für erotische Experimente auszubauen. Um es gleich vorab zu sagen: Die lächerlichen und oft unpraktischen Andreaskreuze, die zumeist im Filmen vorkommt, entsprechen kaum dem Lust-Mobilar, das sich stilvolle Paare wünschen.

Das Spielen mit "häuslicher Disziplin" erfordert wenig Aufwand

Stilistisch nicht gelungen - käuflicher Domina-Thron
Am wenigsten an der Ausstattung ist zu tun, wenn sich die Spiele mit häuslicher Disziplin oder Crossdressing beschäftigen. Beim Crossdressing reicht ein großes Ankleidezimmer mit einer Chaiselongue – Letztere ist auch sehr hilfreich bei der häuslichen Disziplin. Wer nicht auf „Schaueffekt“ setzt, ist immer gut damit bedient, Standard-Möbel zu verwenden oder solche, deren Verwendungszweck nicht sogleich erkennbar ist . Dazu gehören zum Beispiel hohe, gepolsterte Bänke mit verborgenen Ösen. Sie wirken dekorativ, und ihr Verwendungszweck liegt nicht gleich auf der Hand. Die Werkzeuge der Disziplin lassen sich dabei in gewöhnlichen Schränken verbergen, sodass es nicht nötig ist, sie offen aufzureihen.

Das Spiel „Bestrafung eines Domestiken“, das sehr beliebt ist, kann in Scheunen, in Kellern oder auf Dachböden stattfinden – Domestiken haben keine Ansprüche zu stellen.

Selbst das „weiße Zimmer“ ist noch relativ einfach auszustatten: Weiße Kacheln überall, ein Stahlrohrbett und ein gynäkologischer Stuhl reichen in der Regel, um klinische Prozesse spielerisch glaubhaft zu machen.

Warum eine "schaurige" Ausstattung wichtig sein kann

Problematischer ist es da schon, mittelalterliche Folterkeller zu imitieren, Andreaskreuze aufzustellen oder ein Verlies einzubauen. Diese Räume leben nicht so sehr von ihren tatsächlichen Verwendungsmöglichkeiten, sondern von der Faszination, die von ihnen ausgeht. Der Grund dafür liegt darin, dass Rollenspiele von fünf Faktoren dominiert werden:

1. Der schauspielerischen Fähigkeiten desjenigen, der dominiert.
2. Der Vorstellungskraft desjenigen, der dominiert wird.
3. Der Verdichtung der Szenerie bis an die Grenzen zur Realität.
4. Der Inszenierung (bei umfassenden Spielen).
5. Dem „Bühnenbild“, also einer möglichst getreuen Wiedergabe dessen, was in der Fantasie als „Realität“ wahrgenommen werden soll.

Für diejenigen, die oft und intensiv spielen, insbesondere aber für die dominierten, ist eine perfekte Inszenierung der Schlüssel zum lustvollen Erleben. Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass sich der psychische Zustand während des Spiels mehrfach transformiert. Dabei erleben die Dominierten sozusagen eine „zweite Realität“, in die sie während des Spiels so tief eintauchen, dass sie jeden Bezug zu ihrem „normalen“ Leben verlieren. Sie verschmelzen sozusagen mit ihrer Rolle.

Klischees wie diese Domina-Puppe stoßen eher ab


Das Lust-Zimmer ist das Bühnenbild für das Lust-Spiel

Das „Bühnenbild“ spielt deshalb eine so große Rolle, weil es sich bei den „Herrinnen“ und „Meistern“ ja nicht um professionelle Schauspieler handelt, sondern um Personen, deren Ausdrucksmöglichkeiten eher begrenzt sind. Das „ganz in der Rolle aufgehen“ ist ihnen nur selten gegeben. Wenn also keine Instrumente eingesetzt werden und die Umgebung nicht entsprechend vorbereitet ist, muss der „Unterworfene“ meist zusätzlich seine Fantasie bemühen, um den sich in die „gewünschte“ Stimmung zu bringen.

Es kann also interessant sein, sich ein Lustzimmer für frivole Spiele einzurichten – und bei vielen lustvollen Personen reicht auch der Geruch eines modrigen Kellers, ein Lederkorsett, das Zischen eines Rohrstocks oder das Einklicken von Handschellen, um sich in die „andere Lust“ hineinträumen.

Hinweis: (Dieser Artikel beruht auf Informationen, die Ina und ich aus Büchern und Gesprächen entnommen haben, also nicht auf eigenen Erfahrungen. Entsprechende Anfragen sind also zwecklos.)