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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie schreibt man einen erotischen Beststeller?

Naiv, aber neugierig und lernfähig: die erotische Heldin
Wie schreibt man eine erotische Geschichte, und wie macht man sie zum Bestseller? Ziemlich lächerliche Frage, nicht wahr? Aber nachdem „Fifty Shades of Grey“ solche ein Riesenerfolg geworden ist, fragt sich natürlich manche Frau: „Hey, ich konnte doch so niedliche Schulaufsätze schreiben, warum werde ich jetzt nicht reich und berühmt mit einem Buch?“

Die Liebeszeitung erklärt ihnen als einziges kompetentes Internet-Blatt, wie Sie es versuchen können – ohne Garantie, berühmt zu werden. Hier kommen die "Sieben Regeln für einen erfolgreichen erotischen Roman."

1. Es geht nie um Sex, wenn es angeblich um Sex geht
Paradoxerweise geht es in einem erotischen Roman nicht um Sex, sondern um die Entwicklung einer Romanze – oder auch mehrerer Romanzen. Wichtig ist allein, alles auf einer Liebesgeschichte aufzubauen. Die Story in „Shades of Grey“ ist eine Cinderellageschichte. So etwas gefällt vielen Frauen, die ihre Lebenszeile nicht ganz erreichen konnten.

2. Eine Story ist mehr als ein paar aneinandergereihte Ereignisse
Man kann Romane aus Short Storys zusammensetzen – das ist aber nicht der Sinn eines romantischen Frauenromans. Das muss eine Frau beschrieben werden und ein Mann, möglicherweise auch ein Konflikt einer Frau bei der Wahl zwischen zwei Männern, oder eine Dreiecksgeschichte. Vor allem aber muss die Beziehung Höhen und Tiefen haben. („Kriegen sie sich oder nicht?“)

3. Wenn schon sexuell, dann präzis
Selbst Leser von Krimis und Kitschromanen sind empfindlich gegen alles, was falsch klingt: Es muss einfach stimmen, bei der Frau und beim Mann. Wenn schon SM-Roman, dann bitte mit den Empfindungen, die jemand tatsächlich haben könnte – oder mit der „Marmeladen-Version" davon. Aber auf keinen Fall etwas falsch schildern. Sehen Sie sich einmal an, wie ein Rohrstock auf einen tatsächlichen straffen oder fetten Hintern trifft, bevor sie Blödsinn schreiben.

4. Charaktere – schick, heiß, lustvoll, etwas schräg
Der Mann soll so sein, wie ihn sich Frauen in ihren Träumen wünschen: Ein bisschen arrogant, aber mit viel Gefühl, ziemlich selbstbewusst und möglichst ausgesprochen wohlhabend. Er macht, was er will – auch mit der Heldin, aber tut es mit unendlichem Charme. Die Frau sollte ein klein wenig ängstlich sei, aber neugierig sein und sexuelles Potenzial haben, das sich noch erschließen lässt.

5. Schreiben – ein mieser Job, wenn man nur Schulwissen hat
Mit Schulwissen lässt sich kein Roman schreiben. Nehmen Sie sich irgendwelche Liebesromane zu Hand, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Geschichte aufgebaut werden muss. Schreiben sie viel über die Atmosphäre, in der etwas stattfindet. Schildern Sie die Gefühle, Gelüste und Widerstände der Frau im Roman – nicht die des Mannes, wenn Sie an Frauen verkaufen wollen.

6. Man isst das Gute nicht zweimal hintereinander
Es gibt keine Regel dafür, wie viele Sexszenen in einem Buch vorkommen dürfen, aber eine Regel gibt es: Nicht zweimal das Gleiche oder etwas sehr Ähnliches schildern. Wenn Sie als Autorin bisher nur auf dem Rücken gelegen haben und Ihnen dabei ein Penis eingeführt wurde – dann lesen Sie bitte nach, was andere über Sex und Erotik geschrieben haben. Denken Sie daran: Ihre Leserin will wissen, was noch in ihr steckt – genau das soll stellvertretend die Heldin erleben.

7. Finden Sie eine einheitliche Sprache
Finden Sie Ihre Sprache – das ist gar nicht einfach. Ob Sie ihre Vagina „Möse“ oder „Muschi“ oder „Lustgrotte“ nennen, ist nicht die einzige Frage – der gesamte Bereich erotischer Begriff ist mit Fallstricken durchsetzt. Wenn Sie dauernd schreiben, sie „hatten Sex miteinander“ oder „sie schlafen miteinander“, dann schläft ihre Leserin ein. Beschreiben Sie das, was sie öffnen und was in sie eindringt, mithilfe der Gefühle, die Sie dabei empfinden. Dann klappt die Sache.

Am Ende – da haben Sie dann vermutlich keinen Bestseller geschrieben, aber vielleicht eine schicke, lustvolle erotische Geschichte, nicht wahr? Gründen Sie einen „Klub der erotisch schreibenden Frauen“ und lesen Sie sich gegenseitig ihre neuesten Ergüsse vor. Das hilft Ihnen möglicherweise, besser zu werden.