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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lust wie Anastasia: Wie funktioniert eigentlich Entwürdigung?

Von Ina und Ubomi aus der Liebepur-Redaktion
Keine Entwürdigung ohne Einverständnis

Nicht ist so einfach wie Entwürdigung: Du nimmst einem Menschen die Würde, indem du ihn menschenunwürdig behandelst. Du nimmst dir die Würde, indem du dich zur unwürdigen Behandlung anbietest.

Verharren wir einen kurzen Moment? Warum solltest du dich zur unwürdigen Behandlung anbieten?

Darauf gibt es nur eine Antwort: Weil du es satthast, dauernd die Vorgesetzte, Verantwortliche, Zuständige zu sein. Du willst unmündig sein wie eine Schülerin, Leibeigentum wie eine Sklavin oder heruntergekommen wie eine Straßenhure. Du willst, dass man dir sagt, was du zu tun hast und dass du dich nie entscheiden musst, was du als Nächstes tun wirst. Du wirst dich endlich wieder schämen können, und vielleicht wirst du glücklich sein, auch die erforderlichen Strafen zu bekommen, die du schon lange verdienst.

Identifizierst du dich manchmal mit der Entwürdigung?

Kannst du dich damit identifizieren? Na fein, dann kann es weitergehen. Aus den Schilderungen geht schon ein bisschen hervor, was du erwartest: Kleider, die nicht zu dir passen, wie Schulmädchenuniformen, Dienstmädchenkostüme oder Nuttenkleidung. Alternativ kann es auch Nacktheit sein. Die werden Aufgaben aufgetragen, die entweder sinnlos sind oder an die du nicht im Traum denken würdest, und du verliest vielleicht jede Form von Intimität. Du wirst nur reden, essen oder trinken, wenn du dazu aufgefordert wirst. Dein Sexualleben wird völlig fremdbestimmt – du hast keinen Einfluss mehr darauf. Wärest du ein Mann, kämen nun noch ein paar andere Dinge, über die ich hier heute schweigen will.

Ohne Vereinbarung geht gar nichts gut

Nun wirst du sagen: das geht doch nicht, und du hast recht – so geht es wirklich nicht. Denn mindestens die „groben Züge“ werden mit dir vereinbart – denn nur du kannst wissen, was du willst und was nicht. Du wirst bald herausfinden: Es ist schwierig, in die Sache hineinzuwachsen. Deinen Meisterinnen und Meister wissen zu Anfang so wenig wie du, was du dir zumuten kannst. Zumeist wird deine Lehrmeisterin oder dein Lehrmeister versuchen, dich bis an die Grenzen zu bringen – das ist nötig, denn nur so kannst du sie erkennen.

Du merkst schon, es ist nicht so einfach, Lust wie Anastasia zu empfinden. Da wird ein Lernprozess ablaufen, und du wirst am Ende wissen: „Ja, das will ich.“ Nach meiner Erfahrung spielen Schläge und heftige Schmerzen bei Frauen keine so große Rolle wie bei Männern, dafür sind Fesselungen und Entwürdigungen aber sehr beliebt. Ganz egal, wie andere denken: Finde heraus, was du willst. Oh, du wolltest mehr über sinnliche Schläge wissen?

Lust wie Anastasia - öffnet sich die Tür auch für dich?

Von Ina und Ubomi aus der Liebepur-Redaktion

Alles beginnt mit der Vorstellung davon ...


Anders als bei den „50 Shades of Grey“ sollte eine Überlegung im Vordergrund stehen: „Kann ich und will ich eine Spielerin mit der Lust werden?“ Denn die lust der Anastasia Steel wird nicht nur von der Buchautorin reichlich oberflächlich beschreiben, auch die „gute Bürgerin“ weiß kaum etwas damit anzufangen.

Das Problem geht schon los, wenn du dich fragst: Wie ist das eigentlich mit dieser Lust? Wie beurteilt man dich, wenn du solche Lüste bekommst?

Psychologen glauben, in der Lust am Schmerz und an der Unterwerfung frühkindliche Prägungen entdecken zu können. Andere schreiben, dass erst der während der Pubertät empfundene Lustschmerz oder die Unterwerfung als Auslöser infrage käme.

Ich sage dir mal dies: Da ist alles Unsinn. Als du jünger warst, hast du vielleicht mal das Spiel gespielt: „Ich halte ihn hin, bis er mich auf Knien bitte, mich vögeln zu dürfen.“ Oder „Ich spiel' mal die Unnahbare, denn dann mach ich mich rar und kriege jede Menge Verehrer.“ Jedenfalls hast du probiert, wie du mit der Lust auf deine Muschi Männer an der Nase herumführen kannst. So, und dann bist du älter geworden, hast vielleicht geheiratet oder so, und die Spiele sind vorbei. Das ist blöd, denn sie haben ja auch ein bisschen Spaß gemacht, nicht?

Bühne offen für neue erotische Spiele

Na also – und nun ist die Bühne wieder offen. Entweder, weil du jetzt so alt bist, dass du es dir leisten kannst, oder weil du geschieden wurdest und Neuland betreten möchtest. Wenn du jünger als 30 bist, ist es vielleicht ein bisschen anders. Dann bis du nur neugierig – auch keine schlechte Eigenschaft, um neue Spiele zu lernen.

Man kann alle Spiele der Erwachsenen aktiv und passiv spielen, und man kann sogar wechseln. Meistens ist es so: Wenn du mit den Jahren Macht und Einfluss bekommen hast, willst du im Spiel geführt werden – also genau das Gegenteil von dem, was du im Alltag machst. Hast du aber immer noch Frust und einen miesen Job, dann kannst du im Spiel Macht bekommen und die „Domina“ geben. Manche Frauen sind auch „Switcher“, das heißt, dass sie mal die eine, mal die andere Rolle spielen mögen.

Die erste Frage wäre also: Dominieren oder Unterwerfen, oder von vornherein beides probieren?

Da wäre noch eine Frage, die du dir stellen solltest: Was willst du lieber ausprobieren - die Qual und den Schmerz oder die Entwürdigung? Natürlich sind auch Spiele mit Schmerz und Pein entwürdigend, aber sie haben eben doch einen anderen Charakter. Ich frage dich aus ganz bestimmten Gründen. Für die körperliche Züchtigung und die Verabreichung von Qualen benötigt man nur eine Einweisung, für die Entwürdigung aber in jedem Fall schauspielerisches Talent. Wenn du passiv sein willst (wie Anastasia) ist die zwar nicht wichtig für dich, aber für deinen Partner. Hat keine passende Stimme oder spielt er sowieso kaum, dann geht mit ihm gar nichts. Entwürdigung muss absolut überzeugend sein, sonst wirkt sie nicht.

Ja – und das alles ist erst der Anfang der Reise. Falls du wirklich weiterreisen willst, kannst du dir ja schon mal Gedanken machen, ob dein Nervenkostüm das Eine wie das Andere aushält, und ob dein Körper nach diesen Spielen mit Spuren gezeichnet sein darf.

Willst du all das? Dann erfährst du morgen auch mehr über die sinnliche Entwürdigung.

Wird „sinnlich“ jetzt sinnlos?

Sinnlichkeit ist nötig, um daran zu lernen
Je mehr die Pornografie in die Hirne eingegangen ist, umso mehr wird fraglich, was eigentlich noch sinnlich ist. Nicht nur an den gegenwärtig aktuellen Machwerken der neuen Romantik-Sex-Autoren zeigt sich, wie dürftig die Ausdrucksmöglichkeiten heutiger Schriftsteller(innen) noch sind.

Doch Sinnliches brauchen wir, um die Sinne zu schärfen, um zu wissen, was wir tun, wann und wie wir dem anderen verfallen und sicher auch, wie wir noch rechtzeitig die „Notbremse“ zeihen können.

Was nützt es uns, wenn das sexuelle Geschehen in Kapiteln abgehakt wird, die wie aufgesetzt wirken? Ach, das ist gar nichts. Das ist eine Romanze mit einem eingestreuten Porno, nicht weiter. Von einem erotischen Roman erwarte ich das Wimmern unter der Bürde der Lust ebenso wie die Brunstschreie, die Tränen ebenso wie das Lachen und all diese Gefühle des Zweifels.

Wenn der Mann mit seiner neuen Geliebten in ein erotisches Varieté geht, und die Freundin sich mit der Tänzerin vergleicht, dann kocht das Blut – nicht, wenn er sie jedes Mal brav zum Vögeln abholt. Realitäten? Ach, du liebes Bisschen. Nein, wir brauchen exotische Gesichter, ungewöhnliche Begegnungen ... und vor allem die Vorstellung von alldem, was ein könnte.

Ja, ich erwarte Sinnlichkeit, brutale Sinnlichkeit, die sich auf der Haut und unter der Haut ausbreitet wie ein Feuer. Sinnlichkeit ist nicht sinnlos. Sie ist das Gewürz, mit dem aus dem schnöden Sex die unendliche Wollust wird. Mag sein, dass die Katholiken das Wort nicht gerne hören – aber ich bin ja kein Katholik.

Warum redet ihr Männer nicht ernsthaft über Sex?

Welche Art von Sexualität empfindet wer, wann, wie und wo?

Nachdem Frauen Sex zu einem Alltagsthema gemacht haben, wundern sich viele von ihnen, warum wir Männer nicht intensiver über Sex reden – jedenfalls nicht ernsthaft. Oder, anders ausgedrückt: nicht ernsthaft öffentlich, sodass sich unsere Sexualität diskutieren ließe.

Bleiben wir einen Moment bei Frauen. Sie haben Diskussionen über ihre eigene Sexualität, den Stand ihrer sexuellen Beziehungen zu Männern und die kulturelle Bedeutung eines von ihnen postulierten Wandels begonnen.

Frauenpornografie löst Diskussionen aus

Weniger dezent ausgedrückt: Da erscheint plötzlich Frauenpornografie, und das ist sicherlich ein Zeichen für eine neue Form der sexuellen Emanzipation. Aber sich dazu zu bekennen, ist kaum einer Frau möglich – die Öffentlichkeit der Biederfrauen und Biedermänner würde sie zerreißen. Also blieb alles schön unter dem Zauberhütchen einschlägiger Kreise, die sich noch nie etwas darum geschert haben, was „Frauen“ denken sollen oder nicht.

Unser Herausgeber
Nun aber geschieht etwas Merkwürdiges: Die ersten Liebesromane für Frauen mit quasi-pornografischem Inhalt erscheinen. Auch dabei sind die Auflagen zunächst klein, und nur manche heimlichen Bächlein schwellen an. Doch eines Tages steht die Flut vor der Tür, und alle Dämme brechen: Eine groschenromanähnliche Trilogie erscheint – „Fifty Shades of Grey“.

So, und nun ist es soweit: Das riesenhafte „Ding“ geht los, und manche Frauen (keinesfalls „Frauen“ insgesamt) reden und reden und reden über Sex. Sie wollen wissen, ob sie wohl das Gleiche oder etwas ganz Anderes wie Anastasia Steele tun würden, ob sie erniedrigt oder erhöht wurde, ob sie psychisch gezwungen wurde oder einen leichten Dachschaden hat … und natürlich, ob sie eine emanzipierte Frau ist oder nicht.

Der Sturm im Wasserglas durch einen Groschenroman?

Jeder, der etwas von solchen plötzlich aufwallenden Debatten versteht, weiß erstens, dass sie „ein Sturm im Wasserglas“ sind und zweitens, dass dieser Sturm immer wieder von den gleichen sensationslüsternen Kreisen angeblasen wird. Drittens aber – und nun muss der Kommunikationsfachmann das Wort ergreifen – führen diese Diskussionen ins Leere, weil jeder Mensch nur für sich selbst entscheiden kann, welcher Neigung er folgt und welcher er sich verweigert.

Nun könnte alles ruhig werden, die Wellen könnten sich glätten, alle würden aufatmen – da bringen einige Frauen die Männer ins Spiel. Da sie selbst das Thema nicht bewältigen (es ist nicht ihre Schuld, aber das begreifen sie nicht), bringen sie nun Männer ins Spiel. Die, so heißt es dann, seien überhaupt nicht dazu zu bewegen, Stellung zu beziehen. Dabei seien sie doch ausgesprochen betroffen, nicht wahr? Ist nicht dieser Herr Grey (der Romandheld) ein Mann? Und müssen nun nicht die Männer etwas dazu sagen, was dieser Mann tut?

Als Mann möchte man sich zurücklehnen und vielleicht dies sagen: „Dieser Grey ist ein Romanheld, kein Mensch, und er wurde von einer Frau erfunden. Was geht uns dies als Männer eigentlich an, zumal diese Romane doch für Frauen geschrieben wurden?“

Schlimmer, als zu widersprechen, ist es, eine Diskussion zu verweigern

„Mann“ erntet bisweilen betretenes Schweigen, wenn man es so sagt, meist gefolgt von Anfeindungen. Jeder Mann hat dies schon einmal erlebt: Das Schlimmste ist nicht, einer Frau zu widersprechen – das schlimmste ist, die Diskussion mit ihr zu verweigern.

Die Diskussion? Hohles Stroh, was da gedroschen wird. Wenn eine Frau und ein Mann darüber sprechen, ob sie dies oder jenes selber tun würden, und wenn sie es dann ausprobieren oder auch nicht – dann geht es diese beiden Leute etwas an und niemandem sonst. Solche Menschen stellen sich auch nicht auf Kulturmarktplätze und singen Arien zum Thema. Was die Frauen wollen, die uns Männer aus der Reserve locken wollen, steht leider schon vorher fest. Sie wollen eine Aussage, die niemals statthaft ist: Sie wollen wissen, wie „die Männer“ ticken. Nun ja, und haben sie diese Statements, dann können sie wieder mit ihrem endlosen Geschwätz darüber anfangen, welche Bedeutung dies nun für die Frauen, die Männer oder die Gesellschaftsordnung hat.

Ich, für meinen Teil, werde mich nicht an dieser pseudo-intellektuellen Verblödung beteiligen, und ich rate auch keinem anderen Mann, dies zu tun.