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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die ultimative Wahrheit über Dating – als Buch

Ich lobe selten ein Buch über Online-Dating. Selbst die wenigen Bücher, denen ich in der Vergangenheit etwas abgewinnen konnte, hatten einen dieser Nachteile:

1. Die Autoren waren persönlich ahnungslos und bezogen ihr Wissen aus nicht immer ganz sauberen Internet-Quellen.
2. Das Gegenteil trifft auch zu: Die Autoren (meist Autorinnen) waren persönlich zu engagiert, um objektiv schreiben zu können.
3. Die Autoren übernahmen unkritisch Forschungsarbeiten anderer, die nicht unbedingt in den Kontext von Online-Dating passten.
4. Leider sind einige Autoren/Autorinnen viel zu eng mit Online-Dating-Unternehmen vernetzt. Das trübt den Blick auf die Wahrheit.

Bevor ich nun ein Buch besonders lobe, will ich noch einen Blick auf die eitlen Seitenbeschmierer werfen, auch auf die Gefahr hin, des Neides bezichtigt zu werden. Die Schlimmsten unter ihnen sind:

1. US-amerikanische Autorinnen, die eine Dating-Ideologie statt eines Ratgebers verkaufen. Sie werden leider auch übersetzt und tragen so zur Desinformation bei.
2. Grausige Schriften von PUAs, die uns sagen, wie man online „Frauen knacken“ kann. Zielgruppe sind männliche Verlierer.
3. Bücher von Autorinnen, die von einer offenkundigen oder verdeckten Männerfeindlichkeit leben und dies süffisant zu Papier bringen. Sicher – das erfreut manche Frau, dient aber nicht der Wahrheitsfindung.
4. Einzelne Beiträge von Autoren und Autorinnen, denen „die ganze Richtung“ nicht passt, und die uns sagen wollen, Online Dating verderbe unsere Kultur.

Nun also habe ich ein Buch entdeckt, zu dem ich nichts anderes sagen kann als: Dies ist ein ausgezeichnetes Buch.

Es ist exzellent recherchiert, klug zusammenstellt und mit demjenigen „Gefühl für die Wahrheit“ versehen, an dem die Interessen der Betreiber ebenso abprallen wie der Glorienschein der Wissenschaft.

Das ultimative Buch über Dating

„Diesen Partner in den Warenkorb legen“ ist ein Buch einer absolut weltoffenen, distanziert-kritischen Frau. Sie heißt Annabel Dilling und wurde im Jahr 1981 geboren – gehört also zu einem Jahrgang, der im Internet auf Powersuche ist.

Sie mischt eigene Erfahrungen, wirklich exzellente Recherchen und recht wenige „Zweite-Hand-Informationen“ zu einem Buch, das nicht nur lesenswert, sondern vor allem unendlich wahrhaftig ist.

Zahlen nicht immer zuverlässig - aber sonst perfekt

Natürlich gibt es auch an diesem Buch etwas zu meckern: Hin und wieder wurden Zahlen nicht ausreichend überprüft und Fakten etwas auf die leichte Schulter genommen. Doch das ist tolerabel, wenn die Grundtendenz stimmt und die grundlegenden Fakten davon nicht verfälscht werden. Auch könnte man sagen, dass dieses Buch ab Seite 151 (bis Seite 211) an Qualität verliert. Aber auch das ist, so jedenfalls meine Auffassung, durchaus tolerabel.

Die Ich-Falle als Beziehungskiller

Annabel Dilling zeigt den Partnersuchenden, wohin sie sich begeben, wenn sie online suchen, und wie sie die Hauptfalle, die ICH-Überzogenheit, tunlichst vermeiden. In einem einzigen Satz vereint sie das Dilemma der Selbstüberschätzung bei der Partnersuche:

Wir glauben, andere so gut einschätzen zu können – doch bei uns selbst versagen unsere Diagnosekünste.


Küchenpsychologen, Pseudo-Psychologie und rotzfreche Bevormundung

Offenbar versagen allerdings nicht nur die eigenen Diagnosekünste – sondern auch die sogenannten „Partnerübereinstimmungstests“, gemeinhin Psychotests“ genannt. Die Autorin hat da viele Zweifel an deren Wahrheitsgehalt, zumal, wenn eine der Partneragenturen deftige Behauptungen über die Persönlichkeit aufstellt. Ich kenne die Antworten der „Hauspsychologen“ (oder „Hausorakler“)auf die Gegensätze zwischen Test-Einschätzung und Selbsteinschätzung. Sie lautet stark vereinfacht (Zitat Liebepur):

Die Psychologie ist eine exakte Wissenschaft und stellt das zutreffende Fremdbild fest. Wie können Sie Laienwürstchen sich nur anmaßen, ihr Fremdbild besser zu kennen als wir?


Ich habe es bisher drei Mal von unterschiedlichen Agenturen gehört – nicht ganz so scharf, wie ich es hier schreibe, sondern in der üblichen Art weichgespült. Damit gar nicht erst Irrtümer aufkommen: Natürlich kann das Selbstbild fehlerhaft sein, aber dergleichen stellt man nicht mit „Ex-und-Hopp“-Tests, sondern mit sorgfältiger Beobachtung und ausführlichen Gesprächen im „wirklichen Leben“ fest.

Die Mitarbeiter in den Agenturen halten Ihre Kunden offenbar für generell zu blöd, sich selbst einschätzen zu können. Rein psychologisch betrachtet, sprechen solche Überheblichkeiten Bände, denn so redet bestenfalls die übermächtige Mutter zu ihrer kindlichen und unbeholfenen Tochter.

Zurück zum Buch? Ja, natürlich. Es ist eine Pflichtlektüre für alle, die heute über 30 sind und online oder an einem anderen Ort einen Partner suchen – nicht mehr und nicht weniger.

Dating ist Kaput

Verfolgen Sie mich bitte, mein Herr - aber am Ende kriegen Sie nicht einmal einen Kuss ...
Oh nein, ich habe nicht meine Rechtschreibfähigkeiten verloren, wie man angesichts dieser Überschrift vielleicht denken könnte. Dating is kaput – das ist vielmehr der Tenor einer höchst ungewöhnlichen Aussage aus den USA, wo Dating stets als unkaputtbar galt.

Schmierige Vertreter - bumsende PUAs

Was ist geschehen? Etwas ganz Einfaches. Alles, was strengen Regeln folgt, ist dadurch manipulierbar, dass man die Regeln so lange befolgt, bis man sie dazu nutzt, einen Vorteil aus der Sache zu ziehen. In Deutschland wird in der Schule kaum Rhetorik gelehrt, und deswegen ist das folgende Prinzip weitgehend unbekannt: Die „Übereinstimmungskette“ wird von windigen Vertretern und noch windigeren Volkstribunen immer wieder genutzt. Trickverführer, auf englische „PUAs“ gebannt, nutzen sie ebenfalls. Die Täter sind clever, führen Eigennutz im Schilde und kümmern sich einen Dreck darum, was der oder die Anderen wollen. Der geschwätzige „Anlagenberater“ gibt vor, Sicherheit zu verkaufen, aber in Wahrheit denkt er an nichts als seine Provision. Sie fällt umso höher aus, je risikoreicher die Papiere sind. Was denn eigentlich sonst? Der Trickverführer gibt vor, charmant zu sein und will am Ende nichts als „eine Frau flachlegen“. Die Kerbe am Bett interessiert, vielleicht noch der unter Brunstschreien vollzogene Samenerguss. Die Person? Was für eine Person? Er hat sich in jemandem befriedigt, das war das Ziel. Ziel erreicht – Klappe fällt. PUAs kennen keine "weiblichen Personen“. Sie bumsen eben irgendjemanden.

Traditionelles Dating nach festen Regeln – wie geht das?

Was hier beschrieben wird, kommt aus den USA. Es sind die Dating-Regeln, die auch in Deutschland immer wieder abgeschrieben werden, obgleich sie für Deutsche niemals relevant waren. „Online Dating“ ist nicht „US-amerikanisches Dating“ über das Internet, sondern es sind Begegnungen, die im Internet vorbereitet wurden. Die Regeln werden also nicht durch das Internet festgelegt, sondern durch die Kultur des Landes, in dem dem man einander trifft. Da Deutschland keine verkrampfte „Dating-Kultur“ hat, gibt es hierzulande auch keine Dating-Regeln – so einfach ist das.

Was bedeutet dies für „konventionelles Dating?“ für die US-Frau?

Wie ist es (oder war es bisher) in den USA? Sie will „charmiert“ werden. Das beginnt schon mit dem Flirt: Das „Regelmädchen“ flirtet nicht einfach, sondern lächelt, flüchtet und hofft, dass ihr ein Mann folgen wird, um das scheue Rehlein zu jagen. Dann hofft es, dass der Mann sie zum Ausgehen einlädt. Tut er das, soll er den generösen Charmeur spielen und sie das geheimnisvolle Püppchen, das die Fäden in der Hand hält. Nach dem Date ist er wieder dran. Ruft er binnen nach drei Tagen wieder an, dann trifft man sich nach ein bisschen Zimpern und Zögern ein zweites Mal, und dabei darf man ein wenig verbindlicher werden. Angeblich bestimmt die Frau, wann sie mit dem Mann ins Bett gehen wird, und dafür gibt es nur eine Regel: Möglichst lange hinauszögern.
Die USA-Frau, die sich hübsch, nett und seelenlos gibt, glaubt im traditionellen US-amerikanischen Dating-System einen Vorteil zu haben, weil sie durch ihr Verhalten den „Zauber“ erhält. Doch dann schlägt das System „Zauberflöte“ zu: Wo zu offenkundig herumgezaubert wird, da geht der Zauber schnell flöten. Kam zum ersten Date noch Miss Universell Geheimnisvoll, so kommt zum zweiten dieselbe Frau ohne Fassadenfratze, die nichts als Ärger am Hals hat und anderen Ärger macht. Kein Wunder, wenn die Kerle die Investition ins erste Date (Dining and Wining) dann als verloren ansehen.

Das „Mädchen“ – die manipulierte und manipulierende Marionette

Dazu muss man kein Trickverführer sein. Der Mann folgt dabei nur den „traditionellen“ Konventionen, und zwar so, dass die Frau seinen Aussagen ständig zustimmen muss. Am Ende glaubt sie, einen romantischen Seelenverwandten gefunden zu haben und der Mann geht gleitend zu der Frage über, wie es denn wäre, die Liebe noch am gleichen Abend zu zelebrieren. Da die „Mädchen“ angehalten sind, nichts von sich preiszugeben, sondern charmante, aber charakterlose Püppchen zu spielen, gelingt dies eben auch. Eine Marionette ist eine Marionette ist eine Marionette. Vorhergehende Überlegungen, standhaft zu bleiben und niemals Bedürfnisse zu zeigen, werden einfach ausgehebelt. Eine Marionette hat keinen Willen, sondern wird von Fäden gezogen. Man muss sie jetzt nur der „führenden Konvention“ entreißen und sie an die eigenen Fäden ankoppeln. Damit wir uns klar werden, über wen wir reden: gestandene, teils akademisch gebildete Frauen, die einem falschen, schizoiden Leitbild folgen.

Dating-Vorteile für Püppchen?

Die USA-Frau, die sich hübsch, nett und seelenlos gibt, glaubt im traditionellen US-amerikanischen Dating-System einen Vorteil zu haben, weil sie durch ihr Verhalten den „Zauber“ erhält. Doch dann schlägt das System „Zauberflöte“ zu: Wo zu offenkundig herumgezaubert wird, da geht der Zauber schnell flöten. Kam zum ersten Date noch Miss universell Geheimnisvoll, so kommt zum zweiten dieselbe Frau ohne Fassadenfratze, die nichts als Ärger am Hals hat und anderen Ärger macht. Kein Wunder, wenn die Kerle die Investition ins erste Date (Dining and Wining) dann als verloren ansehen.

Die neue, urbane Art US-amerikanischen könnte man als „Dating mit Offenheit, Ehrlichkeit und Persönlichkeit“ bezeichnen. Sie funktioniert in etwa so: Man trifft sich zu einem relativ unverbindlichen Gespräch, macht keine großen Sperenzien, versucht sich gut darzustellen, zeigt aber auch die Eckpunkte der Persönlichkeit. Diese Art des Datings kann sehr direkt und unmittelbar unter die Haut gehen – positiv wie negativ. Doch was heißt schon „negativ“? Wenn es „negativ“ war, dann hat es nicht gepasst – je eher man dies bemerkt, umso besser.

Wer nichts als Sex will, ist betont höflich

Allerdings – es gibt auch die gegenteilige Auffassung, die man als „Dating nach bürgerlichen Konventionen“ bezeichnen könnte (auch in Deutschland ist sie noch üblich bei der 40-Plus-Generation). Dabei geht es im Extrem um eine höfliche, recht unverbindliche Begegnung, in der ein Mann eine Frau „höflich charmiert“. Natürlich kann dies sehr attraktiv für eine Frau sein. Doch schon befinden wir uns wieder an derselben Schwelle. Der höflichste Charmeur ist entweder ein Gigolo (bezahlter Lover) oder jemand, der Frauen auf elegante Art „flachlegen“ will und der sich zuvor „unendliche Mühe“ gibt. Höflichkeit ist also der Königstrick, Frauen „weichzuklopfen“, indem man vorgibt, „gute Manieren“ und einen „einwandfreien Charakter“ zu haben.

Mehr über die Auffassung von Rebecca Wiegand, Jessica Massa und der Initiatorin des Gesprächs, Jen Dziura, finden Sie in englischer Sprache auf „The Gloss“.

Was sagt der Fachmann zu „Ehrlichkeit kontra Höflichkeit“?

Was ich meine? Wenn Sie es wirklich wissen wollen – na schön. Ich antworte Ihnen als Fachmann für menschliche Kommunikation:

Kommunikation beim Date basiert weder auf Höflichkeit noch auf Ehrlichkeit.
Dates sind Spiele mit den Möglichkeiten. Das bedeutet: Ein Teil des Gesprächs wird vom Spiel mit dem Charme bestimmt, und ein Teil wird von Offenheit, Ehrlichkeit, Herzlichkeit und sogar von Begierde bestimmt. Wichtig ist zu wissen, wann man auf welcher Ebene ist und wie man hinauf- und hinunterkommt.

Eines steht fest: Trickverführer oder verheiratete Männer (und Frauen) benutzen ausschließlich das Spiel – sie sind niemals ehrlich, weil sie das von Ihrem Ziel abbringt.

GPS-Dating: Die Gesetze des Dschungels gelten

Im Dschungel sollten sie auf Überrsachungen gefasst sein


Was ist im Dschungel anders als in einer lichten deutschen Landschaft mit Feldern, Wäldern und Wiesen?

Richtig – sie müssen extrem gut ausgestattet sein, auf alle Situationen vorbereitet sein und notfalls gut gerüstet sein – auch für eine eventuelle Flucht.

Wissen die jungen Leute überhaupt, was sie tun, wenn sie sich auf GPS-Dating einlassen? Wissen sie, dass sie sich als Opfer geradezu anbieten?

Plötzlich kommt die Gefahr
Was machen sie, wenn sie in eine Falle gelockt werden? Beim GPS-Dating haben sie weder eine Chance, nachzudenken, noch zu recherchieren. Sie haben Glück, wenn es ein harmloser junger Mann oder eine übermütige junge Frau ist, die in einem Lokal auf sie wartet. Sie haben Pech, wenn es ein Trickverführer oder eine semi-professionelle Hure ist. Sie spielen mit Leben und Gesundheit, wenn die spontan geöffnete Tür sich hintern ihnen schließt und Sie bedrängt werden. Sagen sie nicht: „Die Leute sind dann doch bekannt und können ermittelt werden.“ Fragen Sie sich, wie sie später beweisen wollen, dass man sie so lange bedrängt hat, bis sie den Handlungen zugestimmt haben.

Viele Menschen, die sich im Online-Dating nicht wirklich auskennen, sagen, die Gefahren seien dort „genau so groß“. Das ist Unsinn. Die Gefahren sind ungleich geringer, weil sie viel mehr Zeit für Vorbereitungen haben und nicht sofort an Orte gelockt werden können, die sich später als Fallen entpuppen.

GPS-Dating kann ein Spiel sein – na schön. Aber nur für Leute, die wissen, wie man sich im Dschungel verhält. Das heißt: Nicht alleine sein, kritisch sein, Augen offenhalten, gewappnet sein, Fluchtwege kennen. Für alle anderen ist es ein Spiel mit dem Risiko – übrigens nicht nur für Frauen.

Bild oben, Bildmontage Mitte: © 2012 an allen Bildern by liebesverlag.de

Erst wissen, wer man ist – dann Partner suchen

Einstmals reichte es, die Schönheit zu überprüfen - heute wird mehr verlangt
Die Partnersuche scheitert im Allgemeinen nicht an den Anderen und nicht am Zeitgeist, sondern an der Person, die sucht. Eine Autorin versucht in der "Frankfurter Rundschau", sechs Gründe festzumachen, die ich hier stark gekürzt wiedergebe.

1. Es liegt an ihr – aber eigentlich nicht.
Im Folgenden verrät uns die Autorin, dass es kaum an ihr liegen kann, und sie führt Argumente dafür an. Keines reflektiert die partnerrelevanten Eigenschaften.
2. Sie ist zu normal.
Sie behauptet, keinen Partner zu finden, weil sie „Mittelmaß“ ist.
3. Sie ist zu gebildet.
Sie sagt, das bekommt sie nicht wieder „weg“. Angeblich schrieb ihr einmal ein Nicht-Akademiker (!) sie sie „überqualifiziert“.
4. Sie ist angeblich „liebesmüde“.
Sie ist es nicht – es steht im Gegensatz zu der Erläuterung, die sie dazu abgibt. (Haken und Macken bei Männern finden, Sex macht ihr Freude).
5. Es liegt an den Männern.
Der ausführlichste Teil – beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass sie sich wirklich nur darüber Gedanken gemacht hat.
6. Es liegt ebenfalls an den Männern, diesmal an den Deutschen.
Deutsche sind eben so deutsch. Niemand hindert deutsche Frauen, anderwärts zu suchen.

Ich stelle Ihnen diese Schilderung – ausführlicher in der FR nachzulesen – deswegen in meinen Beitrag ein, weil sie symptomatisch ist.

Unter den sechs Gründen, die aufgeführt werden, ist nur einer, der die Sicht der eigenen Person betrifft, die Selbsteinschätzung. Doch statt sie nun nachzubessern, was sicherlich viel Selbstreflektion bedeutet, wird ein oberflächlicher Marktwert errechnet: Körper ist Klasse, Geist funktioniert gut, Kommunikationsfähigkeit ist ausgeprägt, Sexwunsch ist vorhanden.

Kein Selbstbild - kein Profil: schlecht für die Partnersuche

Wer es bis jetzt noch nicht bemerkt hat: All diese Eigenschaften ergeben kein Selbstbild, und erst recht kein Profil. Man möchte fragen: Na klar ist das eine von mehreren Tausend partnersuchenden Akademikerinnen über 40 – aber was zeichnet diese Frau eigentlich wirklich aus? Wer ist sie, und was will sie? Sicher, das sit nicht mein Problem. Aber es wird sofort zum Problem der Männer, die sie trifft, udnd amit wird es zu ihrem Problem.

Ich sehe meine Meinung bestätigt, die ich vielfach vertreten habe: Erst Hausaufgaben machen, dann Partnersuche starten. Das bedeutet: Sich selbst genauer kennenlernen, wissen, was man selbst ist und was dies für das andere Geschlecht bedeuten könnte. Dann die Eigenschaften aufpicken und die Persönlichkeit bildhaft darstellen. Notfalls das Hirn in die Mauser schicken, um dies alles zu erreichen.

Das Ende der Liebe - und was damit angerichtet werden kann

Eine Intellektuelle in heutiger Zeit hat natürlich „Das Ende der Liebe“ von Sven Hillenkamp gelesen. Der Beststeller-Autor glaubt, eine globale Erklärung für das Verschwinden „Der Liebe“ gefunden zu haben. Anders als ich, der „intellektuell sein“ für einen Zustand hält, sondern für eine Herausforderung, glaubt die Autorin dem Hillenkamp, indem sie schreibt:

Da steht alles drin. Dass mein Liebesunglück auch an der Unendlichkeit der möglichen Partner liegt. ( … ) Das Buch berührt und beruhigt mich, aber festigt auch ein trauriges Bewusstsein in mir, dass es aus dieser Situation keinen Ausweg gibt.


Es gibt keinen Ausweg, weil irgendjemand anno 2009 mal ein dreistes Buch über das „Ende der Liebe“ geschrieben hat? Selbst, wenn der „Zeitgeist“ zutreffen sollte, den dieser Herr Hillenkamp vertritt, könnte man dann nicht wenigstens versuchen, sich ihm entgegenzustemmen?

Ja, selbstverständlich. Ich rate meinen Lesern stets, bei Problemen niemals die Frage nach dem „Warum“ zu stellen, bevor nicht alle Fragen nach dem „Wie, Was und Wo“ vollständig beantwortet wurden. Denn wenn ich die Frage nachdem „Warum“ stelle, muss die traurige Zeit beliebiger Vermutungen vorbei sein – dann muss ich die Lösung angehen.

Männer nicht einschüchtern – sondern herausfordern

Männer? Sie müssen herausgefordert werden, dann sind sie Klasse


Unser Dating-Rat geht heute an die Frauen. Immer mehr Männer werden von Frauen eingeschüchtert – vom ersten Kontakt bis zum ersten Date. Wenn er den Eindruck hat, dass du ihn „unterbutterst“, will er weg.

Das könnte so gehen: Zeig dem Mann, was für eine interessante Person du bist. Aber parallel dazu zeigst du ihm auch, wie sanft, liebevoll und zärtlich du sein kannst. Versuche, dein Licht ein ganz klein wenig unter den Scheffel zu stellen, aber zeige ihm, dass du noch ein paar soziale und erotische Fähigkeiten hast, mit denen er bei dir nicht gerechnet hat. Vor allen Dingen musst du ihn herausfordern. Zeig ihm, dass du nicht immer stark bist, sondern dass du ihn brauchst. Das gefällt den meisten Männern.

Das klingt alles ein bisschen nach „femininer Rolle“. Aber denk dran, dass Dating ein Spiel ist, und deshalb greifst du in die Tasten, dass ihm Hören und Sehen vergeht.

Mehr in englischer Sprache im „Date Report“.