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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Prostata der Frauen – krasse Fehlinformation oder Tatsache?

Kastanie - wie eine "richtige"Prostata
Ein medizinischer Laie, zwar Patient, aber gleichwohl ein wenig bewandert im Mediziner-Jargon, streitet sich mit einer Sozialpädagogin, die sich um Prostata-Patienten bemüht.

Es geht darum, ob Frauen eine Prostata haben, und wenige Momente später schwant dem Beobachter, dass in diesem Gespräch etwas schief läuft. Beide benutzten das Repertoire der „schrecklichen Vereinfacher“. Ähnlich wie Humpty-Dumpty in „Alice hinter den Spiegeln“, ging es um ein Wort, das ein paar Wiener Frauenheilkundler unbedingt umbewerten wollen:

„Wenn ich ein Wort verwende“, erwiderte Humpty Dumpty ziemlich geringschätzig, „dann bedeutet es genau, was ich es bedeuten lasse, und nichts anderes.


Also: Wiener Gynäkologen nennen ein weibliches Organ, das gemeinhin als die „paraurethralen Drüsen“ bekannt ist, inzwischen „weibliche Prostata“. Auf diese Weise entsteht dann die folgende Diskussion, die ich Ihnen sinngemäß wiedergebe:

SP: „Wir Frauen können ja nicht nachvollziehen, wie dies bei Männern ist, weil wir ja keine Prostata haben.“
PT: „Aber Frauen haben eine Prostata, das hat man jüngst festgestellt.“
SP: (misstrauisch) „Das kann nicht sein, Frauen haben keine Prostata, ganz sicher“.
PT: (Selbstherrlich) „Aber selbstverständlich haben Frauen eine Prostata, das habe ich in einer medizinischen Zeitschrift gelesen.“
SP: Wetten dass nicht? Hundert Euro?
PT: Ich wette nicht, aber es gibt eine weibliche Prostata.


Die Wiener Ärzte hätten nun wirklich gut daran getan, einmal nachzudenken, bevor Sie ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen. Geschlechtsspezifische körperliche Unterschiede werden üblicherweise nach ihrer Funktion, nicht nach ihrem embryologischen Ursprung beschrieben.

Das geht mit dem Geschlechtsmerkmal „Brust“ schon los: Es heißt bei beiden Geschlechtern zwar noch gleich, wenn man die Funktion ansieht, besteht ein himmelweiter Unterschied. Sprachlich kann man sie nur als „Brust“ (männlich) oder „Brüste“ weiblich differenzieren oder eben sagen: „Die weibliche Brust.“

Schlimmer sieht es aus beim Penis: Natürlich kann man behaupten, dass beide Organe embryologisch gleichen Ursprungs sind, aber man kann beim besten Willen nicht behaupten, sie hätten die gleiche Funktion. Eine Klitoris ist kein „weiblicher Penis“ und ein Penis keine „männliche Klitoris“.

Da haben wir es: die „weibliche“ Prostata ist alles andere als eine Prostata – sie funktioniert anders, dient einem völlig anderen Zweck und ist als Organ des Erwachsenen in keiner Wiese vergleichbar mit der Paraurethraldrüse, die Mediziner in leichtfertiger Weise als „weibliche Prostata“ bezeichnen. Das ist irreführend, selbst wenn sich internationale Gesundheitsorganisationen inzwischen darauf festgelegt haben – der Feminismus wütet eben überall. Gleichwohl sind die Resultate durchaus interessant, wenn man sich für die vielfältigen Körperreaktionen beim weiblichen Orgasmus interessiert.

Dennoch wird auch in diesem Fall deutlich: Das Humpty-Dumpty-Prinzip sieht überall. Wissenschaftler nennen die Dinge, wie sie wollen, ohne zu berücksichtigen, wie viel sprachlichen Unfug sie damit anrichten.

Die österreichischen Neu-Wortschöpfer.
Die angeblichen Slowakische "Entdecker".
Eine anatomisch illustrierte Darstellung des weiblichen Orgasmus.

Partnersuche: Wie das Internet Sie falsch informiert

„Dating“ heißt eigentlich „Partnersuche“, und Partnersuche ist ein fester Begriff. Allerdings nicht im Internet. Die Suchmaschine Google stellt Werbung an die erste Stelle: Sie ist zwar gekennzeichnet, hebt sich aber nur wenig vom Rest der gefundenen Suchbegriffe ab.

Nun gut – das ist verwirrend, aber zulässig. Weniger verständlich ist ein zweiter Rang, der so gut wie gar keine Informationen enthält: Eine PR-Maßnahme einer Partneragentur mit minimalem Text: „Ausgezeichnete Partnersuche mit über 1 Mio Singles Kostenlos mit Bild“. Was sich hinter dem Leergewäsch verbirgt? Gar nichts. Sie landen auf der Eingangsseite der Agentur, die sich hier darstellt – das ist alles. Auf dem nächsten Platz befindet sich ein sogenanntes „Vergleichsportal“. Auch dabei erfahre ich nichts über Grundlagen, Methoden und praktische Hinweise zur Partnersuche – Magermilch für Leute, die schnell geködert werden sollen, auf eines der Portale zu klicken. Ein paar Zeilen tiefer sehe ich den „Singlebörsen-Vergleich“ von Henning Wiechers. Wer dorthin klickt, findet zwar auch nahezu ausschließlich Online-Dating, aber immerhin hat Wiechers ausgesprochen kompetente Informationen über alle Arten von Begegnungen. Das behaupten andere zwar gelegentlich auch, doch wirkt bei ihnen nahezu alles wiedergekäut.

Was ich außerdem fand auf nahezu fünf Seiten der populärsten Suchmaschine? Leider nichts, was mir wirklich Aufschluss gegeben hätte. Der Kommerz reagiert vor der Information – und macht damit den Informationswert von Suchmaschinen zunichte. Beim Stichwort „Partnersuche“ geht alles um Online-Dating, und es ist ziemlich plump gemacht. Die üblichen Verdächtigen, die ihren Platz auf der Sprossenleiter von Google mühsam ergattert haben, reihen sich aneinander. Suchmaschinenoptimierung statt Information, und vor allem eine unglaubliche und beinahe hinterhältige Verlockung, dennoch auf die Anbieter zu klicken – es könnte ja sein, dass man dann und wann ein Tröpfchen Wahrheit findet. Wie funktioniert denn nun eigentlich die Partnersuche? Wenn Sie es wissen wollen, können sich fünf Seiten bei Google durchhangeln, ohne eine einzige zutreffende Information zu finden.

Informationen aus dem Internet? Da kann ich nur Hohnlachen. Wenn sich Unternehmen mit falschen Aushängeschildern anbieten müssen, dann hört der Spaß auf. Wenn es so weitergeht wie jetzt, dann werden in absehbarer Zeit Bordelle ihren Weg in die Top Ten beim Begriff „Partnersuche“ finden.

Er will jetzt kaum noch Sex

Toter_Fisch fragt:

Ich bin jetzt fünf Jahre mit meinem Liebsten zusammen, aber seit etwa zwei Jahren gibt kaum noch Sex zwischen ihm und mir. Ich kann mit ihm auch nicht darüber erden, er sagt, es läge an ihm, nicht an mir, und ich sollte ihn in Ruhe, lassen damit, weil er sonst unter Druck kommt – und dann „kann er nicht“. Ich hab schon versucht, ihn zu verführen, und das ging auch zuerst ganz gut, aber jetzt wird das auch immer langweiliger, weil er sich keine Mühe mehr gibt. Ich fühle mich wie ein toter Fisch mit ihm, aber nur im Bett. Sonst ist er amüsant und lebensfroh und ich fühle mich bei ihm wohl. Gibt es da noch eine Lösung?


Ina antwortet:

Wenn es dich tröstet: Du hast das Problem nicht alleine. Nach drei bis sieben Jahren ist die erste, gewaltige Lust bei vielen Männern wie weggeblasen, und bei manchen Frauen auch. Wissenschaftler haben dafür eine Formel, die eigentlich wehtut: Je wohler und geborgener ihr euch mit eurem Partner fühlt, umso weniger Sex gibt es. Die üblichen Tricks: Verführen auf Teufel komm heraus mit allem, was möglich ist oder Rollenspiele. Wenn das auch nichts mehr nützt, könnt ihr euch entschließen, so weiter zu leben oder euch zu trennen. Wenn du dich trennst, kann es aber sein, dass du immer wieder nur „Dreijahresbeziehungen“ am Band hast. Hilfe von außen nützt Paaren manchmal ein bisschen für den Moment, aber selten dauerhaft.

Ich rate von den üblichen „Ersatzlösungen“ ab, wie Dreier, Pärchentreffen, Seitensprünge, Male Escort und was es sonst noch gibt. Versuch es erst mal mit dir alleine und den üblichen „Spielzeugen“, wenn deine Beziehung an sich schön ist.

Dabei wünsche ich dir viel Glück