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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Praktiken über 40: Einmal ist einmal – die Liebe für eine Nacht

Wie kommt es eigentlich dazu, „Liebe für eine Nacht“ zu haben, auf Neuhochdeutsch also einen „ONS“?

Die erste Erklärung, die ich Ihnen gebe, ist ein wenig altbacken. Wenn Sie über 40 Jahre alt sind oder gar schon über 50, werden Sie sich darin vielleicht wiederfinden:

1. Der Mann drängt die Frau zum Geschlechtsverkehr, wie er seine Lüste befriedigen will. Die Frau als Person ist ihm dabei nicht wichtig. Deshalb bleibt es bei „einer Nacht“.
2. Wenn die Frau nicht völlig naiv ist, weiß sie um diese Tatsache. Es gibt mehrere Gründe, es dennoch zu tun. Eine davon ist die Überzeugung, so gut im Bett zu sein, dass er ein wenig abhängig von ihrer „Muschimacht“ wird.

Für beide Auffassungen gibt es gute Gründe, die auch wissenschaftlich mit „echter“ Wissenschaft und Küchenpsychologie untermauert werden können.

Leider ist dies aber nicht die ganze Wahrheit. Wir schreiben das 21. Jahrhundert, und Frauen sind inzwischen nahezu ebenso „bedürftig“ wie Männer – und zumal viel klüger als etwa in den 1950er Jahren.

Doch was hat sich anno 2012 wirklich geändert?

1. Manche Männer bedrängen Frauen, andere haben nicht einmal Lust dazu. Während der Mann früher gar keine andere Wahl hatte, als den Anfangswiderstand der Frau zu brechen, findet er heute genügend Frauen, die bei entsprechendem Charme mit ihm ins Bett gehen – ob einmal, zweimal oder ein paar Wochen, steht niemals zuvor fest.
2. Frauen sind inzwischen selbstbewusst geworden: ein kleiner, aber steigender Anteil der Frauen verführt selber gezielt, ein anderer ebenso kleiner teil lehnt es ab, überhaupt daran zu denken. Was aber tut die Masse der Frauen, der Mainstream? Ihre Mitglieder suchen sich Männer aus, um sich von ihnen verführen zu lassen – mit offenem Ende.
Änderungen beim Blind Date oder Zufalls-Date, bei Anzeigen- oder Internetbekanntschaften repräsentieren deutlich die Änderungen:

1. Das alte Denkschema der Frauen beim Date war: Hoffentlich ist er ein anständiger Mann, der auf eine Beziehung abzielt. Eine baldige Ehe wäre dabei eine Option. Berührt der Mann das Thema Sex oder fragt er nach einer Liebesnacht, so bekommt er sofort und unter heftiger Zurückweisung einen Korb.
2. Das neue Denkschema: Hoffentlich ist er ein Kerl mit Selbstbewusstsein. Wenn er eine Beziehung sucht, werde ich mal prüfen, ob er sich dafür eignet. Falls er mich gar nicht begehrt und keine entsprechende Andeutung macht, weise ich ihn zurück: Einen Stoffel kann ich nicht brauchen. Ansonsten überlege ich, was ich mit ihm heute oder in den nächsten Wochen machen will. Eignet ers sich nicht für eine Beziehung, dann taugt er vielleicht als Lover.

Wenn Sie nicht zustimmen, dann sollten Sie sich vor dem Widerspruch diese Frage stellen:

„Welche Position in einem Gespräch habe ich, wenn ich nicht mehr zustande bringe, als auf den anderen zu reagieren?“

Nach meiner Auffassung entspricht ein Gespräch nach dem Muster ZWEI sehr dem Dialog zweier Erwachsener, die zugleich damit spielen, Kinder zu sein. Das heißt, sie spielen ein charmantes Spiel mit unsicherem Ausgang, das am Ende aber beide verantworten müssen.

Im Gespräch EINS hingegen spricht ein verängstigtes Kind, das gleichwohl die Elternposition annimmt zu einem Erwachsenen, der in die Rolle des braven Kindes gedränt werden soll. („Wehe, du schlägst vor, mit mir ins Bett zu gehen, dann strafe ich dich.“)

Zum Schluss habe ich noch eine der Kernaussagen etlicher Frauen für Sie destilliert, die ich Ihnen nicht vorenthalten will:

Er hat mich so raffiniert verführt, dass ich wohl den Verstand verloren habe.


Dieser Satz wirft viel Licht auf die Psyche der Frau, die in in den Mund nimmt. „es war nicht meine Schuld, es waren die Umstände“ ist die typische Ausrede eines Kindes, das sich in eine Situation hineindrängen ließ. Übrigens sagte keine der Frauen, die sich über „diese Art Männern“ beklagten, dass sie eine unbefriedigende Nacht mit ihrem Gelegenheitslover verbracht hatten – sie hatten sich aber insgeheim mehr erwartet als die eine, einzige Nacht.