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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Holder Knabe, holde Brüste, holder Schoß

Wem wird die lächelnde Holde ihre Huld schenken?


Diese Tage holdert es wieder. Da liegt der holde Knabe mit den goldenen Lockenhaaren in der Krippe und strahlt mit der Engelein Chor um die Wette. Und während der Kirchenchor die stille, heilige Nacht preist, wird wieder ein einsamer Rotlichtgänger von einem „Mädchen“ hold angelächelt werden. Doch statt noch Genever zu dem Gilka mit Rum in den Sekt zu gießen, wird sie ihn animieren, doch noch eine Flasche Schampus springen zu lassen. Indessen ist ihre Holdheit weder der eitlen Rose noch der sinnlichen Feldblume gleich, allein die schnöde Umsatzbeteiligung zaubert ihr das verheißungsvolle Lächeln auf die Lippen.

Die Damen, die am Straßenrand ein eher mattes holdes Lächeln an uns verschwenden, und ihre Kolleginnen, die breit lächelnd unter falschem Blondhaar ihre holden Busen heben, gewähren uns hingegen wahrhaftig die Huld, in den Mysterien ihrer holden Körper zu verweilen.

Im Grunde ist das holde Lächeln doch eher bei jenen Damen vorzufinden, die uns an Adventstagen still und verschämt besuchen, etwas Konfekt vorbeibringen und sich dann wie selbstverständlich die Bluse aufknöpfen. Das holde Lächeln wirkt am besten, bevor sie sich der Bluse und des Büstenhalters entledigt hat. Wir es später eingesetzt, so könnte es seien Wirkung verfehlen, weil Newtons Gesetze inzwischen wirksam wurden und die Pracht des Busens zusammenfallen ließen. Dies alles mag dazu führen, dass auch das Blut in den Kopf des Herrn zurückfließt, was bekanntermaßen äußerst kontraproduktiv ist. Die Schwerkraft, die sich bereits bei der Dame als fatal erwies, sorgt nun dafür, dass auch dem Herrn die sofortige Gewährung der Huld stark erschwert wird.

Ist dieser Zustand eingetreten, nützt auch das holdeste Lächeln nichts mehr. Vielmehr müssen nun die holden Münder das zuvor verdorbene Werk wieder in Form bringen. Der holde Mund wird dabei nichts erzwingen oder gar etwas Schmerzliches tun, da vertrauen wie Männer ganz auf die unser Schicksal und die Kunstfertigkeit der Dame, die uns nunmehr hold sein soll. Die holden Lippen werden ihr Werk wohl sanft genug tun, und nichts übertreiben, damit sie hernach nicht von bester Myrrhe triefen, sondern sich rechtzeitig loslösen, um das holde Tun an anderem Orte zu vollenden.

Auch Tanten mittleren Alters entlockt die kommende Zeit ein holdes Lächeln, das über ihre angejahrten Gesichter huscht, wenn die Neffen zu gestandenen Mannsbildern herangewachsen sind, und sie sehnen sich danach, einen Kuss zu erheischen, so wie es früher einmal war. Doch die Knaben haben längst andere Holdchen, die ihnen Huld gewähren. Wem jetzt, zur Weihnachtszeit, kein Dirn hold ist, der muss lange darben, bis die Frühlingsholdchen wieder aus ihren Stuben herauskommen.

Dem Dichter sind die Musen hold, doch sind sie ähnlich unzuverlässig wie andere unbezahlte Geliebte. Doch muss er nicht lange harren, bis eine noch unschuldige, holde Maid an seine Tür klopft. Diese Maiden kommen bescheiden daher, wünschen sich nur ein paar Worte von uns, bevor sie sich nach und nach ein wenig ausziehen, weil es draußen doch so kalt war und herinnen geheizt wird. Wenn wir ihre holden Augen blinken sehen, wissen wir, dass sie uns nicht zufällig besuchen, vielmehr wollen sie unseren hellen Sinn und festen Mut nutzen, um sich zu uns zu legen und uns sanft säuselnd holde Lüste zu schenken. Schon bald wird die mit einem roten Seidentuch verhängte Jugendstillampe sanftes Licht auf ihre holden Brüste werfen, und sie wird uns die unerwartete Huld gewähren, uns mit ihrem holden Schoß zu bewirten. Einem Dichter hold zu sein, ist immer noch der Traum vieler romantischer junger Frauen, nicht wahr?

Oh, falls Sie nun schäumen vor Wut oder ihre Augen voller Sehnsucht nach einem Objekt Ausschau halten, an dem Sie ihre Huld beweisen können, bitte ich um Beherrschung. Er besteht aus zusammengekleisterten Fragmenten, die ich Goethe, Schiller und Ringelnatz sowie manchem unbekannten Dichter entlockte.

Wenn der Mann zum Sklaven der Frau wird

Zeitgenössisch gesehen: Keine Grenzen gesetzt - und schon wird der Mann zum Sklaven der Frau


Einst standen Männer gelegentlich unter dem Pantoffel. Wie sie dahin kamen, war ihnen selten bewusst. Nur die Kumpels von damals, die der Mann nun nicht mehr treffen durfte, ahnten, warum: Dieser Mann hatte seiner Frau nicht rechtzeitig „Grenzen gesetzt“, wie man heute sagen würde. Damals handelte man solche Dinge anders ab: Man schlug seine Frau, wenn sie widersprach oder die eigene Freiheit einschränkte. Erst 1928 wurde das Recht des Ehemannes abgeschafft, seine Ehefrau bei Verfehlungen zu züchtigen. Wer damit nicht zeitig begann, trug also zu Recht die Konsequenzen – meinten jedenfalls die Ex-Stammtischbrüder.

Weiberherrschaft - ein bekanntes Phänomen

Die Weiberherrschaft, so das damals allgemein gebräuchliche Wort dafür, beruhte allerdings nicht nur auf der Tatsache, nicht genügend "häusliche Gewalt" zu demonstrieren, sondern auch darauf, sich von dem abhängig zu machen, was man allgemein „eheliche Pflichten“ nannte. Das Wort „Pflichten“ galt wohl für die große Mehrheit der Ehefrauen, die unter dem brutalen Verlangen ihrer geilen Hengste litten, doch es gab immerhin einige Frauen, die auf mysteriöse Art und Weise an die Künste der Hetären gelangt waren. Sie verstanden es, ihre Männer mithilfe dieser Künste sanft an die Leine zu nehmen. Heute nennt man so etwas Muschimacht. Sie ist als Macht- und Herrschaftsinstrument sehr zurückgegangen, und dies aus mehreren Gründen. Zum einen weigert sich die aufgeklärte, emanzipierte Frau, ihren Mann mit den Mitteln einer Hure zu beherrschen. Zum Anderen ist der Geschlechtsakt nicht mehr das rare und kostbare Gut, das es früher war.

"Weiblich geführte Beziehungen" als neue Sklaverei

Wer nun darüber sinniert, was dies alles mit der Jetztzeit zu tun habe, der sollte bedenken, dass Beziehungen (und eben auch Ehen) zahllose Bruchstellen besitzen, die ohne sinnliche Klebstoffe kaum zusammenhalten würden. Einst ging die Liebe durch den Magen – und dies wird heute durchaus wiederentdeckt. Anderseits schätzen Männer ein gefühlvolles Heim, auch wenn sie es nicht zugeben – und auch dies kann von Frauen ausgezeichnet realisiert werden. Schließlich bleibt noch der sinnliche, erotische oder gar sexuelle Klebstoff. Er hält nicht mehr so gut wie früher, wie es scheint.

Indessen hören wir immer wieder, dass von „weiblich geführten Beziehungen“ die Rede ist. Den Begriff kann man „ergoogeln“ und erhält dann immerhin 66.000 Einträge, die teils allerdings unter erheblichem Pornografieverdacht (1) stehen. Ein großer Teil wird von reißerisch herumsprudelnden Frauen und Männern betrieben, die „weiblich geführte Beziehungen“ oder eben „Weiberherrschaften“ etwa so sehen:

Die Frau muss eine möglichst vollständige Kontrolle über ihren Mann übernehmen, und je weiter sie dabei geht, umso besser für beide. Sie muss seine Sexualität in jeder Hinsicht verwalten und kontrollieren, wozu auch Keuschheitsgeschirre eingesetzt werden können. Sie muss daraus achten, von ihm in jeder Hinsicht verwöhnt zu werden. Sollte er dies nicht tun, so kann sie ihm drohen, sich von anderen Personen in seinem Beisein verwöhnen zu lassen. Jedoch sollte sie zunächst mit Zuckerbrot und Peitsche versuchen, eine positive Motivation zum freiwilligen Dienen aufzubauen. Die Lust des Mannes muss sich auf die wenigen Momente konzentrieren, in denen er innerlich und äußerlich vom Zwang zur Keuschheit befreit wird – wann dies der Fall ist, bestimmt die Frau.

Was sie im kursiv gesetzten Abschnitt gelesen haben, sind Interpretationen aus einschlägigen Blogs, deren Mitglieder sich angeblich in „FLR-Beziehungen“ (2)befinden. Das sind solche Beziehungen, in denen der Mann der Frau hörig und in vieler, wenn nicht in jeder Hinsicht von ihr abhängig ist.

Sollen wir dergleichen glauben? Sicherlich – diese Fälle sind so häufig wie das „völlige unter dem Pantoffel stehen“ oder die „ausschließliche Beherrschung durch Muschimacht“ – will heißen: Sie kommen gelegentlich vor, werden aber stark übertrieben.

Sanfte Gehirnwäsche bis zur völligen Abhängigkeit

Abhängigkeit – körperlich, psychisch, emotional und monetär – ist ein schleichender Prozess, der von mindestens einer der Parteien bewusst gesteuert werden muss. Geht er vom „starken“ Partner aus, so grenzt er an Sklavenhaltung, wird er hingegen vom schwachen Partner als real angesehen, so wäre der Besuch eines guten Arztes sinnvoll. Ausgenommen sind nur temporäre Rollenspiele, in denen selbstverständlich alles erlaubt ist, was Freude bereitet – sie haben ja ein absehbares Ende. Das „Ende“ der Totalabhängigkeit ist aber nicht absehbar, im Gegenteil: Der Sklavenhalterin (übrigens auch dem Sklavenhalter) ist es jederzeit möglich, den Unterworfenen in die Gosse zu kicken. Er (oder sie) hat ja nach und nach alle emotionalen, sozialen und monetären Ressourcen auf die Sklavenhalterin oder den Sklavenhalter übertragen.

Wer klug ist, begibt sich in keine ausweglose Abhängigkeit – nicht in die einer Frau und nicht in die eines Mannes. Noch zu Zeiten unserer Urgroßväter konnte die Ehefalle für Frauen zuschnappen, ohne dass es einen gerechten Ausweg für die versklavte und entmenschliche Ehefrau gab. Für Männer waren die Fallen stets etwas komfortabler, weil sie die bürgerliche Gesellschaft sie vor allzu viel Gewalt der Frauen bewahrte und sie andererseits ganz gerne in die aufgestellte „Muschifalle“ tappten.

Heute hingegen, in einer Gesellschaftsordnung, in der Paare sich völlig von der sozialen Kontrolle lossagen können, ist es anders. Wer an eine Person gelangt, die im Interesse des Machtgewinns sogar elementare Menschenrechte bewusst aushebelt, dem bleibt nur die Flucht. Ich hoffe inständig, dass Ihnen wenigstens dies noch gelingt, soweit Sie betroffen sind – und nicht den süßen Lügen verfallen, die zu Anfang solcher Beziehungen in Ihre Ohren gesäuselt werden.

(1) Wir verlinken grundsätzlich nicht auf Seiten, die bewusst pornografische Inhalte veröffentlichen, oder die mit den Grundrechten dieses Landes nicht konform gehen.

(2) FLR - Female Led Relationship - von der einschlägigen Szene als eine Art Markenzeichen benutzt.