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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

So wirst du 2013 Shades of Grey Gespielin

Du hast immer noch keine Vorsätze für 2013, aber Lust auf tolle erotische Erlebnisse? Dann versuch doch mal, Anastasia Steele nachzueifern. Sie ist die „submissive“ Romanfigur in den „Shades of Grey“.

Ich denke, du solltest dich ein bisschen vorbereiten, bevor du deinen „Mr. Grey“ triffst. Vor allem wäre es gut, wenn du ...

1. ... ein bisschen physische und mentale Vorbereitungen triffst, damit du nicht restlos überrascht bist.
2. ... dir zuvor überlegst, welche Lüste du in einer Beziehung befriedigen kannst, in der Schläge und Erniedrigungen zum Liebesalltag gehören.
3. ... dich auf Schmerz und Erniedrigung einstellen kannst und dabei glaubwürdig eine schicke Rolle spielst.

Bist du körperlich stabil genug?
Zuerst guckst du mal, wie stabil du körperlich bist. Treibst du Sport? Warst du immer gut am Barren oder an den Ringen? Kannst du lange stehen oder in unbequemen Lagen liegen oder sitzen? Warst du schon mal gefesselt? Wie lange glaubst du, so etwas aushalten zu können? Und natürlich: Wie schmerzempfindlich bist du an verschiedenen Körperteilen? Die meisten Anfängerinnen denken nur an ihren Po. Was ist mit deinen Schenkeln oder Brüsten? Mit deiner Vagina oder Zunge?

Zum Körper gehört auch, dass du überlegen solltest, was du alles an deine Körper heranlässt (darauf kommen ich noch) und was du schon „drin“ (also in deiner Muschi) gehabt hast. Du musst damit rechnen, dass dir etwas Neues, Unbekanntes „eingeführt“ wird, und zwar nicht nur in die Vagina. Sicher kannst du immer „nein“ sagen, aber es ist immer gut, vorbereitet zu sein.

Das Psychische (die mentale Seite) ist noch problematischer. Wie stabil ist deine Persönlichkeit? Womit kann man dich wirklich kränken oder verletzen? Was kannst du „wegstecken“? Oder liebst du gar die Rollen, in denen du psychische Schmerzen erfährst? Wie reagierst du auf „Augen verbinden" oder „gefesselt werden“? Macht dir das Angst? Hast du deinen Körper schon einmal vor einem Mann „richtig präsentiert“? Wie war das?

Hier ist eine kleine Hilfestellung:

Körperlich: Überleg dir mal, was dir schon immer gefallen hat oder was eigenartige Gefühle in dir ausgelöst hat leichte Klapse? Sanftes Haarziehen? Leder oder Samt auf der nackten Haut? Wachsspiele zu Weihnachten? Gekitzelt werden? Sich bei der Liebe an den Händen fesseln lassen? Klammerspiele, mit Holzwäscheklammern? Kosmetische Schaber zu entfernen von Hautschuppen? Stark reizende Stoffe auf der Haut?

Seelisch: Wie hast du reagiert auf Stubenarrest, eingesperrt sein, stillstehen, still sitzen oder stillliegen müssen? Wenn du jemals als Kind geschlagen worden sein solltest: Wie war da für dich? Hast du dich schon einmal unter die absolute Führung eines Menschen gestellt und bist ihm blind gefolgt? Wie reagierst du, wenn du nackt vor einem Mann stehst oder liegst und man alles an dir sehen kann?

Morgen kannst du weiterlesen, welche Experimente du mit dir anstellen kannst, bevor es losgeht. Ich verspreche dir: Du wirst von Mal zu Mal ein wenig schlauer.

Ein Tipp vom Chef: Handele nicht leichtsinnig, wenn du Aschenbrödel-Allüren hast.

Pubertät: Die Wissenschaft hat festgestellt …

Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt, dass der Knabe‘ jetzt früher Hoden erhält. - Ei potz, wer hätte das mal wieder gedacht?
Nur ein paar Jahre noch - dann lockt die Liebe

Gelesen habe ich es in einer Pressemitteilung der „Apotheken Umschau““, die immer gut für „Sensationendieser Art ist.

Nun ja, 2010 stellte das Cedars Sinai Medical Center in Los Angeles anhand von ausführlichen Untersuchungen an US-amerikanischen Jungen fest, dass sich der Beginn der Pubertät um etwa ein Jahr vorverlegt hatte. Die Forscher sagten dabei nicht nur aus, dass die Pubertät bei Jungen nicht nur „zwischen dem zwölften und fünfzehnten Lebensjahr“ aufblühte, sondern auch, dass die Hoden bereits mit elf Jahren zu wachsen begännen.

Na, da staunen wir aber, nicht wahr? Vor allem, wenn wir jetzt im SPIEGEL lesen, dass eine andere Forschergruppe diese erstaunliche Tatsache festgestellt hat:

Bei den weißen Jungs setzten die Veränderungen mit durchschnittlich 10,14 Jahren ein.


Wie bitte, in drei Jahren soll es solche eine rapide Veränderung gegeben haben? Übrigens wollten diese Forscher wissen, dass den bereits genannten weißhäutigen Jungs die Schamhaare erst mit 11,47 Jahren wachsen würden. Die Forscher rühmen sich, dabei festgestellt zu haben, dass die Pubertät wohl sechs Monate bis zwei Jahre früher einsetze, als dies „in vorausgegangenen Studien“ ermittelt wurde.

Die Apotheken Umschau interpretierte die Forschungsergebnisse so:

Damit beginnt die Pubertät bei Jungen etwa eineinhalb bis zwei Jahre früher als bisher angenommen. Die Gründe dafür sind unklar.


Fragt sich, wer da was „angenommen“ hatte.

Ein Blick zurück lässt uns erschauern: (Meyers, ca. 1870)

In unsern Breitengraden fällt der Eintritt der Pubertät bei dem weiblichen Geschlecht in das 12.-15., bei dem männlichen Geschlecht in das 15.- 20. Lebensjahr.


Dies würde bedeuten, dass sich der Eintritt der Pubertät in etwa 150 Jahren beim „männlichen Geschlecht“ um etwa fünf Jahre verschoben hat. Zwischen 1970 und 2010 betrug die Differenz nur etwa ein Jahr.

Es ist aus meiner Sicht nicht nur erstaunlich, sondern auch bezeichnend für den Zustand unserer Gesellschaftsordnung, dass eine Sensation daraus gemacht wird, wenn „Jungen“ früher „in die Pubertät kommen“ – und die Apotheken-Rundschau dies sogar als „Frühstart“ bezeichnet. Offenbar soll damit suggeriert werden, dass Jungen völlig anderen Regeln folgen als Mädchen. Das ist aber nicht der Fall, denn anhand ähnlicher Statistiken ist nachweisbar, dass selbstverständlich auch Mädchen immer früher geschlechtsreif werden. Wobei die Differenz zwischen dem Eintrittsalter in die Pubertät geringer zu werden scheint, das (nach Studie etwas unterschiedlich) bei Mädchen bei neun bis zehn Jahren liegt (Beginn des Brustwachstums) bei Jungs hingegen bei zehn oder 11 Jahren (Beginn des Hodenwachstums).

Was wirklich wichtig ist? Nun, vor allem, dass die Sexualaufklärung in die Grundschule gehört. Wenn sich die Körper der Jugendlichen in der vierten Grundschulklasse entsprechend entwickeln, dann gehören dort auch die Informationen hin. Die meisten Eltern sehen dies lobenswerterweise ein.

Eine ganz normale Trennung?

Scheidungen gehören zum deutschen Alltag, und nur selten sind sie nachvollziehbar. Doch seit das böse Wort von der „Selbstverwirklichung“ in den 1970er Jahren aufkam, wurde es vielfach missbraucht, um Scheidungen zu rechtfertigen.

Ähnlich geht es jetzt wohl Bettina Wulff, geborene Körner. Sie wird dieses Jahr 40, und das war auch schon in den 1970ern das Alter, in dem man solche Gedanken hegte. Frau Wulff schrieb:

Ich will mich endlich einmal um meinen eigenen Kern kümmern, um mich selbst, meine Träume und Wünsche.


(Zitat aus Ihrem Buch „Jenseits des Protokolls“)

Was daran erstaunlich ist, ist vor allem dies: Hatte die ehmalige Frau Körner nicht Zeit genug, sich um ihren „eigenen Kern“ zu kümmern, bevor sie Herrn Wulff heiratete? Immerhin war sie bei ihrer Eheschließung 2008 bereits 34 Jahre alt, also in einem Alter, in dem man von einem Menschen eigentlich erwarten darf, sein inneres Selbst gefunden zu haben. Sie hat mit Sicherheit auch gewusst, worauf sie sich einlässt, wenn sie einen Spitzenpolitiker (Wulff war damals Ministerpräsident in Niedersachsen) heiratete.

Eine Trennung? Ach, die wäre ganz normal, wenn … ja, wenn das Ehepaar Wulff sich nicht selber als „Glamourpaar“ präsentiert hätte. Und wenn Bettina Wulff nicht mit einem unsäglichen und überflüssigen Buch an die Öffentlichkeit gegangen wäre, in dem sie ihre Seele an den Tag legt – oder jedenfalls das, was sie dafür hält. Das Wallstreet Journal schrieb dazu:

Immer wieder wird die Distanz zu Christian Wulff betont und Intimitäten preisgegeben, die der Leser nicht unbedingt hat wissen wollen.


Wie sie mit einem solchen Buch „ihre Würde wiedererlangen“ wollte, ist völlig unklar – die Würde eines Menschen zeigt sich jedenfalls nicht im Ausplaudern von Intimitäten.

Man kann eine „ganz normale Scheidung“ (vorläufig ist es eine Trennung) kaum mit der Häme sehen, mit der manche Kommentatoren heute an das Thema gehen. Doch der bittere Beigeschmack besteht darin, dass Frau Wulff eben mit dem bereits genannten Buch Öffentlichkeit herstellte. Da klingt der Satz von Malte Lehming aus dem „Tagesspiegel“ reichlich kitschig:

Die Zivilität einer Gesellschaft zeigt sich auch daran, wie sie mit Gestrauchelten umgeht. Das gilt gerade auch für ehemalige Diener des Volkes. Ex-Bundespräsident Christian Wulff bildet da keine Ausnahme.


Die „Gestrauchelten“? Wer, bitte schön, ist denn hier „Gestrauchelt“? Ähnlich verkitscht geht es weiter:

(der Fall Wulff wurde begleitet) … von Spott und Häme … Das riss Wunden. Wie tief sie sind und ob sie schon vernarben, weiß niemand.


Solche Sätze gehören, mit Verlaub, in die Yellow Press, und sie sind kontraproduktiv zu dem, was die Gesellschaft als „menschliche Würde“ bezeichnet, denn auch psychische Wunden und Narben gehören in die Privatheit des Menschen.

Eine „normale Ternnung, eine normale Scheidung??“ Eigentlich ja, denn wer da gerade auseinanderging, waren ganz gewöhnliche Privatleute. Man könnte sich überlegen, wie das Ehepaar Wulff wohl heute leben würde, wenn Herr Wulff Bundespräsident geblieben wäre. Wir dürfen dabei annehmen, dass die Selbstverwirklichungspläne der damaligen Ehefrau Wulff nicht über Nacht entstanden sind. Wer sich dieses Szenario ausmalen kann, müsste eigentlich nachdenklicher werden, als es die Kommentatoren heute waren.