Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Irrtümer und Fakten zu Dating und „erster Eindruck“

Erster Eindruck? Nun ja, wenn Sie meinen ...
Der sogenannte „erste Eindruck“ von einem Menschen ist schwer zu überschätzen, aber umso leichter falsch einzuschätzen.

Um dies zu verstehen, müssen wir uns einen allein in der Savanne herumziehenden Urmenschen vorstellen: Er tritt plötzlich in unser Blickfeld, und wir müssen anhand seiner Gestalt in Sekundenschnelle feststellen, was er „im Schilde führt“. Diese Strategie hat in grauer Vorzeit unser Überleben gesichert – und sie ist so fest in uns verwurzelt, dass wir dem „ersten Eindruck“ noch heute Glauben schenken.

Im Grunde könnte dem Großstadtmenschen der erste Eindruck völlig schnuppe sein. Lediglich Menschen, die etwas verkaufen wollen, benötigen eine „positive“ erste Ausstrahlung – alle anderen Menschen sollten sich nicht irgendwie „geben“, sondern „sein“.

Wirklich wichtig: Verkauf, Bewerbung, Dating

Es gibt im Leben eines jeden Menschen einige Ausnahmen: nämlich immer dann, wenn man sich „bewirbt“. Die einzigen Bewerbungen, die (außer der Bewerbung um Aufträge) heute noch populär sind, sind die Bewerbungen um Arbeitsstellen und um Partner.

Eingeschätzt werden ohne Zutun

Stellen Sie sich vor, sie gehen durch die Tür eines Cafés. Dahinter sitzen voraussichtlich Fremde. Sie gehen also hinein, bestellen einen Kaffee und gehen nach einiger Zeit wieder hinaus. Sie haben niemand angesehen und sich für niemanden interessiert, aber andere haben Sie vielleicht angesehen oder sie haben sich für Sie interessiert. Dies ist der Weg, auf dem „natürliche Begegnungen“ zustande kommen, die keinen „Bewerbungscharacter“ haben. Der "reste Eindruck" war also wichtig, obgleich sie ihn nicht beachtet haben.

Blind Date - Ausnahmesituation mit vielen Irrtümern

Wenn Sie auf ein Blind Date gehen, treffen sie auf das Maximum an Konfrontation, das Ihnen passieren kann – insofern sind Blind Dates eine absolute Ausnahme. Wenn Sie jetzt in ein Café gehen, dann müssen Sie damit rechnen, dass die Person bereits dort ist, die Sie erwarten. Wären Sie nur zufällig hier, würde sie vielleicht auch einen „ersten Eindruck“ von Ihnen bekommen, aber es wäre nicht derselbe Eindruck. Die Person im Café steht unter Anspannung. Sie wägt ab, ob es dieser oder jener Mensch sein mag, der dort durch die Tür kommt. Das bedeutet: Der „erste Eindruck“ ist schon verflogen, wenn die Person (meist etwas suchend) an den Tisch kommt. In Wahrheit ist der „erste Eindruck“ also nur ein „neuer Eindruck“.

Sie stellen nun fest, dass die Situation eines „echten erstens Eindrucks“ gar nicht mehr gegeben ist, und das hat viele Gründe. Erstens hat Ihnen ihr Kopfkino ohnehin einen Streich gespielt. Sie hatten sich ein Bild des möglichen Partners gezeichnet, bevor sie ihn sahen, sie zeichneten sich das oberflächliche Bild eines Fremden, als er hereinkam, und sie sehen nun einen Menschen vor sich stehen, dem sie aus Höflichkeit nicht einfach meiden können.

Der erste Eindruck - auslösen ist nicht aufnehmen

Dennoch werden Ihnen Berater immer wieder sagen: „Achten Sie auf den ersten Eindruck – er ist ausgesprochen wichtig für Sie.“ Haben diese Berater recht?

Ja, sie haben recht, denn der „erste Eindruck“ muss aus der Perspektive dessen gesehen werden, der ihn auslöst – und nicht aus der Perspektive dessen, der ihn aufnimmt. Das gilt jedenfalls beim Kennenlernen für die Liebe. Es geht nämlich nicht darum, fantastisch zu sein, sondern lediglich darum, die maximal mögliche Sympathie abzustrahlen, die von der Persönlichkeit ausgeht. Sehr einfach ausgerückt, könnte man sagen:

Spiel keine Rolle – spiel dich selbst.


Hier schreibt der Chef
Angeblich sagen psychologischen Studien aus, dass sich der sogenannte „erste Eindruck“ zu 55 Prozent aus unserer Kleidung und Körpersprache zusammensetzt. Das mag stimmen, doch sehen wir „auf den ersten Blick“ noch sehr wenig von der Körpersprache. Auch hier täuscht sich also der Volksmund, der dem „ersten Blick“ so eine immense Bedeutung zumisst, und auch Psychologen stellen hier gerne nassforsch Behauptungen auf, die sie nicht halten können. Wie unsinnig, ja geradezu absurd Psychologen mit dem Thema umgehen, zeigt sich in der Anwendung: Die sogenannten „wissenschaftlichen Studien“ über Sympathie und Antipathie werden größtenteils mit (glauben Sie es oder nicht, es ist so) mit – Fotos durchgeführt, auf denen also alles fehlt, was für einen „Ersten Eindruck“ wichtig ist. In erster Linie ist dies die lebendige Erscheinung vom Scheitel bis zur Sohle inklusive der Bewegungen, die zwar geringfügig ausfallen mögen, aber eben doch wahrgenommen werden. Zudem entscheidet das Gesamtbild - und das ist bekanntlich mehr als die Teilaspekte, aus denen es sich zusammensetzt. Kein Foto wird (allein schon optisch, von den Augenbewegungen her) so betrachtet wie ein lebendiger Mensch.

Was Sie für ein Date verinnerlichen sollten

Für ein Blind Date sollten Sie sich dies verinnerlichen:

1. Es ist eine Ausnahmesituation, keine Normalität. Ihr „erster Eindruck“ wird stets überlagert, meist durch übermäßige Nervosität.
2. Beide Partner haben einen Kopfeindruck vom anderen, der selten zutrifft.
3. Versuchen Sie, sich „möglichst normal“ zu geben und nicht „pflichtbewusst Eindruck schindend“.
4. Der Eindruck, den Sie vom Partner haben, sobald sie sich zu lockerer zu unterhalten beginnen, ist der wichtigere Eindruck als der angeblich „erste Eindruck“.
5. Durch das Gespräch erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, wenn sie es klug führen. Dabei hören sie ja nicht nur, was der Partner sagt, sondern auch wie er es sagt, und sie erkennen all seine Körperreaktionen, während Sie mit ihm sprechen.

Ziehen Sie ihr Resümee also am Ende, wo es hingehört – und stellen Sie es nicht an den Anfang. Wenn ihr Partner sich nicht völlig „unmöglich“ benimmt, sollten Sie das Gespräch auf ungefähr eine Stunde ausdehnen, um sich sicher zu sein.

Irrtümer: Machtpunkte, Aberglaube, Pheromone

Zu den Fakten und Irrtümern Irrtümern über das „Zusammenpassen“ bei Dates gehören übrigens noch andere Faktoren:

1. Sogenannte „Matchingpunkte“ sind irrelevant. Es gibt keine verbindlichen psychologischen Faktoren, die Sie zusammenführen könnten. Versuchen Sie, erwachsen zu sein und ihre eigenen Kriterien zu finden.
2. Astrologie ist ausgemachter Unsinn. Wenn Sie jemanden treffen, der in vollem Ernst daran glaubt, nehmen Sie ihn höflich aus dem Spiel heraus.
3. Es gibt in der Kennenlern-Situation keine Einflüsse von Pheromonen oder anderen „verborgenen“ Düften, die sie anziehen oder abstoßen könnten. Es ist möglich, dass sie bei engen Hautkontakten feststellen, den Partner „nicht reichen zu können“, aber nicht beim lockeren Kennenlernen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Sie mir zustimmen. Aber was ich hier schreibe, ist exakt der Wissensstand, den die Dating-Fachleute heute haben. Ich bin einer davon, und wir sind kaum mehr als zwei Dutzend in Deutschland – ob mit „gutem ersten Eindruck“ oder ohne.

MEINS - worauf will das neue Magazin eigentlich hinaus?

Viele Medien – nicht nur die BAUER-Gruppe – haben in den letzten Monaten ihr „Herz“ für die sogenannte 50-Plus-Generation entdeckt. Die Bauer-Gruppe setzt dabei fast ganz auf Gedrucktes und schreibt dazu:

Zudem ist die 50plus-Generation nach wie vor auf Print geeicht: 95 Prozent geben an, sie würden regelmäßig Zeitschriften lesen.

Das Problem ist nur: Es gibt keine „50-Plus-Generation“. Zwar hat die Bauer-Gruppe recht, wenn sie sagt, dass die neue Zeitschrift MEINS auf Frauen abzielt,

… die einen aktiven Lebensstil pflegen, die Lust am Konsumieren haben und genießen können.


Doch eine ganz andere Frage ist, ob Frauen von „gegen 50“, wie die Chefredakteurin Claudia Hagge (54) die gleichen Interessen haben wie Frauen über 60 oder gar über 70. Und ebenso unklar ist, ob berufstätige Frauen wirklich Aushängeschildern wie die Schauspielerin Michaela May (60) goutieren werden.

Vorerst verblüfft die Zeitschrift MEINS mit einem etwas eigenartigen Konzept: Selbstzufriedenheit im Alleinsein scheint das Motto zu sein. In der im Internet einsehbaren Ausgabe verwundert etwas, wie das Alleinleben verherrlicht wird. Zwar prangen auf dem Titel noch drei Altersgruppen (50,60,70), und zwar werden Sex und Essen als Hauptthemen erwähnt, doch offenbar ist man dabei am glücklichsten allein.

Dazu heißt es:

Wenn Sie (die Liebe) nicht kommt, lebt es sich auch gut allein. Frauen 50+ sind darin Meisterinnen, den Tag auch als Single schön zu verbringen.


Wem das runter geht wie Öl, der muss wohl zur Leserschaft von MEINS gehören, und wer schon über den Halbsatz fällt „den Tag als Single zu vollbringen“, der hat begriffen, was dahintersteckt: das Schönreden des Alltags einer 50-Plus-Frau. Denn damit sind ganz offensichtlich Frauen gemeint, die den „Tag schön verbringen“, statt einer sinnreichen Beschäftigung nachzugehen, was etwas eigenartig erscheint: Das Rentenalter liegt in Deutschland nicht bei 50, sondern bei 65 Jahren. Eigenartig auch, dass ausgerechnet voll berufstätige Promi-Frauen als Garanten für die These herhalten müssen: Von der 49-jährigen Susanne Fröhlich (Journalistin, Bucherfolg „Moppel-ICH“), die auch „ohne Mann glücklich ist“ bis hin zur 70-jährigen Schauspielerin Heide Keller („Traumschiff“). Außerdem finden wir aus dem deutschsprachigen Raum noch Barbara Salesch, (52), die sich „frei fühlt“, Adele Neuhauser (53) die „wieder Single, aber noch offen für Neues“ ist sowie Birgit Schrowanga (54), die nicht verkuppelt werden mag, und Gisela Scheeberger (63), die „ältere Männer nicht erotisch“ findet.

Der Vergleich, den die Leserinnen offenbar aus diesen Zeilen gewinnen sollen, offenbart die Botschaft: Wenn diese Promis allein leben und damit glücklich sind, kann Lieschen Müller dies als 50-Plus-Frau auch.

Ein eigenartiges Frauen-, Menschen- und Gesellschaftsbild, wie ich meine. Aber sicherlich eines, dass viele Frustfrauen ansprechen wird, die sich nicht ganz so freiwillig in das Single-Leben gefügt haben, wie dies bei den Promis angeblich der Fall ist. Insofern dürfte MEINS ihre Leserinnenschaft sicherlich finden.

Hinweise: MEINS, soweit Online und Zitate aus "Meins" (Quelle)
MEINS Ankündigung - Bauer Media vom August 2012.
Neuer Slogan: Sorry, Meins ist leider erst ab 50.

Das Größte an mir ist … der Po

Bei solchen Dating-Seiten wird man ja oft nach dem Motto gefragt oder danach, was das Beste an einem ist. Eine gewisse Lisa W., die zarte 20 Jahre alt ist, weiß es laut BILD:

Das Größte an mir ist der Arsch. Das haben alle meine Kumpels gesagt.


Ja, sicher, das glauben wir dir sogar, Mädchen – und wie vielen „Kumpels“ hast du ihn schon gezeigt?

Wobei mir einfällt, dass unser Chef sich schon mal über so etwas lustig gemacht hat, vor allen Dingen über „Das Besondere an mir ist, dass …“.

Na also, das besondere an mir ist …

… dass ich im Sommer nie ein Höschen trage.


Ist gelogen, klingt doch aber super, nicht?
Kategorien: archive | 0 Kommentare
Tags für diesen Artikel: ,
Abstimmungszeitraum abgelaufen.
Derzeitige Beurteilung: keine, 0 Stimme(n) 3237 Klicks

Kuppelshow für Tier und Mensch?

Wer bringt die Frau zum Bauern? Richtig, eine Kuppelshow mit Fremdschäm-Effekt. Nur soll auch noch die Stadtfrau mit dem Kater verkuppelt werden, oder der Papagei mit der Kiezschlampe -oder was weiß ich. Genau wusste es auch die Gala nicht. Nur, dass eine gewisse Sonya Kraus die Show moderieren soll. Bin gespannt, wie sie sich mit dem Papagei unterhalten wird. Wie die Selbstdarstellung der 39-jährigen aussieht, konnte man zur Genüge lesen - zum Beispiel hier.

Kategorien: archive | 0 Kommentare
Abstimmungszeitraum abgelaufen.
Derzeitige Beurteilung: keine, 0 Stimme(n) 2509 Klicks

Die magische Züchtigung

Erster Teil: Entdeckung in einem Antiquariat

Ich betrat das kleine Buchantiquariat nur zögerlich. Das letzte Mal war ein junger Verkäufer hier gewesen, der mir mit Argusaugen auf die Finger gesehen hatte. Doch nun saß hinter dem Jugendstilschreibtisch im hinteren, abgedunkelten Teil des Antiquariats eine ältliche Dame in einem blauen Schneiderkostüm. Sie sah mich an, lächelte ein wenig spitzbübisch und fragte mich: „Kann ich ihnen helfen, junge Dame?“ Es ging mir wie so oft: Ich errötete, denn der Grund meines Besuchs war ziemlich eindeutig. Ich suchte nach Literatur über die Züchtigungen in der viktorianischen Epoche. Damals soll es in England Kreise gegeben haben, in denen die Damen sich darin überboten, sich die schönsten und willigsten Dienstmägde zu halten, die sie mit Ruten und Rohrstöcken schlugen, um sich anschließend von ihnen befriedigen zu lassen.

Ich murmelte: „Nein, eigentlich nicht … ich kenne mich ein wenig aus.“ Die Hüterin des Antiquariats lächelte süffisant: „Dann wollen Sie sicher in den ersten Stock? Wir haben hübsche Neueingänge.“ Ich glühte nun bereits, weil mir das Blut in die Wangen schoss, aber ich war tapfer. Im ersten Stock, hinter der rechten Tür, auf der linken Seite – das war das sinnliche Reich einer Art von erotischer Literatur, die noch heute nicht nachgedruckt wird, weil sie zu heikel für den Buchhandel ist. Ich wollte gerade die Treppe hochgehen, als die Dame im Kostüm mich anhielt: „Bitte ziehen Sie bitte ihren Mantel aus, bevor sie hochgehen. Ich misstraue ihnen nicht, aber es sind einfach zu viele wertvolle Bücher verschwunden. Deshalb hat der Chef angeordnet, dass jeder Kunde Tasche und Mantel ablegen muss.“

Ich verstand dies zwar, aber es fiel mir doch nicht ganz leicht, meinen Mantel auszuziehen, weil ich nur einen ziemlich kurzen Minirock nach der derzeitigen Mode trug. Die Treppe nach oben war aber schmal und steil, und die Stufen bestanden aus nichts als Holzbrettern, sodass man von unten durch sie hindurchsehen konnte. So glich die Treppe denn eher einer Hühnerleiter, und man würde mein Höschen sehen können, wenn ich hinauf- oder herunterstieg. Offenbar amüsierte die Ladnerin mein Verhalten: „Sie könnten hier auch nackt gehen“, lächelte sie, „es ist niemand hier außer uns beiden, und wie es scheint, ist heute kein guter Tag für ein Antiquariat.“ Na schön, also zog ich den Mantel aus und stieg so stolz wie irgend möglich die Hühnerstiege hinauf, ohne zurückzublicken, doch hatte ich den Eindruck, als würde mir ein altes, aber äußerst neugieriges Augenpaar folgen.

Tatsächlich hatte man eine undatierte Auflage der „Wonnen der Rute“, eines der wenigen erotischen Romane, in denen ich das wiederfand, was ich suchte. Es waren Szenen, in denen sich die Dienstmägde schamvoll ausziehen mussten, bevor sie das Privileg genossen, von ihren Herrinnen gezüchtigt zu werden. Ob der Roman je eine Fortsetzung erfuhr? Ich kannte nur die Stellen, an der die Damen gegen Ende der Züchtigung entzückte Blicke auf die offenen Schamlippen warfen, „der zwischen den vollen Schenkeln sichtbaren Liebesgrotte und ihre klaffenden Lippen“, wie es hieß. Die Bedienstete musste von den Schlägen ihrer Herrin liebestoll geworden sein, denn „die Ränder desselben waren mit reichlich Liebestau benetzt“.

Offenbar hatte ich eine „bereinigte“ Ausgabe erwischt, denn in dieser ging es weiter, und wie im Finale eines Feuerwerks wurde eine Bedienstete namens Morena rückwärtig mit Ruten behandelt, während sie eine ganze Teegesellschaft mit dem Munde beglückte.

Ich fraß mich so in das Buch hinein, dass ich alles um mich vergaß. Meine Finger hatten sich längst unter den Rock geschoben, um meine „Kleine“ zu beruhigen, die sich inzwischen bemerkbar machte, doch statt ruhiger zu werden, wünschte sie sich immer mehr und mehr sanftem Druck.

„Wollen Sie das Buch?“ ich nahm wie elektrisiert die Hand unter dem Rock zurück, sah auf und sah die Damen im blauen Kostüm vor mir stehen. „Ich sehe, sie sind sehr beschäftigt“, sagte sie süffisant, „aber wir schließen um 18 Uhr, und das liegt nun schon zehn Minuten zurück.“

Lüstern nach Entblößung
Ich schluckte: „Was kostete es denn? Es ist doch historisch, nicht wahr?“ In diesem Moment schien die Ladnerin ein paar Zentimeter größer zu werden, und sagte wohlwollend: „aber sicher, mein Kind, aber sicher. Es kostet allerdings 200 D-Mark, und auch nur, weil du es bist. Ich weiß, dass es bei dir in guten Händen ist“ Der plötzliche Wechsel vom „Sie“ auf das „Du“ verwirrte mich noch mehr als alles andere. Normalerweise hätte ich einfach gehen können – was ging mich schon ein eine Frau wie diese an? Aber ich starrte in ihre faszinierenden blauen Augen, die mich zu durchdringen schienen. „Dir ist es zu teuer, nicht wahr“, sagte die Ladnerin nun, „und du denkst, „ich gehe jetzt einfach an ihr vorbei und hinaus, nicht wahr?“ Nachdem ich nicht antwortete, sondern still auf den Boden sah, macht sie mir einen anderen Vorschlag, der mich zutiefst empörte.

„Ich weiß, dass du ein braves Mädchen bist, das gerne ein böses Mädchen wäre“, begann sie, „und dass du danach dürstest, dich einmal in der Rolle solch einer Dienerin zu fühlen.“

Ich hatte nun genug. Ich stand auf, sagte zornig „Nein, das ist gelogen“, warf das Buch weg und rannte, so schnell ich konnte, die Hühnerleiter herunter, ergriff den riesigen Knauf der Ladentür, und musste erkennen, was ich eigentlich wissen müsste: Richtig, der Laden war abgeschlossen.

Ich blickte mich kurz um, und wollte in größter Hektik einen anderen Ausgang suchen, als ich die blauen Augen näher kommen sah, die mich bei meinen panischen Versuchen, die Tür zu öffnen, offenbar permanent verfolgt hatten. Sie übten einen völlig ungewohnten, hypnotischen Einfluss auf mich aus, dem ich mich nun nicht mehr entziehen konnte, und wie in Trance drang eine sanfte, aber ein wenig ironische Stimme in mein Ohr: „Du verabschiedest dich viel zu schnell, unser Gespräch war doch noch gar nicht beendet, wenn ich mich recht erinnere – aber es ist hübsch, wie widerspenstig du gerade bist. Einfach goldig! Reagierst du immer so, wenn jemand erkannt hat, was du wirklich willst? “

(Fortsetzung folgt)

Diese Geschichte ist reine Fiktion, wird hier unter dem Namen unseres Kulturbeobachters veröffentlicht und ist geistiges Eigentum des Liebesverlags. Striktes © 2013 bei Liebesverlag.de