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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie wichtig ist Blogging für Dating-Seiten?

Gebhard Roese über Blogging, die Dating Branche und den Mut, vom ausgetretenen Pfad des "Firmenblogs" abzuweichen.
Die Wahrheit, die schöne Wahrheit und der Wunsch, etwas ganz anders zu gestalten

Roese Wie Sie sicher wissen, bin ich hier der Herausgeber der „Liebeszeitung“ - das ist aber nicht alles. Ich bin auf der einen Seite ein medien- und wissenschaftskritischer Redakteur, andererseits aber auch ein Texter und Contentschreiber für Blogs und andere „Neue Medien“. Kann man beides miteinander vereinen? Aber sicher!

Als Herausgeber und Redakteur dieser Zeitung schreibe ich Ihnen mit jeder Zeile diejenige Form von Wahrheit, die auf „Recherche“ beruht. Das heißt, ich schreibe, im Gegensatz zu vielen Kollegen in der deutschen Tagespresse, nicht einfach Pressemitteilungen oder fragwürdige Wissenschaftsberichte ab. Wenn sie also an der Wahrheit interessiert sind, dann lesen Sie hier, bei mir, in der Liebeszeitung.

Die Wahrheit in Abstufungen - Firmenblogging ist anders

Die Wahrheit über Dating-Blogs
Für einen Teil der Branche schreibe ich eine Qualität von Wahrheit, die ich mit einem Blinzeln in den Augen gerade noch vertreten kann. Auch dabei muss ich nicht über mich weinen – die Informationen sind nach wie vor korrekt, aber nicht unbedingt mehr für jede Leserin und jeden Leser. Jeder Journalist weiß, wie so etwas geht: Die tatsächlichen Vorteile einer Sache werden hervorgehoben, die möglichen Nachteile indessen werden verschwiegen. Das entspricht dem berühmten Spruch, dass man tatsächlich die die Wahrheit sage, aber "in einer freundlicheren Form“.

Die "großen der Branche" schlafen noch - die "Kleinen" sind hellwach

Warum ich Ihnen das schreibe? Wegen der Firmenblogs der Dating-Branche, die in Deutschland ein wahrhaft kümmerliches Dasein führen. Übrigens haben die Großen der Branche in den USA das gleiche Problem: weder Match.com noch eHarmony kamen jemals mit ihren Blogs aus den Puschen, während zwei andere Unternehmen, OkCupid und HowAboutWe, daraus inzwischen eine Menge Popularität ziehen.

Gut – beide, OKCupid und HowAboutWe, sind in jeder Hinsicht auf vordergründige Popularität bedacht –aber von dieser Sorte gibt es auch in Deutschland inzwischen reichlich viele Unternehmen. Ich denke dabei nur an die zahllosen neuen und alten Causal Dating und Sexdating Seiten. Dabei kann man durchaus unterschiedliche Konzepte verfolgen: OkCupid arbeitet mit angeblich sensationellen Daten aus Mitgliederanalysen. (Der Blogger, der dies tat, hat ein Diplom in Mathematik). Aber was wirklich wichtig war: Alles musste versimplet und popularisiert werden. Fakten ja – aber bitte schicke Fakten. Da ist das Konzept hinter dem Ok-Cupid Blog.

Das neue Vorbild: der "How About We" Date-Report

Wesentlich moderner und vorbildlicher ist das „How About We“ – Blog. Hier werden Daten und Fakten, Meinungen und Ansichten aus der Welt der Liebe und der Partnersuche zu einem wahrhaft bunten Strauß von interessanten Beiträgen gebündelt. Beispielsweise fragte man am 11. Januar unter anderem: „Wie fand die Menschheit heraus, dass aus Sex Babys hervorgehen?“ Das Thema wird bunt abgemischt mit mehreren Dating-Themen, die am gleichen Tag erschienen.

Firmenblog? PR-Blog? Nein - spektakuläres Blogging

Was macht also ein gutes Firmenblog im Dating aus? Was unterscheidet es von den zahnlosen Blogversuchen in den USA und in Deutschland?

- Gute Datingblogs greifen populäre Liebes- und Sexthemen auf. Sie orientieren sich dabei nicht ausschließlich an „Berühmtheiten“.
- Erfolgreich ist, wer zur Zielgruppe passenden Themen auswählt. Das ist bei deutschen Blogs so gut wie nie der Fall.
- Daten und Zahlen sind interessant – sie werden aber umso interessanter, je spektakulärer sie dargestellt werden.
- Die Menschen, die Partner suchen, haben nur ein Ziel: Wie kann ich einen Partner finden? Das müssen wir ihnen in Firmenblogs sagen – und nicht nur „Sie können Ihren Partner bei uns finden“.
- Anecken muss erlaubt sein, und mit Liebe, Lust und Leidenschaft finden Sie nie „ausschließlich Zustimmung“.
- Das interessanteste ist stets, spektakuläre Ecken auszuforschen, die viele Menschen brennend interessieren, zum Beispiel alles, was mit den „Fifty Shades of Grey“ zusammenhängt. Deutsche Firmenblogs scheuen sich, dieses Terrain zu betreten – es gibt aber keinen Grund, solche Themen zu meiden.

Was meinen Sie zu Firmenblogs, zu Blogs im Dating-Bereich und zu Blogs in der Erotik-Branche? Sollten Blogger und Alternativredakteure auch für Magazine schreiben? Sind „schräge Beziehungen“ für seriöse Blogs tabu? Was ist mit Sex-Dating und Causal Dating? Würde man diese Unternehmen mit Blogeinträgen populärer machen können?

Schreiben Sie hier oder an die Redaktion – wir wissen, worum es geht. Wissen Sie es auch?

Lesen Sie diesen Artikel in Forbes als Ergänzung, wenn Sie mögen.

Fotomontage: © 2013 by liebesverlag.de

Akademikerinnen und Akademiker sollen leichter Partner finden

Partner finden ist nicht leicht, besonders nicht für Akademikerinnen – eher schon für Akademiker. Die Idee, Partnersuchende zu coachen (zu befähigen, sollte es in Deutsch heißen), ist auch nicht neu. Bisher allerdings erwiesen sich die meisten Singles als ziemlich beratungsresistent, was psychologisch erklärbar sein mag.

Nun wollen zwei Österreicher also Akademikerinnen und Akademiker coachen – und weil das Gute auch teuer sein muss, geht das natürlich nur fernab der Heimat in einem Luxus-Hotel in Kroatien.

Glaubt man der hauseigenen Werbung, so basiert das Seminar auf einem wissenschaftlich fundierten Konzept, das aus Psychologie, Kommunikationswissenschaften und einem „Schuss NLP“ besteht. Die dazu nötigen Kompetenzen sollen in 35 Unterrichtsstunden an die Akademikerinnen und Akademiker zwischen 25 und 45 Jahre vermittelt werden.

Über die Kosten war nichts zu erfahren, jedoch kündigte der Standard, eine österreichische Tageszeitung, dieser Tage an, dass ein Seminarplatz im „Werte von 1000 Euro“ verlost würde.

"Take Me Out" heißt die neue Dating-Show zur Verdummung

Dating Shows für Dummbacken gibt es inzwischen ja wirklich zum Abgewöhnen. Das Gute dran: Die meisten werden Flops, was mindestens mir beweist, dass Fernsehzuschauer doch nicht ganz so blöde sind, wie die Sender meinen.

Reißerisch dichtet Entertainment News die RTL-Sprüche nach. Denn RTL wird das angebliche „Erfolgsformat“ einer „Witzigen Datingshow“ in Deutschland produzieren – und Frauen dürfen mal so richtig glotzen, denn angeblich dürfen „dürfen 30 schöne Frauen ihren Traumprinzen auswählen!“

Weniger begeisternd klang die Ankündigung in der „WELT“: Dort wollte man nicht glauben, dass es um Beziehungen ging, sondern bewertete die Show so:

Vielmehr ist das bloß eine weitere Plattform für Protagonisten, also selbstverliebte Menschen, die sich einfach als Eins-a-Material empfinden und diese Geilheit der Welt nicht vorenthalten wollen.


„Eins-a-Material?“ Was daran stimmt, ist vermutlich nur das prägende Substantiv: Material.

"Etikett Sex" steht drauf – ist auch Sex drin?

Wenn auf dem Etikett schon Sex steht – ist dann auch Sex drin? LabelSex heißt eine neue Dating Seite. Sie will globale Profile und bessere Algorithmen in einer „virtuellen Welt“ bieten. In einem Lobpreis-Artikel, der auf „Xbiz“ veröffentlicht wurde, wird in der üblichen Art versucht, die relativ gewöhnliche Dating-Seite für Sexinteressierte zur „Innovation in Dating“ oder zur „nächsten Stufe im Dating“ aufzublasen.

Worum es den Betreibern tatsächlich geht, ist nicht recht auszumachen – in jedem Fall erwarten sie viele Dollars, wie es scheint, denn der Kommerz steht eindeutig im Mittepunkt der Seite, die weitgehend „virtuelle“ Kontakte bietet. LabelSex soll dabei als als „Flaggschiff“ eines neuen Dating-Imperiums dienen, zu dem auch andere Webseiten gehören.

Die Webseite existiert in mehreren Sprachen, auch bereits in Deutsch. Auf der Titelseite ist allerdings vom „virtuellen“ Charakter nur wenig zu lesen. Dort heißt es:

Treffe die heißesten Leute in deiner Nähe!Und HEUTE NACHT Sex haben!


Na denn – diese Idee ist nun wirklich nicht neu.