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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wenn auf Singles ab 30 Druck gemacht wird …

Die Menschen im Freundes- und Bekanntenkreis haben recht: Single sein ab 30 wird von Tag zu problematischer, nur merkt man es selbst nicht. Denn gerade im Alter zwischen 30 und 39 steht Singles heute vielfach auf der Karriereleiter ganz oben, und fürchten sich deshalb vor jeder Veränderung – sogar vorm Heiraten.

"Kaum ein Single zwischen 30 und 39 Jahren gibt an, der Beziehungsstatus spiele im privaten Umfeld keine Rolle, will PARSHIP ermittelt haben. Zusätzlich informiert PARSHIP über die Ergebnisse dieser Befragung:

Mehr als ein Drittel von ihnen wird regelmäßig von Freunden oder Familienmitgliedern gefragt, ob sie sich denn keinen Partner wünschten. In keiner anderen Altersgruppe wird Alleinstehenden diese Frage häufiger gestellt. Dass die biologische Uhr tickt, haben bereits 42 Prozent der Singles von Freunden und Verwandten gesagt bekommen.

Der Rat, sich beizeiten um einen Partner zu bemühen, ist nun sicherlich richtig. Aber, so sagt PARSHIP Single-Coach Markus Ernst, müsse der Single an die Partnersuche selbstbewusst gehen – und ohne das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. Unser Dating-Experte Gebhard Roese ist dennoch skeptisch, ob Singles zwischen 30 und 40 überhaupt sinnvoll auf den Weg der Partnersuche gebracht werden können. Er sagt dazu: „Die meisten von ihnen sind nicht nur im Freundeskreis, sondern auch dem Fachmann gegenüber, relativ beratungsresistent.“. Er ist zudem der Überzeugung, dass es „zwischen 30 und 39“ als Zeitrahmen gar nicht gibt und rät, die Partnersuche vor dem 30. Lebensjahr zu beginnen. Wie er in der „Liebepur“ schrieb, ginge die Zeit zwischen 35 und 40 in rasantem Tempo vorbei. Wer sich in dieser Zeit immer wieder vornehmen würde: „Aber nächstes Jahr“ tu ich es“, wird schnell über 40 sein, bevor er sich wirklich auf die Suche gemacht hat. Zitat:

Partnersuchende, vor allem aber die Frauen zwischen 30 und 39, die recht bald einen Partner suchen, verlieren mit jedem Jahr über 30 an Möglichkeiten, noch einen wirklich guten Partner ähnlichen Alters zu finden.


schreibt Roese. Er glaubt, dass sich Frauen über 35 zu viel Illusionen darüber haben, wie schnell sie einen Mann finden könnten. Weiter heißt es in der "Liebepur":

(Frauen gegen 35) reden sich ein, nun sehr schnell einen Partner vom Markt holen zu müssen, ihn möglichst schnell an Tisch und Bett zu bringen und dann ebenso hoppla-di-hopp eine Familie mit ihm zu gründen. Bei diesem Rattenrennen machen Männer verständlicherweise nur selten mit …“


Online-Dating, wie von PARSHIP vorgeschlagen, ist auch nach seiner fachkundigen Meinung der richtige Weg: Ab 30, so sagt er, sei dies heute fast der einzig gangbare Weg für Frauen und Männer, noch einen passenden Partner zu finden.

Diese Artikel enthält Teile der Pressemitteilung von PARSHIP und Zitate aus der "Liebepur".

Partnerwahl vor der Revolution mit duftigem Lockstoff?

Schau mal, wie ich dufte ... na?


Wenn ein Thema die Fantasie der Menschen begeistert, dann der, es könnte eiern Duftstoff geben, der so betörend ist, dass er wie ein Bett-Magnet wirkt. Ein bisschen davon in die Haare geschmiert oder zielsicher zwischen den Brüsten aufgesprüht – und schon sammeln sich ganze Trauben von Männern um die begehrte Frau herum. Anders herum soll es auch gehen.

Der Mensch als Hund: Erschnüffeln wir unsere Partner?

Man kann sich nur an die Stirn fassen, wie kühn diese Behauptungen sind. Es mag ja noch sein, dass der geile Rüde eine läufige Hündin erschnüffelt, aber Freund Hund hat eben eine Nase, die auf so etwas programmiert ist. Doch wie ist die Sache nun wirklich mit dem erschnüffeln von Lockstoffen? Ich frage mich dies nicht von ungefähr, denn die deutsche Bürger- und Skandalpresse zieht immer am gleichen Strang, wenn es Sensationsberichte gibt – richtig oder falsch? Pah … man das ist den heutigen Zeitungsschreibern doch schnuppe - im Internet ist alles Boulevard, auch wenn es noch einen seriösen Anstrich hat.

Super Parfum soll Partnersuche vereinfachen“ titelte die FR, und selbst die TAZ erfrechte sich, von einem „perfekten Parfüm Marke ‚Eigenduft‘“ zu sprechen und schrieb:

Der Eigengeruch des Körpers wird verstärkt. Das macht unwiderstehlich. Dank eines künstlichen Moleküls kann die Partnersuche zum Kinderspiel werden.

Zu Ehren der TAZ muss freilich gesagt werden, dass man im Text ausführlich erklärt, was nun eigentlich genau beforscht wurde.

Mal ganz falsch, mal halbwahr - die Presse


Worum geht es beim angeblich geilsten Duft zur Partnersuche?

Eigentlich geht es um das „Human Leukocyte Antigen“ (HLA) (1), das in der Medizin eine wichtige Rolle spielt. Die medizinische Forschung weist einen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Immunsystem und der HNA unzweifelhaft nach. Nun behaupten manche Forscher, dass Menschen mit gleicher HNA einander „nicht gut riechen könnten“ (im Sinne von: Sie mögen ihren Körpergeruch nicht). Andererseits würden sie aber mit Personen, die eine andere Kombination des HNA hätten (es gibt mehrere) „duftmäßig“ besser harmonieren würden. Um dies zu beweisen, werden derzeit sehr aufwendige Forschungen durchgeführt, unter anderem mit Magnetresonanztomografen. (Da ist das „bildgebende“ Verfahren, um festzustellen, in welcher Gehirnregion ein Wahrnehmungsprozess verarbeitet wird).

Das Handelsblatt schreibt sehr neutral:

Diese unbewusst ablaufende Informationsbeschaffung soll helfen, den Partner mit der optimalen Ergänzung zu den eigenen Immungenen auszusuchen, was den gemeinsamen Nachkommen besseren Schutz vor Krankheitserregern verspricht.


Obgleich die Annahmen entwicklungsbilogisch sinnvoll wären, muss doch eingewandt werden, dass nicht bewiesen ist, welche Rolle diese Prozesse bei der tatsächlich existierenden Partnersuche und Partnerwahl spielen. Es ist auch schwer vorstellbar, dass es dafür jemals eindeutige Forschungsergebnisse geben wird. Die bisherigen Beobachtungen wurden an Lebewesen in Laboren gemacht, beispielsweise an Mäusen oder Fischen.

Tatsächlich entwickelten die Forscher nichts als einen "Eigenduft-Verstärker"

Doch was bedeutet diese angebliche Sensation, die jetzt durch die Presse geht? Die Forscher haben tatsächlich etwas Neues gefunden – aber das hat mit dem „perfekten Parfüm Marke Eigenduft“ sehr wenig zu tun:

Der Körpergeruch ist an Proteine gebunden. Gelänge es nun, die durch die HNA bestimmten Geruchsstoffe zu verstärken, so müsste es möglich sein, diese „wahrnehmbarer“ zu machen. In der Tat fanden die Forscher einen Weg, die Eiweißbruchstücke, die dafür verantwortlich sind, im Labor künstlich nachzubilden. (Dies geschah nach Presseberichten aus einer Zusammenarbeit des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg mit Evolutionsbiologen aus Plön und Dresden.)

Dabei wurden 30 Frauen (Studentinnen) aufgefordert, diese künstlich nachgebildeten Eiweißstoffe mit ihrem Achselschweiß zu vermischen. Gefragt, welcher Duft aus einer Variation von Düften ihnen am meisten zusage, wählte ein relevanter Prozentsatz der Frauen den Duft, der ihrem eigenen „Gemisch“ am besten entsprach. Mit anderen Worten: Die Forschung erbrachte ein äußerst profanes Ergebnis: Der eigene Körpergeruch ist am Angenehmsten.

Schweiß, Deodorants, Parfüms und Gestank

Was bleibt, ist also nur ein „Sensatiönchen“ statt der angeblichen Sensation, und auch das muss noch erklärt werden: Der eigene Körperduft reicht unter Zivilisationsbedingungen kaum aus, um einen Partner, der optisch wahrgenommen werden kann, auch am Körpergeruch zu unterscheiden. Gelänge es nun, den Körpergeruch sozusagen mit einem „Geruchsverstärker“ zu versehen, so würde er möglicherweise weiter reichen als bisher. Nun könnet man sicherlich sagen: Ja, dann benutzt doch bitte weniger Deodorants oder gar kein Parfüm oder zieht auch wärmer an, als es die Temperatur erlaubt – dann werden die Duftstoffe doch ihren Weg ebenso schnell und sicher finden. Doch auch dagegen mag es den einen oder anderen Einwand geben, beispielsweise, dass die Zerfallsprodukte des Körperschweißes in der Regel nicht als „wohlriechend“ empfunden werden.

Was uns dies alles sagt? Richtig – da ist ein Windei in die Welt gesetzt worden. Die Partnersuche jedenfalls wird mit den gefundenen Erkenntnissen der Forscher auf keinen Fall vereinfacht. Allerdings muss man auch sagen, dass Evolutionsbiologen ohnehin eine recht einseitige Sicht auf das Thema „Partnersuche“ haben.

(1) Ich empfehle die englische Ausgabe von Wikipedia - die deutsche ist etwas dürftig.

Ändert euch Männer! Was ist dran?

Die Männer müssen sich ändern, dann werden sie endlich wieder zufrieden sein, liebevolle Frauen haben und alles Glück dieser Erde finden. Das sagen uns Männer überwiegend Frauen, und selten solche, die aus „des Volkes Mitte“ stammen. Vielmehr sind es diejenigen, die nicht allzu viel Kontakt zu Männern haben, und die Männer als eine eher theoretische soziale Komponente im Gefüge dieser Erde ansehen.

Was ist dran? Was könnten wir Männer tun, was sollten wir tun – und wenn wir alle das täten, was hätten wir dann davon?

Nun, wir sollte noch einen Moment verharren. Denn dass wir Männer uns ändern müssen, ist ja zunächst nur eine Aussage, die in folgendes Raster fällt:

1. Menschen ändern sich in Gruppen, nicht als Individuen.
2. Wenn sich Menschen ändern, wird hernach alles besser.
3. Es gibt für alles eine Universallösung, man muss sie nur kennen.

Ich denke, wenn wir noch einen Funken Restvernunft haben, werden wir alle drei Aussagen als ausgemachten Schwachsinn entlarven. Wir ändern uns nämlich als Individuen (außer in der Diktatur) und wenn wir uns ändern, wird für alle erst einmal alles anders, aber nicht zwangsläufig besser, und bislang fand kein Forscher eine Universallösung, die uns alle zu bessern Menschen macht.

Genauso könnten wir behaupten, alles würde besser, wenn die Arbeiterklasse herrschen würde, wenn der Kapitalismus besiegt wäre, wenn die katholische Kirche wieder mehr Einfluss auf Ehe und Familie bekäme, wenn wir wieder zurück ins Bürgertum des 19. Jahrhunderts gehen … oder, oder oder. Ich hätte die Katholiken gar nicht erwähnt, wenn nicht gerade ein besserwisserischer Bischof geschrieben hätte, dass es ein Universalrezept für bessere Beziehungen zwischen Mann und Frau gäbe.

Männer wollen sich schon ändern - aber nicht ohne Grund

Doch zurück zu uns Männern. Wir sollten vielleicht ein wenig anders werden, nicht wahr? Nun fragt jeder Mann, den man damit konfrontiert, natürlich: „ja, und was habe ich dann am Ende davon?“ Die Antwort der Ideologen ist immer gleich: „Lass dich doch erst einmal ein, dann wirst du wissen, was du davon hast.“

Ich wäre der Letzte, der sich gegen Veränderungen wenden würde, und ich muss gestehen: Oftmals ist wirklich etwas ran an der Aussage, erst einmal zuzuhören, ob etwas zu einem passt, es dann zu erproben und es am Ende schließlich als die bessere Alternative anzunehmen. Übrigens hat dieser Prozess einen Namen: Lernen. Es funktioniert aber nur, wenn wir mindesten mittelfristig einen deutlich erkennbaren Vorteil davon haben. Wir wollen nicht einfach, dass etwas „anders“ wird, nur damit es anders wird. Wir wollen, dass es anders wird, damit wir glücklicher, reicher, zufriedener oder einfach entspannter werden.

Männer können besser werden - wenn sie nicht umgekrempelt werden


Zum Narren machen? Oder zum Affen?
Wir Männer (und nicht nur wir Männer) könnten beispielsweise besser werden, wenn wir erst zuhören würden, und uns dann zu Wort meldeten. Wir können aber nicht besser werden, wenn wir unsere Charakterzüge hinter eine Maske legen, um uns so „marktgerechter“ darzustellen. Wir können uns von einer Verkäuferin (oder einem schwulen Verkäufer) bei der Auswahl einer Krawatte beraten lassen, statt einfach eine für EUR 9,98 im Warenhaus mitzunehmen, aber wir können unsere Lust auf Sex nicht abbauen, weil es manchen Frauen nicht gefällt. Wir können lernen, Komplimente zu machen und auf Frauen einzugehen, aber wir können nicht ihre Wünsche und Gedanken erraten. Kurz: Wir können, sogar in relativ kurzer Zeit, an uns „feilen“, aber wir gestatten niemandem, eine Sprengladung an uns anzulegen.

Der Grund, warum wir oftmals eine Änderung ablehnen, liegt darin, dass sie uns sowohl nützen wie auch schaden könnte. Das mag gelegentlich falsch sein, aber das Gegenteil, und zu schnell anzupassen, hat sich zumeist auch nicht als positiv erwiesen.

Einer Frau, die uns ändern will (oder gar einer geballt auftretenden weiblichen Gruppenmeinung), verweigern wir uns zu Recht. Doch einer Frau, wie wir leiben und die uns täglich ein Stück weit verändert, können wir uns nicht verweigern. Uns ändern zu wollen, ist ein schleichender Prozess, bei dem Frauen (und selbstverständlich auch andere Männer) Geduld brauchen. Selbstverständlich funktioniert dies auch, wenn Frauen es nur geschickt genug angehen.

Die Frage nach dem „Warum“ habe ich vergessen? Oh, wir ändern uns, wenn wir damit glücklicher werden als zuvor, und am liebsten ändern wir uns, ohne dass wir selber etwas davon merken. Wir lassen uns sogar führen, solange die Schlinge nicht zu eng um unseren Hals gelegt wird.

Vielleicht ist Ihnen das zu wenig. Doch falls Sie mehr wollen, gnädige Frau – werden sie vielleicht gar nichts erreichen. Gar nichts ist wirklich sehr, sehr wenig.

Bild: La Vie Parisienne, 1924