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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Huren: Tun Sie es aus Not oder aus Freiheitswillen?

Drei Pariser Huren in Stein


Eine gängige Behauptung geht dahin, dass nur jemand eine Hure wird, der zu diesem Zweck emotional oder körperlich versklavt wird. Diejenigen, die dieser Meinung sind, haben guten Grund, dies anzunehmen, weil viele Frauen in die Prostitution hineingedrängt werden oder in sie „hineinschliddern“ – also den Beruf nicht frei wählen konnten. Eine andere Gruppe sieht nicht so sehr auf Massenbordelle und Abfertigungen im Viertelstunden-Takt, sondern schaut auf Escorts, Models und ähnlich genannte Frauen, die unter einer Stunde gar nicht erst zu haben sind und deren Tarife bei 300 Euro die Stunde liegen. Wer noch spitzfindiger ist, bezieht auch all die modernen Mätressen mit ein: Sugar Babys und andere Dauergeliebte, die für eine Art „Flatrate“ ermietet werden.

Sie alle haben eines gemeinsam: Sie spielen stets fröhliche und überaus willige Frauen, deren Lebensziel darin besteht, Männer glücklich zu machen.

Verlockend: freie Zeiteinteilung, hohes Einkommen

Da verblüfft die Meinung eines Ex-Callgirls, die sich so liest:

Letztendlich entschied ich mich für Sex-Arbeit, weil es mir als der günstige Weg schien, meine Karrierewünsche zu erfüllen: hohes Einkommen, Flexibilität, Freiheit von willkürlich festgelegten Zeitplänen und Regeln … und etwas zu tun, worin ich wirklich gut bin. Mit anderen Worten: Der Escort-Job schenkte mir die meisten Vorteile und fordert die wenigsten Kompromisse.


Die Frau, die das schreibt, ist der festen Überzeugung, dass keine Berufswahl wirklich frei ist, wenn man nicht als Millionärstochter zur Welt kommt. Sie widerspricht damit der Auffassung, dass der Beruf der Hure „aus Not“ ausgeübt wird und argumentiert:

Die Neofeministinnen behaupten, dass Frauen Prostituierte werden, weil sie keine andere Wahl haben … aber es gibt sehr viele schlecht ausgebildete, arme Frauen, die niemals auf die Idee kommen würden, eine Hure zu werden – und auf der andere Seite gibt es viel gut ausgebildete, talentierte Frauen, die dennoch Hure werden.


Ausstieg: Vergleichsweise für einen Hungerlohn

Allerdings ergibt sich ein Problem, das oft verkannt wird: Jeder Beruf, in dem anfangs viel Geld ohne allzu große Mühe verdient wird, führt zu der Überzeugung, dass Geld „stets nachwachsen“ würde. Schlägt man einer unabhängigen Hure vor, in einen „bürgerlichen“ Beruf Fuß zu fassen, so ist die erste Frage, wie sie mit dem vergleichsweise lächerlichen Stundenlohn auskommen soll. Und das alles bei dem Zwang, täglich acht Stunden hellwach an einem Arbeitsplatz festzukleben.

Die Rückkehr in die "gute bürgerliche Mitte" ist allerdings nicht nur für Huren schwer, sondern für alle Menschen, die ihren jugendlichen Körper oder Geist in jungen Jahren öffentlich vermarkten und gegen die Lebensmitte feststellen, dass ihre Chance, zu einem „normalen“ Leben mit ähnlichem Einkommen zurückzukehren, sehr gering sind.


Quellen:
Cliterati und MaggieMcNeill (Blog)

Zerstört Pornografie uns – oder hat sie auch einen Sinn?

Posieren für Pornografie? Die Meinungen sind gespalten.


Über den Unwert von Pornografie wird viel geschrieben. Größtenteils wird behauptet, es zerstöre unser Sexualleben und es schädige die Jugend. Das mag zutreffen, doch welche Definition haben wir eigentlich von "Pornografie"? Ist alles, was mit der Darstellung der menschlichen Sexualität in Zusammenhang steht, nur deswegen Pornografie, weil es den Geschlechtsakt zeigt? Oder ist die Pornografie deshalb zu verachten, weil sie menschenverachtend ist? Dazu zitiere ich Dr. Carol Queen, die sich dazu in "Buzz" äußerte:

Ich glaube immer noch, dass viele pornografische Erzeugnisse meine Intelligenz, meine sozialen Normen oder meine Vorstellung von Erotik kränken, und ich glaube auch, dass unsere Kultur eine viel bessere Pornografie verdient.


Sogenannte „Pornografie“ könnet in der Tat wesentlich erotischer sein, als sie sich heute darstellt. Porno-Gegner kennen vermutlich nur die „dunkle Seite“ der Pornografie, in der Frauen als Objekte männlicher Begierde behandelt werden. Aber in den letzten Jahren kam auch eine Art „romantischer Pornografie“ auf, die besonders für sinnliche Frauen und junge Paare produziert wurde. Zudem treten Frauen als Produzenten einer progressiven, keinesfalls zimperlichen weiblichen Pornografie auf, in der nicht nur ein anderes Frauenbild aufgezeigt wird. Nicht mehr die brave, willige oder gar erduldende Frau steht dort oft im Vordergrund, sondern die aggressive, fordernde Frau. Hinzu kommen SM-Märchen, wie etwa die „Shades of Grey“. Allein das Interesse der Frauen daran zeigt, wie groß die Sehnsucht nach „alternativer Sinnlichkeit“ ist.

Was fehlt, ist eine sachliche, zugleich aber sinnliche Aufklärung über die Wege zur erfüllten Lust – aber daran traut man sich offiziell nicht. Und so kommt es, dass Jugendliche immer noch sehr sehr naiv an den Sex herangehen oder eben das tun, was ihnen eigentlich verboten ist: Pornografie ansehen.