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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Partnersuche: Such-Prozess soll nicht zum Sucht-Prozess werden

Dieser Tage fand ich folgenden interessanten Artikel im Focus, aus dem ich hier zitiere:

Elitepartner warnt vor dem Risiko, das Ziel aus dem Auge zu verlieren und im ewigen Such-Prozess zu stagnieren: Wer immer weiter sucht, verpasst das Leben.


Diese Aussage deckt sich mit dem, was das unabhängige Dating-Magazin „Liebepur“ seit Jahren behauptet – und dies ist auch richtig: Die „permanente Partnersuche“ ist ein Kulturphänomen, das sich insbesondere in „besseren Kreisen“ etabliert hat. Ob sie möglicherweise auf einer kollektiven geistigen Verwirrung beruht? Manchmal kann ich mich dieses Eindrucks nicht erwehren. Wenn Such-Prozesse zu Sucht-Prozessen führen, ist die Grenze zum Wahn jedenfalls erreicht.

Online-Dating-Experte: Nicht herumeiern, sondern konsequent sein

Der Online-Dating-Experte Björn Walter vom Dating Cafe rät den Teilnehmern am Online-Dating, vor dem „Blind Date“, also dem ersten, persönlichen Treffen in jedem Fall zu telefonieren. In einer Pressemitteilung sagte er:

Es ist ein wichtiger Zwischenschritt aus der Onlinewelt hinaus. Höre ich die Stimme des anderen, ist das aufregende Kribbeln wie bei einer persönlichen Begegnung zwar da. Aber ich kann mich auch wieder freundlich verabschieden, wenn ich keine Lust auf mehr habe.


Die Ergebnisse einer kürzlich vom Dating Cafe durchgeführten Umfrage lassen allerdings Zweifel aufkommen, ob dieser Rat wirklich befolgt wird: Nur annährend zwei Drittel der befragten Singles sehen ein solches Telefonat demnach als notwenig an.

Bedenklich stimmt noch bei Weitem mehr, dass sich die Unsitte des „Herumeierns“ vor dem Blind Date immer mehr verbreitet, denn jeder Fünfte wollte es nicht bei einem Telefonat belassen, sondern benötigte nach Eigenangaben mehrere Telefongespräche.

Fragte das Dating Cafe umgekehrt, nämlich, ob ein einziges Telefongespräch ausreichen würde, so stimmten dem nur magere acht Prozent der Frauen zu. Sogar 17 Prozent der befragten Männer waren mit einem Telefongespräch nicht zufrieden.

Der Ex-Budapester Datingexperte Gebhard Roese, der heute in Altenburg (Thüringen) lebt, kann über solche Vorstellungen nur den Kopf schütteln. Der Berater, der auch Experte für menschliche Kommunikation ist, schrieb in seinem Blog:

Was ich beim ersten Telefongespräch nicht erfahre, wird mir auch bei einem zweiten oder dritten Gespräch nicht transparenter – und es besteht zudem die Gefahr, dass ich meinen Gesprächspartner, den ich ja noch nicht kenne, eher verwirre als informiere.

Der Berater, der eigene Erfahrungen hat und inzwischen auch über „Altersweisheit“ verfügt, rät allen Partnersuchenden dringend, sobald wie möglich das Blind Date anzustreben, das alleine Aufschluss darüber gibt, ob man zueinanderfindet.

Er glaubt, das „Herumeiern“ mit vielem E-Mail-Austausch oder mehrfachen Telefonaten sei ein Zeichen von Unsicherheit und mangelndem Selbstbewusstsein, jedoch käme auch die um sich greifende Kommunikationsschwäche der jungen Generation als Ursache infrage.

Dieser Artikel wurde unter Mitverwendung einer Pressemitteilung des Dating Cafes verfasst und enthält Auszüge aus einer Betrachtung der „Liebepur“. Gebhard Roese ist Herausgeber dieses Magazins.
Ähnlich: Warum ein Dating-Berater Paralleldating für Betrug und Selbstbetrug hält.

Online Dating Assistant – was tun sie und wer braucht sie?

Manchmal ist es nicht einfach, den passenden Partner zu finden und herauszulocken
Partnersuche ging einmal so: Wenn sie brauchbar war, saß da eine Dame in mittleren Jahren, neben sich ein paar Hundert Karteikarten, deren lebende Äquivalente sich nur zäh vermitteln ließen. Die Kosten dafür: etwa 3.000 bis 15.000 Euro. Das Konzept gibt es immer noch, doch diese Agenturen sind selten geworden. Unter der Hand heißt es in der Branche, dass man die seriösen unter ihnen an zwei Händen abzählen kann.

Heute geht Partnersuche anders – mit dem Vorteil, tatsächlich aus einem relativ großen Angebot wählen zu können. Aber mit dem Nachteil, zeitaufwendig zu sein. Preiswerter ist sie allemal: Auch die teuren Online-Partneragenturen kosten kaum mehr als gegen 300 Euro für ein halbes Jahr.

Wer die Wahl hat die Qual – und Zeit ist Geld. Wirft man diese beiden Volksweisheiten in einen Topf, so könnte man auf die Idee kommen, die Partnersuche „auszusourcen“, wie das moderne Wort heißt. Im Klartext: Man übergibt einem „Online Dating Assistant“ die Aufgabe, Profile durchzuwühlen, E-Mail zu schreiben, Antworten zu sortieren, Telefonnummern zu ergattern oder weiterzugeben, und schließlich sogar das Date zu vereinbaren – mit Datinggarantien.

Erst Dating-Beratung - und nun Dating-Assistenz?

Entstanden ist das Ganze aus der Dating-Beratung, die zumeist zunächst nur aus Profilberatung und Fotoauswahl bestand. Doch schon bald kamen findige Unternehmer auf die Idee, ihre Kunden auch das Kernstück abzunehmen: das Schreiben von E-Mail und das „Sieben“ der Antworten. Wer noch einen Schritt weiterging, bot „Rundum-sorglos-Pakete“ an: Am Ende hatte die gesuchte Person fix und fertig am Tisch zum Dinner zu sitzen- der Auftraggeber musste nun nur noch selbst erscheinen.

Es gibt einige Punkte, die für, und einige, die gegen solche "Online Dating Assistenz" sprechen. (1) Eine Hürde liegt sicherlich im Preis: Die bekanntesten internationalen Agenturen bieten ihren „Spitzenservice“ kaum unter 1000 Euro an – pro Monat. (2).

Was ist sinnvoll bei Dating-Assistenz?

Was sinnvoll ist, und was nicht, mag jeder selbst entscheiden. Zu bedenken ist jedoch dies:

1. Assistenz-Maßnahmen bei Profil und Foto sind sinnvoll. Das haben vor dem Aufkommen von „Online Dating Assistenten“ auch schon Freundinnen und Freunde übernommen. Doch der Online-Dating-Assistent kann es in der Regel besser. Kosten (separat und einmalig): gegen 50 bis 100 Euro. Alternative bei Fotos: Qualifizierten Fotografen suchen und sich dort beraten lassen.
2. Das Suchen der passenden Partner, das Schreiben von E-Mail, das Empfangen positiver wie negativer Rückmeldungen, sowie das Sieben von Interessenten, die aus eigenem Antrieb schreiben, ist unglaublich zeitaufwendig. Es lässt ich relativ leicht aussourcen. Die Kosten schwanken stark, und es empfiehlt sich sehr, genau hinzusehen, was wirklich geboten wird. Manche Agenturen bieten eine als „psychologisch“ eingestufte Partnervorwahl, die man kostenfrei nutzen kann.
3. Ob Beratungen notwendig sind und welche es sein könnten, lässt sich niemals voraussehen. Besser ist daher, zunächst keine weitere Beratung "pauschal" zu buchen, sondern mit dem Berater Stundenhonorare auszumachen. Alternative: Die Beratungsmöglichkeiten der Dating-Agenturen nutzen, wenn solche vorhandene sind.
4. In der Regel „kommt nicht gut an“, einen Stellvertreter telefonieren und das Date vereinbaren zu lassen. Der Grund liegt auf der Hand: Hier wird seitens der anderen Partnersuchenden erwartet, dass man per Telefon einen Vorabtest auf die Persönlichkeit durchführen kann.

Frauen brauchen oft andere Dienste als Männer

Zum Punkt zwei wäre noch nachzutragen, dass der Service eigentlich differenziert werden müsste: Die bekannten Unternehmen, über die ich recherchierte, erwarten in der Regel Männer unter 40 als Kunden. Werden von diesen Männern nun Frauen zwischen 25 und 30 gesucht, so müssen erfahrungsgemäß relativ viele E-Mail geschrieben werden und die Erfolgsquote ist selbst bei professionellen Anschreiben gering.

Bei jungen Frauen ist es umgekehrt: Hier liegt das Problem nicht im Schreiben, sondern in zu vielen Angeboten, die alle gesichtet werden müssen. Drüber hinaus müssen Männer sehr gezielt angeschrieben werden, die genau auf die Wünsche der Klientin zugeschnitten sind, aber die ist einfach als bei Männern als Kunden.

Aus dieser Sicht ist fraglich, ob Pakete nützen, in denen nur das Schreiben von E-Mail angeboten wird.

Viele Beratungsstunden und Datinggarantie?

Zwei Sätze noch zu Beratungsstunden und Dating-Garantien: In Paketen wird gelegentlich angeboten, sehr viele Beratungsstunden „vorzuhalten“. Dies erscheint zumindest fragwürdig, weil Beratung zumeist nur dann in Anspruch genommen wird, wenn Probleme auftreten. Die Dating-Garantie ist gut gemeint, hat aber kaum einen praktischen Nutzen: Nur bei sehr sorgfältiger Auswahl und moderaten Erwartungen des Klienten entsteht aus drei bis vier Dates eine vorerst lockere Beziehungen. Ist der Klient hingegen „anspruchsvoll“ oder sucht er gar eine sogenannte „Traumfrau“, so sind zwischen 15 und 25 Dates keine Seltenheit, bevor „etwas Passendes dabei“ ist. Mit anderen Worten: Eine Dating-Garantie ist keine Beziehungs-Garantie.

(1) Zur Beurteilung dieses Artikels sollten Leserinnen und Leser wissen, dass der Autor dieser Zeilen auch als Dating-Berater tätig ist und in Deutschland Einzeldienstleistungen als Assistent für Partnersuchende anbietet, aber kein komplettes Outsourcing.
(2) Mit Spannen von 100 Euro (auch CND oder USD) bis zu 1000 Euro, je nach Inhalt der Pakete.