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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frau trifft Frau: schnell oder nachhaltig verführt?

Im Freien mag es sinnlicher sein - in der eigenen Wohnung ist es einfacher
Frauen verführen anders, wenn sie Frauen verführen wollen. In der Regel verführt dabei ein lesbische Frau die Hetero-Frau. Ich setze als bekannt voraus, dass es recht viele bi-neugierige oder bi-positive Frauen gibt, die sich gerne verführen lassen. Gewiefte Verführerinnen lieben es aber, ihr Können an Hetero-Frauen zu versuchen. Die einschlägige Literatur lebt geradezu von der Spannung, die daraus entsteht, dass lesbische Frauen sich für Hetero-Frauen interessieren, doch darf sie nicht zum Maßstab der Realität genommen werden.

Formen der Verführung – auf die Absicht kommt es an

Insofern variieren die Verführungen je nach Alter, Absicht, Persönlichkeit und Begierden der Beteiligten. Es gibt also keine „typischen“ Verführungen von Frau zu Frau, und wie bei anderen Begegnungen auch, geht es manchmal darum, eine Frau zu „knacken“ und manchmal darum, sie zu einer langfristigen, intimen Beziehung zu verführen.

Während bei „harten“ und schnellen Verführungen vorwiegend die Neugierde genutzt wird, versuchen entsprechend veranlagte Frauen für Langzeitbeziehungen die Sehnsucht nach einer wirklich harmonischen, ein wenig romantischen Frauenfreundschaft auszunutzen. Die übliche Verfahrensweise für längerfristige Beziehungen ist die Kombination einer Charmeoffensive mit der Salamitaktik. Dabei wird die nötige „Korrektur“ der Werteskala, nicht per „Kurzzeit-Gehirnwäsche“ versucht, sondern mit einem nachhaltigen, aber sanften Austausch der Wertmaßstäbe der Person, die verführt werden soll. Ähnliche Verfahren werden auch von gefühlsorientierten Werbern für Sekten (Religionsgemeinschaften) versucht – teils mit Erfolg. Dabei wird die Wahrheit oft auf die jeweiligen Bedürfnisse „zurückgebogen“, wie dies im ersten Teil des Artikels bereits skizziert wurde („Ich verhelfe ihr doch nur zu dem, was sie schon lange wollte“).

Wie verführt eine Frau eine andere Frau nachhaltig?

Wir erhielten Einblick in die Methoden durch zwei beinahe identische Schilderungen, die sich nur im Ton unterschieden. Der erste Schritt bestand nach Ansicht der Autorinnen darin, der zu verführenden Frau „wie zufällig“ eine Freundschaft anzubieten. Diese Frauenfreundschaft wird dann zunächst mit frauenüblichen Aktivitäten vertieft, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Nach und nach kommen „kleine“ Geschenke dazu, die oft eine Spur zu „intim“ oder zu teuer ausfallen.

Die Verführerin behandelt ihre zukünftige Geliebte wie eine Freundin

Um einander näher zu kommen, sind spezielle Aktivitäten möglich: Shopping und gemeinsame Kinobesuche sind zumeist ohnehin willkommen, hinzu können Besuche von Bistros oder Bars kommen, schließlich kann es Einladungen zu Abendessen geben. Parallel dazu werden vorsichtig intime Themen berührt, sodass schon einmal überprüft werden kann, wie sensibel das „Opfer“ auf homoerotische Themen reagiert.

In der Regel ahnt die zu verführende Frau bei nachhaltigen Verführungen nicht, in welche Richtung sie gelenkt werden soll. Gewisse Intimitäten unter Frauen sind allgemein üblich, und die Verführerin muss diese Kraft nun nur noch lenken. Üblicherweise wird der letzte, entscheidende Schritt in der Wohnung der Verführerin vollzogen.

Sicherer Ort für den Erfolg: Die Wohnung der Verführerin

Die eigene Wohnung ist ja sozusagen der „intimste Bereich“ neben dem eigenen Körper, und selbst in ganz gewöhnlichen Frauenfreundschaften öffnen sich der Freundin die geheimsten Schatullen. Bei einer Frau, die Frau liebt, gibt es zumeist versteckte Hinweise auf die Liebe zu Frauen - seien es Bücher, Schriften, Gemälde, Fotografien, Ausstattungsgegenstände oder dergleichen. Ist die „Auserwählte“ nicht schockiert, ist der Rest ein Kinderspiel. Mit ein wenig Alkohol, Musik, Tanz und dem Hinweis darauf, dass „du doch jetzt nicht mehr heimfahren willst“ dürfte klar sein, dass den Erfolg nahezu sicher ist.

Obgleich diese Art von Verführungen auf „Nachhaltigkeit“ ausgerichtet sind, ist keinesfalls sicher, ob die Verführte nun auch die ständige Partnerin wird, oder ob sie sich lediglich in eine Folge von Geliebten einreiht. Verführungen haben immer eine gewisse Eigendynamik, besonders dann, wenn sich die Verführte verliebt, die Verführerin aber lediglich den Erfolg genießt. Insofern scheint kaum ein Unterschied zu bestehen, ob (hetero-)Frauen durch Frauen oder durch Männer verführt werden. Ein Garantiertes Happy-Ende gibt es für Verführte nur im Kitschroman.

Hinweis: Über die Probleme solcher Beziehungen siehe auch: Forum bfriends.

Bild: anonym, vielleicht 1920er Jahre.

Verführungen von Frau zu Frau –Verführungen aus Liebe?

Im Roman gerne romantisch: lesbische Liebe
Verführungen von Frau zu Frau sind so unterschiedlich wie „ganz gewöhnliche Verführungen“. Die Frage ist immer, wer verführt werden soll und zu welchem Zweck. Geht es nur darum, sich selbst unter Beweis zu stellen, dass 'frau' „jede Heterofrau rumkriegen“ kann, greifen Frauen auch schon mal zu Tricks. Wenn es jedoch darum geht, eine langfristige Freundin oder Geliebte zu finden, werden zumeist „Charmeoffensiven“ genutzt.

Interessanterweise hörten wir von zahlreichen Verführerinnen, dass bi-neugierige oder bi-offene Frauen für sie nicht infrage kämen. Das entspricht wieder ungefähr dem Verhalten von Machos oder männlichen Trickverführern. Sie versuchen eher, unnahbare Ausnahmeschönheiten zu verführen als leicht verführbare, durchschnittliche Besucherinnen von einschlägigen „Abschlepplokalen“.

Wie in allen einschlägigen Szenen versuchen lesbische Frauen, ihre Ansichten zu überhöhen - und dies gilt auch bei Verführungen. Ob man nun unterstellt, Hetero-Frauen („Heten“) würden im „Gefängnis der Heterosexualität“ leben, oder behauptet, dass Frauen im „Gegensatz zur heterosexuellen Welt“ aus „Liebe verführen“, ist eigentlich gleichgültig. Beides entspricht einer quasi-religiösen Wertvorstellung, auf der Seite der „Erleuchteten“ zu stehen, während andere noch umwissend im Alltag herumkrebsen.

Tatsache ist allerdings, dass bürgerliche Frauen im 18. und 19.Jahrhundert, eine romantische liebe erleben wollten, entweder einen geheimen männlichen Liebhaber haben mussten, oder aber eine intime Freundin. Denn zu dem „Mann, den man heiratete“ bestand in der Regel keinerlei romantische Bindung. In einem einschlägigen Artikel wird glaubwürdig behauptet:

„Langlebige, innige und zärtliche Freundschaften zwischen Frauen waren im 18. und 19. Jahrhundert eine erotische Mode, allgemein üblich und anerkannt, wie eine Fülle von Briefen, Tagebüchern und Dichtungen bezeugt.“


Heute ist diese Vorstellung aus der Mode gekommen, stattdessen haben viele junge Frauen sogenannte bi-neugierige oder bi-positive Ambitionen, die sie teils romantisch, teils aber auch ausgesprochen heftig ausleben.

Willst du wirklich im Hetero-Gefängnis schmachten?

Frauen, die sehr bewusst lesbisch sind und sich gleichzeitig als Verführerinnen fühlen, haben sehr oft einen Hang dazu, erfolgreiche, attraktive, gebildete und an sich „unnahbare“ Frauen an sich zu ziehen. Das sind in der Regel Frauen, die generell schwer verführbar sind, auch von Männern. Die Motive dieser Verführungen mögen unterschiedlich sein, aber es scheint zumindest so, als ob „Macht über diese Frau zu gewinnen“ ein wesentliches Motiv ist. Subjektiv wird dann daraus „ich haben sie endlich sie aus dem Gefängnis ihres Hetero-Daseins befreit.“

Rechtfertigt die Frau-Frau-Beziehung auch Manipulation?

Rechtfertigen für solche „grenzwertigen“ Verführungen kennen wir auch von Männern. Sie als Beglücker und Held zu fühlen und zu sagen „ich habe ihr endlich das gegeben, wonach sie schon lange gelechzt hat“ würde jedem Mann als extreme Frauenfeindlichkeit ausgelegt, doch Frauen wird ihr Handeln verziehen.

Es ist interessant, die Argumente gegeneinanderzustellen, die wir sammeln konnten:

1. Die Verführerin behauptet, die habe der verführten Frau nur das gegeben, wonach sie sich schon lange sehnt. Sie weiß, dass dabei bei der anderen Frau eine erheblich Gefühlsverwirrung entsteht, die ihr aber für den weiteren Verlauf in die Hände spielt.
2. Die Verführte behauptet später, nur dem Druck der Verführerin nachgegeben zu haben, was einem weiblichen Klischee entspricht. Sie schämt sich halb, halb spürt sie einen Wiederholungswunsch. Damit ist ein wesentliches Ziel der Verführerin erreicht, ohne dass diese dabei „nachhelfen“ musste.

Wir können aus der Konstellation entnehmen, dass es bei Verführungen unter Frauen oftmals kein „gut“ und „böse“ gibt, sondern nur ein „na und, ich habe es eben getan!“ Das muss nicht immer und überall so sein. Aus Schilderungen von Fremdgeherinnen wissen wir aber, dass diese ihr Handeln ebenfalls mit „ist, eben passiert“ oder „ich konnte nichts dafür“ etikettieren.

Lesen Sie morgen: Auf die schnelle eine Frau für die Frau?