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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Paradoxie: Wer Huren hasst, spricht in ihrem Namen

Eine Hure? Eher eine Art Hure ...

Die Diskussion um Prostitution ist überall wieder aufgeflammt – auch in Deutschland, wo angeblich ein Schlaraffenland für Bordellbetreiber existiert. Die Frage, ob das neue Prostitutionsgesetz den Frauen genützt hat, ist für die ARD - und damit für deutsche Fernsehzuschauer - bereits mit „Nein“ beantwortet. Nach deren Auskünften haben Bordellbesitzer gewonnen – und der Staat, der jetzt die Hand aufhält und Steuern kassiert. Doch wenn sie nicht gewonnen haben, haben sie dann verloren?

Zehn Punkte über Huren und Freier, die gerne verschwiegen werden

Auffällig ist dies:

1. Es gibt in Deutschland etliche Menschen, dir für die Einhaltung von Menschenrechten sorgen wollen – auch für die Rechte der Huren. Wo sind sie?
2. Einige Behörden sind intensiv damit beschäftigt, Migranten abzuwehren – ihnen müssten sogenannte „Zwangsprostituierte“ auffallen.
3. Es gibt nicht eine einzige verlässliche Statistik über den Anteil von „Zwangsprostitution“ am Wirtschaftszweig „Sexuelle Dienstleistungen“. Warum nicht?
4. Immer wieder wird behauptet, „keine Frau würde freiwillig in die Prostitution gehen“ – warum tun es dann nach Tausenden zählende Escorts?
5. Ausstiegsprogramme werden ständig gefordert – aber kaum eine Hure (gemessen an der Gesamtzahl) nimmt den Ausstieg wahr. Die Frage nach dem „Warum“ erübrigt sich, wenn man weiß, was in diesem Gewerbe verdient werden kann.
6. Die Aussage, dass „Freier betraft werden müssen“, weil sie „eine Leistung fordern, die es sonst nicht geben würde“ ist absoluter Unsinn – es sei denn, man hätte Beweise für die These, aber die hat man nicht. Und so bleibt es dabei: In der Prostitution ist das Angebot stets größer als die Nachfrage, weil Prostitution lukrativ ist.
7. Es gibt so viele Arten von Prostitution, dass sie niemand wirklich überblickt – und es gibt genau so viel unterschiedliche Freier-Typen. Wer glaubt, dass jeder Mann, der für Sex bezahlt, scharf auf einen Discount-Puff ist, der muss schon die deutsche „Schnäppchen-Mentalität“ gepachtet haben, sonst würde er dies nicht behaupten.
8. Wenn Huren von den Straßen und aus den Bordellen vertrieben werden, sind sie gezwungen, im Untergrund zu arbeiten, ihre Tätigkeit umzubenennen oder sich über Internet-Agenturen zu verabreden.
9. Freizeit-Huren sind ein Teil der Branche, der immer bedeutender wird. Üblicherweise bezeichnet man sie auch als „Hobby-Huren“, aber in Wahrheit sind sie Nebenerwerbshuren. Dazu gehören auch Angehörige durchaus „edler“ Berufsstände sowie Studentinnen.
10. Gar nicht gezählt werden diejenigen Frauen, die sich mit jeweils zwei bis fünf „festen“ Liebhabern durchs Leben schlagen, die ihren Lebensunterhalt finanzieren. Stichworte sind hier das „Sugar Baby“ und die ganz konventionelle „Geliebte“.

Trostlose Straße im Herbst


Erstaunlich ist immer wieder, dass die Befürworter schärferer Gesetze gegen Freier, Huren oder Bordelle die Huren als Personen nach wie vor verachten. Insofern erscheint es fragwürdig, ob es den Seilschaften, die für schärfere Gesetze kämpfen, wirklich um dasjenige geht, was sie vorgeben: einen besseren Schutz der Frauen, die den Beruf ausüben. Ähnliche gilt ja nicht nur für Huren, sondern auch für andere Sex-Dienstleisterinnen wie etwa Dominas – und darüber hinaus für Stripperinnen und sogenannte „Porno-Darstellerinnen“.

Lesen Sie dazu bitte auch den erhellenden Artikel im „New Scientist

Süßigkeiten, Sexualaufklärung und "Pornoposen"

Skandalöse Gummibärchen - sie treiben es einfach öffentlich


Süßigkeiten, Sexualaufklärung und "Pornoposen" - mit Kritik am Internet ist heute jeder schnell bei der Hand - vor allem, wenn es um Pornografie geht. Doch wo bleiben eigentlich die Alternativen? Eines ist doch klar: Sexualaufklärung findet zwar in der Schule statt, doch ist sie den meisten Jugendlichen Schülern zu "trocken". Und das Internet ist sie entscheiden "zu feucht". Ja, und was nun? Verbannen wir vorsichtshalber "Pornoposen" (was ist denn das?) auch noch aus der Süßigkeitenwerbung?

Das lasen wir dieser Tage in einem Blog:

Sogar für Süßigkeiten wird Werbung in Unterwäsche und Pornoposen gemacht.


Im Artikel geht es – wie kann es anders sein – um Pornografie und seine Verbreitung im Internet, um Frauen und ihre Abwertung als „Schlampen“ und um eine Sexualmoral, die tief gespalten ist. Wie so oft in solchen Betrachtungen wird kräftig vom Leder gezogen, was den Einfluss der Pornografie auf Jugendliche betrifft.

Die Pornoindustrie lässt keinen Raum für echte Körperlichkeit, Zärtlichkeit und Begegnung, für Bindung … und das hat Folgen: Jugendliche, die sich für Sexualität interessieren, stoßen im Internet nur auf Pornosexualität und verwechseln das, was sie da sehen, mit echter Sexualität.

Am Schluss fragt die Autorin:

Wie sollen diese Jugendlichen den Unterschied (zur Wirklichkeit der Sexualität) kennen?


Leider bleibt die Frage unbeantwortet, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass jugendliche im Netz nach Pornografie suchen, um sich zu verbilden. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie nach sexuellen Darstellungen suchen, die die Wirklichkeit des Geschlechtsaktes wiedergeben, mit all den süßen Varianten, die man gerne genießen möchte. Doch dergleichen ist nirgendwo zu finden, ohne dass man auch auf „harte Pornografie“ stößt.

Das Problem ist nicht die Kluft zwischen „Sexismus im Alltag“ und Gleichberechtigung, wie die Autorin meint – das Problem liegt in der Betrachtungsweise von Sexualität. Wenn ihre Darstellung in den Hirnen „schmutzig“ ist, dann ist jede Form der Darstellung schmutzig. In Wahrheit ist die positive Darstellung von Sexualität eine Frage der Sinnlichkeit – doch das erzählen Sie mal einem Spießbürger.

Gramse über Zungenküsse und den Geschlechtsakt

Langweiliges und tausend Mal Gehörtes zum Kusstag gibt es ja genug – und wie immer, wenn ich etwas Neues bringen will, habe ich mal danach geguckt, ob es eine Statik darüber gibt, wann unsere Mädels und Jungs ihre ersten Zungenküsse bekamen – und von wem.

Ich habe vor allem deshalb nachgefragt, weil die Mädchen ihre ersten Zungenküsse häufig von anderen Mädchen bekamen – nicht wegen der Liebe, sondern um zu lernen, wie es funktioniert. Na, und nachdem die Kusslehrerinnen unter ihnen nach einer Weile für bestimmte Gefühle taub waren, sollen sich manche der Kussschülerinnen ganz schön gewundert haben, was da alles in ihnen aufgekommen ist. Ich muss noch heute darüber grinsen, weil es damals natürlich „unmöglich“ war, lesbische Gefühle zu haben. Habe ich alles von Ina, die es mal selbst erlebt hat. Sagt sie jedenfalls.

Aber was Genaues herausgefunden habe ich nicht. Irgendwie ist es ja auch langweilig, zu wissen, wann ein Mädchen zum ersten Mal geküsst hat oder ein Junge. Interessant wäre ja wohl, wie das Ganze so abgelaufen ist, von „Zunge an Zahnsperre ansetzen“ bis schwer atmend am Zaun stehen mit Hose runter und Rock hoch.

Ich weiß jedenfalls noch, dass die Mädchen immer erst die Zähne zusammenbissen haben, und uns erst „aufgemacht“ haben, wenn wir es ganz lange versucht hatten. Ich weiß bis heute nicht, ob sie Angst hatten, dabei „geil zu werden“ oder ob sie es einfach nicht mochten. Damals konnte man mit den Mädchen ja nicht mal über so etwas reden – ja, ist lange her, sicher. Damals hat meine freche Tante Felicitas noch gesagt, ein Zungenkuss wäre schon ein halber Geschlechtsakt. Dann hat mein Vater immer die Stirn gerunzelt und sie bös angeguckt, weil man so was ja nicht sagt, jedenfalls nicht in einem anständigen Haus.

Heute müllen die jungen Mädchen ja schon die Briefkastentanten und Mädchenforen damit voll, wo sie überall hin küssen oder wo ihr Freund sie überall küssen will – die Zeiten haben sich eben verändert.

In letzter Zeit habe ich oft gelesen, dass es um Küsse auf den Po geht – und wenn es nur um das „auf“ ginge, dann würde ich ja noch sagen: Irgendwie lustvoll – der Po hat ja viel Fläche. Aber da war doch noch was?

Eigentlich – also eigentlich geht mich das alles wirklich nichts an. Neulich hab ich mal einer Dame im Zorn den schwäbischen Gruß entgegengeschmettert. Die hat allerdings nicht reagiert wie diese junge Journalistin … na wie hieß die denn noch? Nein, nein, also die hat gesagt: „Jojo, tut mir leid, aber das habe ich schon einem anderen versprochen – vielleicht beim nächsten Mal?“

Na, nun können die Nicht-Schwaben unter euch noch mal bei Google nachgucken, was der „Schwäbische Gruß“ ist und sich hinterher über mich ärgern – so wahr ich Gramse heiße.

Auf den Po, in den Po - die Foren:

BFriends (Brigitte)
Go Feminin
Urbia
Planet Liebe