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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Pornografie für Frauen – eine Lanze für die Liebe brechen?

Der weibliche Voyeur (Szenenfoto) © 2013 by Petra Joy - leicht retuschiert
Was unterscheidet eigentlich männliche und weibliche Voyeure? Wie dringt die Lust über die Leinwand oder den Bildschirm besonders tief in Frauengehirne? In einem Interview mit der „Huffington Post“ erläutert die Filmemacherin Petra Joy, warum Pornografie sexistisch sein kann, aber nicht sein muss, welche Pornografie Frauen wollen und warum sie in ihren Filmen ohne professionelle Darsteller(innen) auskommt. (Zitat)


Bislang habe ich keine Pornostars eingesetzt, weil Frauen in der „Mainstream“-Pornografie deren leblose Augen nicht mögen, dieses Unbeteiligtsein. Wir Frauen müssen das Gefühl haben, dass etwas wirklich Authentisches passiert, wenn wir es mögen sollen … eine große Anzahl der Pornostars tut Dinge, die sie nicht wirklich mögen, und das Publikum ist ja nicht blöd. Die Leute merken doch, wenn die Darsteller sich in Wahrheit langweilen, Schmerzen empfinden oder sich unwohl fühlen.


Sie sagte im gleichen Interview weiterhin, dass ihre Filme zunächst angelehnt wurden. Doch es stellte sich bald heraus, dass die Menschen, die an Pornografie interessiert sind, nicht ständig den Fraß von Schnellimbissbuden wollten, sondern etwas wirklich Delikates. Das gilt allerdings für Frauen wie für Männer.

Lust und Begierde der Frau sollen im Mittelpunkt stehen

Vor allem Frauen, so sagte Petra Joy, wollten ziemlich das Gegenteil von dem, was Männer vom pornografischen Film erwartete. Das Gegenteil? Und was wäre das?

Tatsächlich finden wir in weiblicher Pornografie ein spiegelverkehrtes Bild der männlichen Pornografie. So lieben Männer jene Szenen, in deinen Frauen auf lesbische Art miteinander verkehren, weil dies Männer begehrlich macht. Frauen hingegen wollen (laut Petra Joy) auch Männer beim gleichgeschlechtlichen Verkehr sehen. Die Mainstream-Pornografie setzt auch darauf, dass die Frau „Objekt der Begierde“ ist und entsprechend zu handeln hat, aber bei der weiblichen Pornografie geht die Begierde von der Frau aus. Ziel in der männlichen Pornografie ist fast immer die vollständige Lustbefriedigung des Mannes, währen in der weiblichen Pornografie die Lust der Frau im Mittelpunkt steht.

Eine Lanze brechen für die Liebe?

Petra Joy bricht eine Lanze für die Liebe – so merkwürdig das auch in den Ohren der pornografiefeindlichen Öffentlichkeit klingen mag. So fragt sie sich beispielsweise, warum die männlich bestimmte Pornografie die Frauen immer häufiger degradiert und entmenschlicht. Sie sagte, die Entwürdigung der Frau in der Männer-Pornografie sei sehr verwirrend für junge Menschen. Sie fühle sich verantwortlich und wolle deshalb Menschen in pornografischen Filmen zeigen, die Respekt voreinander hätten – und die auch die Grenzen des Anderen anerkennen würden. Safer Sex und Küsse seien so wichtig wie der Geschlechtsverkehr, sagte Frau Joy. Interessant ist die Frage, ob die Filme, die so entsehen, auch einen erzieherischen Sinn hätten. Doch gerade bei dieser Frage zieht sich eben die Spaltung der Welten: Hier ist der pornografische Film mit seinem „Schmutz“ – dort die edle Welt der sexuellen Aufklärer mit ihren lustlosen und nichtssagenden Bildwelten.

Lesen Sie das komplette Interview mit Petra Joy in der „Huffington Post“ (siehe Zitatenquelle)