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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Ganz lustig – Crashkurs Paar in fünf Schritten

Meine Meinung zu selbstverliebten Beziehungs-Bloggerinnen hat sich nicht verändert – doch dieser Beitrag ist zumindest humorvoll und deshalb lesenswert. Bevor Sie jedoch eine dieser Beziehungsvorschläge wählen, fragen Sie ihren Persönlichkeitsberater oder Psychotherapeuten.

Es gäbe selbstverständlich auch noch die Möglichkeit, vollständig auf sich selbst zu vertrauen und keinen der Vorschläge aufzugreifen.

Datingseiten und Falschfotos - ein Ärgernis

Was derzeit in der Presse so hochgespielt, ist nur die Spitze eines Eisbergs – Werbung mit angeblich partnersuchenden Frauen, die niemals einen Partner suchen, weil die Fotos irgendwo gestohlen wurden. Der vorliegende Fall des Missbrauchs eines Fotos des Vergewaltigungsopfer Rehtaeh Parsons, das Suizid beging, ist besonders ernst und beschämend, und deswegen greift ihn die Sensationspresse auf.

Machen wir uns doch bitte nichts vor: Das, was, jetzt anhand eines Einzelbeispiels aufgedeckt wurde, kommt dauernd in der einen oder anderen Form vor: Bewusst gefälschte oder pseudo-echte Profile mit Fotos, die irgendwo „abgesaugt“ wurden. Dazu gehören Porträts, Wäschefotos und Aktfotos, deren Herkunft zweifelhaft ist – vielfach wissen die Personen nicht einmal, dass ihre Bilder im Internet kursieren.

Klar, dass dies vor allem dort stattfindet, wo es keine Kosten, keine Schranken und keine Kontrollen gibt. Klar ist auch, dass nicht immer die Betreiber Urheber dieser Profile sind, sondern auch Abzocker. Aber ob man nun die Scheunentore für Abzocker ("Scammer") weit öffnet oder selbst Fakes produziert: Es ist und bleibt ein Ärgernis.

Nur am Rade sei bemerkt, dass ein großer Teil der Singlebörsen nicht von Fachleuten geführt wird, ja nicht einmal von Personen, die wissen, was sie tun – und das mitten unter uns, in Deutschland. Sie kennen nur das „Geschäftsmodell“, aber sie wissen nichts von dessen Inhalten. Wer auf dieser Weise mit Menschen und ihren Gefühlen herumspielt, verdient als „Unmensch“ bezeichnet zu werden.

Anderes gesehen: Wir gehen im Leben davon aus, dass ein Malermeister weiß, wie man einen Fensterrahmen streicht. Offenbar können wir nicht davon ausgehen, dass ein Online-Dating-Mitarbeiter in verantwortlicher Position wissen muss, wie Online-Dating funktioniert. Sehr schade für uns alle, nicht wahr?

Prüderie, Spießer und feige Promis

Das wesentliche am Künstler ist, alles denken zu dürfen – auch wenn es noch so absonderlich, schrecklich, ungewohnt oder gar unmoralisch ist. Das gilt insbesondere für Autoren – denn sie müssen alles beschreiben und vermitteln können, ohne sich mit den von ihnen geschaffenen Charakteren zu identifizieren.

Wer dies anders sieht, handelt unprofessionell. Distanz zu sich selbst zu halten, aber geistige und emotionale Nähe zu den Gestalten ihrer Werke zu vermitteln, ist die Aufgabe des Schriftstellers. Prüderie ist nicht am Platz, und wer sie dennoch in sein Werk hineinlegt, der belügt seine Leserschaft.

Nachträgliche Verleumdung des eigenen Handelns in Freiheit?

Ich wundere mich darüber, wenn Künstler die Werke, an denen sie gestalterisch mitgewirkt haben, später durch Verleugnung in den Schmutz ziehen. Im Auge habe ich dabei unter anderem eine bekannte deutsche Schauspielerin, die einst auf der Bühne völlig nackt auftrat. Sie versucht derzeit, das Internet zum Vergessen zu bringen, einen Grauschleier über einen Teil ihrer Vergangenheit zu legen, der keinesfalls ehrenrührig war. Warum ist diese Schauspielerin so feige? Könnte sie nicht eher Vorbild sein und sagen: „ja, das war ich?“ (1)

Die Sache mit der Verschleierung versuchen viele junge Frauen – aber aus anderen Gründen, die eher nachvollziehbar sind. Sie hatten früher Model-Karrieren oder Künstlerkarrieren im Kopf, haben sich dazu nackt ausgezogen und vielleicht noch in lasziver Pose gezeigt – und studieren nun Lehramt. Ich kann nachvollziehen, dass sich dann die Lebensumgebung so ändert, dass sie hassen, wenn ihre Aktfotos unter den Schulbänken oder gar bei Elternversammlungen weitergereicht werden. Das Volk gibt sich nun einmal gerne prüde, wenn andere betroffen sind. Eine betrügerische Ehefrau, die sich einen jugendlichen Lover anlacht? Ein Ehemann, der regelmäßig mit Huren verkehr? Das ist alles die Lebensrealität, sie sie wohlgelitten oder schmerzlich bemerkt wird. Aber eine Biolehrerin nackt? Das ist eine Delikatesse, nicht wahr, ihr deutschen Spießer?

Diese Scheinheiligkeit durchzog nicht nur den vergangenen Wahlkampf, sondern hat mittlerweile Teile des deutschen Volkes fest im Griff. Da hocken sie in ihren Löchern, die moralinangesäuerten Spießer. Wenn sie nur in den trostlosen Höhlen ihrer erbärmlichen Existenzen herumsitzen würden, ginge es ja noch – doch wir finden sie eben auch in den Redaktionen der Rechtspresse. Wenn wir einmal so weit sind, dass niemand mehr denken darf, was nicht mit der rechtsgerichteten Spießerpresse konform geht, dann wird die Demokratie unterwandert. Wo „rechts“ ist? Überall, wo man konservativ denkt, und anderen verbieten will, liberal zu sein. Man denkt dann unweigerlich an die Zeiten des „gesunden Volksempfindens“, von denen mancher Rest auch noch in die Adenauerära hinüberschwappte. Vergessen wir eigentlich so schnell das Leid, das manche Menschen in den 1950er Jahren erfahren mussten, nur weil sie anders leben wollten als andere? Oder haben wir inzwischen vielleicht vergessen, dass Männer ihre Ehefrauen damals beliebig oft vergewaltigen konnten, ohne Strafe befürchten zu müssen?

Man man angesichts mancher Umstände Verständnis haben für jene, die ihre Daten aus dem Internet tilgen wollen. Beispielsweise, wenn sie ein anderes, geschütztes Leben führen wollen, das mit ihren Vorstellungen in der Jugend nichts mehr zu tun hat. Nein, wenn sie professionelle Künstler oder Darsteller sind, die ihre Berufe ernst nehmen. Dann sollen sie bitte zu sich selbst, ihren Berufen und ihrem Handeln stehen und damit Vorbild für andere sein.

Nein, ich sage nicht, welche Personen ich meine. Ein Name, der in meinen Medien einmal getilgt wurde, bleibt für immer getilgt.

(1) Der Name wird hier aus Respekt vor der Privatsphäre nicht genannt.