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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ist aggressiver Sex normal?

Beliebt in den 1950er Jahren: Sex, Verführung und Verbrechen von Frauen
Eigentlich heißt es ja, dass Sex niemals aggressiv sein soll, aber inzwischen habe ich mich mal schlaugemacht. Also: Unser Sozialleben soll normalerweise immer in ruhigen Bahnen verlaufen. Aber damit etwas „in Gang kommt“, müssen wir und auf die Leute zugehen, sonst reden sie nicht mit uns. Dazu gehört eine gewisse Überwindung, und die ist eben auch auf das „Aggressionsverhalten“ zurückführen. Bei Männern wird das sowieso deutlicher, denn die werden oft erst „dicke Freunde“, wenn sie sich mal richtig in den Haaren hatten. Aber auch Frauen können ganz schön aggressiv werden – gegen andere Frauen und manchmal auch gegen Männer. Nun sagen manche Psychologen, das wäre auch in der Liebe so. Da zitiere ich mal lieber, statt mir die Finger zu verbrennen

Normalerweise besteht allerdings zwischen den beiden Trieben (Sexualität und Aggression) ein ausgewogenes Verhältnis. Ist dies der Fall, entlädt sich mit dem Orgasmus auch ein Teil des Frustes, der sich im Laufe des Tages angesammelt hat. Jede gute Liebesbeziehung besteht also aus liebevollen und aggressiven Bestrebungen. Gestört ist die Beziehung, wenn der Aspekt Aggression völlig fehlt. Dann kann es sein, dass es einfach an der Lust am Sex mangelt.


Wenn das so ist, dann ist es ja in Ordnung, auch mal „aggressiven Sex“ zu haben, oder etwa nicht?

Ich will mal ein paar Fälle zeigen, in denen das so ist:

Charlotta ist 35, und sei wird abwechselnd launisch und aggressiv, wenn sie keinen Sex hat. Weil sie so aggressiv ist, hat sich ihr Mann ganz zurückgezogen und schenkt ihr gar keinen Sex mehr.Seither hängt die Ehe total schief.

Hanna ist 29 und sucht sich unerfahrene Frauen, die aber ein bisschen bi-neugierig sind. Sie verführt sie aber nicht sanft, sondern ziemlich aggressiv.

Isi (die gelegentlich auch für uns schreibt und "alterslos" ist ) sagt, dass Männer sich oft darüber freuen, wenn Frauen sie aggressiv angehen, sogar beim „Pegging“ - da wollen sie manchmal "hart genommen" werden.

Doch ich höre ziemlich oft, dass Frauen entsetzt sind, wenn Männer sexuell aggressiv werden, vor allem, wenn sie sonst sanft sind. Manche Männer beklagen sich aber wieder, dass ihre Frauen sie nicht wollen, wenn sie zu sanft und zärtlich sind, sondern fordern: „Sei mal ein Mann“.

Ja, und dann kenne ich da noch ein Ehepaar, bei dem der Mann immer wirklich liebevoll und zärtlich ist, und die Frau auch darauf besteht, dass es so bleibt. Der Haken ist nur: Sie fährt jedes zweite Wochenende zu einem Alpha-Mann, der sie mal „richtig rannimmt“, ganz ohne Zärtlichkeit.

Eure Meinung?

Was meint ihr? Habt ihr da Erfahrungen mit Männern, die zu aggressiv sind oder die nicht aggressiv genug sind? Was ist mit den Männern, die nur dann wirklich wild (na, und hart) werden, wenn ihr ganz viel dazu tut? Und seid ihr manchmal auch aggressiv mit oder gegen Frauen oder Männer beim Sex?

Bild: Typischer Detektiv-Roman, aufgemacht als "Wahre Geschichte"

Erogene Zonen - fragwürdige Behauptungen von Forschern

Schultern und Po: erotische Signale - erogene Zonen?


Ach, was kann man doch aus ein paar ziemlich oberflächlichen Forschungsergebnissen heraus alles behaupten. Neuestes Beispiel ist die deutsche Tageszeitung „DIE WELT“, die unkritische mit den fragwürdigen Forschungsergebnissen von Turnbull, Lovett, Chaldecott und Lucas umgegangen ist. möglicherweise aufgrund eines Artikels in der „Daily Mail“, auf den unser Ex-Schwesterblatt die „Liebepur“ bereits einging.

Die Forscher behaupten, anhand einer Umfrage (!) im Vereinigten Königreich und in Südafrika feststellen zu können, welche von 41 erogenen Zonen am Menschen am sensibelsten wären. Im Grund muss man sich bei solchen Fragestellungen an den Kopf fassen. Woher wissen die 800 Befragten eigentlich, welche Zonen eines menschlichen Körpers erogen sein können, wenn sie nicht jedes der möglichen Körperteile daraufhin untersucht haben? Und würden sie ehrlich antworten, falls sie es getan haben?

Wie ich bereits anderwärts erwähnte, erhielten bei Männer die Lippen das beste Resultat, gefolgt von der Innenseite der Oberschenkel und der Nackenpartie.

Betrachten wir dies Ergebnis, so werden natürlich Fragen laut: Die Afteröffnung, der Damm, die Hoden und die Prostata (vom Penis einmal ganz abgesehen, er besteht ja auch noch aus unterschiedlich erogenen Zonen) wurden nicht öffentlich erwähnt. Einige der Stellen sicherlich auch, weil der Mann dort noch nicht stimuliert wurde oder sich schämte, dies den Forschern mitzuteilen.

Bei Frauen wurde offenbar ebenfalls der Schambereich (mehrere erogene Zonen, Vulva, Vagina, Clitoris, auch Damm und Anus) ausgespart. Lediglich der Po als „Gesamtkunstwerk“ kam zu Punkten. Sogar die Innenseiten der Schenkel wurden von Frauen nach dieser Befragung als „nicht erogen“ eingestuft – ebenfalls aus Scham? Es wäre doch wirklich erstaunlich, wenn Frauen dort keine „erogene Zone“ hätten.

Nun mag es sein, dass die These von Vilayanur Ramachandran wirklich falsch ist, wonach der die Füße die erogensten Zonen des Körpers wären.

Nun, ich will hier nicht zu weit gehen – aber reden wir doch mal von Erfahrungen:Ich nehme an, dass sich die meisten Männer schon die Lippen, den Nacken und die Oberschenkel stimulieren ließen (von Penis und Eichel ganz zu schweigen). Aber ich bezweifle sehr, dass diese Männer auch beurteilen können, wie erotisch ansprechbar ihr Damm, Ihre Hoden, ihr Po und die Analöffnung sind. Na ja, und die Füße? Da könnte man scherzend einwenden, dass uns ja nicht jeden Tag eine Dame die Zehen lutscht oder die Fesseln leckt.

Nun – und dann wäre da noch so ein Rätsel: Klar sind Männernippel extrem empfindsam und äußerst erogen – aber wie die Nippelchen dann zu einer Bewertung von fast fünf Punkten von zehn kommen, ist mir trotzdem schleierhaft. So viele Frauen sind doch auch im Vereinigten Königreich nicht bereit, den Männern an den Nippelchen zu nagen, oder etwa doch?

Abgesehen davon – dies angeblich „wissenschaftliche“ Ergebnis hat überhaupt keine Bedeutung. Es ist bestenfalls ein Anhaltspunkt, um weitere Forschungen zu betreiben. Und nehmen wir wirklich an, dabei käme etwas heraus, so wissen wir immer noch nicht, ob der Griff unter den Rock oder in den Hosenstall auch zum rechten Zeitpunkt kommt.

Die Wissenschaftler bezeichnen die erogenen Zonen als „hart verdrahtet“, also auch als nicht kulturell beeinflussbar. Diese Behauptung ist kühn, denn nach wie vor sind erogene Zonen auch oft „unberührbare“ Zonen. Wie aber kann ein Mensch wissen, was an ihm „erogen“ ist, wenn diese Stellen niemals jemand stimuliert hat?


Dating-Apps – Flirtverlagerung oder Partnersuche?

Eingedeutschte Begriffe wie beispielsweise Dating bedeuten für die US-Amerikaner und andere englischsprachige Nationen immer noch das, was sie im Ursprung bedeuteten: Mädchen treffen Jungs, Jungs treffen Mädchen. Für Deutsche hingegen haben sie eine eher schwammige Bedeutung: Wer ein „Date“ hat, der will nicht einfach nur mal hingehen und gucken, ob man Spaß miteinander hat, sondern „sucht ernsthaft“. Entsprechend ist „Dating“, gerade beim Online-Dating, eine Art „elektronischer Schadchen“ – ein Vermittler von Bekanntschaften, ein Selbsthilfe-Partervermittler oder ein Online-Parterkatalog.

Werbung mit Einsamkeit - das schreckt Frauen ab. (Historische Anzeigen)


Eine neue Welt für Frauen - sich anbieten, aber unverbindlich und mit Spaß

Betrachten wir nun einmal die „Jugend“. Sie hat üblicherweise Interesse an „Begegnungen“, mal mit mehr, mal mit weniger seriösen Absichten. Junge Frauen wollen ihre Attraktivität testen, junge Männer ihre Charakter- und Willensstärke unter Beweis stellen. Natürlich wollen beide Geschlechter auch Sex – aber das ist eher ein Hintergrundgedanke. Flirt- und Begegnungsmöglichkeiten heißen die Stichworte, und da Jugendhäuser, Dorffeste und Tanzveranstaltungen uncool sind, und der örtliche „Markt“ oft nichts hergibt, geht man eben online. Neulich schrieb mir einer der Vermarkter von Jugend-Dating, man sei eben nicht „so verknöchert“ wie die Dating-Methoden, über die ich berichten würde. Dem steht nun allerdings entgegen, dass sich Frauen ungerne in einer Weise präsentieren, die andeutet, dass sie bereits sind, sogleich „die Beine breitzumachen“. Weniger drastische ausgedrückt: Frauen wollen sich nicht auf den Präsentierteller stellen und sich den Einsamen dieser Welt öffentlich anbieten – das war aber bei den bisherigen „Apps“ oft der Fall.

Von der Abschlepp-Applikation zum Jugendspaß: Dating-Apps

Man muss die Wahrheit vertragen können: Die Grundidee der Smartphone-Apps war Grindr – und das ist eine Abschlepp-Applikation auf Smartphones für homosexuelle Männer. Jede Grindr-Kopie, egal von wem, die auf „Heteros“ abzielte, wurde von Männern begeistert aufgenommen, von Frauen aber nur unter Vorbehalt verwendet. Der Grund ist einfach: Zwischen dem Kennenlern-Angebot und dem Sexvollzug können technisch gesprochen nur wenige Minuten liegen – und das ist selbst sex-positiven Frauen zu kurz, wenn wir einmal Huren ausnehmen.
Nun allerdings hat ein Unternehmer eine blendende Idee gehabt. Sie besteht darin, dass man zu den Ideen der als vermuffelt verschrienen alten Zeitungsanzeige zurückgeht.
Da ich annehme, dass Sie nicht mehr alle wissen, wie es geht, hier eine Ultrakurzbeschreibung:

Man setzt eine meist recht kurze Selbstbeschreibung unter einer Chiffrenummer in die Zeitung, bekommt dann Zuschriften und tauscht erst dann Fotos und weitere Informationen aus, wenn man glaubt, dass es sich lohnt. Alles funktioniert also ohne Foto, ohne genaue Beschreibung, ohne „Passung“ und „Vorauswahl“ und ohne jegliche Antwortgarantie.

Tinder als moderne, schicke Form der alten "Chiffreanzeige"

Die modernisierte Form davon heißt Tinder. Die Dating-App zeigt mögliche Partner in der Umgebung ohne Foto und nur mit den üblichen oberflächlichen FACEBOOK-Informationen. Nur, wenn man signalisiert, dass man den anderen wirklich kennenlernen will, und dieser das auch beabsichtigt, wird die Verbindung freigeschaltet und der Weg zu einer Begegnung wird eröffnet.

Nach verlässlichen Berichten denken die Tidner-Anwender dabei allerdings kaum an die Partnersuche, sondern daran, ein bisschen Unterhaltung zu haben, bei der möglicherweise auch ein Partner abfällt.
Dazu zitieren wir mal eine Anwenderin:

Tinder ist amüsant. Die Leute melden sich an, weil sie gerade einen Schwips haben und ein Freud sie dazu drängt, es mal zu versuchen. Oder ein paar Freunde treffen sich auf einer Party, reden über Tinder und melden sich gemeinsam an. Viele Leute haben mir gesagt, sie nennen das „Tinder spielen“. Sogar Trinkspiele werden damit gemacht.


Womit wir beim Punkt wären: Spaß und Spiel, und eine eher „natürliche“, beinahe zufällige Entwicklung von Freundschaften, Lieben und Partnerschaften werden erwartet. Online-Dating in der ursprünglichen Form ist es nicht, und schon gar keine „seriöse Partnersuche“. Den Vorteil beschreibt eine andere Anwenderin, die den angeblichen „Shopping-Charakter“ von traditionellem Online-Dating hasst:

Tinder ist lediglich eine amüsante Sache, die gesellschaftlich absolut akzeptabel ist, und du gehst mit einer niedrigen Erwartungshaltung daran.


Das kann ein Vorteil sein oder auch nicht – aber alle Begründungen, Tinder und seine Brüder und Schwestern zu nutzen, sind nicht plausibel – außer dem Spaß, den das Durchklicken macht und die Spannung, ob tatsächlich jemand antwortet.

Eine Journalistin meint, man solle es doch nutzen – denn Sie verfüge über „Dutzende von Geschichten“ über Personen, die sich nur aus Spaß bei Tinder angemeldet hätten oder dies in der Absicht taten, jemanden „abzuschleppen“. Doch am Ende wären dann doch bedeutsame Beziehungen herausgekommen.

Na fein – nur das, was sie beschreibt, nennt man üblicherweise „Leben“ und nicht „Tinder“. Denn überall, wo es Menschen gibt, gibt es auch Gelegenheiten, und überall, wo es Gelegenheiten gibt, gibt es auch Paare. Dazu hätte man wirklich keine Smartphone-App benötigt.

Frank und frei gesagt: Die Gründer der Dating-Applikation „Tinder“ haben im Moment die Nase vorn, was Benutzerzahlen angeht. Das liegt zweifellos daran, dass Frauen leicht für dieses Flirtspiel zu gewinnen sind, und das lockt wieder die Männer an. Doch Benutzerzahlen kosten in erster Linie Geld, statt Geld in die Kassen zu spülen. Der nächste Schritt ist völlig unklar: Wie will Tinder Geld verdienen, wenn es in erster Linie ein Partyspiel ist?

Zitate aus: NY Mag.