In der Presse: der Orgasmus beim ONS und sonst
Tränen, weil alles nicht so lief wie gedacht?
Ein Artikel in der NYT hat weit ausgestrahlt auf die Diskussion unter Frauen, ob ein Orgasmus immer und überall das Ziel der Begegnung mit einem Mann (oder mir einer Frau) ist.
Rede und Gegenrede für und gegen die Bedeutung des Orgasmus landeten dieser Tage in der ELLE. Interessant dabei war, dass sich beide Autorinnen in einem Punkt mehr oder weniger einig waren: Die von der NYT und einer Forschergruppe vertretenen Ansicht samt Begründungen sind mehr oder weniger Bullshit. Die Autorinnen fanden jedenfalls in ihrem Bekannten- und Freundeskreis keinen Hinweis darauf, dass Frauen nur dann Orgasmen haben können, wenn sie einen festen Freund oder Ehepartner haben.
Sinngemäß schrieb Anna Davies gegen die Notwendigkeit des Orgasmus beim ONS – vor allem, weil ein neuer Bettgefährte oft irritierend ist:
Häufig, wenn du in einem neuen Bett bist, einen neuen Partner hast oder eine Katze zuguckt, kann es vorkommen, dass du die Kurve nicht kriegst beim Orgasmus.
Außerdem, so sagt sie, sei eines der Probleme, dass du es schön haben willst, aber dass du es eben auch ihm schön machen willst. Es sei wirklich schwer, sich bei derartigen Gedanken in einen Orgasmus zu verlieren.
Beide Autorinnen – sowohl für Pro wie für Kontra - sehen es gar nicht als so schlimm an, wenn sie bei der ersten Begegnung auf einen Orgasmus verzichten mussten. Doch was unterscheidet beide voneinander?
Die Autorin, die für die Notwendigkeit des Orgasmus eintritt, Faran Krentcil, sieht die vollständige Lusterfüllung der Frau allerdings als Gratifikation: Die Frau, die mit einem Mann schläft, habe ihn verdient, schreibt sie.
Weiter geht sie darauf ein, dass es nicht der ONS als solcher ist, der den Orgasmus verhindert, und nennt zahlreiche Beispiele, warum Liebe absolut nicht nötig ist, um einen Orgasmus zu bekommen:
Deinen Orgasmus kannst du absolut mit jemandem haben, dem du vertraust, aber nicht liebst, oder den du zwar magst, aber nicht liebst, oder mit jemandem, für den du dich immer wieder gerne ausziehst, auch wenn du ihn nicht liebst.
Generell, so schient es, ist Liebe also nicht der Auslöser für den Orgasmus, sondern schlicht und einfach Geilheit in einer vertrauenswürdigen Umgebung – und ohne störende Katzenaugen.
Bild © unknown