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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Presse und Oxytocin: Höret, der Treuestoff ist gefunden

Zwar nicht alle Jahre wieder, aber doch dann undwann gehen Meldungen durch die Presse, dass ein „Treue-Hormon“ gefunden wurde, so, als ob dies jedes Jahr völlig neue wäre. Und in diesem Jahr was es offenbar mal wieder so weit: 40 Männer sollten als Beweis dafür herhalten, dass auch das Männerhirn gewaltig vom Oxytocin profitiert und dass bei ihnen das Treuehormon bereits dann aktiviert wird, wenn man an die ständige Partnerin denkt.

Zitat der Forscher:

Wie wird die Bindung zwischen Liebenden aufrecht erhalten? Wissenschaftler des Bonner Universitätsklinikums haben nun einen biologischen Mechanismus entdeckt, der die Anziehungskraft zwischen Liebespaaren erklären könnte: Verabreicht man Männern Oxytocin und zeigt ihnen Bilder ihrer Partnerin, stimuliert das Bindungshormon das Belohnungszentrum im Gehirn, erhöht die Attraktivität der Partnerin und stärkt die Monogamie.


Aha, die Herren haben also einen „biologischen Mechanismus entdeckt".

Treue? Oder Nicht?
Aha, die Herren haben also einen „biologischen Mechanismus entdeckt".

Die ungeheuerlich „wichtige“ Entdeckung machten sie an 40 heterosexuellen Männern, denen Fotos von der Partnerin und von fremden Frauen gezeigt wurden – mal mit Oxytocin und mal ohne. Die Ergebnisse wurden mithilfe der Magnetresonanz festgestellt.

Nun wurde der Wirkstoff Oxytocin schon längst als „Treuehormon“ beschrieben - und als alles Mögliche sonst auch noch. Doch das hinderte die deutsche Presse nicht, zu titeln „Liebesdroge Oxytocin: Forscher finden Monogamie-Hormon“ oder gar „Forscher finden Treu-Formel“ – von einer Formel kann gar nicht die Rede sein.

Das Lustige an der neuen Forschung ist aber die voreilige Schlussfolgerung, die ich Ihnen nicht vorenthalten will:

Insgesamt zeigten die Daten, dass Oxytocin das Belohnungssystem aktiviert, dadurch die Bindung zwischen den Liebenden aufrechterhält und die Monogamie fördert.


Äh, bitte mal nachgefragt: Was macht eigentlich das Oxytocin bei den etwa 40 Prozent Fremdgängerinnen, Fremdgängern und sicher auch Puffgängern? Verschwindet es da vorübergehend aus dem Hirn? Und noch etwas: Menschen sind vielschichtig – anders als bei Präriewühlmäusen. Über den von anderen Forschern schon vorher angezettelten Boom berichtete die Liebepur in mehreren Beiträgen. Dieser hier war einer der ersten wissenschaftskritischen Beiträge, die in dem 2006 gründeten Magazin "Liebe Pur" erschienen.
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Presse und Wahrheit: Forscher haben neues Matching entwickelt …

Es ist keine Frage, dass dauernd versucht wird, neue, sensationelle Matching-Systeme an den Mann zu bringen, insbesondere solche die eine gewisse „Sofortness“ unterstützen: Also: „Kommt rüber mit den Antworten, Mädels, wird‘s bald?“

Dazu meint Win Future in denkwürdigem Deutsch:

Sie haben daher nun ein System entwickelt, das die Vorschläge potenzieller Partner auch dahingehend tätigt, dass ein gegenteiliges Interesse vorhanden sein könnte.


Nun ja, wenn das alles ist, was da unter der Überschrift „Forscher haben Online-Dating deutlich verbessert“ präsentiert wird, dann können wie ja beruhigt schlafen gehen.

Wie es angeblich funktioniert steht im SPIEGEL: Man versucht, eine Geschmacksmatrix zu entwickeln, die etwas tiefer greift als die herkömmlichen Verfahren der primitiven FACEBOOK-Kuppler. Doch auch hier gilt der alte IT-Grundsatz: Wenn die Grunddaten nichts taugen, ist das Ergebnis allemal für den Müll oder Shit in – Shit out.

Übrigens: die Liebe Pur hatte das Thema vor nahezu allen anderen Medien. Womit sich mal wieder zeigt: Wer Liebe Pur liest, ist besser informiert.








http://liebepur.com/p/7351-zukunftsvision-mehr-erfolg-bei-partnersuche-durch-forschung.html

Prostitution: Mitreden kann jeder – außer Huren

Was tut die schöne Frau hier?

Die Kolumnistin Helene Aecherli geht der Frage nach, wie „Freier“ ticken – und stolpert dabei über eine ganze andere Frage: „Warum verkaufen Frauen ihren Körper?“ Die naheliegende Antwort: wie sie damit mehr verdienen können als mit einem Putzjob. Aber diese Antwort befriedigt nicht, besonders dann nicht, wenn die Frau jung, bildschön, groß gewachsen, gertenschlank und äußerlich perfekt ist, und zudem einen guten Beruf hat.

Die Antwort, die Frau Aecherli erhielt, war merkwürdig. Wenn es wenig lukrativ sei, ihr Wissen anzubieten, dann böte sie eben ihren Körper an – dies sei lukrativer.

In der öffentlichen Diskussion kommen solche Argumente merkwürdigerweise nie vor. Am Ende geht Helene Aecherli aber noch eine ganz andere Frage an, die jede deutsche Feministin sofort auf die Palme bringen würde: Auch manche Ehefrau bietet Sex gegen Wohlverhalten. Ist es also normal, für bestimmte Frauen, Ihren Körper als Tauschmittel anzubieten? Oder, um Helene Aecherli zu zitieren:

Und angenommen, es wäre ein Machtmittel, würde Prostitution dann nicht schon in den … Schafzimmern gutbürgerlicher Paare anfangen?


Ja … und ich wage, noch einen Schritt weiter zu gehen: Manchmal, so denke ich, fängt diese Art der „Prostitution“ schon bei der Partnerwahl an.

Was denken Sie? (Nur höfliche Antworten, bitte).