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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Porno-Filter - hirnlose Idee ohne jeden Nutzen?

Was ist es, wenn es ist, was es ist?
Sex ist bekanntlich das Schlimmste, was uns allen passieren kann. Es ist schlimmer als Religionswahn, politischer Extremismus oder Krimis, bei denen das Zerstückeln von Leichen in allelen Einzelheiten gezeigt wird. Es geht also darum, uns alle vor Sex zu bewahren – und wenn nicht, dann wenigstes vor Pornografie.

Die British Telecom stattet – offenbar auf Geheiß der Regierung Cameron – nun alle neuen Breitband-Anschlüsse mit Sex-Filtern aus, die man zwar wegschalten und auch sonst wie umgehen kann, aber erstmal sind sie da.

Da die BT offenbar nicht die hellsten Köpfe mit der Entwicklung dieser filter beauftragt, denn es kam eine Primitiv-Logik (sattsam bekannt als "Artifical Stupidity") heraus, die ich zuletzt von ungefähr 12 Jahren bei einem derartigen Experiment erlebt hatte. Ein englischsprachiger Artikel über Elefanten wurde plötzlich unterbrochen, weil das Wort „Sex“ (im Englischen: "Geschlecht") gefiltert wurde – und danach jedes weitere Wort, weile es ja sexuelle Inhalte geben könnte.

Porno-Filter: dumm, überflüssig, nutzlos

Es ist, wie es ist: Porno-Filter sind dumm, überflüssig und nutzlos. In England kommt hinzu, dass sich das Wort „Sex“ in seriösen Texten nicht vermeiden lässt (zum Beispiel auf britischen Aufklärungsseiten für Jugendliche), bei typischen Sex-Seiten allerdings schon. Sobald die Filterkriterien bekannt sind (und das geht sehr schnell) werden Porno-Seiten soweit verschleiert werden, dass die Filter ausgetrickst werden können.

Findige Kerlchen haben übrigens längst eine „Hau-ab-Cameron“-Applikation entwickelt – und mehrere andere dürften folgen.

Sollte man überhaupt Filtern? Was meinen Sie?

Ich gebe einmal zwölf Argumente preis, die dagegen sprechen, zu filtern. Wenn Sie Argumente dafür haben, dürfen Sie mir gerne schreiben.

Zwölf Argumente, warum Porno-Filter sinnlos sind

1. Die meisten Kinder und sogar viele jugendliche ekeln sich vor Pornografie. Zwar sahen rund 14 Prozent Pornografie, jedoch war dabei nicht klar, wie lange und intensiv die Seiten angesehen wurden.
2. Altersbeschränkungen funktionieren gar nicht. Angebliche 38 Prozent der 9 – 12-Jährigen sollen Profile auf sozialen Netzwerken haben – das dürften sie eigentlich gar nicht.
3. Die über 13-Jährigen können sich jederzeit bei „freien“ Erwachsenen- und Datingseiten anmelden. Niemand kontrolliert das wahre Alter. Mit Debit-Karten können sich Jugendliche sogar in die Kernbereiche des Adult-Geschäfts einloggen.
4. Es ist richtig, dass viele Teenager (13 – 18) nach Pornografie suchen, weil sie neugierig sind. Eine Untersuchung darüber ist jedoch deshalb fragwürdig, weil sie an 15- bis 25-Jährigen vorgenommen wurde. Dann kommt leicht heraus, dass 88 Prozent der männlichen und 45 Prozent der weiblichen Probanden Pornografie sahen.
5. Es ist möglich, dass Jugendliche online Menschen kennenlernen und sie dann auch treffen. Das verhindern Porno-Filter aber nicht. Nach einer Untersuchung lernten neun Prozent der Kids anderer Menschen online kennen – und ein Prozent berichtete von schlechten Erfahrungen. Das ist ein Prozent zu viel, aber es kann nicht durch Porno-Filter verhindert werden.
6. Vorsicht vor Studien, die ganz bewusst in „bildungsfernen Schichten“ angesiedelt werden. Die Zahlen sind nicht übertragbar.
7. Sex ist etwas Natürliches, und sexuell Handlungen sind es überwiegend auch. Wir müssen Heranwachsenden erklären, dass Sex normal ist, aber auch, welche Gefahren damit verbunden sind.
8. Aufklärungsseiten im Internet sind oft zu steril, dun sie zeigen überwiegend nicht, wie man „Sex machen“ kann. Es ist kein Wunder, dass junge Menschen nach den „tatsächlichen Vorgängen“ suchen.
9. Jeder junge Mensch macht sich Gedanken über sexuelle Vorgänge und versucht, die eigene Position zu diesen Themen zu finden. Um dies alles aber gründlich zu erörtern, darf die Sprache nicht „verschleiert“ werden, wenn es um sexuelle Informationen geht.
10. Sexuelle Aufklärung geht weit über das hinaus, was die Schule anbieten kann. Wenn im Elternhaus nicht offen über Sexualität und insbesondere über sexuelle Gesundheit gesprochen wird, müssen sieh junge Leute die Information aus dem Internet holen – woher sonst?
11. „Reine Aufklärung“, bedeutet soviel wie das Keimen einer Kartoffel zu erklären, aber nicht, wie man eine gute Kartoffelsuppe kocht. Junge Frauen wollen wissen, wie sie Männern Freude machen können und was dabei schief gehen kann, und junge Männer wollen wissen, wie „Mädchen ticken“ und was ihnen gefällt.
12. Niemand wird wirklich geschützt – denn die Gefahr geht nicht von Pornografie-Seiten aus, sondern von sozialen Netzwerken, Dating-Seiten, und insbesondere von den neuen Telefon-Dating-Apps – hier gibt es so gut wie keine Altersschranken, die nicht durch eine einfache Lüge umgangen werden können. Die Leute, die etwas anderes behaupten, sind verknöcherte Gutmenschen, die sich bei einem Teil des Volkes beliebt machen wollen, aber ansonsten von keiner Ahnung beleckt sind.

Zahlen und Fakten wurden teilweise einem Artikel von Suzi Godson entnommen.