Menschen sind sexuell. Manche von ihnen sind auch asexuell, was wieder eine Form der Sexualität ist. Aber die weitaus meisten Menschen haben diese besondere Triebkraft, die man mit dem Satz „
ja, sie sind sexuell“ bezeichnen kann.
Neuerdings ist es total in Mode, sich als
so-oder-so- sexuell zu „
outen“. Sogar Minister, Ministerinnen und - man höre – Fußballer tun es. Jedes Mal, wenn sich sie „outen“, schallt ihnen von der Seite der einschlägigen Presse, aber auch von Bürgerblättern Lob und Anerkennung entgegen.
Lob und Anerkennung für was? Für ihre Lebensleistung? Dafür, dass sie anders sind als die Übrigen? Dafür, dass sie „den Mut“ haben, anders zu sein und dazu zu stehen? Ich würde dem gerne entgegenhalten:
Legale Sexualität ist Privatsache und geht die Öffentlichkeit einen Dreck an.
Theoretisch könnten sich viele "outen" -und wem nützt das?
Vielleicht „outen“ sich demnächst Lederfetischisten, Pegging-Enthusiasten,
Achselhöhlenküsser und Zehenlecker. Ich muss Ihnen gestehen, dass mir dies genauso gleichgültig ist, als wenn sich Schauspielerinnen als Frauenliebhaberinnen und Fußballer als Männerliebhaber outen. Ich habe nichts davon, sie haben nichts davon – nur die Presse hat mal wieder etwas zu gackern.
Zurück zur Vernunft - Schluss mit dem öffentlichen Outing!
Wer ist da zu preisen, weil sie endlich Schluss macht mit dem Unfug des "Outing"? Die „First Lady“ von New York, Chirlane McCray. Sie ist die Gattin des frisch gewählten Bürgermeisters der Stadt und wird gegenwärtig von widerlichen Gazetten wegen ihrer Sexualität angegriffen. Als sie nach ihrer “Bisexualität” gefragt wurde, sagte sie das
Einzige, was wirklich zählt, nämlich:
Ich bin mehr als ein Etikett. Warum sind die Leute so versessen darauf, uns mit einem Etikett zu verstehen, damit wir in ein bestimmtes sexuelles Spektrum fallen? Etiketten machen uns zu Inhalten von Kisten, und diese Kisten sind wie Särge geformt … es kommt nicht drauf an, wie du liebst, sondern dass du liebst.
Mir wäre ehrlich gesagt lieber, jeder würde nach diesem Grundsatz leben als sich ständig entweder auf die eine oder andere Seite zu stellen und von dort aus seinen Status zu verteidigen.
Also, zum letzten Mal – Menschen sind nicht vorrangig heterosexuell, homosexuell, bisexuell, trichophil oder was sonst noch von
Psychiatern und
Psychologen für Abweichler als "Etikett" geprägt wurde. Sie sind schlicht und einfach sexuell – und mögen damit bitte auf ihre Art selig werden.