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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Die Schöne und das Biest - bald Gynäkokratie in Leipzig?

Kein Anstoß am Inzest: Lot, gesehen von einem flämischen Maler



Die Schöne und das Biest - Diskussion im Leipzig zeigt: feministische Interessen siegen über die Freiheit der Kunst - jedenfalls in der Diskussion.

Da ist also eine Ausstellung in Leipzig. Sie widmet sich dem Thema „Die Schöne und das Biest.“ Das Thema lockt Menschen in das Museum der Bildenden Künste, und das ist gut so. Unsere Museen sind hoch subventioniert, und das Volk nimmt dies als selbstverständlich hin. Einige Hundert Mal habe ich gehört: „Dies ist ein reiches Land, wenn wir soviel Geld für XYZ haben, dann werden wir doch auch …“ Na schön, soll es so sein.

Nun kommt Katharina Krefft ins Spiel. Die verheirate Ärztin ist noch recht jung - und Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und im Gleichstellungsbeirat sowie Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat. Sie ist der Meinung, durch die Plakatierung würde „eine Frau in ihrer Verfügbarkeit im öffentlichen Raum“ präsentiert. Was ist auf dem Bild zu sehen? Da ist ein Frau, die einen Braunbären bändigt – nackt – gemalt vom amerikanischen Künstler Mel Ramos im Stil seiner Zeit: Pop-Art. Der ist inzwischen ziemlich alt (78) und kennt die Proteste schon. Seit den 1960er Jahren muss er sich gegen die Vorwürfe erwehren, erst von den alt-konservativen, denn von den neo-konservativen und schließlich vom ultrakonservativen Teil der feministischen Bewegung.

Der Kulturredakteur der „Leipziger Volkszeitung“, Jürgen Kleindienst, will gar nicht verbergen, auf welcher Seite er steht. Entsprechend wird auch gleich mal abgemahnt, dass die „Freiheit der Kunst“ nichts als ein Scheinargument für die Berechtigung des Plakats sei. Aus einem langatmigen Publikumsbeitrag wird dann auch deutlich, dass dem Ost-Publikum die ganze Chose nicht passt: Man solle sich nicht hinter „der Freiheit der Kunst verstecken“, heißt es. Kommt mir vor wie aus frühen Adenauer- und Erhard-Jahren. (1) Das Konzept der Ausstellung sei „vermaledeit“. Na klar – noch mehr Diffamierungen gefällig?

Oh, bevor ich vergesse, da war noch Georg Teichert, Gleichstellungsbeauftragter der Universität Leipzig, die vor Kurzem mit gynäkokratischem Federstrich die „weibliche Form“ in der Kommunikation einführte – und der fand die Werbung ebenfalls ganz furchtbar.

Ja, alles ganz furchtbar ganz schrecklich und schlimm. Obwohl schon die alten Meister wussten, dass sich Nacktheit und sexuelle Präsentationen gut vermarkten ließen. Und so suchten sie sich Lücken, in die sie ihre Erotik hineinpinseln konnten – zum Beispiel bei Lot und seinen Töchtern, ziemlich pikant, und dazu sanktionierter Inzest. Neudeutsch heißt das „Sex Sells“. Was wäre wohl gewesen, wenn es damals schon Feministinnen, Gleichstellungsbeauftragte, Gutmenschenkreise und andere außerkünstlerische Menschen gegeben hätte, die Anstoß daran genommen hätten?

Ich hoffe, dass sich die Leipziger Gynäkokratie unter dem Deckmantel der Gleichstellung nicht noch weiter ausbreitet. Und fragen Sie mich bitte nicht, was der Gleichstellungsbeauftragte Teichert den Museumsdirektor Schmidt fragte: „Was ist für Sie Sexismus?“ Ich hätte einfach zurückgefragt: „Und was ist für sie Freiheit?“

Mal klipp und klar: Wo man sich Fragen nach dem „persönlichen Sexismus“ gefallen lassen muss, da endet die Freiheit des Individuums – und vielleicht die Freiheit schlechthin. Wie war das mit der Gynäkokratie?

(1) Zitat West-Kanzler Erhard laut SPIEGEL-Archiv:

"Ich muß diese Dichter nennen, was sie sind: Banausen und Nichtskönner, die über Dinge urteilen, von denen sie einfach nichts verstehen... Es gibt einen gewissen Intellektualismus, der in Idiotie umschlägt... Alles, was sie sagen, ist dummes Zeug.“

Bild: Lot und seien Töchter, gesehen von Hendrik Goltzius (1558 – 1617).