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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen: Es sind niemals die Anderen, die Sie behindern

Sie sind verantwortlich für ihr Leben - niemand sonst
Nehmen wir an, da draußen wäre der Dschungel. Es gibt Schlangen, die Sie beißen könnten, Tiger, die sie anfallen könnten, und Insekten, die Sie stechen könnten. Es gibt andere Frauen, die mit Ihnen um die besten Futterstellen konkurrieren, und Männer, die sie nicht einmal mit dem Gesäß ansehen. Wenn Sie morgens die Tür öffnen, und vor Ihnen liegt nicht der Dschungel, sondern London, Berlin oder München, dann ist es fast genau so. Im Grund genommen ist die Welt da draußen nicht ihr Freund – sie birgt jede Menge Gefahren, lästige Konkurrentinnen und Männer, die sie nicht beachten.

Alles klar? Keine Probleme? Meine Hochachtung!

Sie werden jetzt vielleicht sagen: „Das ist zwar so, aber ich habe gelernt, damit umzugehen.“ Falls Sie dies sagen, ist die Welt vermutlich in Ordnung. Frage ich jetzt weiter: „Warum haben sie keine große Karriere gemacht und sind Ministerien oder Top-Managerin geworden?“, dann werden Sie nun vielleicht lächeln und antworten: „Oh, ich dachte nie soweit – ich bin zufrieden mit der Führung der Marketing-Abteilung.“ Noch eine Frage? „Warum haben sie jetzt, da Sie 32 sind, noch keinen festen Freund, Ehemann oder Verlobten?“ „Ja“, sagen Sie dann möglicherweise, „ich habe mich eben auf andere Dinge konzentriert.“

Falls sie so oder ähnlich argumentieren, genießen sie meine Hochachtung. Und bevor sie jetzt das Wort „geschlechtsspezifisch“ in den Mund nehmen: Ich denke genauso, und mit mir die Mehrheit der Männer.

Bevor wir in „Friede, Freude, Eierkuchen“ verfallen, lassen Sie mich noch die dunkle Seite beleuchten, in der Argumente fallen wie diese:

- Im Kapitalismus kann man kein erfülltes Leben führen.
- Die Karriere der Frauen wird durch Sexismus verhindert.
- Meine Eltern sind Schuld an …
- Mein Ex hat verhindert …
- Meine Kinder hindern mich daran …
- Es gibt zu wenig Möglichkeiten für …
- Die Männer sind … (beliebiges Argument)
- In dieser Stadt ist es unmöglich …
- Ich habe keine Zeit für …


Das alles lässt sich zusammenfassen in einer einzigen Zeile:

Ich bin nicht bereit, Verantwortung für mich zu übernehmen und schiebe mein Versagen auf andere Menschen oder andere Umstände ab.



Manchmal schieben wir die Verantwortung ab - aber nicht für lange Zeit

Sehen Sie: Wir alle tun dies vermutlich dann und wann. Sie gehen durch den Dschungel und Ihnen passiert etwas Unvorhergesehenes. Sie können die Situation nicht meistern, weil Ihnen etwas fehlt, um die Hindernisse zu überwinden. Manchmal finden Sie keinen Job, mal keinen Partner, mal nicht die passende Wohnung. Das ist genau das, was den Dschungel, Ihren Dschungel und meinen Dschungel ausmacht: Es ist nicht leicht, jeden Tag durch ihn hindurchzugehen und erfolgreich zu sein.

Übernehmen Sie endlich Verantwortung, und beginnen Sie JETZT damit

Und doch: Nur Sie sind verantwortlich dafür, dass Sie im Dschungel stecken geblieben sind, und nur Sie können das ändern. Das gilt jedenfalls für 90 oder mehr Prozent der Menschen. Denken Sie also daran: Wahrscheinlich gehören Sie zu den 90 Prozent, die etwas, ja vielleicht sogar alles in Ihrem Leben ändern können. Wenn Sie dies verinnerlichen, werden Sie finden: Die anderen sind nicht schuld, die Umstände sind nicht schuld. Es sind nicht andere, die sie behindern, und es sind nicht die Umstände: Alles, was Sie behindert, ist in Ihnen, und vieles davon können Sie ändern.


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Liebe Woche: Schreiben, singen, lieben und Moral

Hei Safari! Die Jungs von der „Flachleger-Fraktion“ sind wieder aktiv. Das heißt: Wenn du sie vögelst, hast du sie fest im Griff, weil ihre Körper dann Oxytoxin produziert. Klar, die biologische Axt im Haus ersetzt den säuselnden Zimmermann. Der Mist stand natürlich nicht bei uns, sondern anderswo.

Alles viel zu früh - von Sexualkunde zu "Dr. Sommer"

Klar liebe Gutmenschenfraktion, wir alle werden „viel zu früh“ mit Sex konfrontiert. Wann ist eigentlich „zu früh?“ Mir scheint, für manche ist alles zu früh, während für andere alles zu spät ist. Stammt übrigens aus „Baby und Familie“.

Sex - Wissen und Können

Ach, überhaupt – Sexualaufklärung. Was die Schule heute tut, ist sozusagen die Mechanik zu lehren und sie mit etwas Ethik zu dekorieren – das war den Jugendlichen noch nie genug. Was denn nun? Mehr Ethik-Deko? Nein – Fragen, Gefühle, Ängste, Erlebnisse. Früher erste Adresse: das Dr.-Sommer-Team. Nur ist „Dr. Sommer“ inzwischen nicht mehr, was „er“ mal war. Soll man darüber weinen? Nö – wir nicht. Allerdings macht sich unsere Zeitung Gedanken darüber, wann wir Menschen wissen können, was Sex eigentlich ist – jedenfalls niemals, bevor wir ihn ausprobiert haben. Warum wir hingegen niemals etwas Endgültiges über die Liebe schreiben können (und sonst auch niemand) das lest ihr hier.

Frauen sind offen? Eine Schreiberin will feststellt haben, dass junge Männer singen wie die Kanarienvögel, wenn es um ihren ersten ungewöhnlichen Sex ging.

Huren, Freier, Liebeseinkauf

Derzeit vertritt jeder seien Ethik-Theorie über Huren und Freier. Klar, das bringt Leser. Im Grunde giftet dabei jeder gegen jeden, und im Kern haben alle Seiten irgendwie auch ein bisschen Recht. Nur, dass alle denselben Fehler machen: Wer sich Lust kauft, kauft Lust – und damit vielleicht die Illusion von Liebe. Aber Freier kaufen sich weder Liebe noch Frauenkörper. Sie wollen lustvolle sexuelle Erlebnisse. Fragt da jemand, warum sie damit zur Hure gehen? Nein? Fragt euch doch mal selbst, egal, auf welcher Seite ihr steht.

Überhaupt – nehmt euch in acht vor Leuten, die auffällig oft von „Prostituierten“ sprechen. Sie meinen Huren. Dieser Artikel hier von 2011 über moderne Formen, mit Huren in Kontakt zu kommen, scheint übrigens ungewöhnliche Aktualität gewonnen zu haben.

Liebe, Kultur, Romane

Kommen wir mal zur Liebe – die ist in zweifelhafte Gesellschaft gekommen – und wenn es so weiter geht, gerät sie immer weiter in das Mahlwerk der Besserwisser und Moralapostel. Die Kultursendung ASPEKTE war nur ein Beispiel, wie es nicht weitergehen darf.

Da ich gerade bei Kultur bin: Liebesromane, aber auch erotische Romane leben von Konflikten. Nur, falls ihr so etwas schreibt, gebe ich mal Lese-Empfehlung für diesen Artikel.

Ein lustvolles Osterfest

Lasst euch Ostern nicht durchs Wetter oder Moralisten verderben. Frühling erzeugt Lust, und Lust ist gut für uns Menschen.

Was darf man eigentlich noch sagen in Neusprech-Deutschland?

Opas Sexismus: "Negerin" aus den "Kolonien" als "Klippkaffernweib" bezeichnet


Sinnliches von Neger und Mohren - die Gedankenpolzei schlägt zu

In vielen Büchern finden wir noch die Worte „Neger“ oder „Negerin“, und sinnlich-süß verbinden die älteren ihn noch mit dem Negerkuss, bei dem man zwar nicht vom Neger geküsst wurde, aber Eiweißschaum unter süßer Schokolade fand. Heute? Ein Schokokuss. „Mohrchen im Hemde?“ auch du liebes Bisschen, nur das nicht und auch keine „Mohrenköpfe“ – überhaupt keine Mohren mehr, nicht mal in Venedig. Es mag ja sein, dass sich die schwarzhäutige Bevölkerung nicht gerne als „Neger“ bezeichnen lässt, zumal in den USA, weil dort die Nähe zu einem Schimpfwort unüberhörbar ist – aber Mohren? Und bitte: Muss man jetzt alle Bücher neu übersetzen oder neu schreiben, in denen von der „Negerin“ die Rede ist?

Indianer und Eskimos - wegradiert?

Indianer kommen nicht aus Indien, und es ist nicht der Name, den sie sich selbst gegeben haben. Wen stört das eigentlich? Die Indianer? Die wissen doch selbst, wie sie sich bezeichnen, als Volk wie als Mensch. Und die Eskimos? Die haben ihren Namen wieder von den Indianern, die es ja auch nicht gibt. Und wir? Was zwingt uns eigentlich, mit politischer Dummkorrektheit „Inuit“ zu sagen und zu schreiben?

Zigeuner und fahrendes Volk - unerwünscht

Der politisch korrekte Begriff der Vergangenheit für Zigeuner war „fahrendes Volks“ oder „Landfahrer“, doch jetzt müssen wir „Sinti und Roma“ sagen. Merkwürdig – in Ungarn sagen Zigeuner über sich, sei seien Zigeuner, und das stört keinen Menschen.

Schwul und lesbisch - oder "Homosexuell"?

„Schwul“ galt früher als anrüchig, und man sagte deshalb, diese Männer seien „vom anderen Ufer“. Inzwischen hat dich das Dummort „Homosexuelle“ durchgesetzt, wird aber andererseits eher belächelt. Die meisten Deutschen wissen ohnehin nicht, dass dieses Wort für Frauen und Männer gilt. Also wird mit „Homosexuell und lesbisch“ herumgeeiert.

Nutten, Huren, Prostituierte

Nur das Wort „Nutte“ ist in Wahrheit abwertend, „Hure“ hingegen nicht. Eine Hure ist eine „Mietfrau“, und das ist genau das, was sie ist. Nein, sie ist keine „Frau, die sich zur Schau stellt“, also keine Prostituierte. Dennoch glauben Journalisten, sie müssten das Wort „Prostituierte“ verwenden. Da kann man sich piekfein absetzen, besonders, wenn die Hure zur "Armutsprostituierten" wird.

Vögeln, Sexualkontakte, „Sex haben“

Kein Mensch „hat Sex“. Es ist schlicht unmöglich, Sex einfach „zu haben“. Irgendwie ist das Wort aus dem Englischen herübergeschwappt. Dort sagte man früher noch verniedlichend, ein Paar sei einander auf „biblische Art“ nähergekommen. In Deutschland sagte man eher „sie taten es“, wenn man es einfach ausdrücken wollte, oder „“sie schleifen miteinander“. Wer ein offizielles Wort suchte, sagte „sexueller Umgang“ oder schlicht „Geschlechtsverkehr?“ Eigentlich vögeln Leute miteinander. Mal wild-animalisch, mal sinnlich-einfühlend. Sagen wir doch einfach wieder „vögeln“.

Täglich neues Neusprech: Prekariat und Sexismus

Wir hören von „bildungsfern Schichten“ und meinen Menschen, die sich weigern, ein Mindestmaß an sozialer Verantwortung zu übernehmen. Die „Unterschicht“ ist zwar ein Dummwort, weile es in Deutschland keine offiziellen Gesellschaftsschichten gibt, aber immer noch besser als das schwachsinnige Wort „Prekariat“.

Letztendlich bleibt noch der „Sexismus“ – ein von akademischen Frauen erfundenes Wort, das nahezu ausschließlich dazu verwendet wird, Männer zu bezichtigen, Frauen „ungleich“, also ausschließlich oder überwiegend nach ihrem Geschlecht zu bewerten. Umgekehrt ist es übrigens kein Vergehen gegen die Menschlichkeit, wie zahllose Verlautbarungen aus Frauenhand beweisen.

Wenn es so weitergeht, werden wir nur noch Weichspül-Wörter und dümmliche Fachbegriffe in der Sprache haben, die entweder eine geringe oder aber gar keine Bedeutung mehr haben. Politische Korrektheit? Das ist eine Verschleierung dessen, was man wirklich will: Nämlich eine dümmliche, weichgespülte, ideologisierte Sprache einzuführen. Die Diktatur der politischen Korrektheit nervt. Und ihre Gedankenpolizei verdient nur eines: Entwaffnet zu werden.

Die Gedanken folgen weitgehend einem Artikel von Anne Welkener in der SHZ. Er erschien in ähnlicher Form auch in meinem privaten Blog.

Bild: "Klippkaffernweib" - im Original Vollakt-Foto aus der sogenannten "Kolonialzeit". Der Begriff "Kaffer" ist noch heute ein Schimpfwort.

Liebe in zweifelhafter Gesellschaft

Nur darstellen, was man zeigen dufte: Junges Liebespaar


Die Liebe ist in zweifelhafte Gesellschaft geraten. Waren es ursprünglich die Dichter und Denker, die zumeist einen Lobgesang auf die Liebe anstimmten, so ist es heute das eiskalte Auge der sogenannten „Wissenschaft“, die sich anschickt, die Liebe zu sezieren. Damit werden wir Liebende mehr und mehr unserer Macht beraubt, die Liebe zu definieren. Ich behaupte nicht, dies sei böse Absicht. Aber es ist dennoch eine Gefahr für die Liebenden, nämlich dann, wenn die gesellschaftlichen Kräfte diesen „Wissenschaftlern“ sklavisch die Füße küssen.

Lassen sie mich zunächst zitieren, wie die Liebe früher einmal gesehen wurde:

Liebe aber heißt auf Deutsch nichts anderes als jemandem von Herzen gütig und hold zu sein, und ihm alle Güte und Freundschaft anzubieten und zu zeigen.


Die erste zweifelhafte Spur zur Liebe wurde zweifelsohne von Dichtern gelegt, die ihren Gefühlen zum anderen Geschlecht Ausdruck verleihen wollten. Dabei hatten die Dichter der Vergangenheit das Problem, ihre Gefühle in Worte zu fassen, die „zulässig“ waren. Sie mussten den inneren Drang und die Wollust verbergen und damit die innere Triebfeder ihrer Dichtung verleugnen. In aller Kürze heißt es bei Schiller verherrlichend:

Oh zarte Sehnsucht, süßes Hoffen, der ersten Liebe goldne Zeit.


Gemeint war oft, was man nicht sagen dufte: Lust und Leidenschaft

Natürlich wusste jeder, der sie kannte, dass die Dichter, Musiker und Maler nicht „nur in zarter Sehnsucht“ schwelgten, sondern durchaus die „leidenschaftliche Liebe“ oder die „heiße Liebe“ im Sinn hatte. Verhüllend mussten sie deren Ort nicht in den Lenden, sondern im Herzen ansiedeln. Sonst wären sie zu sehr in die Nähe dessen gekommen, was der Zeitgeist als „Laster“ bezeichnete. Denn „oft kleiden sich des Lasters Triebe in die Gestalt erlaubter Liebe“.

Immerhin sorgten die Dichter dafür, der Liebe ein Gesicht zu geben. Fortan hatte man eine Vorstellung davon, wie die liebe lockt, verwirrt, bindet oder zerstört. Wer „zwischen den Zeilen“ lesen konnte, dem entging nicht, dass die Wollust und die Begierde die eigentliche Triebfeder der Liebeslust waren. So mag auch die in Deutschland so beliebte „romantische Liebe“ entstanden sein: Darin wird die Frau als Wesen beschrieben, das nach Liebe lüstet, aber die Triebe verleugnet. Insofern kann die gesamte „romantische“ Liebesliteratur von sanft-sinnlicher Romantik bis zum schwülstigen Romankitsch als „verhüllende Umschreibung des sexuellen Verlangens“ bezeichnet werden. Möglicherweise könnte man auch sagen: Es ist sinnlicher, eine Reise zu beschreiben, als die Ankunft am Ziel.

Bei Hofe war man nicht so zurückhaltend


Die Vereinnahmung der Liebe am Beispiel

Nicht nur die Dichter und Denker griffen in der Vergangenheit nach der Definitionsmacht über die Liebe: Auch Staat, Gesellschaft und Christentum taten alles, um den Begriff für sich zu vereinnahmen. Besonders nachhaltig ist dies bis heute der Sozialwissenschaft und dem Christentum gelungen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Publikation „Das Ende der Liebe“ von Sven Hillenkamp. Merkwürdigerweise ist keinem der Kulturzaren deutscher Zeitungen aufgegangen, dass Hillenkamp den Begriff der Liebe zunächst vereinnahmen musste, um ihren Tod zu proklamieren. Seither gilt Hillenkamp als Robin Hood der Liebenden, obgleich unklar ist, ob er überhaupt ihre Partei einnimmt. In Wahrheit ist das Buch etwas ganz anderes: Eine freche Vereinnahmung der Liebe mit dem Vehikel, gegen einen kommerzialisierten Liebesbegriff zu wettern. Übrigens hatte das Buch außerhalb der Literatur-Szenerie keinerlei Einfluss auf die öffentliche Meinung. Ich verkenne dabei übrigens keinesfalls, dass die werbende Wirtschaft den Liebesbegriff ebenfalls vereinnahmt und verhunzt.

Die unseligen Teile des Christentums und ihre Nachwirkungen

Die unselige Rolle des Christentums bei der Vereinnahmung der Liebe dürfte bekannter sein. Die Männer dort versuchten, der Liebe ein neues Gesicht zu geben, indem die innige Liebe zweier Menschen zueinander abgewertet wurde, wählend man in stetiger Aufbauarbeit die Liebe als Ideologie heranzüchtete. Am Ende dieser Einflussnahme stand der Liebe das Laster gegenüber, und die Wollust (also der Geschlechtstrieb) wurde als „Todsünde“ deklariert. Die Ideologie, die dahinter steckt, wirkt bis heute nach.

Die Vereinnahmung der Liebe durch zweifelhafte Wissenschaftler

Gegenwärtig erleben wir eine Vereinnahmung der Liebe durch alle Arten von selbst ernannten Liebes-Experten. Das mag hingehen, solange es sich um selbstgefällige Spinner handelt. Aber darunter befinden sich Ärzte, Psychologen, Sexologen, Soziologen und Gehirnforscher, die allesamt im Volk einen besonderen Status haben und damit ein höheres Ansehen als andere. Inzwischen vergeht kaum noch ein Monat, indem nicht „neue Forschungsergebnisse“ vorgelegt werden oder irgendwelche angejahrten, schon damals weitgehend nutzlosen Bücher über die Liebe wieder neu aufgelegt wurden. All diese Autoren mögen außer Ruhmsucht, Selbstherrlichkeit und Broterwerb noch andere Motive haben, diese Bücher jetzt auf den Markt zu werfen. Aber jedes dieser Bücher schadet uns, den Liebenden, die bitte schön noch selbst definieren wollen, was Liebe ist.

Ich kann nur sagen: Es ist wirklich schade, dass wir uns dem Diktat der Elfenbeintürme, der Literaturkritik, den Kulturmagazinen und der listigen Geschäftsmacher in den Verlagshäusern unterwerfen. Manchmal denke ich, lesen bildet inzwischen nicht mehr, sondern es vernebelt die Hirne.

Zitate und Recherche nach Grimm "Deutsches Wörterbuch".
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Warum es schwer ist, sinnreich über die Liebe zu schreiben

Liebe ist für alle unordentlich, nicht nur für die schwierigen Mitmenschen


Es wird immer schwerer, Sinnreiches über die Liebe zu schreiben. Eigentlich ist alles gesagt – und es lässt ich wahrhaftig auf eine einfache Formel bringen:

Liebe ist ein so unordentliches Gefühl, von dem bestenfalls Sie selbst wissen können, was es für Sie bedeutet.


Selbstverständlich versuchen unzählige Menschen, ihnen dies auszureden. Sie sind der Meinung, dass SIE (ja, ausgerechnet SIE) gar nicht kompetent genug sind, sich selbst zu beurteilen. Und weil sie so ein lächerliches Laienwürstchen sind, das nur mit dem Expertenblick auf eine Laborratte „richtig“ beurteilt werden kann, gibt es Liebesforschung.

Ich will Ihnen nur einen Satz darüber schreiben.

Wenn es wirklich einmal möglich sein sollte, aus zehntausend Paaren, die über 30 Jahre lang kontinuierlich beforscht würden, namhafte Erkenntnisse zu ziehen, dann wäre nicht klar, ob diese Ergebnisse auch für Ihre persönliche nächste Liebesbeziehung gälten.


Mit anderen Worten: die Person, die Sie demnächst treffen, und die sie mit Körper, Geist und Psyche lieben werden, passt nicht in das Schema der zehntausend, sondern ausschließlich in Ihr Schema – oder auch nicht.

Bild: Zeichnung von gegen 1952 eines als "schizophren" diagnostizierten Menschen.
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