Was darf man eigentlich noch sagen in Neusprech-Deutschland?
Opas Sexismus: "Negerin" aus den "Kolonien" als "Klippkaffernweib" bezeichnet
Sinnliches von Neger und Mohren - die Gedankenpolzei schlägt zu
In vielen Büchern finden wir noch die Worte „Neger“ oder „Negerin“, und sinnlich-süß verbinden die älteren ihn noch mit dem Negerkuss, bei dem man zwar nicht vom Neger geküsst wurde, aber Eiweißschaum unter süßer Schokolade fand. Heute? Ein Schokokuss. „Mohrchen im Hemde?“ auch du liebes Bisschen, nur das nicht und auch keine „Mohrenköpfe“ – überhaupt keine Mohren mehr, nicht mal in Venedig. Es mag ja sein, dass sich die schwarzhäutige Bevölkerung nicht gerne als „Neger“ bezeichnen lässt, zumal in den USA, weil dort die Nähe zu einem Schimpfwort unüberhörbar ist – aber Mohren? Und bitte: Muss man jetzt alle Bücher neu übersetzen oder neu schreiben, in denen von der „Negerin“ die Rede ist?
Indianer und Eskimos - wegradiert?
Indianer kommen nicht aus Indien, und es ist nicht der Name, den sie sich selbst gegeben haben. Wen stört das eigentlich? Die Indianer? Die wissen doch selbst, wie sie sich bezeichnen, als Volk wie als Mensch. Und die Eskimos? Die haben ihren Namen wieder von den Indianern, die es ja auch nicht gibt. Und wir? Was zwingt uns eigentlich, mit politischer Dummkorrektheit „Inuit“ zu sagen und zu schreiben?
Zigeuner und fahrendes Volk - unerwünscht
Der politisch korrekte Begriff der Vergangenheit für Zigeuner war „fahrendes Volks“ oder „Landfahrer“, doch jetzt müssen wir „Sinti und Roma“ sagen. Merkwürdig – in Ungarn sagen Zigeuner über sich, sei seien Zigeuner, und das stört keinen Menschen.
Schwul und lesbisch - oder "Homosexuell"?
„Schwul“ galt früher als anrüchig, und man sagte deshalb, diese Männer seien „vom anderen Ufer“. Inzwischen hat dich das Dummort „Homosexuelle“ durchgesetzt, wird aber andererseits eher belächelt. Die meisten Deutschen wissen ohnehin nicht, dass dieses Wort für Frauen und Männer gilt. Also wird mit „Homosexuell und lesbisch“ herumgeeiert.
Nutten, Huren, Prostituierte
Nur das Wort „Nutte“ ist in Wahrheit abwertend, „Hure“ hingegen nicht. Eine Hure ist eine „Mietfrau“, und das ist genau das, was sie ist. Nein, sie ist keine „Frau, die sich zur Schau stellt“, also keine Prostituierte. Dennoch glauben Journalisten, sie müssten das Wort „Prostituierte“ verwenden. Da kann man sich piekfein absetzen, besonders, wenn die Hure zur "Armutsprostituierten" wird.
Vögeln, Sexualkontakte, „Sex haben“
Kein Mensch „hat Sex“. Es ist schlicht unmöglich, Sex einfach „zu haben“. Irgendwie ist das Wort aus dem Englischen herübergeschwappt. Dort sagte man früher noch verniedlichend, ein Paar sei einander auf „biblische Art“ nähergekommen. In Deutschland sagte man eher „sie taten es“, wenn man es einfach ausdrücken wollte, oder „“sie schleifen miteinander“. Wer ein offizielles Wort suchte, sagte „sexueller Umgang“ oder schlicht „Geschlechtsverkehr?“ Eigentlich vögeln Leute miteinander. Mal wild-animalisch, mal sinnlich-einfühlend. Sagen wir doch einfach wieder „vögeln“.
Täglich neues Neusprech: Prekariat und Sexismus
Wir hören von „bildungsfern Schichten“ und meinen Menschen, die sich weigern, ein Mindestmaß an sozialer Verantwortung zu übernehmen. Die „Unterschicht“ ist zwar ein Dummwort, weile es in Deutschland keine offiziellen Gesellschaftsschichten gibt, aber immer noch besser als das schwachsinnige Wort „Prekariat“.
Letztendlich bleibt noch der „Sexismus“ – ein von akademischen Frauen erfundenes Wort, das nahezu ausschließlich dazu verwendet wird, Männer zu bezichtigen, Frauen „ungleich“, also ausschließlich oder überwiegend nach ihrem Geschlecht zu bewerten. Umgekehrt ist es übrigens kein Vergehen gegen die Menschlichkeit, wie zahllose Verlautbarungen aus Frauenhand beweisen.
Wenn es so weitergeht, werden wir nur noch Weichspül-Wörter und dümmliche Fachbegriffe in der Sprache haben, die entweder eine geringe oder aber gar keine Bedeutung mehr haben. Politische Korrektheit? Das ist eine Verschleierung dessen, was man wirklich will: Nämlich eine dümmliche, weichgespülte, ideologisierte Sprache einzuführen. Die Diktatur der politischen Korrektheit nervt. Und ihre Gedankenpolizei verdient nur eines: Entwaffnet zu werden.
Die Gedanken folgen weitgehend einem Artikel von Anne Welkener in der SHZ. Er erschien in ähnlicher Form auch in meinem privaten Blog.
Bild: "Klippkaffernweib" - im Original Vollakt-Foto aus der sogenannten "Kolonialzeit". Der Begriff "Kaffer" ist noch heute ein Schimpfwort.