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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Rollenspiele: Zur Minna machen oder die Rolle des Dienstmädchens

Es ist eine Redensart, mehr nicht. „Ich mach dir zur Minna“. Heißt im Klartext: "Ich putz dich runter, bis du auf die Stufe eines Dienstmädchen fällst". Und warum ein Dienstmädchen? Steht man da auf einer niedrigen sozialen Stufe?

Die Minna und der Lustmolch


Historisch - mit gesenktem Blick
Ja, mit Sicherheit. Aber die Sache hat eine weitere Facette: Mit der „Minna“, der Dienstmagd, konnte man bis weit ins 19. Jahrhundert hinein im Grunde tun,was man wollte. Wer eine Dienstmagd anstellte, konnte nicht nur den Dienstvertrag so ausstatten, wie es ihm beliebte – er musste seinem „Mädchen“ auch nur minimale Rechte einräumen. Dies gab der Herrschaft die Möglichkeit, sich alle Rechte herauszunehmen, die in einem Abhängigkeitsverhältnis seit Moses (1) und davor üblich waren. Zwar gab es beim Hauspersonal zu den bürgerlichen Glanzzeiten keine Leibeigenschaft mehr, sodass die „Minna“ ihrem Herrn nicht offiziell und exklusiv zu sexuellen Diensten zur Verfügung stand. Doch das umgingen manche Dienstherren ohne Skrupel – wenn sich die Minna weigerte, wurde sie eben noch mehr „zur Minna gemacht“. So drangsaliert und erniedrigt gaben sich die meisten dann eben doch ihrer Herrschaft hin. (2) Was sollte sie auch sonst tun? Die Herrschaft brauchte nur mit der Kündigung oder einem schlechten Dienstzeugnis zu drohen – und schon war die nächste Stufe, das Bordell, in Sichtweite.

Ohnehin hatte der Dienstherr das Recht, seine Bedienstete nach Gutdünken zu züchtigen. Zwar musste ein „Vergehen“ vorliegen, doch das ließ sich aus jeder Nachlässigkeit konstruieren. Und da alles hinter den Mauern des Bürgerhauses ablief, konnte auch niemand kontrollieren, ob es bei der Züchtigung sittsam zuging. Zwar hatte man zu den berühmten „viktorianischen“ Zeiten festgelegt, dass Körperstrafen aus sittlichen Gründen nicht auf das nackte Gesäß appliziert werden durften. Doch in der Praxis war diese nicht kontrollierbar, sodass die Bedienstete eben doch das nackte Gesäß zu entblößen hatte, was den Herren der damaligen Zeit ganz offenbar viel Freude bereitete.

Man machte oft Scherze darüber, was „mit Familienanschluss“ beutete. Eigentlich war damit gemeint, dass die Hausangestellte mit in der Küche oder gar der „guten Stube“ sitzen dufte, so, als wäre sie die Tochter des Hauses. Doch nicht selten war der „Anschluss“ wesentlich enger angedacht. Er umfasste dann oft Liebesdienste aller Art – nicht nur dem Hausherrn gegenüber, sondern auch seiner Gattin. Sich von seinem „Kätzchen“ verwöhnen n zu lassen war ein Lieblingsthema erotischer Romane mit lesbischem Einschlag.

Die Minna geben – erotische Spiele mit der Ver- und Entkleidung


Dienstmädchen-Kostüm, 2014
Hat nun das Dienstmädchen „ausgedient“? Nicht in der Fantasie. Vor allem englische Männer fantasieren über alle Frauen, die Uniform tragen, und Dienstmädchen trugen nun einmal Uniform. Inzwischen haben auch manche Frauen entdeckt, wie sinnlich es sein kann, mal ein Püppchen in Uniform zu befehligen. Neu ist das alles in keiner Wiese: Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Roman „Die Wonnen der Rute“ veröffentlicht er handelt hauptsächlich von Frauen, die sich ihre Dienstmagd als Gespielinnen halten, deren Reize sie anderen Damen vorführen.

So gut wie alle Rollenspiele mit der „Dienstmagd“ beinhalten das „Dienen“ ohne „Wenn und Aber.“ Sie hat die niedrigsten Aufgaben durchzuführen, muss beispielsweise auf Knien den Boden schrubben. Sie bekommt niemals ein Lob, wird aber oft getadelt, und die Tadel ziehen dann den Höhepunkt nach sich: das schamvolle Entkleiden mit anschließender Körperstrafe. (3)

Die Uniform sowie Gehorsam, Disziplin, Demut, Entkleiden und Strafen sind die wesentlichen Elemente des Rollenspiels – gleich, ob die Initiative vom „Herrn des Hauses“ ausgeht oder von der Hausherrin. Die Rollen sind also höchst einseitig verteilt, was ziemlich genau den historischen Vorbildern entspricht.

Wer führt solche Rollenspiele aus?

Zumeist sind es Paare, die gerne und oft Rollenspiele mit Kostümen zelebrieren. Das ist eine der hübschesten Varianten: Einmal in der Woche sind die Rollen klar verteilt, die als Dienstmädchen gekleidete Geliebte führt dann (und nur dann) die Befehle des Mannes aus, ist absichtlich nachlässig und muss schließlich dafür gestraft werden. Die Beschämung durch das Entkleiden, die im 19. Jahrhundert einen besonderen Reiz hatte, kann insoweit simuliert werden, dass die „Bedienstete“ ähnliche Wäschestücke trägt wie die Dienstmägde der damaligen Zeit – es erfordert viel Mühe, sich so zu entkleiden.

Ob sich entsprechende Fantasien auch ohne eine feste Partnerin durchführen lassen, ist relativ unsicher. Dem Vernehmen nach gibt es junge Frauen, die sich in derartigen Rollenspielen auskennen und dergleichen Dienste anbieten. Wie weit das „Nacktputzen“ oder „Putzen in Dessous“ aber ausgeweitet werden kann, ist eine Frage der Vereinbarungen. Und solche Vereinbarungen bedingen in der Regel eine Entschädigung in Geld. Gleich, welcher Art die Dienstleistungen oder Zurschaustellung sind: Das Einkleiden in besondere Dessous, vor allem solche aus der Vergangenheit, ist teuer und aufwendig. (4)

Nicht ungefährlich: Nacktputzerinnen & Co.

Übrigens bestehen bei der „Ausführung“ gewisse Gefahren sowohl für die Dienstleisterinnen wie auch die Klienten. Es sind Fälle bekannt geworden, in denen es Übergriffe aus Nacktputzerinnen gab, die außerhalb der Vereinbarungen lagen, und es gibt ebensolche Berichte von Nacktputzerinnen, die Schmuck und Bargeld „mitgehen“ ließen.

(1) Wie Sie den „Zehn Geboten“ entnehmen können, dufte der Prinzipal eigenen Mägde in jeder Hinsicht nutzen – nur die Mägde des Nachbarn, also dessen Eigentum, durfte er nicht begehren.
(2) Wir weisen darauf hin, dass diese Betrachtungen nicht für alle Haushalte zutraf. Es gab mit Sicherheit mehr "anständige" Dienstverhältnisse als es Übergriffe gab. Wenn hier die Rede davon ist, dann soll nur gezeigt werden, dass die Hemmschwelle im 19. Jahrhundert sehr gering war.
(3) Sexuelle Handlungen im herkömmlichen Sinne sind nicht notwendigerweise Bestandteil der Dienstmädchen-Erotik.
(4) Entsprechende Kleidungsstücke gibt es in der "Großmuttersparte" der Dessous-Hersteller sowie in Spezialgeschäften (Camden Stable Market) oder zum Nachschneidern. Zudem führen manche Exklusiv-Marken Retro-Dessous.
Bilder: Oben vermutlich aus einer französischen Zeitung, gegen 1900, Mitte aus einem historsichen Archiv, gegen 1900, alle © unbekannt oder abgelaufen, unten Camden, London, © 2015 by Liebesverlag,de

Fremdgehen – Veranlagung, Evolutionsfolge oder Erziehungsergebnis?

Folgenreicher Lüsternheit, und ein folgenreicher Seitensprung nach biblischer Art
Die immerwährende Frage, ob ein Verhalten angeboren, anerzogen oder eher kulturell bedingt ist, wird neuerdings immer wieder auf eine einzige Sichtweise reduziert: Da war doch die Evolution, nicht wahr?

Nun wissen wir, dass Forscher von ihrem Selbstverständnis her eher einseitig (wenn nicht gar mit Scheuklappen versehen) sind. Zudem gehen sie in letzter Zeit gerne den Weg eines primitiven Populismus. Und da macht sich eben gut, wenn pragmatische Männer am meisten Sorgen haben, dass die Frau fremdvögelt. Während Frauen vor allem glauben, Fremdgehen würde sich darin zeigen, dass sich der Mann in eine andere Frau verliebt.

Zahlenspiele über "Sex ohne Liebe" und "Liebe ohne Sex"

Gut – wenn man sich nur fragt, ob körperliche oder emotionale Untreue überwiegen, dann bekommt man bei Männern und Frauen unterschiedliche Ergebnisse. So waren angebliche 54 Prozent der Männer, aber nur 35 Prozent der befragten Frauen der Meinung, dass Sex ohne Liebe bereits Untreue sei, während sich das Verhältnis bei der umgekehrten Frage erheblich änderte. Liebe ohne Sex wurde nämlich von 46 Prozent der Männer, aber 65 Prozent der Frauen als eine Art der „Untreue“ angesehen.

Wissenschaft? Es könnte, es wäre und vielleicht ist es auch ...

Das alles wären nur Zahlen, wenn man darüber nicht herrlich spekulieren könnte. Aha! Es könnte ein Beweis für die Nachwirkungen der angeblich „zutreffenden“ Evolutionstheorie sein: Männer wünschen sich, dass die Nachkommen dem eigenen Sperma entspringen, Frauen fürchten, während der Schwangerschaft verlassen zu werden. Man braucht nicht allzu viel historische Kenntnisse, um dies als Unsinn abzutun. Menschen sind während der Evolution ander Wege gegangen als Löwen, bei denen die Männchen die Nachkommen töten, die offenkundig nicht von ihnen stammen.

Es könnte aber auch eine Folge der Mädchen- und Knabenerziehung sein. Oder einfach ein Kulturphänomen. Oder ein Relikt der Christenmoral. Alles könnte irgendwie sein … nur ist dergleichen eben nicht sicher.

Untreue bei "Liebe ohne Sex"?

Bevor wir uns alle den Kopf zerbrechen: Die Ergebnisse der Forscher haben kaum einen anderen Inhalt als die blanken Zahlen. Zudem muss man sich fragen, wie oft im Leben eigentlich „Liebe ohne Sex“ vorkommt, und falls ja, was die Studienteilnehmer dann überhaupt unter dem vielschichtigen und schillernden Begriff „Liebe“ verstanden. Meine Meinung dazu: Absoluter Bullshit – die Studie taugt bestenfalls zum Nachdruck auf Toilettenpapier.

Immerhin tröstlich, dass so viele Frauen glauben, Sex ohne Liebe sei noch keine „Untreue“ – aber ob diese Zahl der Realität standhält, ist ebenso zweifelhaft.

Bild: FRANCIABIGIO zugeschrieben, 16. Jahrhundert "Bathseba | בַּת־שֶׁבַע)" - eine Frau der Bibel, die in ihrer Untreue wahlweise als Täterin oder Opfer dargestellt werden kann

Cassys Kritik der „50 Shades of Grey“: lesenswert

Selbstverständlich kann man Bücher auch lesen ...
Man könnte sich ja mal die Frage stellen, warum die „Shades of Grey“ so erfolgreich geworden sind – und sicher, man könnte sie so beantworten:

1. Frauen lesen sowieso Romantikkitsch am Band.
2. Die Wollust der Frauen, stets im Hinterkopf, wurde endlich salonfähig.


Cassy geht aber über diese – zugegebenermaßen sehr simple – Erklärung hinaus. Sie zeigt noch einmal auf, wie das Buch (oder die Trilogie) entstanden ist. Denn eine normale Literaturgeburt war es nicht.

Zitat:

Denn wer ein klein wenig Ahnung von der Branche hat, weiß, dass jeder große Verlag unter „normalen“ Umständen Miss Leonard das Manuskript links und rechts um die Ohren geschlagen hätte. Gesetzt den Fall, einer hätte es überhaupt gelesen.


Der „normale Weg“, das Manuskript viel zu vielen arroganten Verlegern und besserwisserischen Lektoren zu überlassen, kam bei den „50 Shades of Grey“ erst gar nicht zum Tragen. Man benötigt, so führt Cassy aus, eine „Fanbase“ – aber die hat nicht jede Autorin.

Und so bleibt – nach reiflicher Überlegung - eben nur der Schluss (Zitat):

In einer Zeit, in der „Bauer sucht Frau“, „Der Bachelor“ oder „Frauentausch“ ihren festen Zuschauerstamm haben, wird es auch eine Nachfrage nach seichter Literatur geben. Irgendwo hatte ich mal den Ausdruck „Urlaub vom Gehirn“ gelesen. Das trifft es meines Erachtens genau auf den Punkt.


In meinen Kopf ist derzeit noch ein Satz des Volksmunds gefangen, den ich hier heute mal rauslassen will: „Esst mehr Scheiße – Millionen fliegen können nicht irren.“

Alle Kritik, die je darüber geschrieben wurde, ändert aber nichts am Erfolg entsprechender Unsinns-Serien, Volksverdummungen und Nebelkerzenwürfe.

Nur eines stört mich bei alledem – da lesen die Damen diese romantisierte Juxpornografie mit ihren Readern in allen Bahnabteilen, doch offiziell halten alle die Fassaden ihrer Wohlanständigkeit hoch. Sich zugleich öffentlich zu empören und vor innerer Geilheit zu lechzen, war schon immer eine bevorzugte Spielart konservativer bürgerlicher Damen. Aber aber es zeugt nicht gerade von persönlicher Integrität und öffentlicher Aufrichtigkeit.

Wer Erfolgsgeschichten liebt (und ich gestehe, sie ebenfalls zu mögen), der kommt an den „50 Shades of Grey“ eben nicht vorbei. Und: Wiederholbar ist der Erfolg vermutlich nicht. Bleibt zu fragen: Wer dreht das nächste große Ding? Eine Hausfrau aus Grönland? Vielleicht –wenn sie über eine entsprechend „Fanbase“ verfügt.

Die Eindrücke der Kleidung auf der Haut

Justin Alexander Bartels fotografiert professionell – und er hört auch nicht auf, wenn seine Modelle die einengenden BHs, High Heels oder Korsetts bereits ausgezogen haben. Sie sagen „ach, ein paar Nudes machen doch viele Fotografen?“ Aber nicht solche. Denn Justin Alexander Bartels fotografiert die Haut, auf der die Kleidung weiterhin reliefartig zu sehen ist – zum Beispiel die Schürung eines Korsetts.

Unbedingt ansehen! Nicht sehr erotisch, aber doch wieder … je nachdem, wie man es sieht.



Google und die „korrekte Nacktheit“

Google ist immer wieder für eine Überraschung gut – und kaschiert seine Zensurbestrebungen beim Portal Blogger nun mit diesem Satz:

Nacktheit ist weiterhin erlaubt, wenn der Inhalt der Öffentlichkeit einen wesentlichen Nutzen bietet, z. B. im künstlerischen, erzieherischen, dokumentarischen oder wissenschaftlichen Kontext.


Adam - zu nackt?
Der Satz ist wirklich entnervend, denn was „ein wesentlicher Nutzen für die Öffentlichkeit“ ist, entscheidet der Leser als Bestandteil der Öffentlichkeit, und nicht Google. Liest man den Satz genau, so ist das Einzige, was danach an „expliziter Nacktheit“ überhaupt noch durchgelassen wird, die Darstellung von Adam und Eva. Schließlich hat die Lust an sich weder einen künstlerischen, noch einen erzieherische und schon gar keinen dokumentarischen Charakter. Sie ist einfach – Lust.

Wenn Google lustvolle Nacktheit verbietet, kann demnächst alles unter die Zensur fallen, was die Sinneslust steigert – und was bleibt denn dann noch außer Grimms Märchen und der Bibel? Oder sind die Darstellungen von Adam und Eva auch schon zu „explizit?“

Der junge Mann - ebenso nackt wie naturalistisch aus Holz - wurde von einem afrikanischen Künstler so dargestellt, wie ein Mann (und vor allem dieser Mann!) sein sollte: Mit einem kraftvollen Penis. Es gibt bestimmt Menschen, die daran Anstoß nehmen.