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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Natürlich ohne Alkohol, Erotik und „et cetera“

Mit dem Begriff „et cetera“ sollte man vorsichtig sein, zumal, wenn er in in einer wenig schlüssigen Aufzählung verwendet wird. Gefunden habe ich diese Unsitte (die eigentlich eine Unverschämtheit ist) in folgendem Zusammenhang:

Es sind erst einmal Blogs/Seiten zu allen gängigen Themen willkommen – natürlich mit Ausnahme von Alkohol, Erotik etc.


Fragen wir uns doch einmal, wie &c oder etc weitergehen könnte: „Alkohol, Erotik, Rotlicht, Perversionen?“, oder „Alkohol, Erotik, Genuss, Leidenschaft?“

Die bittere Pille für alle Autorinnen und Autoren: Schreibt man über Erotik, landet man im Meinungsbild vieler Leute (hier handelte es sich um eine Werbeagentur) in der Schmuddelecke. Und das ist unverschämt.



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Haste mal nen Euro?

Falls Sie reich werden wollen mit der Schriftstellerei oder dem Online-Jouralismus, empfehle ich ihnen, mal einschlägige Angebote zu lesen (in besseres Deutsch gebracht, sonst im Original):

„Die Bezahlung variiert zwischen ein und fünf Euro pro Beitrag. Kommt auf die Qualität, die Länge und den Unterhaltungsfaktor an.“

Nehmen wir einmal an, diese Blogbeiträge hätten die übliche Länge von ca. 300 Wörtern, dann wäre die minimale Bezahlung pro Wort 0,003 Cent, die maximale Bezahlung 0,016 Cent.

Ich persönlich nehme für neue Auftraggeber und beliebige Blogbeiträge inzwischen 0,06 Cent pro Wort, für Stammkunden 0,04 Cent pro Wort – und auch davon kann man nicht leben, wenn man auf das Geld angewiesen ist.

Was Männer wirklich ändern sollten – und was nicht

Alles klar - wir Männer ändern uns nicht, es sei denn, wir wollen es wirklich
Zuerst einmal: Männer gibt’s nicht – es gibt immer nur den Mann, den die Partnerin oder eine Gruppe von Menschen gerade beobachtet.

Die Frauenbewegung, auch Feminismus genannt, hat oftmals genau Vorstellungen davon, was „Männer sollen“, vor allem aber, wie sich zugunsten der Frauen verändern sollten, fall die Meinung der Frauen jemals dominant genug wäre. Nun wird jeder Mann, pragmatisch, wie wir nun einmal sind, natürlich Rückfragen: „OK, das kostet mich eine Menge Mühe. Was bekomme ich dafür?“

Wenn Männer weibisch werden

Sehen wir nun auf die Männerbewegung, eher ein „Bewegüngchen“. Was will sie? Grob gesprochen, beklagt sie, dass Frauen sich in vielen Bereichen die Macht erschlichen haben und sich derzeit bemühen, weitere Bereiche mit ihren Seilschaften zu kapern. Im Bereich der Partnersuche beklagen sie die unendlich hohen „Ansprüche“, die von Frauen vorgetragen werden. Dennoch – und das halte ich für ein Problem – benehmen gerade diese Männer sich „weibisch“: Sie sagen nicht: „Verdammt, wir tragen die Verantwortung dafür, dass uns die Piratinnen die Schiffe kapern – holen wir es uns zurück!“. Sondern sie sagen: „Die bösen Frauen haben uns unsre Spielzeugschiffchen weggenommen, das ist ganz, ganz gemein von denen!“

Der als Männersoziologe bekannte Schweizer Walter Hollstein meint:

Die Veränderungen sind auch eine Chance, ein Stück freier zu leben. Das bedingt aber eine eigene Entscheidungskraft und Potenz. Das wäre auch mein Vorwurf an viele Männer der Männerbewegung. Sie orientieren sich nicht an dem, was sie im Tiefsten wollen, sondern an dem, was die Frauen von ihnen möchten und was heute als politisch korrekt gilt.


Sich zu ändern nützt Männern gar nichts

Es ist merkwürdig: Die sogenannten „anständigen“, verständnisvollen und anpassungsbereiten Männer gehen auf Frauen mit vorauseilendem Gehorsam zu. Sie verhalten sich schon angepasst, bevor dies überhaupt von ihnen verlangt wird. Sie über sich in Gender-Neusprech, ohne dass dies gefordert wird. Sie sind übertrieben politisch korrekt und werden (beispielsweise von Partneragenturen und dusseligen Datingberatern/Beraterinnen) dazu „angestupst“ auch noch überkorrekt zu sein.

Stellen wir die Frage erneut: Nützt das dem einzelnen Mann etwas? Was kann er sich dafür kaufen? Was bekommt er dafür geschenkt?

Die Antwort ist: gar nichts. Er kann machen, was er will – er wird deswegen kein bisschen mehr oder weniger gemocht oder geliebt, und er wird deswegen nicht eher oder später ins Bett eingeladen.

Frauen wissen, was sie wollen – herumeiern zwecklos

Frauen wissen das natürlich und spielen genau diese Herumeierei aus. Dabei steht bei vielen Dates bereits nach ein paar Sätzen fest, ob sich der Mann versuchsweise für eine Beziehung zum, sexuellen Sofortverzehr oder für gar nichts eignet.

Anders ist dies übrigens beim Macho: Da weiß „frau“ sofort, woran sie ist und greift entweder zu oder schmeißt ihn hochkantig raus. Sicher gibt es da auch noch die Luschen – nicht Fisch noch Fleisch. Doch die hatten nie eine realistische Chance.

Was Männer ändern sollten

Wenn der Mann überhaupt eine Chance hat, (was manche Männer bezweifeln) dann muss er nach seinen Bedürfnissen handeln – und wird feststellen, dass sich diese von den weiblichen Bedürfnissen nicht so schrecklich stark unterscheiden, wie zu Anfang angenommen. Männer sollten (und dürfen) sagen, was sie wollen, wie sie es wollen und wann sie es wollen. Klar, dass der Mann nicht „mit der Tür ins Haus“ fallen sollte – aber er muss auch nicht unbedingt warte, bis die Frau Vorschläge macht.

Und überhaupt: Die Eiertänzchen um die „Gunst des Weibes“ sollen emanzipierte Männer sowieso nicht mittanzen. Damit werten wir Frauen auf, die es kaum verdient haben, dass wir uns überhaupt mit ihnen beschäftigen.

Sieben unschlagbare Tipps für Neulinge in … allem (auch Sex)

Sieben unschlagbare Tipps für Neulinge in … allem (auch Sex). Die Tipps sind wirklich universell anwendbar - und zwar immer dann, wenn es um dich als "Neuling" geht. Zusammengestellt von den besten Kennern der Materie, präsentiert von Miss Y.

1. Es geht ausschließlich um Dich

Egal, was du tust, wann du es tust und wie du es machst: Es geht nicht darum, wie andere darüber denken - es geht um dich. Lass dir nicht einreden, keine Frau der Welt würde „so etwas“ tun – und lass dich aber auch nicht drängen, etwas zu tun, das „alle tun“. Es geht nicht um Frauen, nicht um andere, nicht um Nachbarn, Eltern oder Geschwister – es geht um dich.

2. Nicht lieb, nett und gefällig sein

Das ist leider immer noch eine „Frauensache“: Lieb, nett und gefällig zu sein. Du kannst „liebevoll und zugleich selbstsicher“ sein, oder „nett, aber bestimmt“ sein. Aber wenn du nur lieb, nett und gefällig bist, heißt das auch: Mit dir kann man (auch frau) alles machen. Merke dir mal: Heute braucht man überall einen starken Willen und ein gediegenes Selbstbewusstsein, Humor und Situationsstärke. Bei Gefälligkeiten: Kleine „Vorauszahlungen“ auf das Glück sind in Ordnung. Wird nach dem „kleinen Finger“ aber gleich nach der „ganzen Hand“ gefragt, muss neu verhandelt werden.

3. Kühler Kopf, heiße Füße

Die Formel für alles, was gut gehen soll, heißt „vertrauensvoll säen, aber nicht erwarten, sofort zu ernten“, oder, von der Ausführung her: „Kühler Kopf und heiße Füße.“ Also nicht hitzköpfig in Abenteuer stürzen, sondern abwägen, ob sich’s lohnt. Gilt bei Bewerbungen, bei der Partnersuche und bei der Suche nach besonders schönem Sex.

4. Folge deiner Intuition – aber sag auch, was du willst.

Der Intuition zu folgen, ist die beste Regel, wenn du ganz auf dich gestellt bist – bei der Bewerbung, bei der Partnersuche und beim Erfüllen von sexuellen Wünschen. Wenn du etwas nicht annehmen oder nichts schenken willst, dass sag es deutlich. Gehe offen damit um, was du gerne hättet – vielleicht geht es in Erfüllung.

5. Lerne, Realitäten von Wünschen und Spielen zu trennen

Der verlässlichste Kompass im Leben ist ein gutes Verhältnis zu deiner „inneren Realität“. Je mehr sie der äußerlichen Realität „Wirklichkeit“) entspricht, umso besser. Du kannst ungewöhnliche Wünsche erfüllen, dir ebensolche Wünsche erfüllen lassen, mit jemandem träumen und mit jemandem spielen. Aber verwechsele all dies niemals mit der Realität.

6. Gehe stets von dem aus, was bei dir gut funktioniert

Wenn du irgendetwas anfängst, egal was es ist, solltest du wissen, dass mindestens ein Drittel davon „sicher“ funktioniert. Egal, ob Job, Beziehung oder Sex. Ein weiteres Drittel kannst du „faken“, weil du überzeugt bist, dass du es kannst, ohne dich groß anzustrengen oder umzustellen. Das letzte Drittel ist deine Option: Lerne am Job oder beim Partner. Dazu eine Anmerkung: Personalchefs, Partnersuchende und Lover wollen immer, dass alles mindestens zu zwei Dritteln passt. Lass dich von solchen Anforderungen nichts ins Bockshorn jagen.

7. Spiel nicht die Rolle, die du gerne hättest – sei du selbst

Manche Menschen glauben, sie gewinnen, wenn sie ihre Rolle perfekt speilen: die des „coolen“ Bewerbers, der „ehrlichen“ Partnersuchenden oder die Rolle der wilderotischen Geliebten. Doch die „echt coole“ Bewerberin kann eine Blenderin sein, die „betont ehrliche“ Partnersuchende eine Heiratsschwindlerin und die wilderotische Geliebte jemand, der mal gesehen hat, wie man einen Blowjob gibt. Mit anderen Worten: Zu perfekt gespielte Rollen erzeugen Misstrauen. Und: Es ist unglaublich anstrengend, eine Rolle zu spielen. Das ist etwas für Escortgirls – nicht für dich. Du darfst gerne du selbst sein, mit deinen Stärken und Schwächen.

Der schlechteste Sex in der Literatur

Ich lese für Sie ... "Wer hat den schlechtesten Sex"

Man könnte denken, dass die mittlerweile nach Tausenden zählenden Internet-Erotikschreiberinnen (und –Schreiber) den schlechtesten Sex erdichten – doch dann wäre da noch E. L. James. Nicht zu vergessen all die andren, die ansonsten als Meister des Wortes gelten, aber bei der körperlichen Vereinigung wortlos bleiben.

Den Grund glaubt die Literaturkritikerin Ursula März zu kennen, die ich (gekürzt) zitieren will:

«Sobald ein Satz mit … „Gierig riss sie“ … anfängt, wird man als Leser innerlich knallrot. Nur: Diese Peinlichkeitsempfindung bezieht sich nicht auf das dargestellte Sujet. Sondern auf die Darstellungsmethode an solche, auf die sprachliche Beschreibung. »


Mit anderen Worten: Reden Autoren vom Vögeln, fehlen ihnen die Worte. Und dann tun sie das, was alle tun, die ahnungslos sind: Sie flüchten sich in peinliche Satzhülsen, die nichts mit den wirklichen Empfindungen zu tun haben.

Der Kritiker und Autor Rainer Moritz hat sich aufgemacht, die miesesten Sex-Schilderungen aus der bekannten Literatur herauszufischen, und seine Beute ist umfassend und erschreckend zugleich. Da sind die unsäglichen, lachhaften Szenen über das Ausziehen, das zweckmäßigerweise mit „sie rissen sich die Kleider vom Leib“ minimalisiert wird, um bloß nichts darüber aussagen zu müssen. Und dann das ewige „Kommen“. Er kommt ihr, auf ihr, vor ihr, neben ihr, zwischen ihren Brüsten und so weiter … und sie kommt natürlich auch, wozu ebenfalls gehört, animalisch zu stöhnen.

Das Buch von Rainer Moritz ist bei alledem amüsant geschrieben, und es zeigt gelegentlich sogar Ansätze für den „Weg hinaus“. Insgesamt aber gilt: armseliges, schamhaftes Volk, unser „großen“ Schriftsteller. Da zitiere ich gerne noch mal Hildegard Knef, die es so sagte: „Der Mensch an sich ist feige und schämt sich für sein Gefühl. Dass es nur keiner zeige, weil die Moral es so will.“

Tja, ihr Meister und Meisterinnen des Wortes: Wie wäre es, mal zu lernen, euren Unterleib zu verbalisieren?

Rainer Moritz "Wer hat den schlechtesten Sex? Eine literarische Stellensuche", München 2015